Pawlowsky / Wendelin | Die Wunden des Staates | Buch | 978-3-205-79598-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 584 Seiten, Format (B × H): 180 mm x 248 mm, Gewicht: 1187 g

Pawlowsky / Wendelin

Die Wunden des Staates

Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914-1938
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-205-79598-8
Verlag: Böhlau

Kriegsopfer und Sozialstaat in Österreich 1914-1938

Buch, Deutsch, 584 Seiten, Format (B × H): 180 mm x 248 mm, Gewicht: 1187 g

ISBN: 978-3-205-79598-8
Verlag: Böhlau


Das Buch nimmt die Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs in den Blick. Es rekonstruiert die Entwicklung des normativen Rahmens, innerhalb dessen die Versorgung von Kriegsbeschädigten, Kriegerwitwen und Kriegswaisen in der Habsburgermonarchie und in der Ersten Republik organisiert war. Ganz wesentlich beeinflusst wurde dieser Rahmen nach dem Krieg von den Kriegsopfern selbst, die über ihre Vertretungsorgane in einer bis dahin unbekannten Weise auf Augenhöhe mit dem Staat verhandelten. Das österreichische Invalidenentschädigungsgesetz von 1919 war europaweit einzigartig. Das Versorgungssystem für Kriegsopfer umfasste neben Renten auch viele sozialfürsorgerischer Maßnahmen. Verena Pawlowsky und Harald Wendelin analysieren die Entstehung dieses Systems als einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zum modernen Sozialstaat.

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1 Einleitung
1.1 Starke Bilder – Grundriss einer Studie
1.1.1 Krieg, Opfer, Fürsorge : Kriegsopferfürsorge als Beginn moderner wohlfahrtsstaatlicher Politik
1.1.2 Kriegsende als Wende
1.1.3 Die Akteure
1.1.4 Opfer und Geschlecht
1.1.5 Zeitliche, räumliche und andere Grenzen
1.1.6 Forschungsstand
1.1.7 Quellen
1.2 Kriegsinvalide – Kriegsbeschädigte – Kriegsopfer: Benennungen und Definitionen
1.2.1 Gesundheitsschäden
TEIL 1: IM KRIEG
2 Invalidenrenten, Verwundungszulagen, staatliche Unterstützungen, Zuwendungen, Unterhaltsbeiträge :
Die Gesetzgebung der Monarchie
2.1 Inkonsequente Rechtssetzung : Wehrpflicht und Militärversorgung
2.2 Späte Berücksichtigung der Angehörigen
2.3 Unzulänglichkeiten trotz neuer Prinzipien : Die Militärversorgung bei Kriegsbeginn
2.4 Der normative Rahmen der Kriegsbeschädigtenversorgung während des Krieges
2.4.1 Provisorien und ihr Ausbau
2.4.2 Minderung der Erwerbsfähigkeit
2.4.3 Parlamentarische Korrekturen
2.4.4 Höhe der Leistungen
2.4.5 Gescheiterte Reformen
2.4.6 Interventionsversuche des Sozialministeriums
2.5 Resümee
3 Von der Wiederherstellung zur Wiedereingliederung :
Die soziale Kriegsbeschädigtenfürsorge im Krieg
3.1 Arbeitspflicht
3.2 Die „Erfindung“ der sozialen Kriegsbeschädigtenfürsorge
3.3 Etablierung einer neuen Verwaltungsstruktur : Die Landeskommissionen zur Fürsorge für heimkehrende Krieger
3.4 Militär- und Zivilverwaltung
4 Invalidenschulung
4.1 Ausbau von Heilstätten und Arbeitstherapie
4.2 Exkurs : Schulung in der Invalidenstadt
4.3 Die „Invalidenschulaktion“ – Administration, Einrichtungen, Partner
4.4 Standeswahrung und Aufstiegsverheißung
4.5 Militärische versus zivile Interessen
4.6 Schulungszwang ?
4.6.1 Arbeitsethos versus Arbeitsscheu
4.6.2 Gesetzlicher Zwang in Diskussion
4.7 Erfolg oder Misserfolg ? Die Zahlen
5 Platzierung auf dem Arbeitsmarkt: Die k. k. Arbeitsvermittlung an Kriegsinvalide
5.1 Gründung und Aufbau
5.2 Schwierigkeiten in der Praxis
5.2.1 Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage
5.2.2 Kriegsbeschädigt = unvermittelbar?
5.2.3 Exkurs : Arbeitsplätze im Staatsdienst ?
6 Die Verwaltung : Schwachpunkt der sozialen Kriegsbeschädigtenfürsorge
6.1 Inspektion und Werbekampagne 1916
6.2 Zwischenbilanz 1917
6.3 Reorganisation 1918
6.3.1 Mangelnder Überblick
6.3.2 Bezirksfürsorgestellen, Ortsgruppen, Vertrauensmänner
6.3.3 Die „individualisierende“ Fürsorge
TEIL 2: NACH DEM KRIEG
7 Die Organisierung der Kriegsbeschädigten
7.1 Selbstermächtigung : Die Entstehung einer Gruppe
7.2 Der „Zentralverband“
7.2.1 Die Anfänge
7.2.2 Eine sozialdemokratische Gründung ?
8 Das Invalidenentschädigungsgesetz
8.1 Der Weg zum Gesetz
8.2 Gesetz für Helden oder Gesetz für Märtyrer ?
8.3 Das Gesetz in seiner ersten Fassung
8.3.1 Die Anspruchsberechtigten
8.3.2 Die Leistungen
8.3.3 Behörden und Verfahren
8.4 Neue Rahmenbedingungen : Rechtsanspruch und Mitbestimmung
8.5 Neue Bestimmungen
8.5.1 Die Geldleistungen : Komplexes Berechnungsmodell
8.5.2 Die MdE : Erwerbsarbeit als Maßstab
8.5.3 Die Ortsklassen : Berücksichtigung unterschiedlicher
Lebenshaltungskosten
8.5.4 Die Vorbildungsstufen : Standesschutz für Junge
8.5.5 Das frühere Einkommen : Standesschutz für Ältere
8.5.6 Die Rentenhöhe : Kampf gegen die Inflation
8.6 Die Hinterbliebenenrenten
8.6.1 Witwenrenten : Gleichstellung der Lebensgefährtin
8.6.2 Waisenrenten : Bildungschancen für Arme ?
8.6.3 Andere Hinterbliebenenrenten – die Ausnahme
8.7 Resümee : Vergleichende Bewertung des IEG
9 Die Invalidenbewegung
9.1 Spaltungen und Einigungsversuche : 1919–1920
9.1.1 Zählung der Vereine
9.1.2 Zwei Sonderfälle : Die Organisationen der Kriegsblinden und der „Intellektuellen“
9.1.2.1 Die Kriegsblinden
9.1.2.2 Die „Intellektuellen“
9.2 Aufruhr und Beruhigung : Drei Beispiele
9.2.1 Die Schleierbaracken
9.2.1.1 Das Ende der Invalidenschulung
9.2.1.2 Genossenschaftsgründung
9.2.2 Schloss Laxenburg
9.2.2.1 Große Pläne und Besetzung
9.2.2.2 Abbauaktion und Gründung des Kriegsgeschädigtenfonds
9.2.3 Zwischen Palais und Kaserne : Die Adressen des Zentralverbandes
9.3 Konsolidierung des Zentralverbandes : 1920
9.3.1 Strukturdebatte und Stadt-Land-Gegensatz
9.3.2 Das Bemühen um Überparteilichkeit
9.4 Resümee – Die Waffe hat einen Namen : Organisation
10 Die Praxis des Invalidenentschädigungsgesetzes
10.1 Die Aufnahme des Gesetzes durch den Zentralverband
10.2 Das Verfahren
10.2.1 Ansturm der Antragsteller
10.2.2 Verzögerungen
10.3 Adaptierung oder Neustart ? – Die 7. Novelle
10.3.1 Der Kampf gegen die Zuverdienstgrenze – Der Paragraf 29
10.3.2 Die Teuerungszulagen
10.3.3 Die Vollendung eines Weges – weitere Änderungen durch die
7. Novelle
10.3.4 Der Preis der Vereinfachung : die Einheitsrente
10.4 Resümee : Vom Entschädigungs- zum Versorgungsgesetz
11 Staatliche Fürsorge jenseits des Invalidenentschädigungsgesetzes
11.1 Die Fonds der karitativen Kriegsbeschädigtenfürsorge
11.2 Die Sachdemobilisierungsabgabe : Kriegsgüter für Kriegsbeschädigte
11.3 Die Spielabgabe : „Besteuerung der Gemütlichkeit“ ?
11.4 Vereinssubventionierung : eine „Kollektivfürsorge“
12 Massnahmen zur beruflichen Reintegration
12.1 Kriegsbeschädigte Bundesangestellte
12.1.1 Privilegierte Staatsanstellungen
12.1.2 Evidenzler
12.1.3 Protokollarinvalide
12.2 Kriegsbeschädigte Trafikanten : Der Tabakverschleiß
12.3 Das Invalidenbeschäftigungsgesetz
12.3.1 Die Fakten : Pflichtzahl, Ausgleichstaxe, Einstellungsschein – Das Gesetz von 1920
12.3.2 Die Vorgeschichte
12.3.3 Widerstände und Anpassungen
12.3.4 Vermittlungszahlen
12.4 Resümee
13 Von der Offensive in die Defensive – Der Zentralverband 1923–1938
13.1 Entwicklung bis 1934
13.1.1 Das Wendejahr 1923
13.1.2 Konsolidierung und Reifung – Der Wandel des Zentralverbandes
13.1.3 Abgrenzung vom christlichsozialen Verein
13.1.3.1 Karl Drexel versus Maximilian Brandeisz
13.1.3.2 Appell an Mildtätigkeit versus Kampf um Rechte
13.1.3.3 Antisemitismus versus Internationalismus
13.1.3.4 Zunehmende Lagerbildung
13.2 Entwicklung nach 1934
13.2.1 1934 : Zerschlagung des Zentralverbandes
13.2.1.1 Gleichschaltung unter Heimwehr-Einfluss : Der Österreichische Kriegsopferverband
13.2.1.2 Reichsbund versus Kriegsopferverband : konservative Fraktionskämpfe
13.2.2 1936 : Gründung des Einheitsverbandes
13.2.2.1 Vertrauenskrise
13.2.2.2 Symbolische Politik
13.2.3 Resümee : Die Idee einer einheitlichen Kriegsopfervertretung und ihre Perversion
SCHLUSS
14 Statistik der Kriegsopfer
14.1 Die Nachkriegsjahre
14.1.1 Die Kriegsbeschädigten
14.1.2 Die Hinterbliebenen
14.2 Die weitere Entwicklung der Zahlen bis 1938
14.3 Die Schäden : Tuberkulose als Kriegsbeschädigung
14.4 Resümee : Prognosen und Fakten
15 Statistik der Kriegsopfervereine
15.1 Vereinsmitglieder
15.1.1 Einschluss der Frauen : Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen
15.1.2 Die Macht des IEG
15.1.3 Ausschluss der Veteranen : Kriegsopfer und Kriegsveteranen
15.2 Zahlen
15.2.1 Hoher Organisierungsgrad zu Beginn
15.2.2 Zuweisung von Mandaten – Verteilung von Waren: Kräfteverhältnisse unter den Vereinen
15.2.3 Rückläufige Mitgliederzahlen vor dem Hintergrund der politischen Reaktion. Die Entwicklung bis 1938
15.3 Resümee
ANHANG
16 Verzeichnis der Tabellen und Diagramme
17 Ergänzende Tabellen
18 Quellen und Literatur
18.1 Literatur
18.2 Quellen
18.2.1 Gedruckte Quellen
18.2.2 Ungedruckte Quellen
18.2.3 Gesetze
18.2.3.1 Gesetze bis 1918
18.2.3.2 Gesetze 1918–1938
18.2.3.3 Gesetze ab 1945
18.2.3.4 Deutsche Reichsgesetzblätter
19 Abkürzungen
20 Register


Wendelin, Harald
Harald Wendelin, Mag. Dr., Historiker in Wien, Forschungen zu Staatsbürgerschaft und Heimatrecht, Sozialpolitik und Kriegsopferversorgung nach dem Ersten Weltkrieg sowie Vermögensentzug im Nationalsozialismus und Restitution in der Zweiten Republik, Provenienzforschung; siehe auch: https://www.forschungsbuero.at/team.html.

Pawlowsky, Verena
Verena Pawlowsky, Mag.a Dr.in, Historikerin in Wien; Lehraufträge, Forschungen und Publikationen zur Geschichte der Fürsorge, Geburtshilfe und Illegitimität, zur Genese der österreichischen Kriegsopferversorgung im und nach dem Ersten Weltkrieg, zu Fragen des Vermögensentzugs im Nationalsozialismus und der Restitutionsproblematik nach 1945 sowie zur NS-Geschichte von Institutionen; siehe auch: https://www.forschungsbuero.at/team.html.

Verena Pawlowsky ist Historikerin und Universitätslektorin in Wien.

Harald Wendelin ist Historiker und arbeitet im Technischen Museum Wien.



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