Platon | Das Gastmahl | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band -, 76 Seiten

Reihe: Taschenbuch-Literatur-Klassiker

Platon Das Gastmahl


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7481-7979-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band -, 76 Seiten

Reihe: Taschenbuch-Literatur-Klassiker

ISBN: 978-3-7481-7979-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Platon lässt einen Erzähler berichten über ein Gespräch mehrerer historischer Personen. Der Anlass liegt bereits geraume Zeit zurück. Man hielt im Wettstreit Reden über die Erotik, um Gott Eros zu würdigen. Und jeder der Redner sieht die Dinge etwas anders. Platons Lehrer Sokrates berichtet über ein Eros-Verständnis, das er sich zu eigen machte nach Gesprächen mit Diotima, einer weisen Frau. Dieses Verständnis dürfte Platons eigener Sichtweise entsprechen, die seit der Rennaisance als platonische Liebe bekannt ist.

Platon war ein antiker griechischer Philosoph. Er wurde 428/427 v.Chr. in Athen oder Aigina geboten und verstarb 348/347 v.Chr. in Athen.

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Apollodoros und einige seiner Freunde In der Erzählung des Apollodoros treten redend auf: Glaukon · Aristodemos · Sokrates · Agathon · Phaidros · Pausanias · Eryximachos · Aristophanes · Diotima · Alkibiades Apollodoros: Ich glaube, auf das, wonach ihr mich fragt, nicht unvorbereitet zu sein. Ich befand mich nämlich jüngst gerade auf dem Wege von Phaleron, meiner Heimat, nach der Stadt. Da rief einer meiner Bekannten, der mich von hinten gewahr wurde, mich scherzend aus der Ferne folgendermaßen an: He, du da, Apollodoros aus Phaleron, warte doch! Und ich blieb stehen und erwartete ihn. Er aber versicherte hierauf: Wahrhaftig, Apollodoros, auch schon vor kurzem suchte ich dich auf, um von dir etwas Näheres über die gesellige Zusammenkunft des Agathon, Sokrates, Alkibiades und der übrigen zu erfahren, welche damals beim Gastmahle zugegen waren, nämlich darüber, wie die von ihnen gehaltenen Liebesreden lauteten. Denn ein anderer erzählte mir davon, der es von Phoinix, dem Sohne des Philippos, gehört hatte; er sagte aber, du wissest es auch, und konnte mir überdies selber nichts Genügendes mitteilen. Darum lege nun du es mir dar: denn dir steht es auch am ersten zu, die Reden deines Freundes zu berichten. Vorerst aber sage mir, fuhr er fort, warst du selbst mit in dieser Gesellschaft oder nicht? Und ich erwiderte: In der Tat, dein Berichterstatter scheint dir durchaus nichts Genügendes mitgeteilt zu haben, wenn du glaubst, daß diese Gesellschaft, nach welcher du fragst, erst neuerdings stattgefunden habe, so daß auch ich hätte zugegen sein können. Das glaubte ich freilich. Aber wie sollte sie doch, entgegnete ich, lieber Glaukon! Weißt du denn nicht, daß Agathon schon seit einer Reihe von Jahren sich nicht mehr hier aufhält? Seitdem ich dagegen mit Sokrates zusammenlebe und es mir zur Aufgabe gemacht habe, an jedem Tage zu erfahren, was er sagt oder tut, – das sind noch keine drei Jahre her. Vorher aber trieb ich mich mit dem herum, was mir gerade in den Wurf kam, und vermeinte recht etwas zu beschaffen, war aber in Wahrheit unglücklicher als irgend einer, ebenso wie du nun, der du glaubst, man müsse eher alles andere tun als philosophieren. Spotte nicht, antwortete er, sondern sage mir, wann denn diese Gesellschaft stattfand? Und ich erwiderte: Noch während unserer Kinderzeit, als Agathon mit seiner ersten Tragödie siegte, und zwar tags darauf, nachdem er mit den Genossen seines Chores schon das eigentliche Siegesopferfest gefeiert hatte. Also schon vor gar langer Zeit, wie es scheint, meinte er. Wer hat es dir denn erzählt? Ohne Zweifel Sokrates selbst? Keineswegs, entgegnete ich, sondern ebenderselbe, von welchem es Phoinix erfahren hat. Es war das ein gewisser Aristodemos aus Kydathenai, ein kleiner Mann, der stets barfuß ging; der war mit in der Gesellschaft gewesen und war überdies, wie ich glaube, unter seinen Zeitgenossen einer der eifrigsten Verehrer des Sokrates. Indessen habe ich aber schon über einige Punkte von dem, was ich von jenem hörte, auch bei Sokrates nachgefragt, und dieser bestätigte sie mir so, wie jener berichtet hatte. So erzähle es mir denn schnell wieder, versetzte er. Ist ja doch der Weg nach der Stadt so recht geeignet dazu, um während des Wanderns zu erzählen und zuzuhören. So unterhielten wir uns denn im Gehen hierüber, und ich bin daher, wie ich schon im Anfang bemerkte, hierauf nicht unvorbereitet. Soll ich es also auch euch berichten, so muß ich es wohl tun. Denn auch ohnehin schon bereiten mir Reden über philosophische Gegenstände, mag ich sie nun selbst vor tragen oder von anderen vortragen hören, – abgesehen von dem Nutzen, den sie mir, wie ich glaube, gewähren, – die größte Freude; alle anderen aber, zumal wie ihr Reichen und Geldmänner sie zu führen pflegt, erregen mir für meine Person Überdruß und gegen euch, ihr Freunde, Mitleiden, weil ihr etwas Rechtes zu schaffen glaubt und doch nur etwas ganz Nichtiges treibt. Vielleicht nun haltet ihr hinwiederum dafür, daß ich zu beklagen sei, und ich glaube, daß ihr den rechten Glauben habt; von euch jedoch glaube ich dies meinerseits nicht, sondern weiß es gewiß. Ein Freund: Du bleibst doch immer der Alte, Apollodoros; denn immer klagst du dich selbst und andere an und scheinst mir geradezu alle Menschen, von dir selber angefangen, für bejammernswert zu halten, mit Ausnahme des Sokrates. Und woher du deinen Beinamen »der Schwärmer« erhieltest, weiß ich zwar nicht; in deinen Reden aber zeigst du dich wenigstens stets als einen solchen, daß du mit dir und allen Menschen haderst, den Sokrates ausgenommen. Apollodoros (ironisch): Ja, da freilich, bester Freund, bedarf es keines Beweises mehr, wenn ich so über mich selbst und über euch denke, daß ich schwärme und von Sinnen bin. Der Freund: Es verlohnt nicht, Apollodoros, darüber jetzt zu streiten. Gewähre uns vielmehr unsere Bitte und erzähle uns, wie die Reden lauteten! Apollodoros: Wohlan, sie lauteten ungefähr folgendermaßen... Doch ich will lieber das Ganze von vorne an, so wie jener es mir mitteilte, auch meinerseits euch wiederzugeben versuchen. Er erzählte nämlich, daß ihm Sokrates begegnet sei, gebadet und mit untergebundenen Sohlen, was er selten zu tun pflegte, und da habe er ihn also gefragt, wohin er denn gehen wolle, da er sich so schön geschmückt habe. Und Sokrates habe erwidert: Zum Gastmahle bei Agathon. Denn gestern bei seinem Siegesfeste entschlüpfte ich ihm aus Furcht vor dem Gewühle, habe ihm aber dafür zugesagt, heute zu kommen. Darum nun habe ich mich so schön herausgeputzt, um als Schöner vor einem Schönen zu erscheinen. Doch du, fuhr er fort, was meinst du dazu, willst du ungeladen mit zum Gastmahle kommen? Und ich, sagte Aristodemos, erwiderte: Ganz wie es dir gut dünkt. Komm denn mit mir, entgegnete er, damit wir das Sprichwort zuschanden machen, indem wir ihm die Wendung geben, daß auch zu wackerer Männer Gastmählern wackere Männer ungeladen gehen. Denn Homeros scheint dies Sprichwort nicht bloß zuschanden gemacht, sondern auch verspottet zu haben. Während er nämlich den Agamemnon als einen vorzüglich wackeren Kriegsmann darstellt, den Menelaos aber als einen weichlichen Kämpfer, so läßt er doch den Menelaos ungeladen beim festlichen Opferschmause des Agamemnon sich einstellen, den Schlechteren bei dem des Besseren. Nachdem er dies vernommen, so erzählte Aristodemos weiter, habe er eingeworfen: Vielleicht jedoch wird es mit mir nicht so herauskommen, wie du meinst, lieber Sokrates; sondern ganz nach des Homeros Worten werde auch ich als ein schlechter Mann ungeladen zu dem Gastmahle eines weisen Mannes gehen. Wie willst du es also rechtfertigen, wenn du mich einführst; Denn ich werde es nicht zugestehen, daß ich ungeladen komme, sondern sagen, du habest mich eingeladen. Nun, erwiderte Sokrates, wenn zwei wandern selband, da berate der eine von uns den andern, was wir sagen wollen. Und so laß uns gehen! Nachdem sie so ungefähr mit einander verhandelt hätten, fuhr Aristodemos fort, seien sie weitergegangen. Da sei nun aber Sokrates unterwegs über irgend einen Gegenstand nachdenkend in sich selbst versunken zurückgeblieben, und da er auf ihn wartete, habe er ihn aufgefordert, nur vorwärts zu gehen. Als er nun aber beim Hause des Agathon angekommen sei, habe er die Türe geöffnet gefunden, und da, erzählte er, sei ihm etwas Lächerliches begegnet. Es sei ihm nämlich sofort ein Sklave von innen entgegengekommen und habe ihn dahin geführt, wo die übrigen Gäste sich zu Tische niedergelassen hatten, und er habe sie bereits im Begriffe gefunden, das Mahl zu beginnen. Sobald ihn nun Agathon bemerkt, habe dieser sofort zu ihm gesagt: Sieh da, lieber Aristodemos, du kommst recht zur gelegenen Zeit, um an unserem Mahle teilzunehmen. Solltest du aber zu irgend einem anderen Zwecke gekommen sein, so verschiebe das auf ein andermal; denn auch gestern schon suchte ich dich, um dich einzuladen, konnte dich aber nicht finden. Doch warum bringst du uns denn den Sokrates nicht mit? Und ich, so erzählte Aristodemos weiter, drehe mich um und sehe nirgends den Sokrates mir folgen. Ich sagte daher, daß ich in der Tat mit Sokrates gekommen wäre, indem gerade er mich zu diesem Gastmahle eingeladen habe. Nun, das hast du recht gemacht, versetzte Agathon. Aber wo ist denn er selbst? Eben trat er hinter mir herein. Darum wundere ich mich selber, wo er sein mag. Sieh doch nach, Sklave, habe hierauf Agathon befohlen, und fahre den Sokrates zu uns herein! – Du aber, sagte er, Aristodemos, nimm dort neben Eryximachos Platz. Ihm selbst, erzählte dieser, habe darauf ein Sklave die Füße gewaschen, damit er sich niederlassen könnte; ein anderer von den Sklaven aber sei mit der Nachricht zurückgekehrt: Sokrates ist wieder zurückgegangen und steht in der Vordertüre eines Nachbarhauses und will trotz meiner Einladung nicht hereinkommen. Seltsamer Bericht! sprach Agathon. So lade ihn...



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