Rauenstein | Lore-Roman 150 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 150, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Rauenstein Lore-Roman 150

Eine Liebe ist viele Tränen wert
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7517-4535-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Eine Liebe ist viele Tränen wert

E-Book, Deutsch, Band 150, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-4535-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Mädchen schließt die Augen und lächelt selig. Gibt es so viel Glück? Ist dies nicht alles nur ein wunderschöner Traum, aus dem es gleich wieder erwachen würde?
Wie oft hat sich die junge Manina von Norden ausgemalt, dass der einsame Fremde aus dem Wald sie in den Armen halten würde. Und nun ist es Wirklichkeit, flüstert der geliebte Mund ihr zärtliche Worte zu.
Auch für Andreas von Talbot scheint ein neues Leben begonnen zu haben. Endlich ist er am Ende eines langen, einsamen Weges angekommen. Hier ist die Frau, die er sich in seinen Träumen ersehnt hat.
Doch die beiden vom Glück umfangenen Menschen ahnen nicht, welches Leid ihrer Liebe droht, wozu eine alte Frau in ihrem Hass fähig sein wird. Manina wird um ihrer Liebe willen viele Tränen vergießen ...

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Eine Liebe ist viele Tränen wert Der dramatische Roman um Maninas Herzensleid Von Regina Rauenstein Das Mädchen schließt die Augen und lächelt selig. Gibt es denn so viel Glück? Ist dies nicht alles nur ein wunderschöner Traum, aus dem es gleich erwachen wird? Wie oft hat sich die junge Manina von Norden ausgemalt, dass der einsame Fremde aus dem Wald sie in den Armen hält. Und nun ist es Wirklichkeit, flüstert der geliebte Mund ihr zärtliche Worte zu. Auch für Andreas von Talbot scheint ein neues Leben begonnen zu haben. Endlich ist er am Ende eines langen, einsamen Weges angekommen. Hier ist die Frau, die er sich immer ersehnt hat. Doch die beiden vom Glück umfangenen Menschen ahnen nicht, welches Leid ihrer Liebe droht, wozu eine alte Frau in ihrem Hass fähig sein wird. Manina wird um ihrer Liebe willen viele Tränen vergießen ... Voll und leuchtend stand der Mond am Himmel. Sein Licht brach sich in den Wellen, die leise murmelnd gegen das Ufer schlugen. Der kleine See sah aus wie eine silberne breite Fläche. Das junge Mädchen, das schon eine ganze Weile reglos gegen einen Baum gelehnt stand, konnte seinen Blick einfach nicht von diesem nächtlichen Zauber lösen. Es war, als ob ein Traum es umfangen hielt, und das verlorene Lächeln um den feingeschwungenen Mund vertiefte sich noch. »He, willst du hier Wurzeln schlagen? Mir ist kalt«, riss eine ungeduldige Stimme die Träumerin aus ihrer Verzauberung. Ein junges Mädchen tauchte neben der reglosen Gestalt auf und berührte sie am Arm. Die braunen Augen in dem frischen Gesicht waren voll verständnisloser Empörung. »Deine schwärmerische Romantik in allen Ehren, Manina, aber ich finde, das geht nun doch etwas zu weit. Ich friere ganz erbärmlich, und mit schlotternden Gliedern kannst du nicht von mir erwarten, dass ich auch noch Augen für dieses nächtliche Idyll habe.« Nur ungern schien die Träumerin aus ihrer Verzauberung zu erwachen. Wie besinnend fuhr sie sich mit einer schnellen Bewegung über die Stirn, strich eine Strähne des kastanienbraunen Haares schnell zurück. Nun wandte sie sich der anderen zu und lachte verhalten. »Aber Britt, du bist doch sonst nicht so. Kann dieser Anblick dich nicht entzücken?« »Alles zu seiner Zeit, meine Liebe. Ich habe keine Lust, mir einen Schnupfen zu holen, nur weil ich einmal den See im Mondschein bewundern will. Das Vergnügen mache ich mir im Sommer, wenn es warm ist. Und dann auch nur in Begleitung eines Beschützers.« Das wurde mit deutlichem Zähneklappern gesagt. Verblüfft starrte Manina die Freundin an. »Himmel, Britt, dir ist ja wirklich kalt?«, stieß sie verblüfft hervor. Empört blitzten die braunen Augen sie an. »Ja, was glaubst du denn? Denkst du vielleicht, ich führe dir aus lauter Vergnügen einen Veitstanz vor? Mir ist erbärmlich kalt, wenn du es noch nicht bemerkt haben solltest.« »Aber so kalt ist es doch gar nicht. Ich wenigstens empfinde es nicht. Dabei habe ich doch nur ein leichtes Sommerkleid an.« »Ja, was glaubst du denn, was das ist, was ich hier trage? Ein Winterpelz?«, kam es aufgebracht zurück. »Leider habe ich nicht daran gedacht, eine Jacke mitzunehmen, als du mich zu einem kurzen Spaziergang aufgefordert hast. In der Nähe der Hütte war es ja auch angenehm, aber hier am See ist es lausig kalt.« Britt wandte sich abrupt um. Schuldbewusstsein stieg in Manina auf. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass der Wind einen eisigen Lufthauch mitbrachte. »Entschuldige, Britt, aber ich habe es wirklich nicht bemerkt. Komm, laufen wir schnell zur Hütte, dann wird dir wieder warm.« Sie sah die Freundin abbittend an, dann fragte sie besorgt: »Du wirst dich doch nicht erkältet haben?« Britt wehrte versöhnt ab. »Quatsch, so leicht haut es mich nicht vom Schlitten, da muss es schon härter kommen. Aber reden wir nicht länger hier herum, machen wir, dass wir in die warme Stube kommen. Himmel, sehne ich mich jetzt nach einem heißen Punsch.« In gleichmäßigem Schritt liefen die beiden Mädchen nun dem Jagdhaus zu. Nach einer Weile sahen sie die hellerleuchteten Fenster, hörten die Klänge der Musik, die zum Tanz aufzuspielen schienen. »Das sind himmlische Töne für mein armes Ohr«, seufzte Britt. Anklagend sah sie die Freundin von der Seite her an. »Und wir zwei Närrinnen glauben in Romantik schwelgen zu müssen, während hier das warme, wundervolle Leben greifbar nahe pulsiert.« Manina zuckte nur ausweichend die Schultern. Sie bereute es nicht, dem lauten Trubel entkommen zu sein. Aus solchen Veranstaltungen machte sie sich nur wenig. Aber ihre Tante, bei der sie aufgewachsen war, nachdem die Mutter eines Tages ohne ein Wort der Erklärung verschwunden war, liebte solche Feste und ließ keine Gelegenheit vorbeigehen, daran teilzunehmen. Und seit Manina aus dem Internat zurückgekehrt war, schien sie es als ihre Aufgabe anzusehen, eine gute Verbindung für sie zu arrangieren. Manina hatte nur gelacht und abgewehrt. »Aber Tante Ina, ich habe doch wirklich noch sehr viel Zeit damit. Ich denke gar nicht daran, mich schon für mein ganzes Leben an einen Mann zu binden. Wenn ich einmal heirate, dann frage ich nicht danach, was er ist und was er hat. Nur auf die Liebe allein kommt es an, darauf ganz allein. Ich werde nie einen Mann heiraten, den ich nicht von ganzem Herzen lieben kann.« Die Tante hatte nichts mehr gesagt, aber in ihren Augen lag ein schmerzliches Wissen. Der Tante zuliebe ließ sich Manina von einem Fest zum anderen mitnehmen. Ihr lag diese ausgelassene Fröhlichkeit nicht. Sie war schon als Kind sehr ernst und in sich gekehrt gewesen. *** Mit lautem Hallo wurden die beiden Mädchen von den anderen begrüßt, als sie das Haus betraten. »Wo seid ihr denn abgeblieben, wir haben draußen überall nach euch gesucht und schon befürchtet, ein Waldschrat hätte euch entführt«, wollte Gerd wissen, der Sohn eines Amtsgerichtsrates, der sich sichtlich um Manina bemühte. »Schwing nicht so große Reden, mein Lieber, sondern beglücke uns mit einem heißen Punsch«, wehrte Britt ab. »Meine Lebensgeister brauchen eine Aufmunterung.« »Sofort, meine Damen, ich fliege«, grinste Gerd und eilte davon. Kurze Zeit später kam er zurück, auf einem Tablett standen zwei Gläser mit einer braunen Flüssigkeit, die würzig duftend aufstieg. »Dafür könnte ich dir glatt einen Kuss geben, Gerd«, jubelte Britt und griff nach dem Glas. In kleinen genießerischen Schlückchen begann sie, das heiße Getränk zu trinken, das wie ein Feuer durch ihre Kehle rann. Auch Manina merkte jetzt, wie angenehm die Wärme im Haus war und wie gut ihr der heiße Punsch tat. »Sagt mal, seid ihr vielleicht am Nordpol gewesen, weil ihr so durchgefroren seid?«, fragte Gerd leicht spottend. »So fragt man Leute aus«, kicherte Britt zwischen zwei kräftigen Zügen aus dem Glas. »Aber erfahren tust du nichts. Das ist unser Geheimnis.« Dabei zwinkerte sie Manina wie einer Verschwörerin zu. Sofort wurde Gerds Eifersucht wach. »Das hört sich ja fast an, als hättet ihr euch mit jemandem verabredet«, forschte er, misstrauisch geworden. »Und wenn es so wäre?«, konterte Britt gelassen. »Das wäre ja noch immer unsere Sache, oder?« Sie reichte ihm das leere Glas. »Aber ein Glas Punsch kannst du mir noch machen«, forderte sie ihn auf. »Wenn es so ist, dann lass dir den Punsch von dem krendenzen, den ihr da draußen getroffen habt«, kam es nicht gerade sehr liebenswürdig zurück. Jetzt musste Manina lachen. »Das wird schlecht möglich sein, Gerd. Den wir da draußen getroffen haben, der thront in höheren Regionen. Er wird sich wohl kaum dazu herablassen, uns einen heißen Punsch zu servieren.« Der junge Mann sah die jungen Mädchen misstrauisch prüfend an. Er war sich nicht ganz klar darüber, wie sehr sie ihn verulkten. »Nun schau nicht so schlau«, schubste Britt ihn unsanft an. »Oder hast du schon einmal gehört, dass der Mond einem Sterblichen einen heißen Punsch serviert hat?« »Ach so, ihr seid draußen gewesen, um den Mond zu betrachten. Du lieber Himmel, den könnt ihr doch jeden Abend sehen. Was ist denn hier so Besonderes daran?«, entfuhr es ihm verblüfft. Ja, das habe ich mich auch gefragt, wäre es Britt fast entschlüpft. Aber stattdessen sagte sie nur überheblich: »Was verstehst du Banause denn schon davon? Du hättest es sehen müssen. Der See, der wie Silber flimmerte, der Mond, rundum der Wald und die Felsen. Und dann diese Stille, diese wundervolle Stille. Es war, als wäre man ganz allein auf der Welt.« Manina hatte verblüfft das halbgefüllte Glas sinken lassen und starrte die Freundin ungläubig an. »Ach du lieber Himmel, nun spinnt die auch noch. Sag mal, seit wann hast du diese sentimentale Anwandlung?« Gerd schüttelte verwundert den...



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