Parker | Der Fall Rebecca | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 365 Seiten

Parker Der Fall Rebecca

Thriller | Noir-Spannung des kalifornischen Bestsellerautors
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98952-979-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Thriller | Noir-Spannung des kalifornischen Bestsellerautors

E-Book, Deutsch, 365 Seiten

ISBN: 978-3-98952-979-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Wer tötete die Frau, die er liebte? Ein FBI-Agent auf Rachefeldzug Der FBI-Agent Josh Weinstein kann es noch immer nicht fassen: Journalistin Rebecca, die Liebe seines Lebens, wurde auf dem Parkplatz vor ihrem Büro erschossen. Weinsteins unbändige Trauer verwandelt sich schnell in ein obsessives Verlangen nach Vergeltung. Bei seiner Jagd nach dem Mörder findet er heraus, dass Rebecca gar nicht das eigentliche Ziel des Anschlags sein sollte, sondern ihre Chefin, die mit ihren provokanten Meinungen viele Leser gegen sich aufhetzte. Was ihn jedoch viel mehr schockiert ist die Erkenntnis, dass Rebecca einen Liebhaber hatte: ihren Kollegen John Menden. Doch ausgerechnet auf dessen Hilfe ist Weinstein angewiesen, um Rebeccas Mörder zu finden ... »Parker schreibt so abgebrühte Prosa, dass er Raymond Chandlers Kochtopf geerbt haben könnte.« - USA Today Ein Agent, der nichts zu verlieren hat und alles riskiert - ein fesselnder Noir-Thriller für Fans von James Ellroy und Michael Connelly

Der amerikanische Bestsellerautor T. Jefferson Parker ist mit dem kalifornischen Setting seiner gefeierten Kriminalromane bestens vertraut: Er wurde in Los Angeles geboren und wohnt heute in San Diego. Seinen Abschluss machte er an der renommierten UC Irvine und anschließend arbeitete er fünf Jahre lang als Zeitungsreporter. In dieser Zeit entstand sein erster Roman, »Feuerkiller«, der 1987 von HBO verfilmt wurde und den Start seiner erfolgreichen Schriftstellerkarriere markiert. Es folgten über 28 Kriminalromane, zahlreiche Platzierungen auf Bestsellerlisten und mehrfache Auszeichnungen, u.a. mit dem Edgar Prize und dem Los Angeles Book Prize. Die Website des Autors: www.tjeffersonparker.com Bei dotbooks veröffentlichte der Autor seine »Orange County Morde«-Reihe sowie seine Standalones »Feuerkiller«, »Der stille Mann«, »Der Fall Rebecca«, »Hidden Enemy«, »Sister Case«, »Summer of Fear« und »Family Business«.
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Kapitel 1


Auf dem Foto, das danach am häufigsten veröffentlicht wurde, liegt Rebecca neben einem Pflanzentrog aus Ziegelsteinen. Ihre Arme hält sie graziös gespreizt, ihr Gesicht ist in die Kamera gerichtet, die Beine sind geschlossen, aber entspannt. Ihre Schuhe schauen unter den pastellfarbenen, vom Regen stark mitgenommenen Blättern des Island-Mohns hervor, der zwei Wochen zuvor zu blühen begonnen hatte. Über ihr hängen müde die wie Krummsäbel gebogenen Blätter an den weißen Ästen eines dickstämmigen Eukalyptusbaums. Rebecca scheint sich mit ihrem schmalen Rücken gegen die Ziegelsteine zu lehnen. Aber nein, eine Hüfte reckt sich zum Himmel empor, und ihr Oberkörper ist zur Seite gedreht, so daß ihre Schultern flach auf dem Asphalt liegen, während die Arme über ihrem Kopf ruhen. Ihre linke Hand – gewölbt, aber nicht geschlossen – scheint den Regen auffangen zu wollen. Sie trägt keinen Ring. Immer noch ist sie in den Regenmantel gehüllt, den sie aufgrund des sich ankündigenden Sturms getragen hatte. Der Hut sitzt noch auf ihrem Kopf, und ihr blondes Haar quillt darunter hervor.

Das Bild war nur Augenblicke nach dem Zwischenfall von einem Fotografen des Journal aufgenommen worden, der noch kurz zuvor in der Dunkelkammer mit Lösung hantiert hatte. Ein Fotoredakteur stürmte herein und erzählte ihm, daß auf dem Parkplatz gerade »etwas passiert« sei. Wie jeder professionelle Fotograf griff auch dieser hier nach seiner Kamera und rannte aus dem ewig roten Zwielicht des Labors hinaus, um vielleicht diesmal das Foto zu machen, mit dem er es zu etwas bringen könnte.

Es war sein Glückstag. Druck 1B26 des Probeabzugs entpuppte sich als das beste Bild, das von ihm oder von sonst jemandem geschossen worden war. Es erschien nicht nur im Orange County Journal, wo Rebecca Harris ein Volontariat absolviert hatte, sondern auch in Zeitungen quer über den Globus verteilt: New York, London, Tokio, Sydney und in vielen Orten dazwischen. Es ist eines jener Bilder, die einfach alles zu bieten haben: ein ansprechendes Thema, perfekte Belichtung, vollendete Komposition und die visuelle Ruhe, die vielen großen Fotografen eigen ist.

Dieser erhabene Anblick wird ergänzt durch die Personen im Hintergrund. Es sind die fünf ungenannten Angestellten des Journal, die als erste eintrafen und das Geschehene erfaßten. Diese Zuschauer bilden einen Chor, der im Abseits neben dem Pflanzentrog in Stellungen fotografiert wurde, wie sie Tizian gemalt hätte. Eine Frau schluchzt mit vorgehaltener Hand, während sie mit der anderen ihren Kopf vor dem Regen zu schützen versucht. Eine andere rennt zur Eingangshalle des Journal zurück, wurde aber mitten in ihrer Bewegung so aufgenommen, als wünschte sie nichts sehnlicher, als diesem Bild zu entkommen. Ein uniformierter Wachmann spricht mit theatralisch geöffnetem Mund in ein tragbares Funkgerät. Aus der Mitte dieses Fünferchors schreitet ein junger Mann mit langem Ledermantel und Filzhut durch den Regen auf Rebecca zu. Sein Ausdruck ist undurchschaubar, aber die breiten Schultern und der wachsame Winkel seines Kopfes deuten an, daß etwas geschehen kann und wird, um diesen ... Fehler zu korrigieren. Dieser Mann scheint für die vielen Millionen Menschen zu sprechen, die das Foto später sahen. Er ist die Hoffnung selbst. Natürlich war sein Verhalten in den Augen einiger ausländischer Beobachter nur ein weiteres Beispiel für die traurig verdrehte Auffassung, daß die gute Absicht genügt, um alles wieder in Ordnung zu bringen.

Die Polizei von Costa Mesa traf zuerst ein, gefolgt von den Sheriffs von Orange County. Die jungen Polizeibeamten befragten zuerst die beiden Zeugen, die beim ersten Schuß am nächsten bei Rebecca Harris gestanden hatten, dann versuchten sie den Schauplatz des Verbrechens abzusperren, indem sie schwarz-gelbe Klappböcke von den Ladeflächen ihrer Streifenwagen zerrten und den Ort des Geschehens mit gelben Bändern umspannten.

Aber es klappte nicht so recht, weil die Reporter und Fotografen, die sonst während ihrer Arbeit die strengen Vorschriften bei polizeilichen Untersuchungen befolgen mußten, meinten, dieses Ereignis – auf ihrem eigenen Parkplatz – gäbe ihnen das Recht zu tun, was sie wollten. Und das taten sie. Der Fernsehsender des Journal nutzte Rebeccas mit einem Tuch verdeckten Körper als Hintergrund für einen Live-Bericht vor Ort. Fotografen stellten innerhalb der Absperrung Scheinwerfer und Reflektoren auf und schossen ein Bild nach dem anderen. Es wurde über den besten Winkel diskutiert, Reporter machten sich Notizen oder sprachen auf Kassettenrecorder. Die jungen Polizeibeamten wurden ignoriert.

Durch diese regennasse Szene marschierte die am meisten gefeierte Kolumnistin des Journal, eine hochgewachsene und kräftige Frau namens Susan Baum. Ihr leichtes Hinken verlieh ihr eine Art von kampfbereiter Würde. Ihr folgte der Herausgeber des Journal, Neben ihm liefen der Chef der Gebäudewache und der Chefredakteur. Sie gingen auf Rebecca zu, die neben dem Pflanzentrog lag.

»Ma’am«, sagte einer der Polizisten, »bitte bleiben Sie hinter der Absperrung.«

»Halten Sie Ihren Mund, Sie Trottel«, entgegnete Susan Baum und sah den Polizisten derart feindselig an, daß dieser tatsächlich nickte und zurücktrat.

Susan Baum drängte sich am Fernsehteam vorbei und platzte in die Aufnahme. Die attraktive Live-Reporterin Ensley Moffett schüttelte den Kopf, duckte sich unter den Schirm eines Assistenten und beobachtete die Kolumnistin mit respektvoller Resignation.

Susan Baum stand etwa drei Meter von Rebecca entfernt und sah auf den Körper hinab. Zuerst legte sie ihre Hand an die Lippen und beugte sich leicht nach vorn wie jemand, der die Tiefe eines Lochs abschätzt. Dann schob sie die Hände in die Taschen ihres Mantels, zog einen kleinen Notizblock heraus und kritzelte etwas darauf. Sie schaute am Pflanzentrog vorbei zum mächtigen Gebäude des Journal und richtete anschließend ihren Blick auf den jungen Mann mit Filzhut und Ledermantel. Sie hatte nicht gewußt, daß er da war, nur zehn Meter entfernt wie ein Pfosten im Regen stehend. Der Sportredakteur, dachte sie – John? Jim? Mike?

Sie wandte sich zum Herausgeber um und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich bat Rebecca, mir meinen Wagen zu holen, damit ich in dem Sturm nicht hinausmußte. Mit Sicherheit war ich damit gemeint.«

Sie nickte in Richtung des Lincoln, der ihr von ihrem Arbeitgeber als Zeichen ihres hohen Ansehens zur Verfügung gestellt worden war. Er stand gleich rechts vom Pflanzentrog. Ein kleines rundes Loch oben im Fenster auf der Fahrerseite war von vielen Rissen und dem umrahmt, was nur das Blut von Rebecca Harris sein konnte. Eine unhandliche Schlüsselkette hing vom Türschloß herab.

Bei diesem Anblick rannen zwei dicke Tränen über ihre bewegungslosen Wangen, und Susan Baum sah ein letztes Mal zu ihrer Teilzeitassistentin neben dem Pflanzentrog. Dann ging sie auf das Fernsehteam zu, weil sie zu Recht annahm, daß sie interviewt werden sollte. Das Hinken aufgrund der chronisch schlechten Blutzirkulation in ihrem linken Fuß war heute wegen des naßkalten Wetters stärker als sonst.

Innerhalb einer Stunde hatte die örtliche Polizei ein paar Fakten zusammengetragen. Rebecca Harris war durch mindestens zwei Schüsse getroffen worden, einem in den Rücken, als sie den Wagen von Susan Baum aufschloß, und einem zweiten in die Brust. Der zweite Schuß könnte getroffen haben, als sie sich nach dem ersten umdrehte, oder nachdem sie gegen den Pflanzentrog gefallen war. Im Polizeilabor würde man das Kaliber der Waffe feststellen. Jemand von der Spurensicherung hatte bereits eine Kugel aus dem Inneren des Autos neben dem Lincoln entfernt. Sie hatte offensichtlich die junge Frau und den Lincoln bis zum Acura Legend daneben durchdrungen. Sie war in der Limousine auf der rechten Seite des Armaturenbretts aus poliertem Holz steckengeblieben. Für die Polizei sah sie nach einer großkalibrigen Gewehrkugel aus, aber das war nur eine Vermutung.

Sie war wahrscheinlich aus einer der beiden .30/06-Patronen- hülsen abgefeuert worden, die im Rinnstein des Fairway Boulevard gelegen hatten, wo der Parkplatz endete und die Wohnhäuser anfingen. Diese Ecke war knapp über hundert Meter vom Lincoln entfernt, was auf einen sehr guten Schützen mit einer sehr guten Waffe schließen ließ.

Die Hülsen zeigten eine gekonnte Gravierung. Der Schriftzug war fließend, als wäre er handgeschrieben. Er sah aus wie die Gravierung in einem Ehering, nur größer.

Auf einer Hülse stand: »Wenn es im Verlauf der menschlichen Geschehnisse ...«

Auf der anderen: »... notwendig werden sollte ...«

»Der kennt die amerikanische Verfassung«, sagte ein Polizist. »Das ist die Unabhängigkeitserklärung«, meinte ein anderer. Eine Anwohnerin gab an, sie habe ein älteres weißes...



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