Buch, Deutsch, 242 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm, Gewicht: 528 g
Theater in Pyrmont im 17. und 18. Jahrhundert
Buch, Deutsch, 242 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm, Gewicht: 528 g
ISBN: 978-3-98859-118-0
Verlag: Wehrhahn Verlag
Die im östlichen Weserbergland gelegene, zur Grafschaft bzw. dem Fürstentum Waldeck gehörende Ortschaft Pyrmont entwickelte sich wegen ihrer vielfältigen Heilquellen im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts zu einem mondänen Bade- und Kurort von europäischem Rang. Um den illustren Kurgästen des Hochadels und des gehobenen Bürgertums sowie den zahlreichen prominenten Wissenschaftlern und Künstlern nicht nur medizinische Heilung, sondern auch kulturelle Unterhaltung zu bieten, lud der Waldecker Hof regelmäßig wechselnde Schauspielergesellschaften ein, die während der »Brunnenzeit« täglich am frühen Abend ihr Repertoire darboten, zunächst auf mehr oder minder improvisierten Bretterbühnen, seit Mitte des 18. Jahrhunderts in einem eigens errichteten Comödienhaus. Diese Theater-Gastspiele während Pyrmonts Glanz-Epoche vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Französischen Revolution sind bisher nur lückenhaft erschlossen; sie werden hier auf der Grundlage des Waldecker Hofarchivs und der zeitgenössischen Theaterperio-dika erstmalig zusammenhängend rekonstruiert. Dabei eröffnen sich authentische Einblicke in die wechselnden Organisationsformen, Akteure und Repertoires von anderthalb Jahrhunderten deutscher Theatergeschichte: vom barocken Hoftheater der Welfenherzöge zu den burlesken Harlekinaden der Wandertruppen, von den Adaptionen des italienischen und französischen Singspiels zum empfind-
samen Familien-Rührstück, von der Entdeckung Shakespeares bis zum Drama des Sturm und Drang und den beginnenden Bemühungen um ein stehendes deutsches Nationaltheater.