Ramakrishna / Ebert | Ramakrishnas Lehre in Gleichnissen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Ramakrishna / Ebert Ramakrishnas Lehre in Gleichnissen

Gleichnisse, mythologische Geschichten und Beispiele aus dem Alltag
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-0378-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Gleichnisse, mythologische Geschichten und Beispiele aus dem Alltag

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

ISBN: 978-3-7568-0378-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ramakrishna (1836-1886) gehört zu den größten Heiligen Indiens. Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in der Tempelanlage von Dakshineswar bei Kalkutta, wo ihn zahlreiche Menschen besuchten. Schließlich bildete sich ein Schülerkreis um ihn, aus dem der Ramakrishna-Mönchsorden und die Ramakrishna-Mission hervorgingen, die nach seinem Tod seine Lehre weltweit verbreiteten. Ramakrishnas Lehre umfasst alle Lebensbereiche des Menschen. Er gebrauchte oft Beispiele aus dem Alltag oder Gleichnisse, um sie seinen Schülern und Besuchern zu veranschaulichen. Da er mit der indischen Mythologie sehr vertraut war, erzählte er auch gern mythologische Geschichten, um den einen oder anderen Punkt klarzumachen. Gabriele Ebert legt hier eine umfangreiche Sammlung von Gleichnissen, Alltagsbeispielen und mythologischen Geschichten aus den Hauptwerken Ramakrishnas vor, die zum Nachdenken und zur Meditation einlädt.

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Leben in der Welt
Als sich bei Ramakrishna Schüler einstellten, unterwies er die Verheirateten getrennt von den unverheirateten jungen Männern. Er unterschied zwischen dem Leben als Familienvater und dem Leben als Sannyasin oder Sadhu, der alles aufgegeben hatte und mit Wanderstab und Bettelschale durchs Land pilgerte. Ramakrishna gab den Verheirateten seinen Rat, wenn sie ihm ihre Fragen stellten wie etwa, wie man den weltlichen Bindungen entkommen und ein religiöses Leben führen könne. Er riet den Familienvätern, hin und wieder in die Einsamkeit zu gehen und Sehnsucht nach Gott zu entwickeln. Sie sollten mit ehrlicher Arbeit für den Familienunterhalt sorgen und ihre Pflichten erfüllen, wie sie sich ergaben, aber sich nicht mehr Arbeit aufladen als nötig. Sie sollten einen Teil ihres Geistes der Familie und Arbeit widmen, aber den größeren Teil Gott. Bevor man in die Welt eintritt, sollte man sich um die Erkenntnis Gottes kümmern. Erst Gott – dann die Welt, lautete sein Grundsatz. Arbeit sah er nicht als einen Wert an sich oder ein Ziel, sondern vielmehr als ein Mittel, das auch an Bedeutung verlieren konnte. Das Ziel im Leben galt seiner Meinung nach einzig der Erkenntnis Gottes, wobei das Leben als Verheirateter durchaus von Vorteil sein konnte, da es sich leichter von der „Festung“ aus kämpfen lässt als auf freiem Feld, wie er es formulierte. Vom Aalraubwels, vom Tauchvogel und vom Lotusblatt Lebe in der Welt, wie der Aalraubwels im Schlamm lebt. Man entwickelt Liebe zu Gott, indem man immer wieder weg von der Welt in die Einsamkeit geht und über Gott meditiert. Danach kann man unberührt in der Welt leben. Der Schlamm ist da, und der Fisch muss darin leben, aber sein Körper wird vom Schlamm nicht beschmutzt. Solch ein Mensch kann im Geist der Losgelöstheit das Leben eines Familienvaters führen. GI 431 Was ist der Zustand eines Menschen, der sich in der Welt befindet, aber frei von ihren Anhaftungen ist? Er ist wie ein Lotusblatt im Wasser oder wie ein Aalraubwels im Sumpf. Keines von beiden wird durch das Element, in dem es lebt, verunreinigt. Das Wasser benetzt nicht das Blatt, noch befleckt der Schlamm die glänzende Haut des Fisches. Say 268 Wie lebt die befreite Seele in der Welt? Sie lebt in der Welt wie der Tauchvogel. Er taucht ins Wasser, aber das Wasser benetzt sein Gefieder nicht. Die wenigen Wassertropfen, die vielleicht an seinem Körper haften, schüttelt er leicht ab, wenn er einmal mit den Flügeln schlägt. Say 953 Von der Jackfrucht Wenn du in die Welt eintrittst, bevor du Liebe zu Gott entwickelt hast, wirst du immer mehr verstrickt. Du wirst von ihren Gefahren, ihrer Not und ihren Sorgen überwältigt. Und je mehr du an weltliche Dinge denkst, desto mehr haftest du an ihnen. Reibe zuerst deine Hände mit Öl ein, und brich dann die Jackfrucht auf. Andernfalls werden sie von der klebrigen Milch beschmiert. Sichere dir zuerst das Öl der göttlichen Liebe, und nimm dann die Pflichten der Welt in die Hand. GI 121 Erst die Göttliche Mutter im Tempel sehen Es ist nicht gut, in viele Aktivitäten involviert zu werden. Das lässt einen Gott vergessen. Einige, die in den Kalighat-Tempel kommen, verbringen vielleicht ihre ganze Zeit damit, den Armen Almosen zu geben. Sie haben keine Zeit, die Mutter im inneren Schrein zu sehen! Kümmere dich zuerst irgendwie darum, die Statue der Göttlichen Mutter zu sehen, selbst wenn du dich durch die Menge drängen musst. Dann kannst du Almosen geben, wenn du willst, oder auch nicht. Du kannst den Armen nach Herzenslust geben, wenn dir danach ist. Arbeit ist nur ein Mittel, um Gott zu erkennen. GI 194 Wie eine unmoralische Frau Wie eine unkeusche Frau, die mit ihren häuslichen Angelegenheiten beschäftigt ist, die ganze Zeit an ihren heimlichen Geliebten denkt, so verrichte du, oh Mensch der Welt, deine weltliche Pflichten, aber lass dein Herz stets auf Gott gerichtet sein. Say 285 Der Mensch mit einem Geschwür auf dem Rücken Es schadet nichts, wenn du das Leben eines Familienvaters führst. Aber tu selbstlos deine Pflichten, und richte deinen Geist auf die Lotusfüße Gottes. Du musst bemerkt haben, dass ein Mensch mit einem Geschwür auf dem Rücken mit anderen wie üblich spricht. Vielleicht erledigt er auch seine täglichen Pflichten. Aber er denkt immer an das Geschwür. GII 497 Von der Maschine, die den Reis zerstampft Abbildung 1: Dhenki Wikimedia Commons, Foto von Subhashish Panigrahi, 2014
Mit solch einem Dhenki zerstampften die Frauen in Indien den Reis. In Kamarpukur habe ich die Frauen von Tischlerfamilien gesehen, die zerstampften Reis verkauft haben. Lass mich dir sagen, wie aufmerksam sie sind, während sie diese Arbeit verrichteten. Der Stößel der Schälmaschine, der den Reis zerstampft, fällt ständig in das Loch des Mörsers. Mit einer Hand wendet die Frau den Reis im Loch und hält mit der anderen ihr Baby auf dem Schoß, während sie es stillt. In der Zwischenzeit kommen die Kunden. Die Maschine stampft den Reis weiter, und sie führt ihre Geschäfte mit den Kunden fort. Sie sagt: „Zahl zuerst die wenigen Pennys, die du mir schuldet, bevor du noch mehr nimmst.“ Wie du siehst, muss sie all diese Dinge gleichzeitig tun – das Baby stillen, den Reis wenden, während der Stößel ihn zerstampft, den zerstampften Reis aus dem Loch nehmen und mit den Käufern sprechen. Das wird das Yoga des Handelns genannt. Fünfzehn von sechzehn Teile ihres Geistes sind auf den Stößel der Schälmaschine gerichtet, damit er ihr nicht die Hand zerquetscht. Mit nur einem Teil ihres Geistes stillt sie das Baby und spricht mit den Käufern. Ebenso sollte ein Familienvater fünfzehn Teile seines Geistes Gott widmen. Andernfalls wird er ins Verderben stürzen und in die Fänge des Todes geraten. Er sollte die weltlichen Pflichten mit nur einem Teil seines Geistes erledigen. GI 469f Wie der Straßenmusikant Wie der Straßenmusikant mit der einen Hand die Gitarre spielt und mit der anderen die Trommel schlägt, während er gleichzeitig ein Lied singt, so verrichte du, oh Mensch der Welt, alle deine weltlichen Pflichten mit deinen Händen und vergisst dabei nie, den Namen des Herrn mit ganzem Herzen zu wiederholen und zu verherrlichen. Say 287 Eine Last tragen und gleichzeitig einen Brautzug bewundern Jener ist ein wahrer Held, der alle Pflichten der Welt erfüllt, während sein Geist auf Gott gerichtet ist. Nur ein starker Mann kann, während er eine Last von zwei Maund (mehr als ein Zentner) auf dem Kopf trägt, stehen bleiben, um einen vorbeiziehenden Brautzug zu bewundern. Say 290 Die Schildkröte denkt nur an ihre Eier Die Schildkröte bewegt sich im Wasser. Aber kannst du dir vorstellen, wo ihre Gedanken sind? Dort am Ufer, wo ihre Eier liegen. Erfülle all deine Pflichten in der Welt, aber halte deinen Geist auf Gott gerichtet. GI 121 Von der Kompassnadel Es ist kaum zu befürchten, dass ein Schiff abtreibt oder in Gefahr gerät, solange sein Kompass genau nach Norden zeigt. So steuert das Schiff des Lebens frei von jeder Gefahr, wenn der Geist, seine Kompassnadel, immer auf Gott ausgerichtet ist, ohne irgendeine Schwankung. Say 452 Ein junger Baum muss umzäunt sein Wenn der Peepalbaum jung ist, wird er umzäunt, um ihn vor dem Vieh zu schützen. Aber der Zaun ist nicht mehr nötig, wenn der Stamm dick und stark geworden ist. Dann geschieht dem Baum kein Schaden, selbst wenn ein Elefant an ihn gebunden wird. „Frauen und Gold“ werden dir nicht im Geringsten schaden können, wenn du nach Hause gehst und das Leben eines Familienvaters führst, nachdem du deine spirituelle Kraft gesteigert und durch spirituelle Übungen in der Einsamkeit Liebe für die Füße Gottes entwickelt hast. GII 148 Eine junge Pflanze sollte immer durch einen Zaun vor Ziegen und Kühen und dem Unfug der kleinen Bengel geschützt werden. Wenn sie aber zu einem großen Baum geworden ist, kann eine Herde von Ziegen oder Kühen ungehindert unter ihren ausladenden Zweigen Schutz finden und sich an ihren Blättern satt fressen. Wenn dein Glaube also noch in den Kinderschuhen steckt, solltest du ihn vor den bösen Einflüssen schlechter Gesellschaft und der Weltlichkeit schützen. Wenn du aber im Glauben stark wirst, wird es keine Weltlichkeit oder böse Neigung wagen, sich deiner heiligen Gegenwart zu nähern. Und viele, die böse sind, werden durch ihren heiligen Kontakt mit dir fromm werden. Say 387 Die vielen Ketten, mit der die Brücke befestigt ist Warum sollte man kein spirituelles Leben in der Welt führen können? Aber es ist äußerst schwierig. Als ich hierherkam, überquerte ich die Brücke von Baghbazar. Mit wie vielen Ketten ist sie befestigt! Es wird nichts geschehen, wenn eine Kette bricht, da es so viele sind, die sie halten. Ebenso gibt es viele Bindungen beim weltlichen Menschen. Er kann sie nicht loswerden, außer...



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