Purcell | Irischer Traum, Irische Sehnsucht & Irisches Vermächtnis | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 2092 Seiten

Purcell Irischer Traum, Irische Sehnsucht & Irisches Vermächtnis

Die große Béara-Saga in einem Band | Die Geheimnisse einer irischen Familie
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98952-433-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Die große Béara-Saga in einem Band | Die Geheimnisse einer irischen Familie

E-Book, Deutsch, 2092 Seiten

ISBN: 978-3-98952-433-0
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Zwischen den grünen Hügen Irlands liegt ein Dorf, voller Geschichten und Geheimnisse ... IRISCHER TRAUM: In den 20er Jahren kommt Elizabeth in das abgelegene Dorf Béara, um den wortkargen, aber bodenständigen Farmer Neely zu heiraten. Einige Zeit glaubt sie, in ihren Aufgaben als Ehefrau und Mutter Erfüllung zu finden - doch das einfache Leben in Béara kann ihre Sehnsucht nie ganz stillen. So wagt sie es ein letztes Mal, nach einem neuen Glück zu greifen - und droht dabei, alles zu verlieren, was ihr je wichtig war ... IRISCHE SEHNSUCHT: Seit er sich erinnern kann, sehnt Francey Sullivan sich danach, mehr über seine wahre Herkunft zu erfahren. Voller Entschlossenheit verlässt er seine Heimat Béara, um in Dublin seinen leiblichen Vater zu finden. Zu Franceys Überraschung empfängt dieser ihn mit offenen Armen. Zunächst ist Francey wie geblendet von der glänzenden Fassade seiner neugewonnenen Familie ... doch in welche Welt gehört er wirklich? IRISCHES VERMÄCHTNIS: Die junge Journalistin Sky McPherson weiß nur wenig über die Geschichte ihrer Familie: Ein schicksalhaftes Ereignis sorgte dafür, dass ihre Mutter aus Irland nach Amerika auswanderte. Der attraktive Ire Fergus Lynskey, der angeblich nur Urlaub in Montana macht, scheint mehr über die Geschichte zu wissen. Entschlossen reist Sky nach Irland - denn Antworten scheint sie nur in Béara finden zu können ...  Die große Béara-Saga von Deirdre Purcell, jetzt in einem Band! Für alle Fans von Nora Roberts und Maeve Binchy.

Deidre Purcell ist in Dublin geboren. Bevor sie ihre Karriere als Autorin begann, arbeitete sie als Schauspielerin am irischen Nationaltheater sowie als TV- und Pressejournalistin. Bisher veröffentlichte die Autorin zwölf Romane, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre berührenden Irland-Romane: »Irischer Traum: Die große Béara-Saga 1« »Irische Sehnsucht: Die große Béara-Saga 2« »Irisches Vermächtnis: Die große Béara-Saga 3« »Ein Sommer in Kilnashone Castle« »Das Geheimnis von Whitecliff« »Die Frau aus Inisheer« »Das Flüstern der grünen Insel« »Das Leuchten eines Augenblicks«
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Kapitel 1


»Tja, Herrschaften, tut mir leid. Anscheinend will die Benzinpumpe nicht mehr. Am besten rufe ich in Maryborough an – aber ich mache, so schnell ich kann.« Das besorgte Gesicht des Fahrers verschwand wieder von der Bildfläche.

Die Passagiere stöhnten. Die meisten von ihnen stiegen zum zweiten Mal aus und bezogen auf dem Gehweg Posten, ein paar von ihnen kehrten in Sheerans Pub zurück. Das Dorf Durrow war ein traditioneller Zwischenstop für Reisende entlang der Hauptstraße zwischen Dublin und Cork; als der Bus wie gewöhnlich hier anhielt, deutete nichts darauf hin, daß etwas mit dem Fahrzeug nicht in Ordnung war.

Aber nach der normalen zwanzigminütigen Rast wehrte es sich gegen sämtliche Versuche des Fahrers, es wieder flottzukriegen, erfolgreich.

»Sollten wir uns die Mühe machen und auch noch mal aussteigen? Brauchst du denn unbedingt eine Limonade?« Durch ihre Ausdrucksweise versuchte Elizabeth Sullivan, ihrer Freundin deutlich zu machen, daß sie eigentlich keine Lust hatte, sich noch einmal hochzurappeln.

Aber Ida sprang auf und zog ihre Handtasche unter dem Sitz hervor. »Warum vertreten wir uns nicht einfach noch ein bißchen die Beine, ehe es weitergeht? Es ist ein wunderbarer Tag. Komm, wir gehen zum Marktplatz und sehen uns die Wanderbühne an.« Ihre Stimme verriet die Entschlossenheit, vor der sich Elizabeth inzwischen fürchtete. Sie und Ida waren seit ihrer gemeinsamen Schulzeit Freundinnen; aber während dieser Reise zum Dubliner Pferdemarkt – ein Geschenk ihrer Eltern zu ihrem neunzehnten Geburtstag – hatte sie zum ersten Mal vierundzwanzig Stunden am Tag mit ihr zu tun.

Bereits in der Schule hatte sie festgestellt, daß Ida sehr stürmisch war; aber als externe Schülerinnen trennten sie sich abends immer wieder, so daß ihr die erstaunliche Konstitution und Unternehmungslust der Freundin verborgen geblieben war. Bei all den Terminen, zu denen Ida sie von dem Augenblick an, in dem der Bus Dublin erreichte, schleppte, hätte sicher selbst ein Marathonläufer schlapp gemacht. Elizabeths Eltern hatten sie beide im Shelbourne Hotel einquartiert, das während des einwöchigen Pferdemarktes Treffpunkt der sogenannten besseren Gesellschaft war; da beide Familien Freunde in der Stadt besaßen, hatten sie die Mädchen vorsichtshalber noch mit endlosen Namenslisten ausstaffiert. Ida hatte sämtliche Personen auf beiden Listen kontaktiert, so daß ihrer beider Dublinaufenthalt eine einzige Jagd von Mittagessen zu Teegesellschaft und von Festen zu Bällen gewesen war.

Das immer gleiche Geplauder hatte Elizabeth nicht interessiert, und nachdem die Aufregung darüber, zum ersten Mal ohne Eltern in Dublin zu sein, verflogen war, merkte sie, daß sie die Ferien nicht genoß, sondern lediglich ertrug. Jetzt zwang sie sich zähneknirschend von ihrem Sitz, um Ida zu folgen, die, als finge die Reise für sie gerade erst an, fröhlich den Gang hinunterhüpfte.

»Puh! Es scheint, als hätte sich die Hitze während der letzten fünf Minuten noch verdoppelt.« Auf der sonnenüberfluteten Straße marschierte Ida wohlgemut los und Elizabeth schleppte sich auf bleischweren Füßen mühsam hinterher.

»Nun komm schon, du Schnecke!« Am Rand des Dorfangers wartete Ida auf die Freundin und packte sie am Arm. »Vergiß nicht, deinen Eltern zu erzählen, wie wunderbar die Woche war und wie dankbar ich ihnen dafür bin, daß ...«

Elizabeth hörte ihr kaum zu. Sie hatte es sich angewöhnt, Idas Geplapper nur mit einem Teil ihres Hirns zu verarbeiten, während sich der andere Teil geruhsameren Aufgaben widmete wie zum Beispiel der Aufnahme der Bilder und Geräusche, die sie umgaben. Auch wenn sie Durrow bereits von vielen Durchfahrten – entweder im Wagen ihrer Eltern oder aber im Bus – kannte, hatte sie dem hübschen Marktplatz bisher noch nie die geringste Aufmerksamkeit geschenkt. Während das Zentrum der meisten Dörfer und Kleinstädte in Irland so eng und verwinkelt war, daß man kaum Luft bekam, wies Durrow unterhalb der hohen Steinmauer, die die alte Burg einfriedete, eine große, von eleganten Häusern und einem alten Gasthof gerahmte Rasenfläche auf. Sie war frisch gemäht, das Gras, das sich bereits in Heu verwandelte, verlieh der feuchten Luft eine gewisse Würze, und die Umgebung, die an diesem spätsommerlichen Sonntagnachmittag schläfrig vor sich hin döste, erinnerte Elizabeth, die eine begeisterte Leserin war, an die Orte, die Jane Austen in ihren Romanen schilderte.

Sie fuhr zusammen, als Ida ihr vorwurfsvoll den Ellenbogen zwischen die Rippen stieß. »Beth, du hörst mir schon wieder nicht zu.«

Elizabeth wandte sich der Freundin zu. »Tut mir leid, was hast du gesagt?«

»Ich habe dich gefragt, ob du je etwas gehört hast von dieser Truppe?«

Sie hatten das Theater erreicht. Es war mausgrau, doch geschmückt mit zerlumpten Wimpeln; in der Mitte hing es ein wenig durch, aber der Baldachin über dem Eingang war frisch mit einer tragischen und einer komödiantischen Maske sowie einem leuchtend roten Text verziert – Vivian Mellors’ Wanderbühne, England, Irland und das Commonwealth –, wobei das Wort »Irland« smaragdgrün aufleuchtete.

»Nein, leider nicht, aber in diesem Jahr sind jede Menge englischer Wanderbühnen unterwegs.« Elizabeth hatte keine Ahnung, ob diese Behauptung stimmte oder nicht.

»Und was ist mit dem Stück?« Ida wies auf das Plakat, das neben dem Eingang des Zeltes hing.

Elizabeth überflog die handgeschriebene Vorankündigung:

Heute abend! 20.30 Uhr!

Großes Varieté, Schauspiel und Sketch wiederholt

gewünschte Aufführung vom Publikum!

Mr. Dion Boucicaults witzige Komödie

CONN, DER SHAUGHRAUN

(eine ZEITGENÖSSISCHE, NEUE Produktion extra

FÜR DIESES JAHR 1937, mit SPEZIALEFFEKTEN, die es

in Irland noch nie zu sehen gab)

mit VOLLER Besetzung

in der HAUPTROLLE (als der Shaughraun persönlich)

Mr. Vivian Mellors

(erneut zu sehen in der Rolle, womit er ganz Irland und zahlreiche der gekrönten Häupter Europas begeistert hat!)

Weitere Darsteller:

Mr. George Gallaher als schneidiger Hauptmann

Molyneaux

Mrs. Lydia Smythe-Mellors als wunderschöne Arte O’Neal

und

Miss Claudette Latimer als ihre hübsche Cousine, Claire

Folliott

sowie Durrows eigenem neuen Hundestar

RODDY

in der Rolle des kleinen Hundes Tatters.

Auf einem zweiten Zettel am Ende der Vorankündigung stand:
Dieses Stück ist garantiert frei von jeder Unsittlichkeit.

»Ich habe vom Shaughraun gehört«, sagte Elizabeth, »aber das Stück noch nie gesehen.«

»Und wovon handelt es?«

»Sag ich doch, ich kenne es nicht!« Sie versuchte, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen. »Ich glaube, es hat irgend etwas mit der britischen Armee in Irland zu tun.«

»He!« Wie so oft machte Ida einen erneuten Gedankensprung. »Apropos Armee, was hast du wirklich davon gehalten, daß Mister DeValera wieder mal mit großem Gefolge auf dem Pferdemarkt erschienen ist? Ich frage mich, wie viele Jahre wir ihn noch ertragen sollen.«

»Hör zu, vielleicht sollten wir langsam zum Bus zurückgehen. Was meinst du?« Elizabeth interessierte sich nicht für Politik, und sie wollte eine Diskussion unbedingt vermeiden. »Der Fahrer hat gesagt, daß es sicher nicht allzu lange dauern wird«, fuhr sie, wenn auch ohne große Hoffnung, fort. Idas Familie, der der wiedergewählte Premierminister mehr als ein Dorn im Auge war, und ihre eigene hatten während des 1923 beendeten Bürgerkriegs verschiedene Seiten unterstützt, und während der letzten Woche kam es zwischen den beiden Mädchen mehrere Male über DeValeras Wiederwahl zum Steit.

Dieses Mal jedoch hatte sie tatsächlich Glück. Ida starrte immer noch auf das Plakat. »Hm! Wahrscheinlich hast du recht«, murmelte sie. »Ich liebe Komödien. Schade, daß wir nicht bleiben können, um uns diese hier anzusehen.«

»So, wie es aussieht, kommen wir heute vielleicht gar nicht mehr von hier weg.« Der erschreckende Gedanke, weitere vierundzwanzig Stunden mit ihrer hyperaktiven Freundin zusammenzusein, rief in Elizabeth einen gewissen Kampfgeist wach. »Aber wenn wir tatsächlich zum Bleiben gezwungen sind«, sagte sie mit aller Entschiedenheit, »dann möchte ich möglichst früh ins Bett.«

»Mach dir darüber keine Gedanken, Beth. Ich bin sicher, daß es heute noch weitergeht. Der Fahrer kriegt den Motor bestimmt wieder hin, Busfahrer können so etwas ... Laß uns mal gucken, was es in dem Zelt zu sehen gibt.« Ich versuchte, die Eingangsklappe des Zeltes aufzuziehen, und Elizabeth stieß einen Seufzer aus.

Hinter der Klappe versperrte ihnen eine zweite, fest verschlossene Tür die Sicht.

»Kann ich etwas für Sie tun?« Beim Klang der melodiösen Stimme fuhren die beiden Mädchen erschreckt herum.

Selbst Ida verstummte, als sie den Sprecher erblickte. Elizabeth, die größer als die meisten Mädchen und obendrein mit hochhackigen Schuhen ausgestattet war, reichte ihm gerade bis zur Brust. Der Mann in einem seltsam geschnittenen hellen Anzug mit hohem Kragen und breiter, grüner, mit einer Palme verzierten Krawatte, mußte mindestens einen Meter neunzig sein. »Die Vorführung beginnt erst um halb neun«, fuhr er fort, als wäre er sich seiner Wirkung auf sie nicht im mindesten bewußt. »Aber es wäre mir ein...



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