Radley | Mehr als nur ein sinnlicher Traum? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0001, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Radley Mehr als nur ein sinnlicher Traum?


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-142-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0001, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86295-142-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Warum konnte sich ihr Traum vom Glück nicht einfach erfüllen? Nur um für kurze Zeit alles andere zu vergessen, hatte Amy die Augen geschlossen, sich an ihn geschmiegt, seine Küsse genossen und ... Und jetzt? Schwanger und ohne Mann an ihrer Seite steht sie da! Als Amy sich überwindet und Heath ins Vertrauen zieht, macht er ihr einen unerhörten Vorschlag: Sie soll ihn heiraten - ausgerechnet den Bruder ihres verstorbenen Verlobten, das schwarze Schaf des Saxon-Clans, den berüchtigten Frauenhelden ... der sie plötzlich nur sanft berühren muss, um ihre Leidenschaft zu entfachen ...



Tessa Radley liebt das Lesen seit sie denken kann. Schon als Kind hatte sie immer einen ganzen Stapel an Büchern in Reichweite, die sie als nächstes lesen wollte. Dass sie sich irgendwann dazu entschloss, selbst Geschichten zu schreiben, war eigentlich eine logische Konsequenz. Bis heute hat die USA TODAY Bestsellerautorin 18 Bücher veröffentlicht - eine Liste gibt es auf www.tessaradley.com/books. Wenn sie mit einer Geschichte mal nicht gut vorankommt, schnappt sich Tessa Radley ihren Hund Ruby und macht mit ihm einen Spaziergang am Strand - auf Tessas Twitter-Account @tessaradley gibt es tolle Fotos vom Strand in Neuseeland, wo Tessa lebt. Kaum haben sich die beiden genug bewegt, ist auch die kleine Schreibblockade vergessen. Momentan arbeitet Tessa Radley an einer Serie über drei Schwestern, deren reicher Vater ihnen ein folgenreiches Ultimatum setzt ... Mehr dazu und zu all ihren Projekten findet ihr auf www.tessaradley.com.
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1. KAPITEL

Heath Saxon durchschritt die menschenleere Eingangshalle des renommierten Weingutes Saxon’s Folly in Hawkes Bay im Osten der Nordinsel Nordseelands. Dass sich seine Rückkehr als Kellermeister völlig sang- und klanglos vollziehen würde, hatte er nicht erwartet. Schließlich war er ja sozusagen der verlorene Sohn.

Auch wenn er nicht weit weg lebte – im nächsten Tal – und beinah jeden Donnerstag zu den Familienessen kam, hatte es ihn doch ziemliche Überwindung gekostet, die alte Stellung wieder anzutreten. Früher hatte er hier auf dem elterlichen Gut erlesene Weine entwickelt und zur geschmacklichen Vollendung heranreifen lassen. Er liebte seinen Beruf, den er gern als eine vollendete Mischung aus Wissenschaft und Kunst bezeichnete.

Doch seit der letzten heftigen Auseinandersetzung mit seinem Vater hatte er die Kellerei nicht mehr betreten. Geschäft war eben eine Sache und Familienleben eine andere.

Interessiert betrachtete er die alten Eichenfässer, die noch genauso gut rochen wie früher.

„Heath …“

Beim Klang der Stimme hinter ihm spannte sich jeder Muskel in Heath’ Körper an. Amy. Er wandte sich um und betrachtete sie genau.

Auf ihren zartrosa Lippen erschien für einen Augenblick ein verführerisches Lächeln. Ihre kinnlangen dunkelbraunen Haare hatte sie hinter die Ohren zurückgestrichen. Sie trug kleine goldene Ohrstecker und nur ein leichtes Make-up, sodass die dunklen Schatten unter den Augen nicht auffielen. Ohne den traurigen Blick hätte man sie in ihrem weißen Poloshirt und dem dunkelblauen Rock glatt für ein unbekümmertes Schulmädchen halten können.

Unschuldig.

Oder vielleicht auch nicht, dachte er und seufzte leise. Er hatte eigentlich vorgehabt, Amy aus dem Weg zu gehen. Heute. Diese Woche. Am besten für immer. „Ja, Amy?“

„Taine hat angerufen und sich krankgemeldet. Nur eine Erkältung. Morgen ist er wieder da.“ Taine war einer der Angestellten. „Du sollst ihn anrufen, dann sagt er dir, was heute zu tun ist.“

„Mache ich.“

Amy rührte sich nicht vom Fleck. „Danke …“, sagte sie zögernd.

„Gern!“ In Gedanken malte er sich aus, was er wirklich gern tun würde: Amy küssen. Ihr zärtliche Worte ins Ohr flüstern. Sie überall liebkosen, während sie nackt in seinem Bett lag …

Warum quälte er sich so? Ein Blick in ihre traurigen goldbraunen Augen reichte, um zu wissen, dass nichts davon je wahr werden würde.

„Heath?“

„Ja?“, fragte er zerstreut. „Sorry, ich habe nur überlegt, wo ich Jim finde …“, den anderen Angestellten, „… um ihm Bescheid zu sagen, dass Taine heute nicht kommt.“

„Eigentlich wollte ich dich als Erste hier auf Saxon’s Folly willkommen heißen. Aber offenbar legst du keinen Wert darauf“, erwiderte sie schnippisch und stolzierte davon.

Während Heath ihr nachschaute, bewunderte er im Stillen ihren wohlgeformten Po und ihre schlanke Figur in dem braven Poloshirt. Er unterdrückte ein Fluchen.

Er war kaum zehn Minuten hier – und schon hatte er es geschafft, Amy zu verärgern …

Das war ja nichts Neues. Als er damals das bankrotte Weingut von Ralph Wright, Amys Vater, gekauft hatte, hatte das die Trennung von seiner Familie bedeutet. Und von Amy, der Sekretärin der Saxons. Chosen Valley, wie das Gut genannt wurde, lag auf der anderen Seite der Hügelkette.

Doch es ging nicht nur um die räumliche Entfernung. Mit der Übernahme hatte er Amy verletzt, die nicht erkannt hatte, dass er damit ihr und ihrem Vater aus den Schulden heraushelfen wollte. Und sein Vater, Phillip Saxon, empfand den Kauf als Affront, da er annahm, dass sein Sohn ihm Konkurrenz machen wollte.

Heath schüttelte den Kopf. Vielleicht war damals sein Ruf schon so ruiniert gewesen, dass niemand ihm seine guten Absichten glaubte.

Also hatte er sich einfach zurückgezogen, und die Kluft zwischen ihm und den Saxons – und Amy – war größer geworden.

Und nun war er wieder hier. Weil Saxon’s Folly einen Kellermeister brauchte. Caitlyn Ross, die die Stelle vorher innegehabt hatte, lebte jetzt in Spanien. Sie hatte sich mit Rafael verlobt, seinem Halbbruder, den er im Lauf der letzten Wochen kennen- und nach anfänglichen Schwierigkeiten schätzen gelernt hatte.

Natürlich war sein Vater zu stolz gewesen, Heath um seine Rückkehr zu bitten. Caitlyn hatte ihn darauf angesprochen, damit sie ohne schlechtes Gewissen ihrem Mann nach Andalusien folgen konnte.

Ein seltsames Gefühl, wieder hier zu sein. Mit zusammengezogenen Brauen sah er Amy nach, bis sie durch den Torbogen im Empfangsbereich verschwand.

Wieder häufiger in der Nähe dieser Frau zu sein würde schwer für ihn werden.

Für Amy verging der Vormittag wie im Flug. Wie jedes Jahr sollte auch diesmal wieder kurz vor Weihnachten das traditionelle Saxon’s Folly Sommerfest stattfinden. Ständig klingelte das Telefon und kamen Leute, denn die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Schon in drei Wochen würde es so weit sein.

„Amy, ich glaube, es fehlen noch Kerzen …“

„Amy, kannst du bitte mit der Druckerei wegen der Prospekte sprechen? „Vergiss nicht, wir brauchen noch drei Partyzelte.“ „Stell dir vor, Amy: Gerade hat Kelly Christie angerufen. Sie möchte ein Fernsehteam schicken, um in der Weihnachtsausgabe ihrer Show über das Fest zu berichten!“

Eigentlich war alles Wesentliche unter Dach und Fach – die Jazzbands zum Beispiel hatte Amy schon vor einem Jahr engagiert –, aber in letzter kam es immer wieder zu Änderungen.

Das lief zwar jedes Jahr so, aber diesmal war besonders viel zu tun. Amy wusste natürlich genau, woran das lag: Jeder dachte, mit Arbeit könne sie sich am besten abzulenken. Einige Wochen ging das nun schon so. Oder genauer gesagt: zwei Monate.

Die Saxons machten sich Sorgen um sie, sprachen sie aber nicht darauf an. Doch Amy merkte es an ihrem Verhalten – wann immer möglich kamen sie vorbei, um sie etwas zu fragen, obwohl meist auch ein Anruf oder eine E-Mail genügt hätte.

Nur Heath verhielt sich nicht so. Das schwarze Schaf der Familie, der Hitzkopf und Draufgänger.

Sie schloss die Augen. Eigentlich sollte sie ihm dankbar dafür sein, dass er sie in Ruhe ließ.

„Amy, hast du eine Ahnung, wo Alyssa steckt?“, fragte Megan, die Jüngste der Saxongeschwister. Als Amy nicht sofort antwortete, sah sie sie fürsorglich an. „Geht es dir gut?“

„Ja, danke“, versicherte Amy. Seit zwei Monaten wurde sie nur noch mit Glacéhandschuhen angefasst. Zeit, dass sich daran etwas änderte. „Ich war nur ganz in Gedanken. Alyssa ist mit deinem Bruder in die Stadt gefahren.“

„Mit Joshua?“

Natürlich war Alyssa mit Joshua, ihrem Verlobten, unterwegs. Mit wem sonst? Mit Heath sicher nicht.

Ein Blick in Megans Augen zeigte deutlich, wie traurig sie war. Offenbar dachte sie an Roland. Amy schluckte und kämpfte mit den Tränen. Sie hatte ihren Verlobten verloren, Megan ihren Bruder.

Beide Frauen schwiegen.

„Amy, sei doch nicht so hart zu dir selbst. Gönn dir mal eine Pause“, sagte Megan sanft.

Amy spürte einen Kloß im Hals und unterdrückte mit Mühe ein Schluchzen. „Mir fehlt nichts.“

Doch Megan kannte sie zu gut, um das zu glauben.

„Na ja, vielleicht geht es mir gerade wirklich nicht so toll“, gab sie zu und strich sich eine Strähne zurück hinters Ohr. „Gerade hat ein Blumenladen in Auckland angerufen, bei dem Roland einen Strauß für mich bestellt hat. Die Floristin wollte wissen, welche Farben wir für die Hochzeit ausgesucht haben, damit die Blumen und Bänder dazupassen …“

„Oh Gott.“ Megan schlug erschrocken die Hand vor den Mund. „Ach, Amy, wie schrecklich.“ Impulsiv kam sie zu Amys Schreibtisch, um sie tröstend zu umarmen.

Heftig schüttelte Amy den Kopf. „Schon gut. Es geht schon wieder. Alles okay.“ Sie wusste, dass sie die Tränen nicht würde zurückhalten können, wenn Megan sie umarmte.

„Nichts ist okay“, widersprach Megan. „Roland …“

„… ist tot.“ Amy wollte kein Mitleid mehr und sprach die traurige Wahrheit unumwunden aus. „Und daher wird es keine Hochzeit geben.“ Sicher litt auch Megan sehr. Schließlich war Roland ihr Bruder gewesen. Eigentlich, wie sie erst nach seinem Tod erfahren hatten, ihr Adoptivbruder.

„Amy, glaub mir, ich fühle mit dir. Es tut mir so leid.“

„Ja, ich weiß. Er hätte einfach noch nicht sterben dürfen.“

„Ja, leider. Du hättest es verdient, glücklich zu werden. Diese Hochzeit haben wir uns alle so sehr gewünscht.“

Amys Lippen begannen zu zittern. „Mit vierzehn beschloss ich, dass ich Roland Saxon heiraten wollte. Als ich endlich sechzehn war, habe ich ihm meine Gefühle anvertraut, doch er fand mich viel zu jung. An meinem siebzehnten Geburtstag habe ich ihm einen Heiratsantrag gemacht.“ Nach dem Essen hatte er sie unter dem nächtlichen Sternenhimmel geküsst. Für sie hatten diese Küsse die wahre Liebe und das Versprechen einer glücklichen Ehe bedeutet.

Sie war sehr jung gewesen damals – und sehr idealistisch.

In diesem Moment klingelte Megans Handy.

„Geh ruhig ran“, sagte Amy. Mit einem Papiertaschentuch wischte sie sich energisch die Augen. Als das Telefon auf ihrem Schreibtisch läutete, meldete sie sich mit freundlicher...



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