E-Book, Deutsch, Band 0386, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Raye Harris / Collins / Armstrong Julia Extra Band 386
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-0412-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0386, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-0412-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
IM SCHLOSS DES MILLIONÄRS von MILBURNE, MELANIE
Vier Wochen in einem Château! Lilys neuer Job als Physiotherapeutin ist ein Traum - wäre da nicht ihr Patient, der arrogante Playboy Raoul. Gerade noch hasst sie ihn, dann wieder begehrt sie ihn heiß ...
GEHEIMNIS UNTER DER HEIßEN SONNE GRIECHENLANDS von COLLINS, DANI
Reichtum, Macht, eine betörend schöne Frau an seiner Seite: Die glamouröse Welt des griechischen Reeders Gideon Vozaras droht jäh zu zerbrechen, als er seine Gattin Adara des Betrugs verdächtigen muss ...
BRING MEIN HERZ NICHT IN GEFAHR! von ARMSTRONG, LINDSAY
Harriets Herz rast. Wie kann der attraktive Millionär Damien Wyatt es wagen, sie mit einem leidenschaftlichen Kuss zu überraschen? Und das während ihres Vorstellungsgesprächs! Was hat er mit ihr vor?
VORSICHT, SEXY EX! von JORDAN, PENNY
Die Anziehungskraft zwischen Belle und ihrem Exmann Luc ist schon immer überwältigend gewesen. Als sie ihm jetzt bei einer Hochzeit begegnet, spürt sie sofort wieder dieses einzigartige, gefährliche Feuer ...
DIE GEFANGENE DES SCHEICHS von RAYE HARRIS, LYNN
Scheich Zafir! Schockiert erkennt Genie, zu wem ihre Entführer sie bringen. Zafir war ihre große Liebe - bis sie begriff: Ein Mann wie er will eine Frau wie sie niemals heiraten, sondern nur als Geliebte!
Dani Collins verliebte sich in der High School nicht nur in ihren späteren Ehemann Doug, sondern auch in ihren ersten Liebesroman! Sie erinnert sich heute immer noch an den atemberaubend schönen Kuss der Helden. Damals wurde ihr klar, dass sie selbst diese Art von Büchern schreiben möchte. Mit 21 verfasste sie ihren ersten Roman und übte trotz verschiedener Bürojobs seither unerbittlich. Sie probierte sich an verschiedenen Genres, kehrte aber immer wieder zu ihrer Leidenschaft, den Liebesromanen, zurück. Oft dient ihr als Inspiration ihre eigene Überzeugung, dass man sein Happy End findet, wenn man bereit ist, sich voll und ganz reinzuhängen. Sie selbst hatte damit Glück, mit ihrem Mann lebt sie heute am idyllischen Christina Lake in Kanada. Ab und an gelingt es Doug, seine Frau von einer Schreibpause zu überzeugen. Das gemütliche Dachbodenbüro wird meist verlassen, um ihre zwei erwachsenen Kinder zu besuchen.
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1. KAPITEL
„Aber ich behandle grundsätzlich keine männlichen Patienten“, erklärte Lily ihrer Chefin an der South London Rehabilitation Clinic. „Das wissen Sie doch genau.“
„Ich weiß, aber das hier ist eine tolle Gelegenheit“, entgegnete Valerie. „Raoul Caffarelli ist stinkreich. In den vier Wochen bei ihm in der Normandie würden Sie mehr verdienen als hier in einem Jahr, und ich habe sonst niemanden, der für den Job infrage kommt. Außerdem hat sein Bruder ausdrücklich Sie verlangt.“
Lily runzelte die Stirn. „Sein Bruder?“
Valerie verdrehte vielsagend die Augen. „Na ja, anscheinend verweigert Raoul jegliche Behandlung. Seit seiner Reha lebt er ziemlich zurückgezogen. Sein älterer Bruder Rafe hat einen Artikel über Ihren Erfolg bei Scheich Kasim Al-Balawis Tochter gelesen und will unbedingt, dass Sie seinem Bruder helfen. Geld spielt für ihn offensichtlich keine Rolle.“
Lily biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Die Aussicht auf ein großzügiges Sonderhonorar war ziemlich verlockend, vor allem in Anbetracht der katastrophalen finanziellen Situation ihrer Mutter. Doch die Vorstellung, einen Mann in seinem Zuhause zu behandeln, war ein Alptraum. Selbst wenn dieser Mann auf einen Rollstuhl angewiesen war.
Ich war seit fünf Jahren nicht auch nur in der Nähe eines Mannes.
„Meine Antwort lautet Nein“, sagte Lily und kehrte ihrer Chefin den Rücken zu, um eine Patientenakte abzulegen. „Niemals. Sie müssen jemand anderes hinschicken.“
„Ich fürchte, ein Nein ist keine Option“, erklärte Valerie. „Die Caffarelli-Brüder sind dafür bekannt, nicht lockerzulassen, und Rafe will unbedingt, dass Raoul bei seiner Hochzeit im September Trauzeuge ist. Er hat sich in den Kopf gesetzt, dass Sie die Einzige sind, die seinem Bruder wieder auf die Beine helfen kann.“
Lily schob die Schublade zu und drehte sich zu Valerie um. „Hält er mich etwa für eine Wunderheilerin? Sein Bruder wird vielleicht nie wieder auf die Beine kommen, schon gar nicht in ein paar Wochen.“
„Ich weiß, aber Sie könnten ihn sich doch zumindest mal ansehen“, bat Valerie. „Der Job ist ein Traum – freie Kost und Logis in einem alten Château in der Normandie. Nehmen Sie den Auftrag an, Lily. Sie würden mir und der Klinik damit einen riesigen Gefallen erweisen. Das Ganze ist die perfekte Gelegenheit, unseren guten Ruf seit Ihrem Erfolg mit der Tochter des Scheichs noch weiter zu festigen. Wir werden die ganzheitliche Klinik für die Reichen und Berühmten sein. Man wird uns förmlich die Türen einrennen.“
Lily versuchte, einen Anflug von Panik zu unterdrücken. Ihr Herz raste, als habe sie gerade zu Fuß das oberste Stockwerk eines Wolkenkratzers erklommen. Verzweifelt versuchte sie, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, aber jedes Mal, wenn ihr eine durch den Kopf schoss, kam ihr der Wunsch in die Quere, ihrer Mutter zu helfen. Außerdem wollte sie sich ihrer Arbeitgeberin gegenüber loyal zeigen.
Werde ich das durchstehen?
„Ich muss mir erst mal Mr Caffarellis Röntgenaufnahmen und seine Krankenakte ansehen. Möglicherweise kann ich gar nicht viel für ihn tun. Es wäre verkehrt, ihm oder seinem Bruder falsche Hoffnungen zu machen.“
Sofort setzte sich Valerie an ihren Computer und ließ ihre Finger über die Tastatur eilen. „Ich habe die Aufnahmen und ärztlichen Gutachten bereits hier. Rafe hat sie mir gemailt. Ich leite sie in diesem Augenblick an Sie weiter.“
Kurz darauf warf Lily in ihrem Büro einen Blick auf die Unterlagen. Raoul Caffarelli hatte bei einem Wasserski-Unfall eine Wirbelsäulenverletzung erlitten. Sein rechter Arm war gebrochen, heilte jedoch anscheinend gut. Er hatte nur wenig Gefühl in den Beinen und konnte ohne fremde Hilfe weder stehen noch laufen. Die Neurochirurgen waren zu dem Schluss gekommen, dass seine Beine vermutlich nie wieder normal funktionieren würden, doch Lily hatte schon zu viele Fehlprognosen gelesen, um sich davon beeinflussen zu lassen.
Manche Wirbelsäulenverletzungen waren irreparabel, andere wiederum nicht, und dazwischen war alles möglich. Das hing von der Art der Verletzung ab – und von der Einstellung und dem allgemeinen gesundheitlichen Zustand des Patienten.
Lily kombinierte gern verschiedene Behandlungsmethoden – neben den Klassikern Bewegung, Muskelaufbau und Massage ein paar weitere, die als alternativ eingestuft wurden, wie zum Beispiel Aroma-Therapie, Ernährungsumstellung und Visualisierungs-Techniken.
Die Tochter des Scheichs, Halimah Al-Balawi, war eine ihrer Star-Patientinnen. Drei Neurochirurgen hatten der jungen Frau prophezeit, nie wieder laufen zu können, bevor Lily sie übernommen hatte. Nach drei Monaten hatte die junge Frau bereits mit Krücken gehen können und schließlich sogar ohne jede Hilfe.
Lily lehnte sich nachdenklich in ihrem Stuhl zurück und kaute auf einem Fingernagel. Für die meisten Frauen wäre es ein Traumjob, einen Mann zu behandeln, der so reich und berühmt war wie Raoul Caffarelli. Sie würden wahrscheinlich zehn Jahre ihres Lebens dafür hergeben, um nur einen einzigen Tag mit ihm zu verbringen, ganz zu schweigen von einunddreißig Tagen. Sie würden sich diese Gelegenheit niemals entgehen lassen und jede einzelne Sekunde davon genießen.
Für mich ist das wie Folter.
Ihr wurde schon bei der bloßen Vorstellung schlecht, einen männlichen Körper anzufassen, und Physiotherapie bedeutete Körperkontakt – engen Körperkontakt. Hände auf nackter Haut. Massagen … Berührungen.
Lilys Handy klingelte. Als sie das Gesicht ihrer Mutter auf dem Display sah, ging sie ran. „Hi, Mom. Alles in Ordnung?“
„Schätzchen, ich störe dich nur sehr ungern bei der Arbeit, aber die Bank hat gerade angerufen. Sie wollen die Hypothekenforderungen auf das Haus geltend machen, wenn ich die letzten drei Kreditraten nicht bezahle. Ich habe versucht, ihnen zu erklären, dass Martin mein Konto geplündert hat, aber sie haben gar nicht zugehört.“
Lily kochte innerlich vor Wut, wenn sie daran dachte, dass diese Internetbekanntschaft ihre Mom ausgenommen hatte wie eine Weihnachtsgans. Ihre Mutter hatte den Fehler gemacht, ihrem neuen Partner zu vertrauen, und musste jetzt bitter dafür büßen. Der Betrüger hatte einfach ihre Konten geknackt und ihre ganzen Ersparnisse geplündert.
War dieses Angebot ein Wink des Schicksals? Durfte Lily den Job wirklich ablehnen, wo ihre Mutter doch so dringend finanzielle Unterstützung brauchte? Mom hatte ihr in ihrer schlimmsten Zeit beigestanden – in jenen schrecklichen dunklen Tagen nach ihrem einundzwanzigsten Geburtstag, in denen Lily fast verrückt geworden war. Ihre Mutter hatte auf alles verzichtet, um für Lily da sein zu können und ihr aus ihrem schwarzen Loch der Verzweiflung und des Selbsthasses herauszuhelfen. War Lily ihr dafür nicht etwas schuldig?
Es handelte sich ja nur um einen Monat.
Vier Wochen.
Einunddreißig Tage.
Ein ganzes Leben.
„Wir kriegen das wieder hin, Mom.“ Lily atmete zittrig ein. „Ich bekomme einen neuen Patienten, was allerdings bedeutet, dass ich den ganzen August in Frankreich verbringen muss, aber der Patient zahlt im Voraus. Das müsste das Problem mit der Bank regeln. Du wirst dein Haus auf keinen Fall verlieren, nicht, solange ich es verhindern kann.“
Raoul sah seinen Bruder finster an. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich allein gelassen werden will.“
Rafe seufzte frustriert. „Du kannst doch nicht den Rest deines Lebens wie ein Einsiedler leben. Was ist nur los mit dir? Verstehst du denn nicht, dass das hier deine beste, vielleicht sogar deine einzige Chance ist, wieder gesund zu werden?“
Raoul drehte seinen Rollstuhl mit dem gesunden Arm von seinem Bruder weg. Er wusste, dass Rafe es nur gut meinte, doch die Vorstellung, von irgendeiner jungen Engländerin mit obskuren Quacksalbermethoden behandelt zu werden, widerstrebte ihm zutiefst. „Die besten italienischen Ärzte haben mir versichert, dass sich mein Zustand nicht verbessern wird. Ich brauche diese Archer nicht.“
„Hör mal, ich weiß ja, dass es dir schwer zu schaffen macht, dass Clarissa eure Verlobung gelöst hat, aber deshalb brauchst du noch lange nicht alle Frauen …“
„Das hier hat überhaupt nichts mit Clarissa zu tun“, unterbrach Raoul ihn scharf und drehte seinen Rollstuhl wieder zurück.
Rafes Blick sprach Bände. „Du hast sie doch noch nicht mal geliebt. Sie schien nur deine Kriterien zu erfüllen. Der Unfall hat dir gezeigt, wie sie wirklich ist. Ich finde – und Poppy ist da ganz meiner Meinung –, dass du noch mal davongekommen bist.“
Raoul umklammerte die Rollstuhllehne so fest, dass seine Knöchel ganz weiß wurden. „Ach ja? Du findest, ich habe Glück gehabt? Sieh mich nur an, Rafe! Ich sitze im Rollstuhl. Ich kann mich noch nicht mal allein anziehen!“
Rafe fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Sorry, so habe ich das nicht gemeint.“ Er ließ die Hand wieder sinken. „Wirst du sie zumindest empfangen? Gib ihr doch für eine Woche oder wenigstens ein paar Tage eine Chance. Wenn es mit ihr nicht klappt, lassen wir es bleiben. Die Entscheidung, ob sie bleibt oder geht, liegt ganz bei dir.“
Raoul rollte seinen Stuhl zum Fenster und blickte auf die Wiesen, auf denen einige seiner wertvollen Zuchtpferde grasten. Er konnte nicht rausgehen und ihnen die Nüstern streicheln. Er konnte nicht das weiche Gras unter den Füßen spüren. Er...




