Buch, Deutsch, 459 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm
Probleme der Rezeption einer englischen Rechtsfigur in einer Civil-Law-Rechtsordnung
Buch, Deutsch, 459 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-89722-715-6
Verlag: Logos
Im Jahre 1879 wurden in der französischsprachigen, stark vom vorrevolutionären französischen Recht (Coutume de Paris) geprägten und somit zur romanischen Gruppe des kontinental-europäischen Rechtskreises gehörigen, kanadischen Provinz Québec durch Einzelgesetz (Trust Act) aus dem Jahre 1879 die vom englischen Recht hervorgebrachte und geprägte Common Law-Rechtsfigur des Trust eingeführt und dann später im Jahre 1888 in das damals noch bis Ende 1993 geltende Zivilgesetzbuch Civil Code of Lower Canada (Code civil du Bas-Canada) an der Stelle der Artikel 981a bis 981n C.C.L.C. eingefügt.
Im Zuge der Erarbeitung und Einführung eines ganz neuen, den Rechtsproblemen der Gegenwart Rechnung tragenden Zivilgesetzbuches in der Provinz Québec - des Civil Code of Québec (Code civil du Québec) - wurde vom Gesetzgeber auch die bisherige Trust-Regelung überdacht und vollständig neugestaltet, so daß am 1. Januar 1994 ein neuartiges, eigenständiges Konzept vom Trust als Zweckvermögen (partimony by affection/patrimoine d'affectation) in den Artikeln 1260 bis 1298 C.C.Q. in Kraft treten konnte.
Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob und wie es dem Gesetzgeber von Québec möglich war, in sein Civil Law-Rechtssystem die Common Law-Rechtsfigur des Trusts zu integrieren und die sich anschließende Frage, ob sich dieses Beispiel der kanadischen Provinz Québec insbesondere für Deutschland zum Vorbild nehmen ließe, den Trust ebenfalls in seine Civil Law-Rechtsordnunge aufzunehmen und nutzbar zu machen.