Peper | Ästhetisierung als Zweite Aufklärung | Buch | 978-3-8498-1827-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 435 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 600 g

Peper

Ästhetisierung als Zweite Aufklärung

Eine literarästhetisch abgeleitete Kulturtheorie
3. überarbeitete Auflage, [revidierte Ausgabe] 2022
ISBN: 978-3-8498-1827-2
Verlag: Aisthesis

Eine literarästhetisch abgeleitete Kulturtheorie

Buch, Deutsch, 435 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 600 g

ISBN: 978-3-8498-1827-2
Verlag: Aisthesis


Eine Kulturtheorie literarästhetisch abzuleiten, drängt sich selbst Literaturwissenschaftlern nicht auf. Der Germanist Gert Kaiser gesteht dem Ästhetischen nicht einmal eine “seismographische Funktion” zu: “Es waren nicht die Künste, die uns die Zukunft voraussagten, sondern die technischen Erfindungen der Daguerreotypie, des Filmapparats und der Schreibmaschine, die die Kunst bewegten.” (Die Zeit, 18.3.1994, S. 45) Allzu viele Kollegen sind von solcher Nachrangigkeit der Ästhetik gegenüber Technik, Soziologie, politischer Geschichte usw. überzeugt. Sie ignorieren die erkenntniskritische Potenz des Ästhetischen.

Peper sieht Kultur nicht als irgendeinen Fortschritt der Zivilisation, sondern als gestaltete und gelebte Wahrheitsvorstellung. Das gilt in der Postmoderne nicht weniger als im Mittelalter. Peper zeigt Ästhetisierung als erkenntniskritische Hinterfragung der klassischen Wahrheitsvorstellung im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts und somit als Zweite Aufklärung. Er macht Ernst mit Odo Marquards Beobachtung, daß mit Kant die Ästhetik die Metaphysik als “diensthabende Fundamentalphilosophie”
abgelöst hat. Was dann im 20. Jahrhundert soziologisch als “Ästhetisierung der Lebenswelt” (Bubner) zutage tritt, als “Erlebnisgesellschaft” (Schulze), als “sensuelles Zeitalter” (Horx), als Individualisierung und demokratische Emanzipation, das kündigt sich bereits in der Lyrik des 18. Jahrhunderts im Wandel der Metapherstruktur, also ästhetischerkenntniskritisch, an. Untersucht werden Texte der amerikanischen, englischen, französischen und deutschsprachigen Literatur seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Seitenblicke in die homologen Entwicklungen im Theater, in Musik und Malerei runden ab. Ein abschließender 46seitiger “Theorie-Check” überprüft die vorgelegte Kulturtheorie.

Peper Ästhetisierung als Zweite Aufklärung jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhaltsverzeichnis

Siglen und Hinweise.11

Einleitung.13

I. Ästhetisierung als zweischneidige Aufklärung. 19

1. “Im Anfang war das Wort [.] und Gott war das Wort”.19

2. “Im Anfang war der Unsinn [.] und Gott (göttlich) war

der Unsinn”.32

3. “Im Anfang des menschlichen Denkens war der Zweck” – und Gott galt als der höchste Zweck alles Seienden.36

II. Das klassische System.37

1. Platons homologe Hierarchien und die aristotelische Mimesis.37

2. Pride and Prejudice: Jane Austens klassische Mimesis.44

3. ‘Männliche’ Vernunft und ‘weibliche’ Phantasie.50

III. Zur Erkenntniskritik am klassischen System. 55

1. Rousseaus ästhetisierter homme naturel.55

2. Kants epochistische Ästhetik als erfahrbare Erkenntniskritik.61

IV. Die nachklassische Geschichte der Ästhetisierung durch epistemologische Epoché.67

1. Schopenhauers “ästhetische Betrachtungsweise”.67

2. Mit Schopenhauers “ästhetischer Betrachtungsweise” zur atonalen Musik.74

3. Mit Schopenhauers “ästhetischer Betrachtungsweise” zur gegenstandsfreien Malerei.79

4. Wordsworths ästhetisierende “wise passiveness”.87

5. Coopers satirischer Blick auf die epochistische Revolution.92 8

Inhaltsverzeichnis

6. Coopers “civilization” (Kultur) und Emersons “self-culture”. 96

7. Emersons ästhetisiertes Self in “Self-Reliance”.106

8. Thoreaus diesseitsgläubige Selbstkultur.111

9. Poe: Amerikas Ästhetizist.119

10. E. Dickinsons Ästhetisierung des Religiösen.123

11. Mallarmés ästhetisierte Transzendenz.132

12. Die ästhetizistische “Selbstkultur”.137

13. Die ästhetizistische Selbstkultur im Roman und ihr kurzer Weg in eine “Ästhetik des Bösen”.143

14. Positivistischer Realismus, zwei Ästhetizismen und zwei Naturalismen.151

15. Whitmans Selbstkultur oder “Personalism”.161

16. Nietzsches Selbstkultur aus dem Geist der Kunst.165

17. Der ästhetisierte Augenblick: Proust und G. Stein.174

18. Der ästhetisierte Augenblick: W.C. Williams.179

19. T.S. Eliot: Eine Gegenprobe.189

20. Hemingways filmische Epoché.194

21. Camus’ existentialistische Selbstkultur.207

22. Die Metapher als Kulturfigur: Vom metaphorischen Bild zum selbstbezüglichen ‘Bild’ in der Prosa.213

23. Die Metapher als Kulturfigur: Vom metaphorischen Bild zum selbstbezüglichen ‘Bild’ in der Lyrik.233

24. Die surrealistische ‘Revolution’.247

25. Artauds Körpertheater: “Metaphysik via Haut”.254

26. Postmodernistische und poststrukturalistische Folgerungen.264

27. “Amerika, du hast es besser”? oder Entropie vs. Nihilismus.273

V. Unterwegs zu einer demokratischen Ästhetik. 277

1. Ästhetisierende und wissenschaftliche Epoché.277

2. Emanzipation der medialen Parameter durch Epoché.284 Inhaltsverzeichnis 9

VI. Von der epochistischen Selbstsuche zur Ästhetisierung der Subjektivität. 297

1. Mailers ‘zukunftsweisender’ Hipster. 297

2. Weibliche ‘Identität’. 303

3. Subjektivität ohne Subjekt: Das dekonstruierbare Subjekt. 312

VII. Die Wiederkehr von Platons und Nietzsches attischem Demokraten?. 319

1. Freiheit vor Gleichheit. 319

2. Momentanismus, Sensualismus, Narzißmus. 323

3. Jugendlichkeitskult. 332

VIII. In der demokratischen Privatkultur angekommen.337

1. Die Ästhe(ti)sierung der demokratischen Lebenswelt. 337

2. Deutsche Kultur gegen westliche Zivilisation. 350

3. Funktionsteilung zwischen Privatkultur und Zivilisation. 363

4. Selbstkultur und Individualkultur heute. 369

IX. Theorie-Check. 375

1. “Eine Theorie ist desto eindrucksvoller, je [.]”. 375

2. Ästhetische Distanz, Existentielle Epoché, Partizipationspause, Präsenz, Epistemologische Epoché. 379

3. Freiheit der Handlung vs. gesetzmäßige Entfaltung?. 387

4. Teleologie, Teleonomie – oder schlicht Strategie?. 399

5. Der hintergründige Zweckbegriff. 408

Literaturverzeichnis. 421

Namenregister. 437



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.