Paetz | Chirurgie für die Pflege | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 640 Seiten

Reihe: Krankheitslehre

Paetz Chirurgie für die Pflege


24. Auflage 2021
ISBN: 978-3-13-243827-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 640 Seiten

Reihe: Krankheitslehre

ISBN: 978-3-13-243827-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Chirurgisches Wissen für eine ganzheitliche Pflege

Du möchtest dein Wissen in der Chirurgie vertiefen? Dieses Buch vermittelt dir die gesamte chirurgische Krankheitslehre und verbindet dabei medizinisches und pflegerisches Fachwissen. Verstehe die ärztlichen Abläufe und Entscheidungen – schlage alle chirurgisch-relevanten Krankheitsbilder inklusive der operativen Therapieverfahren nach. Zahlreiche Tipps und Anleitungen unterstützen dich in deiner pflegerischen Tätigkeit. Fallbeispiele helfen dir, das theoretische Wissen optimal in die Praxis umzusetzen.

Das Zusammenspiel des eher operativ-technischen Blicks und der ganzheitlichen Sicht der Pflege wird dich durch Ausbildung und Beruf bestens begleiten. In den Pflegeschwerpunkten erfährst du, welche zentrale Rolle Pflegende in den einzelnen chirurgischen Fachgebieten einnehmen. Einen Einblick in den spannenden Chirurgen-Alltag erhältst du durch eine Vielzahl an klinischen Fotos.

Beispiele für enthaltene Pflegeschwerpunkte:
- Pflege von Schockpatienten
- Pflege von Kindern in der perioperativen Phase
- Chirurgische Pflege in der Onkologie
- Pflege von Menschen nach Organtransplantation
- Pflege von Menschen mit Verbrennungen

Mit diesem Wissen stellst du von Anfang an die Weichen im Behandlungsprozess deiner Patienten richtig. Das Buch ist auch für die generalistische Pflegeausbildung geeignet.

Paetz Chirurgie für die Pflege jetzt bestellen!

Zielgruppe


Medizinische Fachberufe


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Entwicklung der Chirurgie


Burkhard Paetz

Bis in das Mittelalter haben Chirurgen vorwiegend mit „bloßen Händen“ geheilt. Das Wort „Chirurg“ (griechisch) bedeutet Handarbeiter. Der Gebrauch scharfer Instrumente galt lange als gefährlich, weil dadurch Blutgefäße verletzt werden konnten. Die Blutstillung durch Abbinden (Ligatur) war noch nicht bekannt. Man benützte stattdessen heißes Eisen oder siedendes Öl zum Ausbrennen und Verschorfen.

Merke

Der Begriff Chirurgie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Handwerk.

1.1 Anfänge der Chirurgie


Nachweislich wurde bereits in der Steinzeit (5000 Jahre ?v.?Chr.) die operative Eröffnung des knöchernen Schädels (Trepanation) vorgenommen. Eine Narkose gab es noch nicht. Knochenfunde zeigen Heilungsvorgänge, die beweisen, dass einzelne Patienten den Eingriff überlebt haben ( ? Abb. 1.1). Wahrscheinlich sollte die Trepanation bösen Geistern die Möglichkeit geben, den kranken Patienten durch das Bohrloch zu verlassen.

Abb. 1.1 Steinzeit. Die Wundränder sind verheilt, die Schädeloperation wurde überlebt.

(Foto: Nationalmuseet, Kopenhagen)

Eine wesentliche Weiterentwicklung chirurgischer Maßnahmen gab es erst Jahrtausende später im antiken Griechenland (ca. 500 ?v.?Chr.).

Zusatzinfo

Hippokrates (geb. 460 ?v.?Chr. auf der griechischen Insel Kos) gilt bis heute als der berühmteste Arzt aller Zeiten.

Folgende chirurgische Maßnahmen kennzeichnen das Leistungsspektrum der Chirurgie im alten Griechenland:

  • Einrenken und Schienen von Knochenbrüchen

  • eitrige Infektionen mit Glüheisen aufbrennen

  • Aderlass (mit einem Messer)

  • Zähne ziehen

  • Beschneidung der Vorhaut

Viele Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen, standen den alten Griechen jedoch noch nicht zur Verfügung. Insbesondere kannten sie:

  • keine lnfektionsverhütung

  • keine zuverlässige Schmerzbekämpfung

  • keine Wundnaht mit Nadel und Faden

  • keine Unterbindung eines Blutgefäßes

Zusatzinfo

Bis heute fühlen sich die Ärzte dem 2500 Jahre alten „Eid des Hippokrates“ verpflichtet!

1.2 Chirurgie im Mittelalter


Bis ins Mittelalter hatten Chirurgen keine spezielle Ausbildung. Sie waren wie die meisten Menschen damals Analphabeten. Lesen und Schreiben konnten i.d.R. nur Geistliche. Erst mit der Erfindung der Buchdruckkunst 1436 ?n.?Chr. begann die wissenschaftliche Chirurgie.

Korrekte Vorstellungen über Physiologie und Pathophysiologie fehlten jedoch noch oder wurden über Jahrhunderte falsch überliefert. Erst um 1600 ?n.?Chr. erkannte und verstand man den Blutkreislauf des Menschen ( ? Tab. 1.1 ).

Tab. 1.1 Meilensteine in der Entwicklung der Chirurgie.

Jahr

Land

Wissenschaftler

Entdeckung

1600

England

William Harvey

Entdeckung des Blutkreislaufes

1815

Paris

Guillaume Dupuytren

Unterbindung einer Arterie (A. iliaca)

1846

USA

William T. G. Morton

erste öffentliche Äthernarkose

1847

Wien

Ignaz Semmelweis

Händedesinfektion

1867

England

Joseph Lister

Beginn der Antisepsis

1876

Berlin

Robert Koch

Entdeckung des Milzbrandbazillus

1881

Wien

Theodor Billroth

Magenresektion

1882

Deutschland

Bernhard v. Langenbeck

Entfernung der Gallenblase

1890

USA

William S. Halsted

Benutzung von Gummihandschuhen

1890

Deutschland

August Bier

Lumbalanästhesie

1895

Würzburg

Wilhelm Conrad Röntgen

Entdeckung der Röntgenstrahlen

1896

Deutschland

Ludwig Rehn

Naht einer Stichwunde des Herzens

1928

London

Alexander Fleming

Erfindung des Penicillins

1967

Kapstadt

Christian Barnaard

erste Herztransplantation

2001

Frankreich/USA

Jaques Marescaux

erste telechirurgische OP

Merke

Die Wundinfektion, aus heutiger Sicht eine Komplikation, war bis zum Mittelalter der Normalfall.

Alle Wunden heilten sekundär und vereiterten. Die Ursache, nämlich Bakterien und Eitererreger, war noch unbekannt. Die offene Wundbehandlung (sekundäre Wundheilung) galt als einzige, versprechende Therapie und viele Chirurgen waren damals überzeugt, dass Eiter eine heilende Wirkung hat.

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