Petri / Krempkow / Ebner | Digitale Kompetenzen - Zur Rolle dieser "Future Skills" im Hochschulkontext: Definition und Bedeutsamkeit, Messung und Förderung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 264 Seiten

Reihe: Zeitschrift für Hochschulentwicklung Jg. 19

Petri / Krempkow / Ebner Digitale Kompetenzen - Zur Rolle dieser "Future Skills" im Hochschulkontext: Definition und Bedeutsamkeit, Messung und Förderung

E-Book, Deutsch, Band 1, 264 Seiten

Reihe: Zeitschrift für Hochschulentwicklung Jg. 19

ISBN: 978-3-7597-0861-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Digitale Kompetenzen spielen mittlerweile in nahezu jedem Lebensbereich eine wichtige Rolle. Das Bildungssystem als Ganzes, insbesondere aber auch die Hochschulen, sind daher gefordert, Bildung in diesem Bereich anzubieten. Um dieser gesellschaftlich hoch relevanten Aufgabe nachkommen zu können, bedarf es der breiten Reflektion. In diesem Themenheft werden nicht nur die Definition und die Bedeutung digitaler Kompetenzen im Hochschulbereich aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, sondern es wird auch auf die Messung und Förderung dieser eingegangen. In insgesamt elf Beiträgen aus dem deutschsprachigen Hochschulraum werden verschiedenste empirische Erkenntnisse aus der Hochschulpraxis neben innovativen Lehrkonzepten und Förderansätze vorgestellt und Anregungen zur Weiterentwicklung und Beforschung digitaler Kompetenzen im Hochschulkontext präsentiert.
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Marion Händel5, Eva S. Fritzsche6 (Ansbach) & Svenja Bedenlier7 (Nürnberg)
Digitale Kompetenzen zum Studienstart als Gelingensfaktor im ersten Semester?
Zusammenfassung Durch die zunehmende Digitalisierung hochschulischer Lehre benötigen Studierende – bereits zum Studienstart – digitale Kompetenzen. In der vorliegenden Studie mit N = 338 Studienanfänger:innen verschiedener Fachrichtungen wurde untersucht, wie stark ihre digitalen Kompetenzen ausgeprägt sind. Außerdem wurden Zusammenhänge digitaler Kompetenzen mit Lernerfolg, erlebter Kommunikation, Studienzufriedenheit und Studienabbruchsintention am Ende des ersten Studiensemesters untersucht. Die Studie zeigte Unterschiede in der Höhe verschiedener digitaler Kompetenzbereiche sowie, dass Kompetenzen zum Teilen digitaler Informationen mit allen untersuchten Variablen in Zusammenhang stehen. Schlüsselwörter Digitale Kompetenzen, Studienanfänger:innen, Studienzufriedenheit, Studienabbruchsintention, Future Skills Dieser Beitrag wurde unter der Creative-Commons-Lizenz 4.0 Attribution (BY) veröffentlicht. https://doi.org/10.21240/zfhe/19-01/02 First-year students’ digital competences as a study success factor?
Abstract The increasing digitalisation of higher education means that students need digital skills, especially at the start of their studies. The present study of first-year students (N = 338) from various fields of study explored the level of their digital competencies and the relationship between these competencies and learning success, experienced communication, study satisfaction, and dropout intention at the end of the first semester. The study showed differences in the levels of different digital competencies. Furthermore, competencies for sharing digital information were significantly related to all of the variables examined. Keywords digital competences, first-year students, study satisfaction, dropout intention, future skills 1 Bedeutung digitaler Kompetenzen im Studium
Das Hochschulstudium in einer zunehmend digital geprägten Gesellschaft stellt Studierende vor die Anforderung, digitale Anwendungen und Medien kompetent zu nutzen und effektiv für ihr Studium einsetzen zu können. Besondere Relevanz erhielten diese digitale Kompetenzen während der COVID-19-Pandemie, als Präsenzlehre über einige Semester hinweg nicht möglich war und die Lehre an Hochschulen vollständig online durchgeführt wurde (Händel et al., 2022). Vor allem diejenigen Studierenden, die ihr Studium neu aufgenommen und somit einen ausschließlich online stattfindenden Studienstart hatten, waren auf die in der Schulzeit erworbenen digitalen Kompetenzen angewiesen bzw. mussten diese unmittelbar erwerben. Somit standen Erstsemesterstudierende nicht nur vor der He-rausforderung, sich in Bezug auf ihr Studium neu zu orientieren (Brahm, Jenert & Wagner, 2014), sondern sich darüber hinaus in einem digital vermittelten Lernumfeld zurechtzufinden. Auch das Kennenlernen und Zusammenarbeiten mit den neuen Kommiliton:innen fand vollständig online statt, was es erschwerte, sich bei Bedarf niedrigschwellig Hilfe zu holen (Hopp et al., 2022; Naujoks et al., 2021). Wenngleich die vollständige Umstellung auf digitale Lehrformate mittlerweile einer Mischung analoger und digitaler Formate gewichen ist, stehen Studierende immer wieder vor neuen Herausforderungen im Kontext der digitalen Transformation – jüngst beispielsweise durch den flächendeckenden Zugang zu generativen künstlichen Intelligenzen (Kasneci et al., 2023). Gerade zu Studienanfänger:innen als noch unerfahrene Studierende, die mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert werden (Sanagavarapu, Abraham & Taylor, 2019), ist jedoch im Hinblick auf ihre digitalen Kompetenzen und deren Relevanz für ein erfolgreiches Studium noch wenig bekannt. Der vorliegende Beitrag fokussiert daher zwei Forschungsfragen: Erstens, wie kompetent schätzen sich die Studienanfänger:innen im Umgang mit digitalen Medien ein und zweitens, welchen Einfluss nehmen ihre digitalen Kompetenzen auf ihren Erfolg und ihr Erleben des Studiums im ersten Hochschulsemester? 1.1 Digitale Kompetenzen – theoretische Verortung
Die Digitalisierung hat hinsichtlich ihrer strategischen und infrastrukturellen Ausgestaltung an deutschen Hochschulen in den vergangenen Jahren zugenommen (Gilch et al., 2019). Sie wird einerseits grundsätzlich als Setzung angesehen, auf die in unterschiedlicher Weise reagiert wird (Dander et al., 2020), und andererseits – mit Fokus auf digitale Medien – als Möglichkeit, Lehr- und Lernprozesse an Hochschulen zu verändern und anders zu gestalten (Kerres, 2018). Studierende sind darum angehalten, Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, die eine Partizipation an digital-vermittelten Lehr-Lernprozessen in der Hochschule ermöglichen und ebenso in einer anschließenden beruflichen Tätigkeit in einer digital geprägten Arbeitswelt nutzbar sind. Ehlers (2020) bezeichnet digitale Kompetenz als „die Fähigkeit, digitale Medien zu nutzen, produktiv gestaltend zu entwickeln, für das eigene Leben einzusetzen und reflektorisch, kritisch und analytisch ihre Wirkungsweise in Bezug auf die Einzelne/den Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes zu verstehen sowie die Kenntnis über die Potenziale und Grenzen digitaler Medien und ihrer Wirkungsweisen.“ (S. ?). Die Angemessenheit des Begriffs der digitalen Kompetenz – im Unterschied und zur Konkretisierung des etablierten Begriffs der Medienkompetenz (Baacke, 1996) – zur Beschreibung der unterschiedlichen Fähigkeiten einer Person im Kontext von Digitalisierung wurde von Baumgartner et al. (2016) hergeleitet. Der Begriff der digitalen Kompetenz findet sich mittlerweile auch in einschlägigen Publikationen, so beispielsweise bei Eichhorn (2019) oder Rubach und Lazarides (2019). Durch die COVID-19-Pandemie wurden das Beherrschen grundlegender digitaler Fähigkeiten (digital literacy, Koltay, 2011) sowie die Kollaboration, Erstellung und das Teilen von Inhalten schlagartig wichtig (Ferrari, 2012), beispielsweise im Umgang mit Videokonferenzsystemen oder kollaborativ nutzbaren Arbeitsplattformen. Darüber hinaus gewann das Verstehen und Einordnen von digital vorliegenden Informationen an Bedeutung (Ferrari, 2012). Dies gilt in besonderer Weise für Studienanfänger:innen, die sich in neue digitale Anwendungen einarbeiten müssen und noch über kein etabliertes studentisches Netzwerk für den Austausch untereinander verfügen. Die Bedeutsamkeit dieser Kompetenzen für ein erfolgreiches Studium haben Hochschulen erkannt und bieten verschiedene Unterstützungsmaßnahmen an (Czerwinski & Tasche, 2021). Digitale Kompetenzen werden nicht zuletzt auch als Teilbereich der sogenannten „Future Skills“ (Stifterverband, 2021) verstanden, welche hinsichtlich eines geteilten Verständnisses, empirischer Fundierung, aber auch bezogen auf ihre strukturierende Wirkung der Anlage und Ausrichtung von Bildungssystemen durchaus kritisch diskutiert werden (Bettinger, 2021; Kalz, 2023). Gleichzeitig finden sich in wissenschaftlichen Publikationen zu digitalen Kompetenzen im Hochschulkontext häufig Mischformen einer Definition basierend auf politischen Rahmenkonzepten und forschungsbasierten Arbeiten (Zhao et al., 2021). Dies trifft auch auf die vorliegende Studie zu: Im Folgenden fokussieren wir in Bezug auf digitale Kompetenzen auf die Fähigkeit der instrumentellen Nutzung zur Informationsweitergabe und auf die Anwendung digitaler Tools als für Studienanfänger:innen besonders relevante Teilkompetenzen (Hong & Kim, 2018). 1.2 Gelingensfaktoren des Studiums
In Studien zur Prädiktion von Studienerfolg wird üblicherweise aufseiten der Studierenden erfasst, welche Leistungen diese bereits in der Schule hatten – operationalisiert über die Note der Hochschulzugangsberechtigung (Gold & Souvignier, 2005; Krempkow, 2008). Auch Faktoren aufseiten der Hochschule wie Ausstattung oder Betreuung durch Lehrende sind für den Studienerfolg entscheidend. Als Indikatoren von Studienerfolg werden Studienzufriedenheit (Gray & DiLoreto, 2016), Lernerfolg (Rashid & Asghar, 2016) und die positive Einschätzung der Kommunikation mit den anderen Mitgliedern der Hochschule bzw. ein Gefühl der Zugehörigkeit (Trowler et al., 2022) herangezogen (vgl. auch Multrus, Strauß & Hinz, 2022). Demgegenüber steht Studienabbruch bzw. die Studienabbruchsintention (Neugebauer, Heublein & Daniel, 2019). Für eine Bestandsaufnahme digitaler Kompetenzen und ihren Zusammenhang mit Variablen des Studienerfolgs wird in der vorliegenden Studie die Perspektive der Studierenden betrachtet. Schulische Leistungen und die Nutzung von Unterstützungsangeboten werden als Kontrollvariablen erfasst. Somit werden zwei zentrale Fragestellungen untersucht: 1. Wie kompetent schätzen sich die Studienanfänger:innen im Umgang mit digitalen Medien ein? 2. Welchen Einfluss nehmen digitale Kompetenzen von Studienanfänger:innen auf ihren selbsteingeschätzten Wissenserwerb, die erlebte Kommunikation, die...


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