E-Book, Deutsch, Band 0353, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Porter / Morey / Harper Julia Extra Band 0353
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-652-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Neue Chance, neues Glück / Prinzessin für eine Nacht? / In einer Gondel durch Venedig / Meine Liebe verzeiht alles /
E-Book, Deutsch, Band 0353, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-86494-652-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Neue Chance, neues Glück von Lawrence, Kim
'Ja, ich will!' Gianlucas Worte zerreißen Poppy das Herz. Denn ihre große Liebe heiratet eine andere Frau. Was für eine Demütigung, auf seiner Hochzeit zu sein und ihn für immer zu verlieren! Doch die Zukunft hält eine Überraschung für Poppy bereit ...
Prinzessin für eine Nacht? von Porter, Jane
Ein ganz normales Mädchen aus Texas? Von wegen! Weil Hannah verblüffende Ähnlichkeit mit Prinzessin Emmeline hat, soll sie mit ihr die Rollen tauschen! Und plötzlich ist Hannah Prinzessin - und landet im Schlafgemach von König Zale, mit dem Emmeline verlobt ist ...
In einer Gondel durch Venedig von Morey, Trish
Die junge Gabriella ist überglücklich: Der Milliardär Raoul del Arco hält im romantischen Venedig um ihre Hand an. Doch nach einer ersten heißen Nacht in seinem Palazzo kommen ihr Zweifel: Plötzlich ist Raoul unnahbar - warum?
Meine Liebe verzeiht alles von Harper, Fiona
Wo ist Alex? In der Hochzeitsnacht verschwindet Jennies Ehemann spurlos aus der Flitterwochensuite! Vier lange Wochen bleibt er weg, in denen Jennie fast verzweifelt. Doch dann taucht Alex wieder auf - und er ist nicht allein ...
Bereits in der Grundschule schrieb Jane ihr erstes Manuskript: Es war 98 Seiten lang und wurde von einem Jungen in ihrer Klasse zerrissen. Jane weinte, der Junge musste die zerrissenen Seiten zusammenkleben und kam mit einer Verwarnung davon, während Jane fürs Schreiben im Unterricht bestraft wurde und so lernte, dass die Schule für einen wahren Künstler nicht der geeignete Ort ist. Trotzdem ließ sie sich davon nicht entmutigen und schrieb weiter, hauptsächlich Gedichte, die in Zeitungen und in Teenagermagazinen veröffentlich wurden. Als ihre Eltern, beide Lehrer, für ein Jahr nach Europa gingen, durfte Jane sie begleiten. Sie liebte England und Italien - und ganz besonders die italienischen Männer! Janes Vater starb, als sie 15 Jahre alt war, und in den darauffolgenden Jahren begleitete sie ihre Mutter in viele verschiedene Länder. Sie interessierte sich für fremde Kulturen und las sehr viel. Später studierte sie in Südafrika, Japan und Irland. Ihre ersten vier Manuskripte, die sie während des Studiums schrieb, wurden von den Verlagen abgelehnt. Aber Jane lernte weiter, veröffentlichte Artikel, lehrte, heiratete, bekam zwei Söhne, und im Jahr 2000 war es dann so weit: Ihr erster Roman wurde angenommen und veröffentlicht. Endlich ging der Traum, den sie schon als kleines Schulmädchen gehabt hatte, in Erfüllung. Jane Porter lebt mit ihrem Mann und den kleinen Söhnen in Seattle im amerikanischen Bundesstaat Washington.
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1. KAPITEL
Drei Wochen später
In diesem Jahr war der Winter früh gekommen. Der späte Septembertag war so trübe und dunkel, als würde die Erde selbst den Tod ihres Großvaters betrauern. Die feuchte Luft und der eiskalte Regen passten zu Gabriella D’Arenbergs Stimmung, als sie allein am blumenbedeckten Grab ihres Großvaters stand.
Kurz zuvor hatte ihr auch der letzte Trauergast die Wangen geküsst und sein tiefes Beileid bekundet. Jeden Augenblick musste Consuelo zurückkommen, dann würden sie auch gehen. Er hatte sich entschuldigt, um einen Anruf entgegenzunehmen. Die anderen Trauergäste warteten inzwischen bestimmt schon bei Kanapees und Cognac im Hotel auf sie.
Gabriella war dankbar für den Moment der Stille. Hier, im Schatten des Eiffelturms, störte nichts ihre Gedanken. Die Geräusche der Großstadt drangen nur gedämpft durch die dicken Friedhofsmauern.
Doch plötzlich fuhr sie erschrocken herum, als sie aus den Augenwinkeln einen dunklen Schatten wahrnahm. Groß, breitschultrig und dunkel wie die Nacht tauchte er aus dem dichten Nebel auf. Als er langsam zwischen Skulpturen geflügelter Engel und pausbäckiger Cherubim auf sie zuging, begann Gabriellas Herz schneller zu schlagen. Und erstaunt bemerkte sie, dass ihr zum ersten Mal an diesem Tag warm wurde.
Raoul.
Sie hatte ihn schon beim Gottesdienst entdeckt. Es war unmöglich gewesen, seine Anwesenheit in der winzigen, überfüllten Kirche nicht zu bemerken. Bei der Aussicht, ihn nach so vielen Jahren wiederzusehen, mischte sich Freude in ihre Trauer. Umso enttäuschter war sie, als sie ihn später zwischen all den Gästen nicht mehr finden konnte.
Mit seinen schwarzen Augen und dem schön geschwungenen Mund war er der Schwarm ihrer Mädchenträume gewesen. Bei dem Gedanken an ihre erotischen Fantasien von damals schoss ihr selbst jetzt noch das Blut in die Wangen. Tagelang hatte sie geweint, als sie von seiner Hochzeit gehört hatte. Sie weinte noch einmal, als sie ein Jahr später vom Tod seiner Frau erfuhr. Aber das war jetzt über zehn Jahre her.
Zum Glück ahnte er von alledem nichts, sonst hätte Gabriella ihm jetzt niemals unter die Augen treten können. Und außerdem war sie natürlich längst über ihre Teenagerschwärmerei hinweg!
Das Geräusch von Stiefeln auf Kies wurde lauter. Der lange Ledermantel schwang um seine Beine, das schwarze Haar fiel bis auf den Kragen, und der Blick seiner dunklen Augen war noch intensiver, als Gabriella in Erinnerung hatte.
Ein Schauer lief über ihren Rücken. Irgendetwas an dieser Intensität machte ihr Angst, so als wäre sein entschlossener Schritt ein Vorzeichen von Gefahr.
Der Nebel! dachte sie. Daran musste es liegen!
Die kalte Luft bewegte sich und schien sich vor ihm zu teilen, dann war er bei ihr. Gabriella musste ihren Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. Die markanten Linien seines Gesichts wirkten wie gemeißelt. Er lächelte nicht, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Nicht heute.
Sie schüttelte ihre dunkle Vorahnung ab. Dies war Raoul, ein alter Freund der Familie! Sie begrüßte ihn mit einem nervösen Lächeln. So selbstverständlich, als wäre seit damals keine Zeit vergangen, schob sie ihre Hände zwischen seine.
Du bist gekommen! dachte sie, dankbar für die Wärme. „Raoul, ich bin so froh, dich zu sehen.“
Für einen Augenblick schien er wie versteinert, und Gabriella fragte sich, ob sie ihm zu nahe getreten war. Gehörte ihre Vertrautheit längst der Vergangenheit an?
Doch dann drückte er ihre Hände, und der harte Zug um seinen Mund wich einem traurigen Lächeln.
„Gabriella“, sagte er, als würde er jede Silbe in Ehren halten.
Er beugte sich vor und küsste sie andächtig zuerst auf die eine, dann auf die andere Wange. Sie erschauerte, als seine warmen Lippen ihre Haut berührten. Plötzlich schienen sich die vergangenen Jahre in nichts aufzulösen. Sie atmete tief seinen vertrauten Duft ein, nach sauberer Haut, warmem Leder und irgendwie holzig.
„Es tut mir so leid, Gabriella.“ Er zog sich zurück und ließ ihre Hände los.
Gabriella versuchte verzweifelt, nicht enttäuscht zu sein. Sie schob ihre Hände in die Manteltaschen, nicht nur, um sie warm zu halten, sondern vor allem, um sich selbst davon abzuhalten, wieder nach ihm zu greifen.
Ihre Teenagerfantasien mochten lange zurückliegen, aber jetzt war Raoul hier, fast schmerzhaft nah. Gabriella ballte ihre Hände in den Taschen zu Fäusten, sodass sich die Nägel in ihre Handflächen gruben.
„Ich wusste nicht, dass du kommst.“ Sie schaffte es, ein wenig zu lächeln, wenn auch zittrig. Wie ist es möglich, dass mich nach all den Jahren seine Gegenwart noch so aufwühlt? dachte sie erstaunt. „Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Du hättest doch bei mir wohnen können. Bist du in einem Hotel untergekommen?“
Er nannte ihr einen Hotelnamen, aber sie konnte sich kaum auf seine Worte konzentrieren. Doch vielleicht lag das nicht nur an dem Wiedersehen mit Raoul, sondern an den Erinnerungen, die sie mit ihm verband. Erinnerungen an glücklichere Zeiten.
Solange sie denken konnte, waren Raouls und ihre Familien eng verbunden gewesen. Jedenfalls bis zu der Tragödie, die das Leben ihrer beider Eltern ausgelöscht hatte. Danach hatte sich ihr Großvater um Raoul wie um einen Sohn gekümmert.
„Du musst ihn auch vermissen“, sagte sie leise.
Raoul nickte. „Umberto war ein wunderbarer Mensch. Er fehlt mir mehr, als ich in Worte fassen kann.“ Plötzlicher Schmerz flackerte in seinen Augen auf, so intensiv, dass sie ihn fast spüren konnte.
Er wandte sich zum Grab, und Gabriella nutzte die Gelegenheit, um ihn von der Seite zu betrachten. Seine markanten Gesichtszüge wirkten fast wie gemeißelt. Trotzdem war Raoul nicht im klassischen Sinne hübsch, vielmehr besaß er eine überwältigende Ausstrahlung. Doch über seiner Erscheinung schienen dunkle Schatten zu liegen, die von unbekannten Gefahren und tief verborgenen Geheimnissen erzählten.
Wie viele Nächte hatte sie als junges Mädchen wach gelegen und sich all diese Gefahren und Geheimnisse ausgemalt, voller Sehnsucht, eines Tages alles darüber zu wissen?
Die vergangenen Jahre ließen Raoul noch geheimnisvoller und dunkler wirken. Die Linien seines Kiefers kamen ihr härter vor, und in seinen Augen lag ein gejagter Ausdruck.
Erschrocken bemerkte sie, dass sie ganz in ihren Gedanken verloren gewesen war. Inzwischen beobachtete Raoul sie. Sein nachtdunkler Blick fuhr über ihr Gesicht. Kaum merklich runzelte er die Brauen.
Stimmt etwas nicht? dachte sie besorgt. Doch dann nickte er, lächelte leise und trat vor sie.
„Was ist aus der Gabriella geworden, die ich gekannt habe? Wo ist das dünne Mädchen mit den Zöpfen geblieben, das immer seine Nase in einem Buch hatte?“
Gabriella versteckte ihre Verlegenheit hinter einem kleinen Lachen. Hoffentlich bedeutet seine Bemerkung, dass ihm mein Aussehen gefällt, hoffte sie, auch wenn sie selbst nicht genau wusste, warum ihr seine Meinung so wichtig war.
Schon vor langer Zeit hatte sie sich damit abgefunden, nie eine klassische Schönheit zu werden. Ihre Augen waren viel zu groß, und ihr Kinn war zu spitz. Die meiste Zeit ihrer Jugend hatte sie es hinter einer Hand verborgen. Aber es war ihr Gesicht. Mit den Jahren hatte sie gelernt, es zu akzeptieren. Und seitdem sie die Kunst beherrschte, ihre Augen zu betonen, gefiel es ihr sogar.
„Es ist erwachsen geworden, Raoul. Das dünne Mädchen ist seit langer Zeit verschwunden.“
„Es ist sehr lange her“, stimmte er zu. Er schwieg einen Augenblick, als würde er an eine andere Zeit denken, andere dunkle Tage, andere Beerdigungen. „Was hast du seitdem gemacht? Wie geht es dir?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ach, dies und das. Aber es geht mir gut … und manchmal nicht so gut.“ Gabriella sah zu dem offenen Grab hinüber und spürte wieder den scharfen Schmerz des Verlusts. „Aber jetzt, wo ich dich wiedersehe, geht es mir schon besser.“ Sie zögerte und überlegte, wie offen sie sein durfte, ohne zu viel über sich selbst zu verraten. Doch dann entschied sie, einfach ehrlich zu sein. „Ich bin sehr glücklich, dass du hier bist.“
„Das bin ich auch. Aber du solltest jetzt nicht allein sein.“
„Oh, das bin ich auch nicht. Nicht wirklich. Consuelo – ein Freund – ist auch hier. Er ist nur kurz weggegangen.“ Sie schob eine glänzende kastanienfarbene Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie sich suchend umschaute. „Er musste einen wichtigen Anruf annehmen.“ Erst jetzt fiel ihr auf, wie lange er schon weg war. „Wahrscheinlich geht es um eine seiner Stiftungen. Er leitet eine Wohltätigkeitsorganisation für krebskranke Kinder und hängt ständig am Telefon, um Spendengelder zu sammeln.“
Gabriella merkte selbst, dass sie versuchte, Consuelo zu entschuldigen. Aber warum musste er auch ausgerechnet heute so lange telefonieren? „Sobald er wieder da ist, fahren wir zur Trauerfeier ins Hotel. Alle anderen sind inzwischen bestimmt schon dort.“
Sie warf Raoul einen Blick zu. Würde er sie genauso schnell wieder allein lassen, wie er zurück in ihr Leben getreten war? Plötzlich hatte sie Angst, ihn nie wiederzusehen. Schon der Gedanke an weitere zehn Jahre ohne ihn war zu entsetzlich. „Du kommst doch auch, oder? Ich hatte dich schon vorhin in der Kapelle gesehen, aber als ich draußen war, warst du schon verschwunden. Ich dachte, ich hätte...