Paul | Star Trek: Das Drei-Minuten-Universum | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Paul Star Trek: Das Drei-Minuten-Universum

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11486-2
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-11486-2
Verlag: Heyne
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Kann Kirk den Riss im Raum-Zeit-Kontinuum reparieren?
Captain James T. Kirk hat auf seinen Reisen durch die Galaxis schon die seltsamsten Lebensformen zu Gesicht bekommen, aber derat abschleulichen und skrupellosen Kreaturen wie den Plünderern ist er noch nie begegnet. Und ausgerechnet diesen Horrorwesen fällt eine revolutionäre Technologie in die Hände, mit deren Hilfe sie einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum erzeugen und so die Energie eines Parallel-Universums anzapfen können. Dabei verfolgen die Plünderer eine heimtückische Strategie: Sie wollen die Sternenflotte erpressen und die Herrschaft über die Föderation übernehmen. James Kirk nimmt widerwillig Kontakt mit ihnen auf, doch die Plünderer sind nicht an Verhandlungen interessiert: Sie entführen den Captain und drei Offiziere seiner Crew ...
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Kapitel 1


»Die Galaxis steht in Flammen«, sagte Captain James T. Kirk.

Sein grimmiger Gesichtsausdruck teilte den anwesenden Offizieren mit, dass er es ernst meinte. Von den sechs anderen Personen im Konferenzzimmer der U.S.S. Enterprise wirkten vier verblüfft, sogar schockiert. Der Erste Offizier Spock kannte bereits die Fakten, und seine Miene blieb so ausdruckslos wie – fast – immer. Lieutenant Uhura, für die Kommunikation zuständig, seufzte nur: In den vergangenen drei Nächten hatten sie von Flammen und glühender Hitze geträumt.

»Würdest du uns bitte erklären, was du damit meinst, Jim?« Die Stimme des Bordarztes Leonard McCoy klang noch skeptischer als sonst.

»Sie alle wissen, dass unsere Sondierungen seit einer Woche extreme Hitze aus der Richtung des Beta Castelli-Systems feststellen«, sagte Kirk. »Aber seit einigen Stunden empfangen wir keine zusätzlichen Daten – weil unsere Telemetrie-Sonden nicht mehr senden.«

»Vielleicht sind sie defekt«, vermutete der Steuermann Lieutenant Sulu. Er selbst hatte die Sonden programmiert und auf die Reise geschickt. »Eins steht fest: Unsere Empfänger funktionieren einwandfrei.«

»Wie viele Sonden haben wir insgesamt eingesetzt, Mr. Sulu?«

»Sechs«, lautete die Antwort. Normalerweise wurden sie paarweise verwendet. Als das erste Paar keine Informationen mehr übermittelte, hatte Sulu erst ein zweites und dann ein drittes ausgeschleust.

»Glauben Sie wirklich, dass man die Enterprise gleich mit sechs defekten Sonden ausgestattet hat?«, fragte der Captain. »Ich bin schon viele Jahre bei Starfleet, und ich habe nie erlebt, dass eine einzige Messsonde versagte. Sechs Ausfälle beim gleichen Einsatz … Nein, Fehlfunktionen sind nicht der Grund. Wir empfangen keine Signale mehr von den Sonden, weil sie … geschmolzen sind.« Uhura gab keinen Ton von sich und schauderte.

»Ich bitte Sie, Captain!«, wandte Chefingenieur Montgomery Scott ein. »Die Hülle der Forschungskapseln besteht aus molekularverdichtetem Alphidium! Eine derartige Substanz schmilzt nur bei …«

»Unmessbar hohen Temperaturen.« Spock ergriff nun zum ersten Mal das Wort. »Unmessbar zumindest für die Instrumente der Sonden. Genau da liegt das Problem. Die letzten Daten wiesen auf Temperaturen hin, die fast über das Analysepotenzial der Sonden hinausgingen. Genau einundzwanzig Minuten und siebzehn Sekunden lang blieben die Werte konstant – dann verloren wir den Kontakt mit den Kapseln. Der Captain hat die logische Schlussfolgerung genannt: Offenbar erreichte die Hitze ein Ausmaß, das genügte, um unsere Sonden zu schmelzen.«

»Mr. Spock!«, entfuhr es Scott ungläubig. Er starrte den Vulkanier aus weit aufgerissenen Augen an. »Haben Sie eine Ahnung, wie heiß es sein muss, um Alphidium zu schmelzen?«

»Ja, Mr. Scott.«

»Heiß genug, um auch uns zu verbrennen«, warf Kirk ein. »Die Enterprise könnte sich in eine Art Dampfkochtopf verwandeln. Alle Welten des Sektors 79F sind in Gefahr. Die Hitzefront ist in Bewegung und dehnt sich um so mehr aus, je größer der Abstand von ihrem Ausgangspunkt wird.«

»Was ist mit Zirgos?«, erkundigte sich der Navigator Pavel Chekov. Zirgos war ihr Ziel: der dritte von vier Planeten im System der Sonne Beta Castelli.

Kirk nahm kein Blatt vor den Mund. »Jene Welt existiert nicht mehr. Als die Kapseln noch sendeten, führten die planetaren Sondierungen zu negativen Ergebnissen. Mit anderen Worten: Das Sonnensystem Beta Castelli ist verschwunden.« Er zögerte kurz. »Zusammen mit dem Zentralgestirn.«

Einige Sekunden lang herrschte nachdenkliches Schweigen. »Wurde die Sonne zur Supernova?«, fragte Chekov schließlich.

»Das ist unmöglich, Fähnrich«, erwiderte Spock. »Beta Castelli war nicht alt genug.« Mit Hilfe des Bibliothekscomputers projizierte der Vulkanier eine grafische Darstellung auf den Bildschirm. »Es handelte sich um einen gewöhnlichen G2-Stern der Hauptreihe, Größenklasse minus siebenundzwanzig. Zwar verbrauchte er pro Sekunde fünfhundert Millionen Tonnen Wasserstoff, doch der nukleare Brennstoffvorrat war groß genug. Ich schätze, unter normalen Umständen hätte Beta Castelli erst in etwa fünf Milliarden Jahren damit begonnen, Helium zu verbrennen. Darüber hinaus hatte die Sonne nur neunzig Prozent der solaren Standardmasse – nicht genug, um zur Supernova zu werden. Eine stellare Explosion könnte auf keinen Fall stark genug sein, um alle Planeten zu zerstören und überhaupt keine Spuren von ihnen zu hinterlassen.«

»Beta Castelli war zu jung und zu klein«, übersetzte Kirk. »Nein, es muss eine andere Ursache geben. Etwas kam und hat ein ganzes Sonnensystem eingeäschert.«

Uhura stöhnte leise. »Aber was ist heiß genug, um eine Sonne zu verbrennen?«

Kirk nickte. »Genau das müssen wir herausfinden. Wir nähern uns so weit wie möglich und versuchen, weitere Daten zu sammeln. Vielleicht finden wir irgendwelche Hinweise.«

»Entschuldigt bitte, wenn ich schwer von Begriff bin«, brummte Dr. McCoy. »Aber sollten wir nicht in die entgegengesetzte Richtung fliegen? Etwas, das heiß genug ist, um einen Stern zu braten, könnte die Enterprise schon aus einer Entfernung von mehreren Lichtjahren verdampfen lassen. Übrigens: Wo befindet sich das Ding überhaupt?«

»Wir wissen es nicht, Doktor«, antwortete Spock. »Wir sind nicht einmal sicher, ob es die Bezeichnung ›Ding‹ verdient. Vielleicht haben wir es mit einem völlig unbekannten Phänomen zu tun. Wir benötigen mehr Daten.«

»Also springen wir in den Backofen – um festzustellen, wie heiß es darin ist«, kommentierte McCoy.

»Nein, Pille.« Kirk lächelte. »Wir treten etwas näher an den Backofen heran und riskieren einen Blick auf die Temperaturanzeige.«

»Captain …«, begann Scott besorgt. »Was ist mit den Zirgosianern? Konnten sie sich in Sicherheit bringen?«

Kirk seufzte schwer. »Ich weiß es nicht, Scotty. Wir haben keine Notrufe empfangen. Uhura?«

»Das stimmt«, bestätigte die dunkelhäutige Frau. »Nur Statik vom ganzen Sektor.«

»Sind sie alle tot?«, hauchte der Chefingenieur fassungslos.

Chekov schüttelte den Kopf. »Unglaublich. Ein ganzes Volk … Einfach ausgelöscht.«

»Vielleicht nicht ganz«, sagte Kirk. »Zirgos hatte Kolonien. Spock?«

»Die Zirgosianer besiedelten zwei der drei anderen Planeten im Beta Castelli-System«, erklärte der Vulkanier. »Der dritte war ein Gasriese. Aber jetzt existieren die vier Welten nicht mehr. Nun, es gab noch eine weitere zirgosianische Kolonie, und zwar außerhalb des Heimatsystems. Ich nehme an, dass die Hitzefront noch nicht bis dorthin vorgedrungen ist.«

»Also haben einige Zirgosianer überlebt?«, fragte Sulu.

»Wir finden es heraus«, meinte Kirk. »Doch zuerst müssen wir in Erfahrung bringen, was jene enorme Hitze erzeugt. Scotty, sicher bleiben den Kühlsystemen des Schiffes erhebliche Belastungen nicht erspart. Achten Sie insbesondere auf die strukturelle Stabilität der Dilithium-Kristalle.«

»Aye, Sir.«

»Lieutenant Uhura, benachrichtigen Sie Starfleet Command von unseren Absichten. Und schicken Sie der anderen zirgosianischen Kolonie eine Subraum-Mitteilung. Wie heißt der Planet?«

»Holox, Captain.«

»Holox. Bitten Sie um Informationen in Hinsicht auf das … Phänomen.«

»Ja, Sir.« Uhura stand auf und folgte dem Captain durch die Tür. Chefingenieur Scott machte sich sofort auf den Weg zum Dilithium-Reaktorraum auf dem Maschinendeck, doch Dr. McCoy schien nicht zu beabsichtigen, zur Krankenstation zurückzukehren. Statt dessen beschloss er, die anderen Offiziere zur Brücke zu begleiten. In der Transportkapsel des Turbolifts schwiegen sie, dachten nicht nur ans Schicksal der Zirgosianer, sondern auch an die eigene Sicherheit; angesichts dieser Überlegungen war niemand zum Plaudern aufgelegt.

Eine Routinemission hatte sie in diesen Quadranten geführt: Kirk sollte sich vergewissern, ob die Klingonen das Waffenstillstandsabkommen achteten und die zirgosianische Souveränität respektierten. Es war vorgesehen, dass die Enterprise nicht nur Zirgos anflog, sondern auch einige andere Föderationswelten – eine direkte Kontrolle der interstellaren Routen zwischen den entsprechenden Planeten. Für gewöhnlich brachten solche Überwachungsaufgaben nur Langeweile, was jedoch nichts an ihrer Bedeutung änderte. Jetzt blieb dem Captain keine andere Wahl, als die Mission zu unterbrechen. Diesmal mussten die Klingonen warten – die sonderbare Hitzefront stellte derzeit eine größere Gefahr dar.

Auf der Brücke begaben sich Spock, Uhura, Chekov und Sulu sofort zu ihren Konsolen. Kirk verzichtete zunächst darauf, im Kommandosessel Platz zu nehmen, stemmte die Hände in die Hüften und starrte zum Wandschirm. Das große Projektionsfeld präsentierte ihm einen normalen Anblick: gleichmäßig leuchtende Sterne. Weder düsteres Glühen noch wogender Qualm deutete auf etwas hin, das selbst Sonnen verbrennen konnte. Trotzdem: Irgendwo dort draußen lauerte eine Hitze, die bereits mehrere bewohnte Planeten verschlungen hatte.

»Mr. Chekov …«, sagte Kirk nach einer Weile. »Berechnen Sie einen Kurs, der uns zum Zentrum des Hitzephänomens führt.«

Der junge Navigator sah auf seine Instrumente. »Ich kann gar kein Zentrum lokalisieren, Captain. Die Hitze scheint überall zu sein.«

»Fähnrich Chekov hat recht, Captain«, sagte Spock. »Die Sensoren sind nicht imstande, so hohe Temperaturen auf einen bestimmten Ausgangspunkt zurückzuführen.«

»Na...


Brandhorst, Andreas
Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt ist bei Heyne sein Thriller »Der Riss« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.



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