E-Book, Deutsch, Band 14, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
Pade / Kirk / Leigh Bianca Extra Band 14
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-3240-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 14, 448 Seiten
Reihe: Bianca Extra
ISBN: 978-3-7337-3240-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ES WAR EINMAL AM VALENTINSTAG ... von LEIGH, ALLISON
An Happy Ends glaubt Shea längst nicht mehr. Deshalb zeigt sie dem attraktiven Millionär Pax Merrick entschlossen die kalte Schulter, als er alles Märchenprinzenmögliche tut, um ihr Herz zu erobern. Bis sie am Valentinstag etwas entdeckt, das sie plötzlich schwach werden lässt ...
EIN RENDEZVOUS MIT DEM BOSS von KIRK, CINDY
Wird ein Traum wahr für Betsy? Ihr faszinierender Boss Ryan Harcourt, in den sie heimlich verliebt ist, will mit ihr ausgehen! Schon hofft sie, dass er ihre Gefühle erwidert, da macht Ryan ihr ein überraschendes Geständnis - und Betsy muss fürchten, dass er sie nur benutzt ...
BEIM BLICK IN DEINE BLAUEN AUGEN von PADE, VICTORIA
Diese blauen Augen, dieses verführerische Lächeln ... Seth Camden ist einfach viel zu sexy, um mit ihm Geschäfte zu machen, findet Lacey. Aber sie hat keine Wahl. Wenn sie endlich von ihrem Vater als Unternehmerin ernst genommen werden will, muss sie sich jetzt auf Seth einlassen ...
KARIBIKGLÜCK ZU ZWEIT von SIMS, JOANNA
Auf der malerischen Karibikinsel Curaçao verliebt sich die schöne Jordan unsterblich in den weltberühmten Fotografen Ian Sterling. Noch nie war sie so glücklich! Doch ausgerechnet am Valentinstag stellt die Liebe zu Ian sie vor eine herzzerreißende Entscheidung ...
Victoria Pade ist Autorin zahlreicher zeitgenössischer Romane aber auch historische und Krimi-Geschichten entflossen ihrer Feder. Dabei lief ihre Karriere zunächst gar nicht so gut an. Als sie das College verließ und ihre erste Tochter bekam, machte sie auch die ersten schriftstellerischen Gehversuche, doch es sollte sieben Jahre dauern, bis ihr historischer Debütroman veröffentlicht wurde. Um die Trennung von ihrem Mann zu verarbeiten und aktuelle Themen aufzugreifen, wechselte sie schließlich zu modernen Geschichten, die im Hier und Jetzt spielen. Victoria lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngsten Tochter, die Psychologie studiert, in Colorado. Ihre älteste Tochter studiert in Michigan Medizin.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Dezember
An allem war nur dieses Hemd schuld.
Das Hemd von diesem umwerfenden Mann, um genau zu sein.
Allerdings wäre es gar kein Problem gewesen, wenn er es einfach nur anbehalten hätte. Aber nein, er musste ja unbedingt den Gentleman markieren. Weil sie bis auf die Haut durchnässt und am Erfrieren war, nachdem ein eisiger Sturm Seattle lahmgelegt hatte.
Damit hatte alles angefangen.
Ganz offensichtlich hatte sie in diesem Augenblick den Verstand verloren.
Welche Erklärung konnte es sonst dafür geben, dass sie gerade auf ein paar Kissen im Büro der Schiffsbaufirma Merrick & Sullivan auf dem Fußboden lag? Und dafür, dass Paxton Merrick einen sehnigen Arm um ihre Taille geschlungen hatte und wie selbstverständlich eine Hand auf ihrer Brust ruhen ließ?
Shea Weatherby lag reglos da und hoffte, dass er nicht aufwachen würde.
Es war Morgen. Sonnenlicht durchflutete den Raum. Der Sturm, der sie dazu gebracht hatte, im Büro von Pax Zuflucht zu suchen, als ihr Auto nicht anspringen wollte, war vorüber. Sie schloss die Augen und fragte sich, wie sie sich noch einen Rest Selbstachtung bewahren konnte.
Sie kannte Pax schon über zwei Jahre. So lange war sie nicht auf seine Flirtversuche eingegangen. Jetzt war ihr Widerstand nach nur einem gemeinsamen Abend in sich zusammengebrochen. Nur weil sie es sich nicht leisten konnte, ihre Schrottkarre zu ersetzen.
Er hatte ihr sein Hemd gegeben, weil ihre Sachen tropfnass waren. Er hatte sie in den Arm genommen, um sie warm zu halten, als der Strom wegen des Sturms ausgefallen war. Dann …
Sie war sich nicht mal sicher, wer wen zuerst geküsst hatte. Shea befürchtete sogar, dass sie den ersten Schritt getan hatte.
Sie umklammerte das Kissen und dachte an etwas anderes. Oder versuchte es zumindest. Das war schwierig, weil sie sich so wohl und entspannt fühlte wie seit Jahren nicht mehr.
Und in sexueller Hinsicht befriedigter als je zuvor.
Sie wusste, dass sie dankbar sein sollte, dass Pax überhaupt in seinem Büro war. Er verbrachte wesentlich mehr Zeit auf der Werft. Wenn er nicht da gewesen wäre, hätte sie während des eisigen Sturms im Auto ausharren müssen. Sie arbeitete erst eine Woche für Cornelia im Büro nebenan. Die Verantwortung für einen Schlüssel hatte sie deswegen abgelehnt. Und so kam sie, nachdem sie das Haus einmal verlassen hatte, nicht mehr hinein. Als der Sturm losgebrochen war, waren alle anderen Mitarbeiter schon weg.
Sie unterdrückte einen Seufzer und öffnete die Augen.
Pax hatte ihnen aus den Polstern der Clubsessel in seinem Büro ein Lager gebaut. Außerdem hatte er eine Plane gefunden, die sie als Decke verwenden konnten, und ein paar Kerzenstummel, die er in ein paar Kaffeetassen gesteckt hatte, damit sie Licht hatten.
Shea ließ den Blick von einem polsterlosen Sessel zu dem runden Tisch in der Mitte des Büros wandern. Die korrekte Bezeichnung war wohl eher „Ausstellungsraum“ als Büro. Denn abgesehen von den Sesseln war das einzige Möbelstück dieser Tisch, auf dem das Modell eines Segelschiffs prangte.
Pax und sein Partner Erik Sullivan bauten Segelschiffe. Große, wunderschöne Jachten. Beide Männer waren Junggesellen. Beide sahen unglaublich gut aus. Sie waren Teil der Segelwelt mit allem, was dazugehörte – vor allem Reichtum und Schönheit. Aber die beiden engagierten sich auch für gute Zwecke. Deswegen hatte Shea Pax überhaupt erst kennengelernt. Als sie einen Artikel für die Zeitung geschrieben hatte, bei der sie arbeitete. Für die Seattle Washtub.
Shea verzog das Gesicht. Sie konnte nicht mehr stillliegen. Sobald sie sich regte, fuhr Pax ihr langsam mit dem Daumen über die Brust. Zu ihrem Entsetzen sehnte sie sich nach mehr. Sie erstarrte.
Shea war stolz darauf, praktisch veranlagt zu sein. Sie wusste ganz genau, dass es zu nichts führte, sich etwas vorzumachen.
Oder ein schiefes Lächeln zum Anlass von Tagträumen zu nehmen.
So etwas hatte sie schon mal erlebt. Das hatte ihr nur Liebeskummer eingebracht.
Pax streichelte sie. „Du denkst zu viel.“ Seine Stimme war tief und rau und geradezu unverschämt erotisch. Behutsam ließ er die Finger über ihren Körper gleiten.
Shea schlug sich mit Gewalt alle romantischen Hirngespinste aus dem Kopf. „Ich denke überhaupt nicht.“
Er drehte sich um. Jetzt spürte sie die Wärme seines Körpers von den Kniekehlen bis zum Nacken. Oh ja, er war hellwach. „Es würde viel mehr Spaß machen, wenn wir uns auf unsere Gefühle konzentrieren würden.“
Sie rollte sich auf den Rücken. Dann sah sie ihn an.
Selbst wenn man untertrieb, musste man Pax als unglaublich gut aussehend bezeichnen. Die dunklen Bartstoppeln ließen seine markanten Gesichtszüge weicher erscheinen. Braune Locken fielen ihm über dunkelbraunen Augen in die Stirn.
Unbarmherzig presste sie die flache Hand gegen seinen Oberkörper und schob ihn von sich weg. Dann kämpfte sie sich unter der Leinwandplane hervor. „Das war ein Fehler.“
Irgendwie schaffte Pax es, gleichzeitig amüsiert und sexy auszusehen. Als wüsste er, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie.
„Vorhin hast du dich ganz anders angehört.“ Er verzog die Lippen zu seinem typischen entspannten Lächeln. „Ich erinnere mich da eher an …“ Er senkte die Stimme. „‚Ich will mehr.‘“
Das Problem war, dass sie wirklich mehr wollte.
Das war gar nicht gut.
„Jetzt nicht mehr.“ Sie schnappte sich ihren Pulli vom Bug des Schiffsmodells, wo Pax ihn zum Trocknen aufgehängt hatte. Dabei fragte sie sich, ob das Schiff schon einmal als Wäscheleine hatte herhalten müssen.
Wie sie Pax kannte, war das durchaus denkbar. Shea zog sich den feuchten Pullover über den Kopf und war dankbar, dass er ihr bis zu den Oberschenkeln reichte. Ihren nassen BH hatte sie in der Toilette gelassen. Und ihr Slip steckte immer noch irgendwo unter der Plane, zusammen mit Pax und seinem verdammten Hemd.
Daher beschränkte sie sich darauf, ihre Cordhose anzuziehen. Sie schauderte. Der Stoff war kalt und klamm. Dann ging sie zum Fenster. Die Straße vor dem historischen Ziegelbau wirkte verlassen.
Ihr Auto stand immer noch vor der Tür. Die Eiszapfen an der Stoßstange wirkten wie eine Weihnachtsdekoration. Shea hoffte, dass die Reparatur kein Vermögen kosten würde. Gerade erst hatte sie ihren Kontostand aus den roten Zahlen herausmanövriert. Und das auch nur wegen ihres Teilzeitjobs bei Cornelia.
„Wie sieht’s draußen aus?“
„Eisig.“ Als sie sich umdrehte, sah sie ihn nicht länger an als nötig. Sie war keine Frau, die One-Night-Stands hatte. Und sie hatte auch keine Liebesabenteuer. Punktum.
Sie hob die Kaffeetassen mit den Kerzen hoch und stellte sie neben dem Modell ab. „Für einen heißen Kaffee jetzt sofort würde ich töten …“ Es war sicherer, sich auf ihr Verlangen nach Koffein zu konzentrieren, als auf ihr Verlangen nach ihm.
„Bis der Strom wieder da ist, gibt’s hier nur kalten Kaffee.“ Pax setzte sich auf.
Shea schluckte schwer und ging hastig in die Toilette. Als sie den Lichtschalter betätigte, passierte nichts. Aber es fiel genug Licht durch das schmale Fenster, um wenigstens ein bisschen sehen zu können. Ihr BH war noch so feucht wie ihre anderen Sachen. Sie stopfte ihn in die Hosentasche. Noch eine Lage feuchten Stoff auf der Haut konnte sie einfach nicht ertragen. Widerwillig kehrte sie in den Ausstellungsraum zurück.
Pax hatte inzwischen die Plane zur Seite geschlagen und seine Jeans angezogen.
Unwillkürlich glitt ihr Blick über seine straffen Bauchmuskeln. Als ihre Augen sich begegneten, wurde sie rot.
An allem war nur sein Hemd schuld. Wirklich.
Er grinste. Als ob er genau wusste, was sie gedachte hatte. Dann bückte er sich und hob das verflixte Ding vom Fußboden auf.
„Ich muss nach Hause“, verkündete sie abrupt. „Meine Katze ist krank.“
Er grinste nur noch breiter. „Also, diese Ausrede habe ich noch nie gehört.“
„Marsha-Marsha.“ Shea hasste die Nervosität, die in ihr aufstieg. Und das merkwürdige Gefühl im Magen, das sie jedes Mal hatte, wenn sie ihn ansah. „Sie ist sechzehn Jahre alt. Ich muss ihr Antibiotika geben.“
Sein amüsierter Gesichtsausdruck änderte sich, wurde sanfter. Das kam unerwartet. Er zog sich das Hemd an. „Wie lange hast du sie schon?“
Shea schaffte es, wegzusehen und sich auf das hölzerne Schiffsmodell zu konzentrieren. „Seit sie ein Kätzchen war. Mein … mein Stiefvater Ken hat sie mir geschenkt.“ Ken war der dritte Ehemann ihrer Mutter gewesen. Von insgesamt sieben. Er war längst Geschichte. Aber Marsha-Marsha gab es noch.
„Dann musst du natürlich nach Hause“, sagte Pax ernst und meinte es auch so.
Gestern war ihr Auto nicht angesprungen. Sie bezweifelte, dass eine Nacht im eisigen Sturm die Probleme beseitigt hatte. „Meinst du, dass die Busse wieder fahren?“ Am Vortag war der öffentliche Nahverkehr zum Erliegen gekommen.
Er lächelte. „Das spielt keine Rolle. Wenn die Straßen frei sind, bringe ich dich nach Hause.“
Wieder diese Schmetterlinge im Bauch.
„Aber ich wohne auf der anderen Seite von Fremont“, warnte sie. Ihr Apartment lag nicht gerade um die Ecke.
„Das weiß ich.“
Sie musterte ihn. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dir erzählt habe, wo ich wohne.“...




