Paris | Wenn die Waffen schweigen | Buch | 978-3-936096-79-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 483 Seiten, GB

Paris

Wenn die Waffen schweigen

Friedenskonsolidierung nach innerstaatlichen Konflikten
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-936096-79-8
Verlag: Hamburger Edition, HIS

Friedenskonsolidierung nach innerstaatlichen Konflikten

Buch, Deutsch, 483 Seiten, GB

ISBN: 978-3-936096-79-8
Verlag: Hamburger Edition, HIS


Zwischen 1989 und 1999 waren in 14 Ländern Lateinamerikas, Asiens, Afrikas und Europas internationale Friedenstruppen im Einsatz, die nach dem Ende eines Bürgerkriegs den Aufbau einer Zivilgesellschaft gewährleisten sollten. Ungeachtet aller bestehenden Unterschiede verfolgten diese Interventionen eine ähnliche Strategie: Eine sofortige Demokratisierung und die umgehende Einführung der Marktwirtschaft sollten den Frieden langfristig sichern. Der kanadische Politologe Roland Paris unterzieht diese Missionen einer eingehenden Evaluation und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Wird die politische und ökonomische Liberalisierung zu rasch vorangetrieben, verschärft sie bestehende soziale Spannungen und erzeugt neue, destabilisierende Effekte, die Gewalt allzu oft fördert, statt sie zu verhindern.
Roland Paris’ Fallstudien – Angola, Bosnien, El Salvador, Guatemala, Kambodscha, Kosovo, Kroatien, Liberia, Mosambik, Namibia, Nicaragua, Osttimor, Ruanda, Sierra Leone – belegen eindrucksvoll seine zentrale Schlussfolgerung, dass nämlich sofortige Demokratisierung und Einführung der Marktwirtschaft unvermeidbar unruhestiftende und konfliktfördernde Prozesse darstellen, auf deren Herausforderungen die meisten vom Bürgerkrieg gezeichneten Staaten denkbar schlecht vorbereitet sind.
Im zweiten Teil seiner Studie skizziert er deshalb, wie eine Postkonfliktgesellschaft behutsam auf den Weg zu einem dauerhaften Frieden gebracht wer den kann. Mit dem Prinzip der 'Institutionalisierung vor Liberalisierung' werde der Übergang zu einer friedlichen marktorientierten Demokratie zwar länger dauern, und die entsprechende internationale Mission deshalb vermutlich zeit- und kostenintensiver sein, dafür jedoch umso nachhaltiger und erfolgreicher. Die wichtigsten Faktoren in diesem Verfahren sind Zeit und Kontrolle: Wahlen finden erst dann statt, wenn keine Destabilisierung mehr droht; staatliche Institutionen wie die Justiz, die Polizei und das Gesundheits- und Bildungswesen werden etabliert; extremistische Strömungen in den Medien werden geahndet und schließlich eine Wirtschaftspolitik betrieben, die auf bisher übliche 'Schocktherapien ' verzichtet, zugunsten eines umsichtigeren Vorgehens, das soziale Ungleichheit und die damit einhergehenden Spannungen zu vermeiden sucht.
Von der internationalen Gemeinschaft fordert der Autor einen Abschied von der bisherigen, naiven Strategie eines überstürzten Aufbaus von Demokratie und Marktwirtschaft als Garant für den Frieden. Sollen die Probleme, die zahlreiche Friedensmissionen der 1990er Jahre plagten, vermieden werden, erfordert das besser geplante und nachhaltigere Formen der Intervention in den internen Angelegenheiten von gewaltgeprägten Gesellschaften.

Auszeichnungen:

Bereits vor der Veröffentlichung mit dem Eugene M. Kayden Faculty Manuscript Award der University of Colorado ausgezeichnet, gewann Roland Paris’ Buch nach dem Erscheinen zwei weitere Preise: den Chadwick Alger Prize 2005 der International Studies Association für das beste Buch zu Fragen der multilateralen Beziehungen und den Grawemeyer Award 2007 für herausragende Ideen zur Verbesserung der politischen Weltordnung.

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Weitere Infos & Material


Roland Paris, kanadischer Politologe und Experte für Fragen der internationalen Politik und Sicherheit, lehrt und forscht seit 2006 an der University of Ottawa. Nach dem Studium in Toronto und Cambridge war er u. a. Politikberater der kanadischen Regierung, bevor er 1999 an der Yale University seinen Ph.D. erhielt. Als Professor an der University of Colorado (1998–2003) wurde er mehrfach für herausragende Lehrtätigkeit ausgezeichnet. Er kehrte 2003 als hochrangiger außen politischer Berater und Experte für amerikanisch-kanadische Beziehungen nach Ottawa zurück und war Forschungsdirektor des größten Think-Tanks seines Landes, bevor er auf seine jetzige Position als Associate Professor of Public and International Affairs berufen wurde.



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