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E-Book, Deutsch, 240 Seiten
Prean-Bruni / Exler Ab durch die Decke - hinein ins Reich Gottes
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-417-27074-7
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 240 Seiten
ISBN: 978-3-417-27074-7
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
(Jg. 1939) ist Missionarin in Uganda, wo sie sich mit ihrem Verein »Vision für Afrika« für über 5000 Kinder einsetzt. Sie ist eine beliebte Sprecherin bei christlichen Seminaren, Freizeiten und Konferenzen sowie erfolgreiche Autorin mehrerer christlicher Bücher.
Autoren/Hrsg.
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Das Alte zurücklassen
MARIA PREAN
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13,14
Meine Lieben! Wir Menschenkinder auf dieser Welt haben doch alle das tiefe Bedürfnis nach einem Daheim – einem Ort der Geborgenheit, des Schutzes und des inneren Friedens. Diese Vorstellung, dass Geborgenheit, Sicherheit und Erfüllung davon abhängen, ob wir uns ein eigenes Heim erschaffen, sitzt tief in uns. Darum investieren viele Menschen einen großen Teil ihrer Ressourcen – Zeit, Kraft und Geld – in ein möglichst bleibendes, gut eingerichtetes Haus.
Doch wir müssen dann früher oder später erkennen: Unsere schönen Wohnungen und Häuser führen weder zu dem erhofften Frieden noch zu der gewünschten Sicherheit, die wir so dringend brauchen. Es gibt unzählige Beziehungen, die nicht heil sind. Streit, Einsamkeit und Angst beherrschen so viele Häuser. Das schreit buchstäblich zum Himmel.
Und trotzdem geben wir uns so leicht dieser schönen Illusion hin, wir könnten uns den Ort der Geborgenheit, an dem es uns an nichts mangelt, selbst erschaffen. Viel zu schnell verdrängen wir die Tatsache, dass wir in dieser Welt von einem Tag auf den anderen auch alles wieder verlieren können. Wohnraum, Geld, Beruf, Gesundheit, Beziehungen – alles, worauf wir unser Leben aufgebaut und worauf wir uns verlassen haben. Und das ist keine Schwarzmalerei, sondern die Realität, in der sich Millionen von Menschen wiederfinden, die plötzlich mit leeren Händen dastehen.
Also: Worauf gründen wir unser Leben? Was ist ein gutes, ein bleibendes Fundament? Woraus beziehen wir unseren inneren Frieden, unseren Wert, unsere Würde, unsere Sicherheit?
Hast du dir diese Fragen schon einmal gestellt? Was ist dein Fundament? Auf welche Werte richtest du dein Leben aus?
Sammle himmlische Schätze
Dazu gibt es im Matthäusevangelium eine wunderbare Schriftstelle:
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Matthäus 6,19-21; SCHL
Natürlich investieren wir Menschen alles, um uns in dieser Welt einzurichten und dem Leben möglichst viel abzugewinnen. Das ist verständlich, aber auch tragisch. Denn nichts auf dieser Erde ist von Dauer. Spätestens der Tod wird uns alles aus der Hand nehmen. Schätze, die wir aber im Himmel sammeln, sind absolut sicher. Doch was genau sind denn solche Schätze, die Jesus hier meint?
Schätze sind unsere wertvollsten Besitztümer, die einen großen materiellen und meistens auch persönlichen Wert haben. Man kann sagen, Schätze sind eine Anhäufung von kostbaren Dingen. Bei dem Begriff hat man schnell eine große alte Schatztruhe vor dem inneren Auge, die überquillt von goldenen und silbernen Gefäßen und Schmuckstücken. Und vielleicht gibt es auch noch ein paar ganz wertvolle, wunderschöne Stoffe in der Truhe.
Wenn Jesus uns hier davor warnt, Schätze auf der Erde anzusammeln – bedeutet das, wir müssen arm bleiben und dürfen nichts besitzen, was uns wertvoll ist? Nein, sicher nicht. Gott möchte uns allerdings vor einer scheinbaren Sicherheit bewahren. Die Schätze dieser Welt – jeder irdische Reichtum – sind vergänglich und etwas Unsicheres.
Das schönste Kleid kann innerhalb kurzer Zeit von einer winzigen Motte zerfressen und damit unbrauchbar werden. Die Gegenstände aus Edelmetallen können rosten. Auch ihr tatsächlicher Wert ist abhängig von Umständen auf dieser Welt, die nicht in unserer Kontrolle liegen. Und wenn ein dreister Dieb vorbeikäme, ist wirklich alles mit einem Schlag einfach weg. Unsere materiellen Güter können durch Brand oder Wasser zerstört werden. Unsere Finanzen könnten durch Betrug, durch eine eigene Fehleinschätzung bei Investitionen oder durch Entwertung im Kriegsfall einfach wertlos werden. Die Auswirkungen von Inflation erleben wir ja gerade wieder einmal sehr präsent mit.
Aber nicht nur materielle Besitztümer können als begehrenswerte Schätze betrachtet werden. Solche »unsichtbaren« Schätze können Beziehungen sein, Erfolg oder Anerkennung von Menschen. Auch der Drang, gesehen und für die eigene Leistung wertgeschätzt zu werden.
Alles, was uns in seinen Bann zieht; alles, was unsere Aufmerksamkeit absorbiert und fesselt; alles, was uns von Jesus ablenkt – all das sind Schätze, die unser Herz begehrt. Wer sich nach diesen vermeintlichen »Schätzen« ausstreckt, erliegt einer gefährlichen Selbsttäuschung. Denn sie halten nicht, was sie versprechen. Sie sind vergänglich, sie sind Nichtigkeiten und ein Haschen nach Wind (Prediger 1,14).
Besitz, Erfolg und Ansehen sind an sich nicht schlecht – sie zeigen uns sogar sichtbar, dass Gott uns segnet. Denn Gott ist immer der Geber aller guten Gaben. Aber unser Herz wird durch allerlei Schätze dieser Welt von den wahren Schätzen abgelenkt. Sie bergen eine große Versuchung in sich. Entscheidend ist, wie wir mit all dem Guten umgehen, mit dem Gott uns segnet. Darum bekommen wir in Psalm 62,11 auch den Rat: »Wenn der Reichtum wächst, richtet euer Herz nicht darauf!« Und weiter in Matthäus 16,26: »Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte?«
Also: Was sollen wir denn jetzt tatsächlich sammeln? Jesus fordert uns auf, uns auf himmlische Schätze zu konzentrieren. Ein Beispiel dazu gibt er uns in Matthäus 19, wo er mit einem reichen, jungen Mann spricht. Der hatte Jesus gefragt, was er Gutes tun soll, um ewiges Leben zu bekommen. Jesus antwortete ihm erst, dass er die Gebote halten soll, die Gott dem Volk Israel durch Mose gegeben hat. Der junge Mann meinte, alle Gebote bereits zu halten, und wollte wissen, ob ihm nun noch etwas fehlt. Daraufhin sagte ihm Jesus: »Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib sie den Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben« (Vers 21). Für diesen jungen Mann war das unmöglich umzusetzen. Es heißt, er »ging traurig weg, denn er besaß ein großes Vermögen«.
An Timotheus schrieb Paulus etwas Ähnliches.1 Er sollte die Reichen auffordern, Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigiebig zu sein und mitteilsam, indem sie sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln, damit sie das wirkliche Leben ergreifen.
Es ist also eigentlich ganz einfach und unmissverständlich. Wenn wir dem Herrn Jesus nachfolgen und unser irdischer Besitz das ist, was wir zu seiner Ehre verwenden möchten, dann bekommen wir andere Reichtümer, die viel besser sind. Diese Schätze sind nicht hoch genug zu halten. Ein Leben, das in Liebe und Gerechtigkeit geführt wird, das sich durch Geduld und Sanftmut auszeichnet, ist nicht nur ein Zeugnis für die Menschen um uns herum. Nein, wenn wir diese Eigenschaften zu Prioritäten machen, wird unser Leben erst lebenswert. Diese Schätze sind durch den Heiligen Geist tief in uns hineingelegt und nichts und niemand kann sie uns mehr rauben.
Wir werden damit in Gottes Augen nicht ärmer, sondern immer reicher. So vorwärtszugehen heißt, das Alte zurückzulassen.
Meine Lieben: Wo ist euer Schatz? Woran hängt ihr euer Herz? |
Hinaus ins weite Meer
Vor Kurzem habe ich eine Geschichte gehört. Sie ist mir direkt ins Herz gefallen. Ich teile sie mit euch: Stellt euch vor, wenn man Haifische in einem Schwimmbecken großzieht, werden sie nie über eine gewisse Größe hinauswachsen. Sie bleiben klein. Wenn man dann so einen Hai aus seinem Aquarium herausholt und ihn ins weite Meer bringt, wird er wachsen! Er wird in seinem natürlichen Lebensraum seiner Bestimmung in der Nahrungskette nachkommen.
Diese Wahrheit über diese einmaligen Geschöpfe Gottes hat sehr laut zu mir gesprochen. Geht es uns nicht wie dem Hai im Becken? Wenn wir immer nur in unserer Wohlfühlzone, in unserer gewohnten Umgebung, in Beziehungen und an Orten bleiben, die wir kontrollieren können – dann hält uns das von der Ewigkeit her gesehen unnatürlich klein. Es gibt einen natürlich-übernatürlichen Lebensraum, für den Gott uns geschaffen hat. Es ist ein Lebensraum voller Vertrauen auf Gott, dass er alles im Griff hat und ich mich ganz auf ihn verlassen kann.
Können wir zu unserem Papa im Himmel sagen: »Okay, wirf mich hinaus ins weite Meer!«? Dort werden wir die Gelegenheit haben, in die Fülle unserer wahren Berufung als Söhne und Töchter Gottes hineinzukommen. Dann können wir wachsen und unser volles Potenzial entfalten.
Ich bin so dankbar, dass ich Gott erlaubt habe, mich auch noch in vorgerückter Jugend nach Afrika zu schleudern. Denn die Ratschläge, die ich zu dieser Idee von den Menschen in meinem Umfeld bekam, waren alles andere als Mut machend. Trotzdem wusste ich ganz tief in mir drin – ich wusste es ohne Zweifel: Gott schleudert mich nach Afrika. Ich muss dorthin, und wenn ich zu Fuß gehen sollte! Ich hatte ja keine Ahnung, was mich dort erwarten würde, außer dass Gott mich als Segen schicken will.
Ich kann dir nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass ich nicht auf die Stimmen gehört habe, die mich alle gewarnt haben. Was musste ich mir alles anhören: »Du willst nach Afrika? Die sind doch total zurückgeblieben. Da gibt es keine medizinische Versorgung, und das in deinem Alter! Jetzt mit 60 fangen die Krankheiten doch erst richtig an. Du hast kein Geld und auch dort hast du keine...