E-Book, Deutsch, Band 2, 144 Seiten
Reihe: Die Funkelponys
Palmer Die Funkelponys (2). Geheimnis um Stella
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-401-80861-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2, 144 Seiten
Reihe: Die Funkelponys
ISBN: 978-3-401-80861-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Willkommen auf dem Ponyhof Funkelwiese, wo magische Ponys ein besonderes Geheimnis hüten! Fiona und ihre Freundinnen Leni, Jana und Aurelia sind ratlos. Warum gefällt es Stella, dem neuen Pony, so ganz und gar nicht auf dem Reiterhof Funkelwiese? Vermisst Stella jemanden? Oder ist sie womöglich krank? Auch Sunny und ihre Ponyfreunde mit den magischen Glitzersteinen in der Mähne kommen nicht an Stella heran. Die Freundinnen müssen einige Verwirrung in Kauf nehmen, bevor sie der Lösung näher kommen. 'Geheimnis um Stella' ist der zweite Band der neuen, zauberhaft-magischen Pferde-Kinderbuchreihe für Mädchen und Ponyfans ab 8 Jahren. Mit vielen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Josephine Llobet. Die Reihe ist auf Antolin.de gelistet. In der Reihe 'Funkelponys' sind im Arena Verlag erschienen: Funkelponys. Eine Freundin für Sunny (Band 1) Funkelponys. Geheimnis um Stella (Band 2) Weitere Bände sind in Vorbereitung.
Emily Palmer ist das Pseudonym der Kinderbuchautorin Anne Scheller. Sie absolvierte nach ihrem Studium der Anglistik, Musikwissenschaft und Mittelalterlichen Geschichte zahlreiche Verlagspraktika und arbeitet seit 2008 freiberuflich als Kinderbuchautorin. So schreibt sie unter anderem für die Reihe 'Sternenschweif'. Anne Scheller lebt mit ihrer Familie in der wunderschönen Lüneburger Heide. http://www.kinderbuch-werkstatt.de/
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Kapitel 1 Sommerfunkeln Grillen zirpten. Der Duft von frisch gemähtem Heu lag in der warmen Luft. Die Sonne spiegelte sich im Lichtersee und seine Oberfläche funkelte wie Millionen Diamanten. „Der Sommer ist schön, oder, Sunny?“, fragte Fiona glücklich. Sie saß auf dem Rücken ihres goldfarbenen Lieblingsponys und ritt mit ihm am Seeufer entlang. Hier spendeten knorrige Bäume ihnen immer wieder Schatten. Fiona trug kurze Hosen und ein Paar alte Turnschuhe. Trotzdem schwitzte sie und Sunny auch. Das Pony schnaubte wie zur Antwort und warf den Kopf zurück, dass seine helle Mähne wild hin und her flog. Fiona lächelte. Selbst bei diesem heißen Wetter war Sunny noch zu Späßen aufgelegt. Sie war einfach immer fröhlich! „Ausreiten ist zwar total super, aber ich freue mich trotzdem, wenn wir auf den Hof zurückkommen. Leo hat gesagt, dass selbst gemachte Limo auf uns wartet. Zitrone-Holunder, eiskalt, mhmm“, sagte Leni. Das Mädchen mit den blonden Locken ritt vor Fiona auf Tiger, einem Fuchswallach. Sie redete wie immer sehr viel und sehr schnell. „Dann lasst uns schneller reiten!“, rief Aurelia, ein großes Mädchen mit langen schwarzen Haaren, das ganz vorne ritt. „Abteilung, Teee-rab!“ Brav trabten alle an. Aurelia spielte sich gern ein bisschen auf. Als Fiona auf Hof Lichtenberg mit Reitstunden angefangen hatte, war ihr Aurelia ziemlich unfreundlich vorgekommen. Aber inzwischen wusste sie, dass das Mädchen unter seiner harten Schale einen weichen Kern hatte. „Ich habe auch Durst. Und Opal bestimmt auch“, sagte Jana. Mit ihrem Lieblingspony, dem Rappen Opal, trabte sie neben Fiona und Sunny. Die beiden Ponys liefen so dicht zusammen, dass Fionas Knie immer wieder an Janas stieß. „Hey, Sunny, träumst du?“, fragte Fiona. Sunny drehte den Kopf ein wenig und blitzte Fiona unter ihrer langen hellen Stirnlocke hervor verschmitzt an. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und machte einen kleinen Bocksprung. Fiona musste lachen. Sie war an Sunnys wilde Späße gewöhnt. Das Pony war einfach immer fröhlich und ausgelassen! Deswegen mochte Fiona Sunny ja auch so sehr. Aber das war noch nicht alles. Zwischen ihren seidenweichen Ponyfransen versteckt, trug Sunny einen goldenen Edelstein. Dieser schimmernde Stein aus goldfarbenem Pyrit war das Zeichen, das sie wie Tiger, Luna und Opal ein Funkelpony war. Wenn es jemandem schlecht ging, konnte Sunny ihm neue Lebensfreude, Heiterkeit und Schwung schenken. Aber das ging nur zusammen mit Fiona, ihrer Reiterin und engen Funkelfreundin. Auch Tiger, Luna und Opal hatten besondere Fähigkeiten: Tiger löste mit Leni knifflige Probleme und Rätsel, Luna und Aurelia leisteten Beistand in schwerer Not und Opal konnte mit Jana bei Veränderungen im Leben behilflich sein. Glücklich tastete Fiona nach ihrem eigenen Funkelstein, den sie an einer Kette unter ihrem T-Shirt versteckt trug. Er war genauso wunderschön goldschimmernd wie Sunnys Stein und das Zeichen dafür, dass Fiona und Sunny ganz eng zusammengehörten. Fiona war wahnsinnig stolz, dass sie ihren Stein von Leonore Lichtenberg, der Hofbesitzerin, bekommen hatte. Denn zuerst waren alle überzeugt gewesen, dass Sunny gar kein Funkelpony sei. Fast wäre sie sogar verkauft worden! Doch dann hatten Fiona und Sunny einem kleinen Mädchen namens Mila geholfen, das trotz schrecklichen Heimwehs die Sommerferien auf Hof Lichtenberg verbringen musste. Inzwischen war Mila längst wieder zu Hause. Sie hatte aber sofort eine Postkarte an ihre „liebe große Schwester Fiona“ geschrieben. Die Sommerferien waren vorbei, die Schule hatte begonnen. Fiona, die erst zu Anfang der Ferien ins Dorf gezogen war, hatte Glück gehabt: Sie war mit Jana in die 5. Klasse gekommen. Leni und Aurelia besuchten die Parallelklasse. Obwohl sich der Sommer seinem Ende entgegenneigte, war es heiß am Lichtersee. Fiona, Leni, Jana und Aurelia waren froh, als sie Hof Lichtenberg erreichten. Die Hängebauchschweine Lise und Lotte lagen reglos im Schlamm ihres Auslaufs. Leonore und ihr Mann Till hatten sich in ihrem alten Fachwerkhaus verkrochen. Nur der Hofkater Herr Elch mochte die Wärme. Er lag auf einer Bank in der Sonne und sah den Reiterinnen träge entgegen. Mädchen und Ponys betraten den schattigen Stall. Hier befand sich neben den Boxen auch ein geräumiger Putzplatz und es war weniger heiß als auf dem Hof. Sie sattelten und trensten die Ponys ab, rieben sie mit Stroh trocken und kontrollierten ihre Hufe. „Limo-Service! Ist hier vielleicht irgendjemand durstig?“ Leonore Lichtenberg betrat den Stall. Sie war noch jung, hatte lange braune Haare und war eigentlich nie ohne Reithosen anzutreffen. In den Händen balancierte sie ein Tablett mit zwei Flaschen und fünf Gläsern und stellte es auf einem Strohballen ab. Sie schenkte den Mädchen ein und die griffen dankbar zu. „Danke, Leo“, sagte Leni. „Das schmeckt super. Meine Mama hat auch schon mal Holunderblütensirup gemacht, aber die Limo war viel zu süß und nicht so erfrischend wie deine. Machst du extra viel Zitronensaft hinein? Ach egal, eigentlich wollte ich dich etwas ganz anderes fragen. Gibt es etwas Neues von … du weißt schon, was ich meine?“ Leonore lachte. „Langsam, Leni, sonst fliegen mir noch die Ohren weg.“ Sie wurde ernst und legte einen Finger auf die Lippen. Rasch trat sie zur Stalltür und sah auf den Hof hinaus. Als sie zurückkam, sagte sie: „Alles klar, Till ist noch drinnen, ich sehe den Fernseher laufen. Wir können also frei sprechen. Außer uns darf niemand davon wissen, vergesst das nie!“ Fiona nickte. Sie wusste, wovon Leonore sprach: von der Funkelmagie. Außer ihr und den vier Reiterinnen der Funkelponys wusste kein Mensch von den Funkelsteinen und den besonderen Fähigkeiten der Ponys. Und das sollte auch so bleiben. „Ja, es gibt etwas Neues“, sagte Leonore. Sie leerte ihr eigenes Limoglas und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann strahlte sie die Mädchen an. „Mein Besuch gestern beim Reitverein war ein voller Erfolg. Heute Nachmittag schon kommt das neue Pony! Wir treffen uns also heute Abend auf der Funkelwiese.“ Fiona, Leni, Jana und Aurelia tauschten aufgeregte Blicke. Ein neues Funkelpony würde auf den Hof kommen! Sie hatten jede Menge Fragen: „Was ist es für eins?“ – „Wie sieht es aus?“ – „Wie heißt es?“ – „Kennst du schon seine besondere Fähigkeit?“ Lachend wehrte Leonore ab. „Heute Abend“, sagte sie nur. „Um acht, dann geht die Sonne schon fast unter.“ Es half nichts, Fiona und die anderen mussten sich gedulden. Die vier Mädchen brachten die Ponys auf die Koppel am See. Von hier aus konnte Fiona am gegenüberliegenden Ufer das Lichterseebad sehen, ein Schwimmbad mit Naturstrand, Liegewiese, Steg ins Seewasser – und ihren Eltern: Jan und Andrea Feldbaum, den Betreibern des Naturschwimmbads. Bei heißem Sommerwetter wie heute war es proppenvoll. Fiona konnte ihre Eltern im Gewimmel nirgends entdecken. Ein Nasenstüber Sunnys riss Fiona aus ihren Gedanken. Schmunzelnd klopfte sie ihrem Lieblingspony den Hals. „Du bist auch noch da, ich weiß“, sagte sie. „Ich habe nur kurz nach meinen Eltern gesehen. Vielleicht kann ich vor dem Abendessen noch eine Runde schwimmen! Danach komme ich wieder auf die Funkelwiese.“ Sie gab Sunny einen Kuss zwischen die Nüstern und winkte ihren Freundinnen. Sunny ließ zum Abschied ein leises Wiehern hören, stieg einmal kurz hoch und trabte dann eine Runde um die Koppel. Lächelnd ging Fiona davon. Nach einem erfrischenden Bad im Lichtersee und dem Abendessen am Schwimmbadkiosk verabschiedete sich Fiona von ihren Eltern. „Ich fahre noch mal kurz zum Hof“, erklärte sie. „Leo hat uns eingeladen. Sie will uns das neue Pony zeigen.“ Ihr Vater strich ihr über den Kopf, konnte die Augen aber nicht vom See lösen, weil er die Schwimmer beobachtete. „In Ordnung“, sagte er. „Soll ich dich nachher abholen?“ „Och nö, Papa!“, wehrte Fiona ab. Auf keinen Fall durfte ihr Vater etwas von den Funkelponys oder ihrer Magie erfahren! „Leni und ich haben doch fast den gleichen Heimweg. Und ich habe ja auch das Handy dabei.“ „Na gut, Schatz, dann bis später. Um neun bist du bitte zu Hause. Achtung, da drüben! Auf dieser Seite nicht vom Steg springen!“ Ihr Vater eilte davon, um ein paar Mädchen zu ermahnen. Wenige Minuten später radelte Fiona zum Dorf hinaus und durch die Felder. Sie fuhr aber nicht zum Hof, wie sie es ihrem Vater gesagt hatte, sondern zur Koppel am See. Die Sonne stand schon tief und blendete sie. Doch an der Weide spendeten die alten Bäume am Seeufer ihr Schatten. Leni und Jana warteten bereits am Koppelzaun. Kurz darauf kamen Aurelia und Leonore dazu. Leonore führte das neue Pony am Halfter. Es war eine Stute mit grauem Fell und hell geflecktem Gesicht. Sie war zierlich und hübsch, ihre lange Mähne wehte lustig um sie herum. „Das ist Stella“, sagte Leo, als sie bei den Mädchen anhielt. „Ich habe die Funkelmagie bei ihr gespürt, so wie meine Großmutter es mir beigebracht hat. Wollen wir gleich zusammen auf die Funkelwiese gehen? Dort möchte ich einen Stein für Stella aussuchen.“ Leni eilte voraus und öffnete das Gatter zur Koppel. Sunny und die anderen Ponys traten zurück, um die Besucher hineinzulassen. „Kommst du mit, Goldpony?“, fragte Fiona Sunny leise. Goldpony war ihr Spitzname für Sunny gewesen, als sie deren echten Namen noch nicht kannte. Und er passte immer noch wunderbar zu ihrem honigfarbenen Fell und dem goldenen Funkelstein. Fiona, Sunny und die anderen gingen über die Koppel bis zu einer...