E-Book, Deutsch, 60 Seiten
Palmer Liebe im Pulverschnee und auf Hawaii: 3 Love Stories
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7452-3561-6
Verlag: Alfredbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 60 Seiten
ISBN: 978-3-7452-3561-6
Verlag: Alfredbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Es war der erste Urlaub, den ich ohne Begleitung verbrachte. Einen Freund hatte ich zu dieser Zeit nicht, und mit meiner besten Freundin hatte ich mich so gestritten, dass an gemeinsame Ferien nicht zu denken war. Grund für unser Zerwürfnis war ein Arbeitskollege, der sowohl Susan als auch mir den Hof machte. Susan gewann schließlich das Rennen um seine Gunst - was an und für sich nicht verwerflich gewesen wäre. Dass sie aber zwei seiner Dates, die er mit mir gemacht hatte, torpedierte, indem sie ihm vorlog, ich sei gerade frisch verliebt und nicht mehr an ihm interessiert, nahm ich übel. Also buchte ich, um mich abzulenken und weil der Urlaub sowieso eingetragen war, spontan eine Reise nach Hawaii. Davon hatte ich immer geträumt und heimlich gespart, um mir irgendwann diesen Superurlaub gönnen zu können. Jetzt, fand ich, war der beste Zeitpunkt! Dieses Buch enthält folgende drei Geschichten: Heiße Nächte auf Hawaii Verführt von einem Fremden Liebesspiele im Pulverschnee
Autoren/Hrsg.
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Heiße Nächte auf Hawaii
Es war der erste Urlaub, den ich ohne Begleitung verbrachte. Einen Freund hatte ich zu dieser Zeit nicht, und mit meiner besten Freundin hatte ich mich so gestritten, dass an gemeinsame Ferien nicht zu denken war.
Grund für unser Zerwürfnis war ein Arbeitskollege, der sowohl Susan als auch mir den Hof machte. Susan gewann schließlich das Rennen um seine Gunst - was an und für sich nicht verwerflich gewesen wäre. Dass sie aber zwei seiner Dates, die er mit mir gemacht hatte, torpedierte, indem sie ihm vorlog, ich sei gerade frisch verliebt und nicht mehr an ihm interessiert, nahm ich übel.
Also buchte ich, um mich abzulenken und weil der Urlaub sowieso eingetragen war, spontan eine Reise nach Hawaii. Davon hatte ich immer geträumt und heimlich gespart, um mir irgendwann diesen Superurlaub gönnen zu können.
Jetzt, fand ich, war der beste Zeitpunkt!
Ich wollte nur eins: Abschalten und Sonne, Strand und das Feeling der Vulkaninsel genießen.
Als ich die Koffer gepackt hatte und mich von meiner Nachbarin verabschiedete, die sich um die Wohnung kümmern wollte, sagte sie mitleidig: „Es wird auch Zeit, dass Sie mal aus der Tretmühle rauskommen, Annabell. Sie sehen ganz blass und elend aus. Erholen Sie sich gut!“
Ich bedankte mich und sah, als ich ihre Wohnung verließ, noch mal kurz in den hohen Dielenspiegel. Sie hatte recht: Ich sah wirklich ziemlich mickrig und mitgenommen aus.
Von Natur aus bin ich dunkelblond, habe aber immer ein paar helle Strähnen eingefärbt, damit die nichtssagende Farbe ein bisschen Pep bekommt.
In den letzten Wochen aber war ich nicht mehr beim Frisör gewesen, und so sah ich nicht gerade attraktiv aus mit meiner fahlen Haut, der tristen Haarfarbe und den dunklen Rändern unter den Augen, die von einigen schlaflosen Nächten erzählten.
Der Flieger in die USA war voll besetzt. Ich hatte gehofft, dass der Platz neben mir frei bleiben würde, doch das war ein Irrtum. Gerade als die Stewardess ein paar Zeitschriften verteilte, kam noch ein Passagier und sank mit tiefem Seufzer auf den Platz neben mir.
Ich riskierte einen Blick. Gut sah er aus, der dunkelhaarige Typ, der mir nur kurz zunickte, dann den Kopf hinter einer Zeitung verbarg.
Er las ein Managermagazin! Ich stieß viel zu laut die Luft aus. Wie konnte nur jemand, der auf dem Weg nach Hawaii war, so etwas lesen?
Erst im Nachhinein fiel mir ein, dass wir ja in L.A. zwischenlandeten. Er musste nicht unbedingt nach Hawaii fliegen, wahrscheinlicher war, dass er geschäftlich in Los Angeles zu tun hatte. Vielleicht war er im Filmgeschäft? Ein Schauspieler? Ein Drehbuchautor? Ein Produzent?
Nein, sagte ich mir, solche Leute fliegen nicht Holzklasse!
Da mein Sitznachbar keinerlei Anstalten machte, sich mit mir zu unterhalten, schlief ich nach einer Weile ein.
Ich wurde wach, weil mir jemand zärtlich über die Wange strich. „Aufwachen. Es gibt gleich etwas zu essen. Und einen Drink habe ich uns auch bestellt.“
Ja so was! Er konnte reden!
Blinzelnd sah ich ihn an. Unverschämt gut sah er aus, der Typ, der mich jetzt aus dunklen Augen anlächelte.
„Sie haben geschlafen wie ein Baby.“
Ich zuckte leicht mit den Schultern. „Was hätte ich sonst tun sollen?“
„Sich auszuruhen war nicht falsch. Aber jetzt trinken wir einen Schluck auf Ihren Urlaub. Sie reisen doch in Urlaub?“
„Ja. Ich fliege nach Hawaii.“
„Welch angenehmer Zufall. Ich auch.“ Er nahm der Stewardess zwei Sektgläser ab, reichte eins mir. „Auf Ihren Urlaub. Ich wünsche Ihnen, dass Sie viel Schönes dort erleben.“
„Danke.“
Wir unterhielten uns angeregt bis zur Zwischenlandung in L.A., und auch danach ging uns der Gesprächsstoff nicht aus. Wir stellten fest, dass wir dieselben Filme mochten, einen ähnlichen Musikgeschmack hatten, skandinavische Krimis liebten und uns auf vierzehn Tage Hawaii freuten.
Wir tranken auch noch ein zweites und drittes Glas Sekt zusammen, und in mir regte sich die vage Hoffnung, dass mein Sitznachbar, der sich als höchst charmanter Unterhalter entpuppte, ganz in meiner Nähe Urlaub machen würde.
Umso größer war meine Enttäuschung, als er kurz nach der Landung auf Big Island aufstand, sein Handgepäck nahm und mir verabschiedend zulächelte.
„Alles Gute, viel Spaß auf den Inseln und gute Erholung.“
„Danke. Ihnen auch.“ Ich war viel zu perplex - und auch enttäuscht, um mehr zu sagen. Dabei hätte ich ihn gern gefragt, wo er wohnte, in welchem Ort und in welchem Hotel.
Doch der gut aussehende Typ war verschwunden. Ich sah ihn auch nicht mehr am Gepäckband und beim Zoll.
Meine Laune sank, doch lange hatte ich nicht Zeit, mich trüben Gedanken hinzugeben, denn schon die Fahrt zum Hotel im klimatisierten Bus war ein Erlebnis.
Ich hatte ein Hotel in Honolulu gebucht, es lag direkt am Strand und war mir von meinem Reisebüro empfohlen worden.
Und wirklich - es ließ keine Wünsche offen. Ich bekam ein Zimmer mit Blick aufs Meer, und nachdem ich ausgepackt und mich ein wenig erfrischt hatte, machte ich einen ersten Rundgang durch die große Gartenanlage.
Als erstes fielen mir die unzähligen Blumenrabatten auf, die unter hohen Palmen angelegt waren. Bananenstauden spendeten kleinen Rosenbüschen oder Hibiskussträuchern Schatten.
In meinem hellroten Leinenkleid, das ich mir extra für den Urlaub gekauft hatte, schlenderte ich hinüber zur Poolbar, in der jetzt, am frühen Nachmittag, reger Betrieb herrschte.
Da mir schon ziemlich heiß war, bestellte ich mir nur einen Snack und einen kühlen Drink. Während ich aß und trank, sah ich mich um. Ich war, soweit ich es erkennen konnte, die einzige Frau, die ein Kleid trug. Die meisten Gäste trugen ihre Badekleidung, auch hier am Pool. Höchstens, dass ein paar der Frauen sich einen Pareo umgebunden hatten.
Rasch aß ich auf und ging wieder auf mein Zimmer, wo ich mich sofort aus dem Kleid schälte.
Der türkisfarbene Bikini war neu, und ich hatte extra vier Kilo abgehungert, um darin eine gute Figur zu machen.
Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel - doch, die Figur war in Ordnung. Wenn ich jetzt noch ein wenig Bräune bekam, sah ich ganz passabel aus.
Zum Bikini passte der Pareo in Türkis und Azurblau perfekt, und ich machte mich, bewaffnet mit einem flauschigen Badetuch, auf den Weg zum Pool. Eine halbe Stunde lag ich dösend auf einer Liege, doch ich war viel zu unruhig, um tatenlos zu bleiben.
Also beschloss ich, hinunter zum Meer zu gehen. Das Rauschen des Ozeans hörte man in der gesamten Hotelanlage, und ich war gespannt darauf, den berühmten Strand von Waikiki zu sehen.
Die leichten Badeschuhe in der Hand, schlenderte ich durch den Sand hinunter zum Wasser. Die Brandung war kräftiger als gedacht, und ich sah bewundernd zu einigen Surfern hinüber, die auf den Wellenbergen ritten.
„Ich hab mir schon gedacht, dass Sie sich gleich am ersten Tag den Strand ansehen wollen.“
Ich zuckte zusammen und drehte mich ruckartig um. „Ach, Sie sind das!“
Vor mir stand, in kurzen Badeshorts und mit einem weißen T-Shirt bekleidet, mein Sitznachbar aus dem Flugzeug. Er lächelte mich an, und kleine Schauder rannen mir über den Rücken.
„Super sehen Sie aus!“ Er streckte mir die Hand entgegen. „Ich heiße übrigens Thorsten Berger.“
„Annabell Schöberl.“
„Freut mich sehr.“ Wieder lächelte er. „Sie wohnen in unserem Hotel, ich hab mich schon nach Ihnen erkundigt.“ Langsam ging er weiter, und ich passte mich seinem langsamen Schlendern an. „Sie sind hoffentlich mit Ihrem Zimmer zufrieden?“
„Sehr sogar. Normalerweise sind die Single-Zimmer nicht so groß, und Blick auf den Strand haben sie auch nicht immer.“
„Ich finde, Sie haben es verdient.“ Er blieb stehen und griff nach meinen Armen. „Du hast das schönste Zimmer verdient - und noch viel mehr.“
Ehe ich mich wehren konnte, lag ich in seinen Armen. Sein Kuss war warm, innig und schier endlos. Langsam wurde er auch leidenschaftlicher, und ich schloss die Augen und verbat mir, darüber nachzudenken, dass ich gerade einen völlig Fremden küsste.
„Das hab ich schon im Flieger tun wollen“, murmelte Thorsten dicht an meinen Lippen, als er sie endlich freigab.
Was hätte ich darauf erwidern sollen? Ich legte den Kopf in den Nacken und sah Thorsten ins Gesicht. Er war wesentlich größer als ich, ich reichte ihm gerade mal bis zur Schulter.
Noch immer hielt er mich fest, bis ich bat: „Lass mich wieder los. Was sollen die Leute denken?“
Er lachte. „Ach du liebes Bisschen! Die Leute! Es kümmert hier niemanden, was der andere tut. Alle sind in Urlaubslaune und wollen nur eins: relaxen und genießen.“
„Das hatte ich auch vor.“ Endlich fand ich meinen Humor wieder. „Von flirten stand nichts auf meinem Urlaubszettel.“
„Dann wird es Zeit, dass du das noch hinzufügst.“ Er legte den Arm um meine Schultern. „Was hältst du von einem Bad im Meer? Ich zumindest brauche eine Abkühlung.“
Noch ehe ich antworten konnte, lief er los, und ich folgte langsamer.
Das Wasser war warm, und doch kühlte es meine heiße Haut, die überall dort, wo Thorsten mich berührt hatte, brannte.
Eine Weile schwammen wir dicht nebeneinander her, ohne zu reden. Erst als wir an einer Sandbank ankamen und ich wieder Boden...




