Power | Küsse, süßer als Rache | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2013, 144 Seiten

Reihe: Julia

Power Küsse, süßer als Rache


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-025-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2013, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86494-025-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Hallo Grace!' Zwei Worte genügen, um ein Prickeln durch Graces Körper zu jagen und sie herumwirbeln zu lassen. Seth Mason! Sie hätte seine Stimme unter tausenden erkannt. Wie oft hat er sie in ihren Träumen verfolgt, seit jener wunderbaren Liebesnacht vor acht Jahren? Jetzt ist aus dem armen Jungen von damals ein attraktiver Multimillionär geworden, der sie mehr denn je fasziniert. Doch so verlockend seine Küsse schmecken, sollte Grace doch auf der Hut sein. Denn Seth hat ihr nie verziehen, dass sie ihm den Laufpass gab. Und er scheint nur eins zu wollen: Rache!



Schon als Kind wusste Elizabeth Power, dass sie Bücher schreiben wollte, genau wie ihr Vater, ein erfolgreicher Kinderbuchautor. Und als sie einmal herausgefunden hatte, dass es nicht ausreicht, ihre Bilderbücher Wort für Wort abzuschreiben, stand ihrer Karriere nichts mehr im Weg. Mit vierzehn hatte sie ihren ersten Roman vollendet - der leider niemals veröffentlicht wurde. In den darauffolgenden Jahren verlor Elizabeth ihr Ziel ein wenig aus den Augen, aber sie hat ihren Traum nie aufgegeben! Kurz vor ihrem 30. Geburtstag fasste sie sich ein Herz und fing wieder mit dem Schreiben an. Seitdem ist das Schreiben Elizabeths Leben. Emotionen spielen in ihren Romanen die Hauptrolle: 'Zeiten und Trends ändern sich, aber Gefühle sind zeitlos.' Sternzeichen: Widder Lieblingsbücher: "Rebecca" von Daphne du Maurier , "Der Pferdeflüsterer" von Nicholas Evans, "Heidi" von Johanna Spyri
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1. KAPITEL


„Vernissagen sind immer nervenaufreibend, Ms Tyler.“ Beruhigend sprach die junge rothaarige Frau mit dem Klemmbrett unter dem Arm auf Grace ein, während sie ein kleines Mikrofon an das Revers des perlgrauen Designer-Kostüms heftete. „Aber ich bin sicher, dass diese Galerie eine vielversprechende Zukunft hat!“, fuhr sie zuversichtlich fort und musterte mit fachmännischem Blick die zeitgenössischen Malereien und Originalgrafiken an der Wand sowie die Keramikskulpturen in der großen Glasvitrine. „Wir werden zuerst einige Außenaufnahmen drehen, Sie haben also noch eine Weile vor uns Ruhe.“

Mit geschickten Fingern zog sie den edel schimmernden Stoff von Graces’ Jackett zurecht und strich eine blonde Strähne, die aus dem locker hochgesteckten Haar entwischt war, zurück. „Perfekt! Die Kamera wird Sie lieben!“, rief sie begeistert.

Dasselbe kann man von der Presse leider nicht behaupten, dachte Grace bitter. Als sie sich vor vier Monaten von dem reichen Bankierssohn Paul Harringdale getrennt hatte, waren die Zeitungen und Boulevardblätter förmlich über sie hergefallen. Die wenig schmeichelhafte Berichterstattung ging von „flatterhaftes Geschöpf“ über „launische Göre“ bis hin zu „die typisch aufreizende Blondine, die nicht in der Lage ist, die richtige Entscheidung zu treffen, selbst wenn ihr Leben davon abhängt.“ Die Tatsache, dass letzterer Kommentar aus der Feder eines Journalisten stammte, der erfolglos um sie geworben hatte, war für Grace nur ein schwacher Trost – denn nichtsdestotrotz hatten sie die geringschätzigen Worte verletzt.

„Hals- und Beinbruch“, rief jemand Grace im Vorbeigehen zu, als sie die Türen der Galerie öffnete und die eingeladenen Freunde, Kunstkritiker und Kunstinteressierten hereinströmten.

„Danke. Ich kann es gebrauchen“, antwortete Grace lachend. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass der Glückwunsch von Beth Wilson kam, eine kurvenreiche und – wie sie sich selbstironisch definierte – etwas zu kurz geratene Brünette; das Gute daran war, so pflegte Beth zu sagen, dass sie mit einer Größe von einem Meter sechsundfünfzig immer aufwärts schaute. Und weil Beth nicht nur humorvoll, sondern auch sehr kompetent und loyal war, hatte Grace sie mit der Leitung ihrer kleinen Londoner Galerie beauftragt.

Auf diese Weise konnte sie sich voll und ganz auf das Hauptziel in ihrem Leben konzentrieren, nämlich das namhafte Textilunternehmen, das ihr Großvater gegründet hatte, über Wasser zu halten. Seit seinem Tod vor knapp einem Jahr hatte das Unternehmen mit ernsthaften Problemen zu kämpfen. Und von Corinne erhielt Grace weder moralische noch praktische Unterstützung.

Corinne Culverwell, die letzte Ehefrau ihres Großvaters, hatte zwar einen wesentlichen Anteil der Aktien geerbt, aber von vornherein klipp und klar gesagt, dass sie nicht daran interessiert wäre, aktiv in die Belange des kriselnden Konzerns involviert zu werden. Dass ihre Stief-Großmutter – eine Bezeichnung, die Grace für eine Frau, die nur drei Jahre älter war als sie selbst, immer als unpassend empfunden hatte – nicht einmal zu der Eröffnungsfeier der Galerie erschien, weil ihr angeblich in letzter Minute ein wichtiger Termin dazwischengekommen war, hatte sie mit gespielter Gelassenheit zur Kenntnis genommen. Und jetzt, wo von allen Seiten die Gratulationen und Komplimente auf sie einprasselten, hatte Grace auch keine Zeit und Lust mehr, länger darüber nachzudenken.

Während sie zwei angesehene Kunstförderer zu dem Tisch begleitete, wo der Champagner und die Häppchen gereicht wurden, bemerkte sie, dass das Kamerateam draußen zusammenpackte. Grace besann sich darauf, ihre innere Kraft und Konzentration zu sammeln, denn schon bald würde man also mit dem geplanten Interview beginnen. Immer die Ruhe. Entspann dich.

„Hallo, Grace.“

Diese zwei sanft gesprochenen Worte genügten, um eine prickelnde Spannung durch ihren Körper zu jagen und sie augenblicklich herumwirbeln zu lassen.

Seth Mason! Einen kurzen Moment stand Grace wie versteinert da – selbst das Atmen fiel ihr schwer.

Sie hätte seine Stimme unter Tausenden erkannt – so unverkennbar war sein voller warmer und komplett akzentfreier Bariton. Aber genauso unvergesslich hatten sich seine markanten Gesichtszüge in ihre Erinnerung eingebrannt. Alles Jungenhafte war aus ihnen gewichen; stattdessen wirkten sie reifer und männlicher. Wie oft hatten sie in ihren Träumen dieses kantige Gesicht, die stahlgrauen Augen und die stolze Nase verfolgt? Seine leicht welligen, dichten schwarzen Haare reichten Seth immer noch fast bis zur Schulter, und ein paar unbändige Strähnen fielen ihm, wie damals, über die Stirn.

„Seth …“ Der Schock in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Viele Jahre lang hatte sie sich ein Wiedersehen mit ihm mit einer Mischung aus Sehnsucht und Furcht ausgemalt. Aber wirklich geglaubt, dass es je dazu kommen würde, hatte Grace nicht. Und am allerwenigsten hatte sie damit gerechnet, ihn hier und jetzt zu treffen. Gerade heute Abend, wo alles reibungslos laufen musste!

An seinem durchdringenden Blick und dem spöttischen Lächeln, das seinen fein geschwungenen Mund umspielte – und mit dem er sie damals um den Verstand gebracht hatte –, konnte Grace erkennen, dass er ihr Unbehagen spürte.

„Wie lange ist es her, Grace? Acht … neun Jahre?“

„I… ich kann mich nicht genau erinnern“, stammelte Grace, obwohl sie es genau wusste. Die wenigen schicksalhaften Begegnungen mit Seth hatten sich ebenso unauslöschlich in ihrem Gedächtnis festgesetzt wie das Einmaleins. Ihr letztes Treffen lag fast genau acht Jahre zurück, es war kurz nach ihrem neunzehnten Geburtstag gewesen, als sie noch dachte, dass alles im Leben schwarz oder weiß sei. Dass sie ihr Leben nach Belieben planen könnte und sich nur auszusuchen und zu nehmen bräuchte, wonach ihr der Sinn stand.

Aber diese Illusion war ihr genommen worden, und sie hatte die Lektion gelernt. Und der Preis für ihre Unbesonnenheit und vor allem für ihre kurze Liaison mit diesem Mann war hoch gewesen – sie hatte am eigenen Leib erfahren, dass man früher oder später für alles im Leben bezahlen muss.

„Kannst du dich nicht erinnern, oder willst du es nicht?“, fragte er mit einem herausfordernden Lächeln.

Grace zwang sich, die unangenehmen Erinnerungen beiseitezuschieben, und war froh, dass die große Vitrine mit den Skulpturen sie etwas vom Rest der Partygesellschaft trennte. Seths mehr oder weniger unterschwellige Frage umging sie mit einem kurzen nervösen Lachen. „Also … schön, dich wiederzusehen.“

„Schön“, wiederholte Seth spöttisch.

„Es ist eine große Überraschung.“

„Das glaube ich.“

Er lächelte sie zwar an, doch in seinem Blick lag keine Wärme. Eher glaubte Grace, noch mehr Leidenschaft und Intensität darin zu erkennen. Wie alt mochte er gewesen sein, als sie ihn kennengelernt hatte? Dreiundzwanzig? Vierundzwanzig? Dann wäre er jetzt Anfang dreißig.

In dem verzweifelten Versuch, die merklich angespannte Atmosphäre zwischen ihnen zu lockern, versuchte Grace, das Gespräch auf ein neutrales Thema zu lenken. „Interessierst du dich für moderne Kunst?“, fragte sie und zeigte mit ihrem Kinn auf das Aquarell eines aufstrebenden jungen Künstlers, das neben ihnen hing.

„Unter anderem.“

Grace hatte keine Ahnung, was für ein Spielchen Seth mit ihr treiben wollte, aber sie verspürte auch nicht das geringste Bedürfnis, sich darauf einzulassen.

„Bist du zufällig hier vorbeigekommen?“ Sein Name hatte jedenfalls nicht auf der Gästeliste gestanden – das wusste sie hundertprozentig. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Gästen, die sich offensichtlich eigens für dieses mondäne Ereignis herausgeputzt hatten, war er auch nicht übermäßig elegant gekleidet. Er trug ein schlichtes weißes Hemd mit offenem Kragen und darüber eine lässige Lederjacke, die seine breiten Schultern betonte. Eine enge schwarze Jeans umschmeichelte seine langen Beine und die schmalen Hüften. Dass unter diesem zwanglosen Outfit ein muskulöser durchtrainierter Körper steckte, daran gab es keinen Zweifel.

„Das wäre wohl ein zu großer Zufall, findest du nicht?“, entgegnete Seth geheimnisvoll, ließ sie jedoch im Unklaren darüber, warum er die Schwelle der Galerie überschritten hatte, und das genau in dem Moment, wo sie zu gestresst war, um mit der Situation umgehen zu können.

„Und hast du schon etwas gesehen, das dein Interesse weckt?“ Kaum sah Grace das leicht anzügliche Lächeln, das sich auf Seths Lippen legte, wurde ihr klar, dass sie ihre Worte bedachtsamer hätte wählen sollen.

„Nun ja, wenn du so direkt fragst …“ Grace wäre am liebsten im Boden versunken, als sie merkte, dass ihre Wangen anfingen zu glühen – es war wie verhext, aber sein Anblick und seine Stimme ließen all die lange verdrängten Erinnerungen und Gefühle schlagartig an die Oberfläche kommen.

„Zum Glück wird man mit dem Alter reifer und klüger“, fügte er trocken hinzu, „wie sagt man doch so schön? Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.“

Natürlich hatte Seth ihr unfaires Verhalten ihm gegenüber nicht vergessen. Die Tatsache, dass sie an seiner Stelle wahrscheinlich genauso reagiert hätte, machte die Situation aber auch nicht einfacher.

„Bist du gekommen, um ein bisschen moderne Kunst zu genießen?“ Grace’ kornblumenblaue Augen funkelten wütend. „Oder...



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