Plinkert / Basta / Klingmann | Hören und Gleichgewicht. Im Blick des gesellschaftlichen Wandels | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 289 Seiten, eBook

Plinkert / Basta / Klingmann Hören und Gleichgewicht. Im Blick des gesellschaftlichen Wandels

7. Hennig Symposium
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-211-99270-8
Verlag: Springer Wien
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

7. Hennig Symposium

E-Book, Deutsch, 289 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-211-99270-8
Verlag: Springer Wien
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Schwindel ist ein häufiges Symptom. Er tritt nicht nur bei hochbetagten Patienten auf, sondern kann auch Kinder, junge und ältere Erwachsene aber auch Hochleistungssportler sowie Raumfahrer treffen. Auch das Gehör kann in jedem Alter eingeschränkt sein jedoch heute dank, moderner Möglichkeiten, nahezu jedem Patienten wieder ermöglicht werden. Gleichzeitig verlagert sich das Freizeitverhalten der Bevölkerung heutzutage in Grenzbereiche auf See, unter Wasser, im Gebirge oder auch in der Schwerelosigkeit, wo besondere Umweltbedingungen herrschen, die Hör- und Gleichgewichtsorgan in einem besonderen Maße fordern und gefährden können.In diesem Buch beleuchten Fachleute der Hör- und Gleichgewichtsforschung sowie Experten aus den Bereichen der Seefahrt, des Tauchsports, des Bergsteigens und der Raumfahrt die Besonderheiten des Hör- und Gleichgewichtssystems. Führenden Experten aus dem deutschsprachigen Raum stellen ausführlich und auf verständliche Weise die modernen Möglichkeiten der Schwindelbehandlung und der Wiederherstellung der Hörfunktion dar und bringen den Leser auf den aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung. Dabei reicht die Spannbreite von den theoretischen Grundlagen über die diagnostischen Möglichkeiten bis hin zu moderner pharmakologischer, operativer und rehabilitativer Therapie.
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Zielgruppe


Research

Weitere Infos & Material


Presbyakusis und moderne Möglichkeiten zur Hörtherapie.- Grundlagen des Hör- und Gleichgewichtssystems.- Presbyakusis — genetische und umweltbedingte Risikofaktoren.- Pharmakotherapie bei Hörstörungen — Gegenwärtiger Stand und aktuelle Entwicklungen.- Gentherapie des Innenohres.- Versorgung resthöriger Patienten mit einem neuen hörerhaltenden Cochlea-Implantat-System.- Cochlear-Implant-Versorgung beim alten Menschen: Rules und Pitfalls.- Vestibuläre Effekte der Cochlea Implantation.- Pro und Contra aktiver Mittelohrimplantate.- Rehabilitation der Schallempfindungsschwerhörigkeit mit dem teilimplantierbaren Hörsystem MedEL Vibrant®.- Kriterien gegen den Einsatz aktiver Mittelohrimplantate.- Gleichgewichtssystem.- Ungelöste Probleme bei der Untersuchung und Bewertung vestibulärer Störungen.- Funktionelle Bildgebung des vestibulären Systems.- Pharmakotherapie vestibulärer Erkrankungen.- Physiotherapeutische Schwindelrehabilitation.- Tauglichkeit zum Führen von Fahrzeugen bei Erkrankungen des Gleichgewichtssinnes.- Presbyvertigo.- Veränderungen des vestibulären Systems im höheren Lebensalter.- Presbyvertigo — HNO-ärztliche Aspekte.- Schwindel im Alter.- Movement strategies after vestibular loss: aiding these with prosthetic feedback.- Das Gleichgewichtssystem im Grenzbereich.- Die Entstehung von Kinetosen.- Schwindel auf See.- Schwindel beim Tauchsport — Die Innenohr-Dekompressionserkrankung.- Schwindel beim Bergsteigen.- Vestibularisforschung in der Schwerelosigkeit.- Aus der Praxis.- Tonaudiometrie und Vertäubung.- Objektive Audiometrie mit BERA, AMFR und CERA.- Aktuelle Möglichkeiten der Hörgeräteversorgung.- Kurse: Apparative Diagnostik und Therapie des vestibulären Systems.- Preisträger des Hennig-Vertigo-Preises.- StrukturelleHirnplastizität nach peripherer vestibulärer Läsion.- Klinische Aspekte der Otolithenfunktionsstörung.


"Das Gleichgewichtssystem im Grenzbereich (S. 184-186)

Die Entstehung von Kinetosen

S. Hegemann

Einleitung

Die Erforschung der Bewegungskrankheit oder Kinetose ist lang, aber eine eindeutige oder nachweisbare Ursache liegt bis heute nicht vor. Schon der englische Begriff für Übelkeit, nausea, kommt vom griechischen Wort naus (= Schiff) oder vom lateinischen Wort nauta (= Seemann), bedeutet also eigentlich nichts anderes als See(manns)krankheit. Ein kurzer Hinweis, dass zur See zu fahren den Körper in Unordnung bringt ?ndet sich bereits bei Hippokrates (Hippokrates, Aphorismen section 4; paragraph 14):

„Sailing on the sea shows that motion disorders the body“, im Internet einzusehen in englischer Übersetzung unter http://classics.mit.edu/Hippocrates/aphor isms.4.iv.html) Die Seeleute hatten also offenbar schon immer mit der Seekrankheit, einer Unterform der Kinetose zu kämpfen, einer der bedeutendsten war Admiral Lord Nelson. Besondere Bedeutung hat heutzutage die Kinetose in der Raumfahrt, weil man gerne wissen möchte, welcher Astronaut zur Kinetose eher neigt und welcher nicht.

Bedauerlicherweise bekommen fast alle Astronauten (73 %) in den ersten 2 – 3 Tagen des Weltraumaufenthaltes eine Kinetose[24] und es gibt bis heute weder einen geeigneten Test, dafür, wer besonders prädisponiert erscheint, noch ein Trainingsverfahren, welches der Kinetose dauerhaft vorbeugen kann oder wenigstens ein Medikament, das die Kinetose sicher verhindern kann. Natürlich gibt es Medikamente, die gegen Reisekrankheit nützlich sind, aber was genau dazu führt ist noch immer nicht sicher bekannt und es gibt auch Übungen, die die Anfälligkeit zumindest kurzfristig reduzieren können, aber ein dauerhaftes Verfahren ist bisher nicht bekannt.

Es gibt ein paar Parameter, die die Entstehung der Kinetose erleichtern und einige Hypothesen über ihre Entstehung. Der klare Beweis für den exakten Entstehungsmechanismus steht aber immer noch aus und es gibt bisher keinen Parameter von ausreichender Sensitivität oder Spezi?tät für die Vorhersage der individuellen Emp?ndlichkeit für Kinetose. Im Folgenden werden die bisherigen Hypothesen und Untersuchungsbefunde vorgestellt.

De?nition und klinisches Bild der Kinetose

Die Kinetose ist eine normale und physiologische Reaktion auf tatsächliche oder scheinbare Bewegung des Selbst oder der Umwelt[33]. Unterformen sind die Seekrankheit, welche allgemein als die stärkste Ausprägung gilt, etwa 25 – 30 % aller Passagiere werden in den ersten Tagen einer Atlantiküberquerung seekrank. Daneben kann es aber auch im Auto, im Flugzeug (insgesamt etwa 0,5 %, aber wenn sie in einem Flugzeug auftritt etwa 8 % aller Passagiere in diesem Flugzeug), in der Bahn (ca. 0.13 %) oder im Auto zur Kinetose kommen. Insbesondere bei den neuen Neigezügen tritt sie vermehrt (etwa in 5 – 30 %) auf[29]. Auch die visuelle Darstellung von vor allem linearer Bewegung wie in Flug- oder Fahrsimulatoren oder bei der Betrachtung virtueller Realität an z. T. kopf?xierten Displays löst häu?g die Symptome einer Kinetose aus und wird dann als Simulatorkrankheit bezeichnet."


Prof. Dr. Dr. h. c. Peter K. Plinkert, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik HeidelbergDr. med. Christoph Klingmann, Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsklinik Heidelberg



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