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E-Book, Deutsch, Band 1, 220 Seiten

Reihe: Thomas Bellroth ermittelt

Prilop Die russische Familie: Rostock Krimi


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95764-217-2
Verlag: Hallenberger Media Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 220 Seiten

Reihe: Thomas Bellroth ermittelt

ISBN: 978-3-95764-217-2
Verlag: Hallenberger Media Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mord an der Ostsee: In Rostock wird der holländische Restaurantbesitzer Jan Drukker tot aufgefunden. Der charismatische Kriminalhauptkommissar Thomas Bellroth ermittelt und ist dabei näher an dem Fall, als ihm lieb sein kann: Er selbst hatte dem Holländer bei der Eröffnung seines Restaurants geholfen.
Aber nicht nur seine Ermittlungen beschäftigen ihn. Der erfolgreiche Ermittler hat sich neu verliebt, doch seine Liebe entwickelt sich gefährlich. Hinzu kommt, dass er mit seinem ehemaligen Widersacher um eine Beförderung ringt…
Ein Ostsee-Krimi voller Spannung und unerwarteter Wendungen!

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Für H. und Y.I.   1
  Kriminalhauptkommissar Thomas Bellroth jagte den Wagen durch das nächtliche Rostock, als würde er das Schlimmste noch verhindern können. Überlaut röhrte das Motorengeräusch durch die stillen Straßen. Reutershagen, das Komponistenviertel, schlief. Weiter, auf die B 105. Hamburger Straße, Lübecker. Ein Streifenwagen parkte vor der Einmündung zur Doberaner Straße. Von der Besatzung keine Spur. Vermutlich wieder ein Fehlalarm in einer der Banken, dachte Bellroth. Warnow Ufer. Die Gegend mit Autohäusern, kleineren Firmen und Wohnhäusern war menschenleer. An der Abzweigung Neue Werderstraße warnten das Blaulicht der Polizei und das gelbe Rundumlicht eines Abschleppwagens. Offensichtlich ein Verkehrsunfall. Die Unfallaufnahme schien so gut wie abgeschlossen. Beamte in Uniform überwachten gerade das Verladen eines schweren LKWs auf den PS-starken Tieflader des Abschleppers. Aus dem grünweißen Kleinbus, in dem nach einem Verkehrsunfall die Formalitäten erledigt werden, stieg ein untersetzter Mann in Jeans und Karohemd, gefolgt von einem Polizisten, der sich umständlich die weiße Uniformmütze auf dem Kopf zurechtrückte. Thomas Bellroth, wie fast immer in schwarzer Jeans und knapper Lederjacke, hörte aus der Ferne den heiseren Ton eines Martinshorns. Er sah in den Rückspiegel. Zu erkennen war nichts. Offenbar waren die Kollegen zu einem weiteren Tatort unterwegs. Eine heiße Nacht in Rostock für die Polizei. Thomas Bellroth fuhr sich rasch durch das dichte schwarze Haar, um es zu ordnen. Zum Kämmen hatte er sich nicht die Zeit genommen nach dieser Nachricht, die ihn vor wenigen Minuten zu Hause erreicht hatte. Als Bellroth am Tatort eintraf, war die Gaststube des Lokals von den Scheinwerfern der Spurensicherung taghell erleuchtet. Die Spezialisten des Erkennungsdienstes in ihren weißen Schutzanzügen hatten bereits mit dem Auswertungsangriff begonnen. Sie sicherten rasch und konzentriert mögliche Beweismittel. Der Fotograf fertigte gerade die letzten Lichtbilder der Leiche für seine Mappe. Jan Drukker, der junge Holländer, lag mit weit geöffneten Augen da, auf dem Bauch, mitten in einer Lache angetrockneten Blutes. Offensichtlich stammte es aus der tiefen Wunde am Hinterkopf. Es gibt keine Leiche, die einer anderen gleicht, dachte Bellroth, gleichgültig, wie viele man schon gesehen hat. Doch dieser Tote war für ihn noch weniger ein Routinefall als jeder andere. Dieser Tote war Jan, der junge Barkeeper aus Zierikzee in den Niederlanden, der begeistert und unternehmungslustig erst vor wenigen Monaten nach Rostock gekommen war. Jan, den Thomas Bellroth darin bestärkt hatte, in der Hansestadt sein Unternehmerglück als Gastwirt zu suchen. Polizeihauptkommissar Rolf Degen hatte den Tatort nach der Alarmierung als erster erreicht. „’n Abend, Thomas. Bist du heute Leiter der Mordkommission? Wo bleiben die anderen?“ Er sah zur Tür. „Zange Bock ist verreist. Bis Sonntag. Aus diesem Grund muss ich den Job machen. Ich hatte es eiliger als die Kollegen, hierherzukommen. Der Tote war ein guter Bekannter von mir.“ Bellroth blickte auf den ausgestreckten leblosen Körper. „Tut mir leid. Ich kenne das. Ist mir auch schon passiert. Du kommst zu einer Leiche und kennst das Gesicht. Elendes Gefühl. Sowieso eine furchtbare Nacht heute. Das hier ist schon die dritte Leiche. Ein Verkehrsunfall, ein Suizid.“ Rolf Degen sprach mit gesenkter Stimme. Auch die Männer vom Erkennungsdienst, die im Gastraum akribisch alles absuchten, unterhielten sich nur flüsternd. „War der Verkehrsunfall auf der B 105, Ecke Neue Werderstraße? Dort sind noch Kollegen vor Ort.“ Ich bin der Einzige, der schreit, dachte Thomas Bellroth. Aber wahrscheinlich irre ich mich. Niemand schreit in Gegenwart eines Toten. „Ja. Ein Fußgänger ist von einem LKW überfahren worden. Ist über die Kreuzung gerannt, so knapp vor dem Laster, dass der Fahrer nicht mehr bremsen konnte. Die Person war sofort ex, mit einem hässlichen Reifenmuster auf dem Bauch.“ Thomas Bellroth fragte: „War das der Suizid?“ „Nein, der war am Doberaner Platz. Ein Neuzehnjähriger ist von einem Hochhaus gesprungen, noch weiß niemand, warum er das getan hat. Seine Mutter wollte zu ihm nach oben, aber sie zu spät gekommen. Die Profis von der Verhandlungsgruppe haben es nicht geschafft, ihn vom Sprung abzuhalten.“ Rolf Degen wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn und sah an Thomas vorbei. „Unglücklich gelaufen, wenn du mich fragst. Die Mutter hätte vielleicht erreicht, dass er nicht springt.“ Der Chef der Tatortgruppe, der glatzköpfige Günter Süder, den alle nur Gong nannten, kam und gab Thomas Bellroth die Hand. Wie oft hatten sie sich in den zurückliegenden Jahren an einem Leichenfundort die Hand gegeben? Zu oft, dachte Thomas. Kapitalverbrechen vergiften die Seele. Einziges Gegengift war, den Täter letztendlich zu ermitteln. Jeder unaufgeklärte Mord legte sich aufs Gemüt wie Rost auf einen Eisenpfeiler am Gartenzaun. Und fraß sich unaufhaltsam durch, bis die Nerven blank lagen. Jeder, dem das passierte, war für eine Mordkommission nicht mehr zu gebrauchen. Thomas Bellroth betrachtete den leblosen Körper. War es bei ihm jetzt so weit?, fragte er sich. War Jan Drukker der eine Tote zu viel? Der Kriminalbeamte versuchte seine innere Stimme zu lokalisieren. Gab es ihn noch, den Jagdtrieb, der beim Anblick eines gewaltsam zu Tode gekommenen Menschen in ihm hochstieg? Ja, aber da war noch mehr. Etwas wie Hass, eine heiße Welle der Wut, und das Gefühl, am Tod dieses jungen Mannes mitschuldig zu sein. Gefährliche Mischung, dachte Thomas Bellroth, ich werde mich vorsehen müssen. Kein ungeprüfter Schritt, kein Handgriff ohne gründliche Kontrolle. Bemüht konzentriert hörte er zu, was Rolf Degen ihm berichtete. Durch die Eingangstür des kleinen Speiselokals mit seinen abgezählten Plätzen und dem nagelneuen Mobiliar aus hellem Erlenholz traten Thomas Bellroths Kollegen ein. Kriminaloberkommissar Tarzan Steger, groß, blonde Pferdeschwanzfrisur, Jeanskleidung, und zwei weitere Beamte des Fachkommissariats 1, Kriminaloberkommissar Martin Bollo, der wie immer einen Pullunder unter der nicht mehr modernen Sportjacke trug und Dennis Klein, in Westernhut und –stiefeln, ebenfalls POK, bildeten gemeinsam mit den Kollegen der Tatortgruppe und den Spurenteams die Mordkommission. Die Männer gaben erst Thomas, dann Gong Süder die Hand. „Der Arzt hat die Untersuchung bereits durchgeführt“, berichtete Gong Süder. „Der Tod ist vor ca. eineinhalb bis zwei Stunden eingetreten, Todesursache ist vermutlich ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf. Gefunden hat den Toten die Putzfrau.“ Thomas Bellroth deutete mit dem Kopf auf eine stämmige Frau mit graumelierten Haaren von, wie er schätzte, rund fünfzig Jahren. „Ist sie das?“ Gong Süder nickte. "Maria Galanis, sie ist Griechin.“ „Und der Mann neben ihr?“, wollte Thomas wissen. „Er heißt Georg Koselowsky und wohnt hier in der Straße. Die beiden kennen sich. Die Galanis hat ihn völlig aufgelöst alarmiert, als sie den Toten gefunden hatte.“ „Und der hat bei uns angerufen?“, fragte Tarzan Steger. Gong Süder nickte. Bellroth und Steger gingen hinüber zu der rundlichen Frau und dem Mann, der heftig gestikulierend Volksreden hielt. Sie stellten sich vor. „Ah, die Kollegen von der K, ja, Koselowsky ist mein Name. Guten Abend.“ „Von der Kripo sind hier alle, Herr Koselowsky. Aber jeder hat andere Aufgaben. Kommen Sie, setzen wir uns an einen der Tische. Sie auch bitte, Frau Galanis.“ Thomas zückte sein Notizbuch. Die Putzfrau wirkte verstört. Sie sagte: „Er lag da, als ich kam um vier. Eine schlimme Anblick.“ „Sie haben einen Schlüssel zu dem Lokal?“, fragte Thomas Bellroth. „Ja, nicht nur hier. Zu alle Orte, wo ich putze.“ Maria blickte zu Boden. „Und Sie mussten auch heute aufschließen? Oder stand die Tür offen?“ Tarzan Steger zeigte hinter sich zum Eingangsbereich. „War zu. Ich aufgeschlossen, eine schlimme Anblick. Der arme Junge.“ Noch immer sah sie niemandem ins Gesicht, während sie sprach. „Was haben Sie dann getan?“, fragte Thomas Bellroth. Georg Koselowsky hielt es nicht mehr aus. Er antwortete ungefragt. „Frau Galanis hat mich aus dem Bett geklingelt! Ich gleich rein in die Klamotten und mit ihr hierher. Anschließend habe ich die Polizei angerufen.“ „Ich muss Sie beide bitten, mit zu uns in die Direktion zu kommen.“ Thomas stand auf und steckte sein Notizbuch in die Gesäßtasche. „Wir brauchen Ihre Aussagen für die Akten. Es tut mir leid, dass es zu dieser unchristlichen Zeit sein muss, aber es ist wichtig.“ Während Steger bei den Zeugen blieb, ging Bellroth zu Gong Süder. Der Chef der Tatortgruppe saß an einem der Tische und notierte mit einem Bleistift Uhrzeiten und Stichworte in sein in graue Pappe eingeschlagenes Merkbuch. „Der Arzt hatte es wohl sehr...



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