Buch, Deutsch, Band 6, 280 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 550 g
Reihe: Studien zur Kulturpoetik
Physiognomik, Atavismustheorien und Kulturkritik 1870-1930
Buch, Deutsch, Band 6, 280 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 550 g
Reihe: Studien zur Kulturpoetik
ISBN: 978-3-8260-3135-9
Verlag: Königshausen & Neumann
Die Physiognomik liefert dabei ein kollektivsymbolisches Reservoir, das – von Lavater über Carus bis zu Lombroso, Nordau und Kretschmer – den Rückgriff auf Stereotypen ermöglicht. Der Schriftsteller entwickelt sich zum bevorzugten Untersuchungsobjekt, weil Text und seelisch-körperliche Verfasstheit sich wechselseitig zu bestätigen scheinen: Literatur wird lesbar als Teil einer psychiatrischen Fallgeschichte. An Cesare Lombrosos Atavismustheorien und Max Nordaus Modellen biologischer Abweichung weist der Band eine symptomatische Konstellation nach, die sich auch nach 1900 im naturwissenschaftlichen Deutungsanspruch kultureller Phänomene fortsetzt.