Redmann / Hußmann | Soziale Arbeit im Jugendarrest | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 330 Seiten

Redmann / Hußmann Soziale Arbeit im Jugendarrest

Zwischen Erziehung und Strafe
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7799-4209-2
Verlag: Juventa Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Zwischen Erziehung und Strafe

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

ISBN: 978-3-7799-4209-2
Verlag: Juventa Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Jugendarrest gilt in Deutschland als Umerziehungsmaßnahme zwischen dem Jugendstrafrecht und der Jugendhilfe ohne eine gemeinsam geteilte Fachbasis. Dieser Sammelband analysiert die Facetten des Jugendarrests im Spannungsfeld von Erziehung und Strafe aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und professionellen Perspektiven und gibt Impulse für Handlungsalternativen. Der Jugendarrest ist Anfang des letzten Jahrhunderts als Umerziehungsmaßnahme eingeführt worden. Bis heute existiert er als Erziehungsmaßnahme zwischen dem Jugendstrafrecht und der Jugendhilfe. Damit etabliert er eine Praxis, die unter Haftbedingungen und innerhalb kurzer Zeit delinquente Jugendliche versucht zu erziehen. Unklar ist jedoch, ob diese Praxis tatsächlich von einer gemeinsamen Verantwortung getragen wird und eine differenzierte und pädagogisch fundierte Basis aufweist. Dieser Sammelband analysiert die Facetten des Jugendarrests im Spannungsfeld von Erziehung und Strafe aus den Bereichen Jugendstrafrecht, Jugendsozialarbeit, Pädagogik, Kritischer Sozialer Arbeit und der Kriminologie. Zudem werden Perspektiven diskutiert, ob und wie im gegenwärtig bestehenden Jugendarrest das Recht der einsitzenden Jugendlichen auf angemessene Behandlung, pädagogische Begleitung und Entwicklung umgesetzt werden kann.

Björn Redmann, Dipl. Sozialarbeiter/-pädagoge (FH), Master of Arts, ist seit 2002 in der Jugendhilfe tätig, u.a. in den Hilfen zur Erziehung, in der Straffälligenhilfe und als Bildungsreferent. Seit 2014 arbeitet er als Gesamtprojektkoordinator im Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. in Dresden, Vorsitzender des Vorstands des Bundesnetzwerks Ombudschaft in der Jugendhilfe e.V. Marcus Hußmann, Jg. 1970, Dr. phil. (Erziehungswissenschaft), Dipl. Sozialarbeiter und Sozialpädagoge, Diakon, Krankenpfleger, ist Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der Evangelischen Hochschule Dresden.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Zur Einführung;10
3;Sächsisches Staatsministerium der Justiz, ein Grußwort;13
4;„Warum tun junge Menschen nicht, was vernünftig ist?“;16
4.1;Erziehung und Strafe – ein Paradox, das nicht gelöst, aber praktisch gestaltet werden muss;19
4.2;Literatur;23
5;Exklusion durch Kriminalisierung Jugendlicher;24
5.1;1. Einleitung;24
5.2;2. Jugendliche Kriminelle oder kriminalisierte Jugendliche?;26
5.2.1;2.1 „Normal-abweichende“ und „persistent-abweichende“ Jugendliche;27
5.2.2;2.2 Abweichendes Verhalten im Fokus;29
5.3;3. Merkmalsträger und (Diagnostik der) Merkmalstäter;30
5.4;3.1 Wissenschaft und Forschung im Brennpunkt von „Jugendkriminalität“;31
5.5;3.2 Individualisierung und Entpolitisierung von gesellschaftlich verursachten Problemen;35
5.6;4. Fazit;36
5.7;Literatur;39
6;Zwang und Zwangskontexte in der Sozialen Arbeit;43
6.1;Literatur;49
7;Pädagogik der neuen Härte und Strafe?;52
7.1;1. Einführung: Konjunkturen eines punitiven Wandels?;52
7.2;2. Vom „Ende der Geduld!“ – und Anfang der „Strafe“?;53
7.2.1;2.1 Strafsysteme als symbolisches „Ende der Geduld!“?;54
7.2.2;2.2 Brüchige Rehabilitierungs- und Resozialisierungideale? – punitive Konturen;55
7.3;3. Ausgangspunkte: Dynamiken einer Kultur der Punitivität;57
7.3.1;3.1 (Re-)Produktion von Strafdynamiken;57
7.3.2;3.2 Kontroll- und Disziplinierungsstrategien;58
7.4;4. Aktivierungsund kriminalpolitische Disziplinierung – Neo-soziale Responsibilisierungsstrategien;59
7.4.1;4.1 Arbeitsmarktpolitische Responsibilisierungsstrategie;60
7.4.2;4.2 Risiko und Prävention – kriminalpolitischeResponsibilisierungsstrategie;61
7.5;5. Punitivitätskonzepte;63
7.5.1;5.1 Strafe als methodische Handlungsrationalität;63
7.5.2;5.2 Trainingsprogramme – sozialpädagogischeoder punitive Arrangements?;64
7.6;6. Ausblick: neue Professionalität – punitive Sozialpädagogen?;65
7.6.1;6.1 Punitiver Wandel und wohlfahrtsstaatlicher Skeptizismus;65
7.6.2;6.2 Professionelle Drohkulissen;66
7.7;Literatur;68
8;Der Jugendarrest – von der nationalsozialistischen Short-Sharp-Shock-Strafe zum stationären sozialen Trainingskurs;72
8.1;I. Die geschichtliche Entwicklung;72
8.2;II. Die Arrestpraxis;74
8.3;III. Die Reformbedürftigkeit des Jugendarrestes;78
8.4;IV. Die Umgestaltung des Jugendarrestes zu einem stationären sozialen Trainingskurs;80
8.5;Literatur;81
9;Die Funktion des Jugendarrests nach dem Jugendgerichtsgesetz;84
9.1;I. Arrestarten nach dem JGG;84
9.1.1;1. Der Jugendarrest als Zuchtmittel gem. §§ 13, 16 JGG;84
9.1.2;2. Der Jugendarrest als sogenannter Warnschussarrestgem. §§ 8 Abs. 2 S. 2, 16a JGG;85
9.1.3;3. Der Jugendarrest als Beugearrest gem. §§ 11 Abs. 3, 15Abs. 3 JGG;86
9.1.4;4. Der Jugendarrest als Beugearrest gem. § 98 OWiG;87
9.2;II. Vollzug des Jugendarrests;87
9.3;III. Die Funktion des Jugendarrests gem. §§ 13, 16 JGG;87
9.3.1;1. Der Jugendarrest als „Zuchtmittel“;88
9.3.2;2. Der Jugendarrest als Mittel der positivenIndividualprävention;90
9.4;IV. Die Funktion des Jugendarrests gem. § 16a JGG („Warnschussarrest“);92
9.5;V. Die Funktion des Beugearrests gem. §§ 11 Abs. 3 u. 15 Abs. 3 JGG;93
9.6;VI. Der Jugendarrest in der Praxis;94
9.7;VII. Perspektiven;95
9.8;Literatur;96
10;Jugendarrest als Jugendbildungsstätte?!;97
10.1;1. Vorbemerkung;97
10.2;2. Zur „erzieherischen Gestaltung“ unter Arrestbedingungen;100
10.3;3. Und was nun? Folgerungen für eine künftige Arrestgestaltung;109
10.4;4. Jugendarrest, Entwicklungsförderung und Neuanfang;111
10.5;5. Jugendarrest als Jugendbildungsstätte?!;116
10.6;Literatur;121
11;Der neue Jugendarrest nach § 16a JGG;124
11.1;Einleitung;124
11.2;Der Jugendarrest;125
11.3;Der Arrest neben einer zur Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe;126
11.4;Grundzüge der Reformdiskussion;127
11.5;Wesentliches zum Arrest nach § 16a JGG;129
11.6;Ausgestaltung der aktuellen Regelung auf Basis der bisherigen Debatte;132
11.7;Einschränkungen des Vollzugs;133
11.8;Offene Fragen zum § 16a JGG;134
11.9;Der Vollzug des § 16a-Arrests;136
11.10;Zusammenfassung;138
11.11;Der Jugendarrest als alte und neue Herausforderung;138
11.12;Ausblick;141
11.13;Literatur;143
12;Wider die Unterordnung Sozialer Arbeit unter die Logiken des Jugendstrafrechts;145
12.1;Zur Relevanz von staatlich-politisch produziertem (Deutungs-)Wissen;147
12.2;Zur Relevanz von (kritischen) Wissenschaften produziertem (Deutungs-)Wissen;148
12.3;Zur Relevanz eines sozialpädagogischen Selbstverständnisses: Bausteine einer Theorie und Praxis kritischer Sozialer Arbeit;151
12.4;Warum sich mit Jugendstrafrecht und Jugendarrest befassen?;155
12.5;Kritik staatlich-politischer/jugendstrafrechtlicher Vorgaben im Kontext von „Jugendkriminalität“;160
12.6;Gefahr der zunehmenden Sozialpädagogisierung jugendstrafrechtlicher Sanktionen;162
12.7;Absurditäten im Kontext strafrechtlicher Sozialkontrolle;165
12.8;Alternative Perspektiven auf Kriminalität, Strafrecht und Erziehung;170
12.9;Literatur;179
13;…Verantwortung übernehmen!;182
13.1;Grundlegende Prinzipien der Jugendhilfe;184
13.2;Chance: Es gar nicht erst so weit kommen lassen … Vermeidung von Freiheitsentzug durch geeignete ambulante Alternativen;185
13.3;Chance: Den Arrestaufenthalt erzieherisch nutzen und Schaden abwenden;191
13.4;Chance: Perspektiven eröffnen und nachhaltig begleiten;193
13.5;Fazit: Jugendhilfe in die Verantwortung! Aber mit Augenmaß …;195
13.6;Literatur;196
14;Der Versuch einer Alternative zum Wegschluss;199
14.1;Ausgangslage;199
14.2;Die Jugendlichen – über wen reden wir? Zahlen zum Jugendarrest;202
14.3;Konzeptionelle Eckpunkte;204
14.4;Erfahrungen aus der Umsetzung eines „Arrest in freien Formen“;208
14.5;Offene Fragen;213
14.6;Fazit;213
14.7;Literatur;214
15;Beiträge aus der Praxis;216
15.1;Die Bedeutung neuer Ansätze für den Vollzug des Jugendarrests;217
15.1.1;1. Einleitung;217
15.1.2;2. Konkrete Situation der Arrestvollstreckung in Dresden;218
15.1.3;3. Arrest noch zeitgemäß?;220
15.1.4;4. Zukünftige Ausgestaltung des Arrests;221
15.1.5;5. Arrest in freien Formen;222
15.1.6;6. Nachbetreuung der Arrestanten;223
15.1.7;7. Fazit;223
15.2;Die Jugendgerichtshilfe: an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Justiz;225
15.2.1;Die Jugendhilfe als Expertin in Schnittstellen- und Netzwerkarbeit;227
15.2.2;Die „Durchgehende Betreuung im Jugendstrafverfahren Dresden“;228
15.2.3;Ausgangslage „teilorganisiertes Stückwerk und andere Unzulänglichkeiten“;228
15.2.4;Gesetzliche Möglichkeit der langfristigen Betreuung im Jugendstrafverfahren – abgestimmtes Handeln; gemeinsam schaffen wir es!;229
15.2.5;Struktur und Arbeitsorganisation der Dresdner Jugendhilfe im Strafverfahren: „Die Jugendgerichtshilfe Dresden – ein starkes Stüc;231
15.2.6;Die zentrale Figur, der_die fallführende Jugendgerichtshelfer in – ein_e „langjährige_r Wegbegleiter_in“;232
15.2.7;Übergangsmanagement NEUANFANG und PLAN b – auch für den Jugendarrest;233
15.2.8;Literatur;235
15.3;Jugendhilfe im Arrest;236
15.3.1;Wer ist wofür zuständig? Die gesetzlichen Vorgaben …;236
15.3.2;Die grundsätzliche Herangehensweise der Jugendhilfe in Dresden;239
15.3.3;Ausgestaltung und Ausblick;241
15.3.4;Literatur;242
15.4;Landespolitische Diskussionen um ein Jugendarrestvollzugsgesetz;243
15.4.1;Ein Jugendarrestvollzugsgesetz muss es auch in Sachsen geben;243
15.4.2;Vorreiter Nordrhein-Westfalen;244
15.4.3;Eckpunkte für einen Mustergesetzentwurf;245
15.4.4;Erste Impulse in Sachsen;245
15.4.5;Erwartungen an ein sächsisches Jugendarrestvollzugsgesetz;246
15.4.6;Literatur;248
15.5;Damit es besser wird: der sozialpädagogische Arbeitsansatz von PLAN b;250
15.5.1;Der Weg vom Jugendarrest in die Ausbildung?;250
15.5.2;Die Arbeitsbereiche;251
15.5.3;Weitere Ziele;253
15.5.4;Die Umsetzung;253
15.6;„Erziehung“ im Jugendarrest;260
15.6.1;Die Zielstellung der Arbeit im Jugendarrest in Dresden;261
15.6.2;Anfangssituation im Jugendarrest;261
15.6.3;Ankunft und Veränderungen;262
15.6.4;Gründe für einen Arrestaufenthalt;263
15.6.5;Das Erstgespräch;263
15.6.6;Die sozialpädagogische Begleitung im Jugendarrest;264
15.7;Und danach?;268
15.7.1;Kontaktaufnahme;268
15.7.2;Klärungsphase;269
15.7.3;Kursangebote;269
15.7.4;Längere Zusammenarbeit;270
15.7.5;Erfolge;273
15.7.6;Nachhaltigkeit;275
15.7.7;Literatur;275
15.8;Gelingende Arbeitsstundenableistung während der Jugendarrestzeit;276
15.8.1;Ablauf;276
15.8.2;Handwerk;279
15.8.3;Pädagogik;280
15.9;Tiergestützte Intervention und Kunsttherapie im Jugendarrest;283
15.9.1;Kreativ im Arrest (KiA) – kunsttherapeutisches Angebot im Jugendarrest Dresden;286
15.9.2;KNASTVÖGEL – tiergestützte Aktivitäten (Animal-Assisted-Activities) im Jugendarrest Dresden;289
15.9.3;Ziele und Nutzen der tiergestützten Methode;290
15.9.4;Ablauf der tiergestützten Methode „Knastvögel“;291
15.9.5;Literatur;294
15.10;Bevor das Kind in den Brunnen fällt;296
15.10.1;1. Über das Individualangebot;296
15.10.2;2. Warum braucht es ein Individualangebot?;297
15.10.3;3. Zugang zum Individualangebot?;297
15.10.3.1;3.1 Zusammenarbeit mit der JGH;297
15.10.3.2;3.2 Eigene Suche;297
15.10.3.3;3.3 „Werbung“;298
15.10.3.4;3.4 Gemeinsames Arbeit im Gruppeangebot;298
15.10.4;4. Der Erstkontakt;298
15.10.5;5. Wie geht es weiter nach dem Erstkontakt;299
15.10.6;6. Das erste Mal arbeiten;299
15.10.6.1;6.1 Vorbereitung;299
15.10.6.2;6.2 Stunden leisten;300
15.10.6.3;6.3 … und dann?;300
15.10.7;7. Wie sieht die weitere Begleitung aus?;300
15.10.8;8. Warum dauert die Arbeit manchmal so lange?;301
15.10.8.1;8.1 Die Herausforderungen des Alltags;301
15.10.8.2;8.2 Eine geeignete Einsatzstelle zu finden ist herausfordernd;302
15.10.9;9. Was unterscheidet dieses Projekt von anderen Projekten?;303
15.10.9.1;9.1 … aus der Praxis … ein Arbeitstag;304
15.10.9.2;9.2 … aus der Praxis … ein Fallbeispiel;304
15.10.10;10. Fazit;305
15.11;Die Betroffenenperspektive;307
15.11.1;Kindheit und Jugend von Levin;307
15.11.2;Interview Mitte Juni 2014 mit Levin über seine Erfahrungen mit dem Jugendarrest;309
15.12;Der Jugendarrest aus der Sicht eines Beirates;318
16;Schlusswort;323
17;Die Autorinnen und Autoren;327



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