E-Book, Deutsch, Band 8, 400 Seiten
Reihe: Love & Hope Edition
Reed / Davids / Rustand Love & Hope Edition Band 8
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3265-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Thanksgiving: Zeit zu danken, Zeit zu hoffen
E-Book, Deutsch, Band 8, 400 Seiten
Reihe: Love & Hope Edition
ISBN: 978-3-7515-3265-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
THANKSGIVING FÜR ZWEI HERZEN von TERRI REED
Den Glauben an die Liebe hat Single-Mom Trista verloren. Als sie mit Pastor Scott Crosby das Thanksgiving-Dinner vorbereitet, lässt er ihr Herz trotzdem höherschlagen. Was jetzt? Vielleicht weiß der charmante Unbekannte Rat, dem sie in einer Online-Gruppe schreibt ...
KANN ICH DIR JEMALS VERZEIHEN? von PATRICIA DAVIDS
Clay Logan ist zurück in High Planes! Nicki stockt der Atem, als kurz vor Thanksgiving ihr Highschool-Freund vor ihr steht, der vor sieben Jahren ohne Abschied verschwand. Ungewollt fühlt sie sich sofort wieder zu ihm hingezogen. Kann sie es wagen, ihm zu verzeihen?
WEIL WUNDER GESCHEHEN von ROXANNE RUSTAND
Heimlich verzehrt Mei sich immer mehr nach Jack McCords zärtlichen Küssen. Doch seine und ihre Verwandten sind seit Jahren verfeindet! Wird sie ihre Familie verlieren, wenn sie der Sehnsucht nach Jacks Nähe nachgibt? Verzweifelt hofft sie auf ein Wunder an Thanksgiving ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Wenn ich dieses Fenster an meinem Arbeitsplatz hätte, würde ich nie irgendwas zustande bringen.“
Trista Van Zandt blickte von ihrem mitgebrachten Puten-Käse-Sandwich auf, um ihre hochgewachsene blonde Schwägerin anzulächeln, die gerade in ihr Büro gekommen war.
In ihrem rostroten Umstandskleid, neben dem das leuchtende Novemberlaub der Bäume draußen geradezu trostlos wirkte, sah Kelly Van Zandt wunderschön aus. Sie setzte sich auf einen der Stühle vor Tristas Schreibtisch.
„Es ist wirklich hübsch“, sagte Trista zustimmend. „Viel besser als der Ausblick auf den Parkplatz, den ich in Richmond hatte.“
Das Büro im vierten Stock, das sie als Prozessbevollmächtigte der Anwaltskanzlei Benson und Benson bezogen hatte, war zwar klein, bot aber eine ziemlich spektakuläre Aussicht auf den James River.
„Ein weiterer Pluspunkt, der belegt, wie gut deine Entscheidung war, mit Aidan nach Chestnut Grove zu ziehen.“ Kelly lächelte. „Wie geht’s meinem Neffen?“
Beim Gedanken an ihren sieben Monate alten Sohn breitete sich ein zärtliches, warmes Gefühl in Tristas Brust aus. „Er gewöhnt sich gut in der Kita ein, ist aber ganz wild darauf, seinen neuen Cousin kennenzulernen. Oder seine neue Cousine.“
Kelly rieb sich über ihre beträchtliche Babykugel. „In einem Monat ist es so weit.“
Trista war froh, dass die Frau ihres Bruders einen ruhigen und friedlichen letzten Schwangerschaftsmonat vor sich hatte, ganz anders als sie selbst in den finalen Wochen ihrer Schwangerschaft. „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich.
Noch immer lächelnd strich Kelly ihr dichtes blondes Haar zurück. „Ja. Vor ein paar Tagen habe ich ein supersüßes Willkommensoutfit fürs Baby gekauft, in neutralem Weiß mit Häschenmuster, weil ich ja nicht weiß, ob ich die kleine Clarissa oder den kleinen Cameron willkommen heiße. Du glaubst nicht, wie groß die Versuchung ist, das Geschlecht unseres Kindes herauszufinden.“
„Lass es bleiben. Glaub mir, das Warten lohnt sich.“
Kelly wechselte das Thema. „So, und jetzt erzähl mal, wie es dir geht.“
Mit dieser Frage hatte Trista gerechnet. Seit ihrer Ankunft in Chestnut Grove hatten ihr Bruder Ross und seine Frau Kelly es sich zur Aufgabe gemacht, für sie und Aidan da zu sein. Dabei hatten sie selbst genug um die Ohren mit der Leitung ihrer Tiny-Blessings-Adoptionsagentur, Ross’ Privatdetektei und der bevorstehenden Geburt ihres eigenen Babys. Sie zuckte mit den Schultern. „Wie immer.“
„Das hatte ich befürchtet“, murmelte Kelly.
„Wie bitte?“
Kelly seufzte. „Ich mache mir Sorgen um dich. Du machst nichts anderes, als zu arbeiten und dich um Aidan zu kümmern. Warum überlässt du ihn an diesem Wochenende nicht einfach uns und gehst mal aus, um ein bisschen harmlosen Spaß zu haben?“
Trista unterdrückte ein Schnauben. Mit harmlosem Spaß hatte sie nicht viel Erfahrung. Sie war in Brooklyn aufgewachsen, bei alkoholkranken Eltern, und war oft in Schwierigkeiten geraten, weil sie viel zu oft über die Stränge schlug. Damals hatte sie sich immer darauf verlassen, dass ihr großer Bruder sie aus der Patsche holte.
Nachdem ihr klar geworden war, dass sie nur durch Entschlossenheit und harte Arbeit die Sicherheit erlangen konnte, die ihr in ihrer Jugend so bitter fehlte, hatte sie sich mit voller Kraft auf ihr Studium gestürzt, um Anwältin zu werden. Das schien ihr der beste Weg zu sein, sich ein stabiles selbstbestimmtes Leben zu schaffen, anständiges Einkommen inklusive. Was konnte sie sich mehr wünschen?
Doch gegen Ende ihres zweiten Studienjahres hatte sie Kevin Hughes kennengelernt, was ihre vernünftige Zukunftsplanung über den Haufen warf. Sie war seinem Charme und seiner Ausstrahlung erlegen und hatte ihn gegen den Rat von Ross geheiratet.
Nun, sie hatte ihre Lektion gelernt.
Und war zu der Erkenntnis gelangt, dass Liebe und „für immer und ewig“ keine realistische Perspektive für sie darstellte. Nur wenigen Menschen war es bestimmt, wie Ross und Kelly das wahre Glück zu finden.
Jetzt bestand ihr Lebensziel darin, ihrem Sohn ein stabiles und sicheres Zuhause zu bieten. Komme, was da wolle.
„Du und Ross solltet lieber ausgehen, solange ihr noch die Zeit dazu habt“, erwiderte sie. „Wenn das Baby erst mal da ist, wirst du verstehen, warum ich abends lieber zu Hause bei Aidan bleibe, als irgendwas anderes zu tun.“
Kelly nickte verständnisvoll. „Na gut. Aber wie wäre es, wenn du bei Naomis Projekt mitmachst?“
„Wer ist Naomi, und was ist ihr Projekt?“
Kelly beugte sich angelegentlich vor. „Naomi ist die Frau von Pastor Fraser. Sie hat eine christliche Online-Community für Singles ins Leben gerufen, The Kingdom Room, über die Menschen aus ganz Virginia miteinander Kontakt aufnehmen können. Das wäre doch ein perfekter Weg für dich, jemanden kennenzulernen, ohne auf Dates gehen zu müssen.“
Trista schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Das habe ich ein für alle Mal hinter mir.“
„Oh, Schätzchen, du darfst nicht zulassen, dass das, was mit Kevin passiert ist, dir den Glauben an die Liebe nimmt. Ich weiß, dass Gott den Richtigen für dich im Sinn hat.“
Trista verkniff sich eine Bemerkung über die lächerliche Annahme, dass Gott sich in irgendeiner Form mit ihr beschäftigte. Falls Gott überhaupt einen Gedanken an sie verschwendete, vertrat er gewiss die Meinung, dass sie Seiner Mühe nicht wert war.
Sie packte die Reste ihres Mittagessens weg und stand auf. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe Aidan und dich und Ross. Mehr brauche ich nicht.“
Seufzend erhob sich Kelly von ihrem Stuhl. „Dann sag wenigstens, dass du Samstag zum Abendessen zu uns kommst.“
„Klar komme ich.“ Sie umarmte ihre Schwägerin kurz. „Aber ich übernehme das Kochen.“
Kelly grinste erfreut. „Deine Lasagne?“
Trista erwiderte das Grinsen. Es fühlte sich gut an, wertgeschätzt zu werden. „Wenn du die willst.“
Kelly nickte bekräftigend. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Aber denk noch mal über The Kingdom Room nach. Das könnte dir wirklich gefallen.“
„Mach ich“, versprach Trista, um ihrer Schwägerin einen Gefallen zu tun.
Sobald Kelly weg war, kehrte Trista an ihren Schreibtisch zurück und öffnete einen Aktenordner zu einem laufenden Zivilrechtsverfahren. Doch Kellys Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Gott hat den Richtigen für dich im Sinn.
Sie fuhr sich mit einer Hand durchs dunkle Haar, das sie heute offen trug, und versuchte sich auf die Unterlagen vor ihr zu konzentrieren.
Trista gab es nur ungern zu, aber tief in ihrem Inneren wünschte sie sich, dass das, was Kelly über Gott gesagt hatte, wahr wäre.
Doch es stimmte nicht. Jedenfalls nicht für sie.
Wenn sie solche Gedanken zuließ, würde sie sich nur verwundbar machen. Unwillkürlich wanderte ihr Blick von der ungelesenen Akte zum Computer.
Eine Online-Community für Singles? Gar keine so uninteressante Idee.
Andererseits war ein Klub der einsamen Herzen nun wirklich das Allerletzte, was sie in ihrem Leben brauchte.
Die erste Novemberwoche war eine arbeitsreiche Zeit für Assistenzpastor Scott Crosby. Die Organisation einer Spielzeugsammelaktion gemeinsam mit dem Jugendzentrum der Gemeinde erforderte sowohl Geduld als auch Ausdauer – zwei Dinge, mit denen Scott zu kämpfen hatte.
Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, für den Jugendbeauftragten Caleb Williams einzuspringen. Schließlich war es Scotts höchste Priorität im Leben, dem Herrn zu dienen. Und er missgönnte es Caleb keineswegs, dass der mit seiner Familie bis nach Thanksgiving Urlaub machte.
Im Jugendzentrum herrschte lebhaftes Treiben. Normalerweise sah es hier eher so aus wie in einem CVJM, mit Fitnessraum, einem gemütlichen Fernsehzimmer mit Sesseln und Sitzsäcken aus zweiter Hand, einem Bastelzimmer mit Unmengen von Material für die zahlreichen Kunstprojekte und einer kleinen Cafeteria.
Heute jedoch glich das Zentrum eher der Werkstatt des Weihnachtsmanns. Überall stapelten sich Spielzeug, Geschenkpapier, Kinder und … was um alles in der Welt machte Naomis kleiner Hund da?
Scott schnappte sich die kurzbeinige Fellnase, als sie gerade mit einer gelockten Puppe in der Schnauze an ihm vorbeipreschen wollte. „Hey, Buddy.“ Er hob den Dackel hoch. „Das ist nichts für dich.“
Neben ihm kam die vierzehnjährige Tiffany schlitternd zum Stehen und rümpfte verärgert die sommersprossige Nase. „Was für ein Schlingel“, rief sie und nahm Scott den zappelnden Hund ab.
Während sie ihn in ihren molligen Armen festhielt, löste Scott vorsichtig die Puppe aus Buddys Zähnen und begutachtete sie. „Ist nicht viel passiert“, befand er.
„Pastor Scott, sollen wir das Ding hier zusammenbauen?“, rief Jeremy, der Starathlet der örtlichen Highschool, vom anderen Ende des Raums.
Scott ließ Buddy in Tiffanys Gewahrsam und watete durch Berge von Spielsachen und Kindern zu Jeremy und Billy hinüber, die neben einer ungeöffneten Kiste standen, auf deren Vorderseite ein rotes Kinderdreirad abgebildet war. Beide Jungs trugen,...




