Otto | Der Funke springt über | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 152 Seiten

Otto Der Funke springt über

Drahtlose Kommunikation als Hobby oder Helfer in Krisensituationen
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7693-9712-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Drahtlose Kommunikation als Hobby oder Helfer in Krisensituationen

E-Book, Deutsch, 152 Seiten

ISBN: 978-3-7693-9712-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses Buch bietet dem Leser eine wertvolle Zusammenstellung von Daten, Fakten und Tipps zum Thema Not- bzw. Portabelfunk. Es beleuchtet das bewährte Kommunikationsmittel "Jedermannfunk" und zeigt auf, welche Vorteile dieses in Krisensituationen bietet. Der Leser hat - auch in strom- oder internetloser Lage - ein gut strukturiertes Nachschlagewerk zur Hand und findet Antworten auf häufig aufkommende Fragen. Der Autor blickt auf jahrzehntelange Erfahrung im Hobby- und Profifunkbereich zurück und hat neben Bauanleitungen für den Selbstbau von Antennen auch Prüf-, Check- und Fehlersuchlisten sowie zahlreiche weitere Praxistipps zusammengetragen. Es werden Techniken zur Suche und Behebung von Störquellen sowie theoretische Grundlagen für die Optimierung der Reichweite von Funkverbindungen vermittelt. Die wichtigsten Grundlagen der Funkerei werden ebenso erläutert, sodass interessierte Funkeinsteiger ohne Vorerfahrung eine Hilfestellung für den Einstieg finden können. Darüber hinaus findet der Leser unterhaltsame Anekdoten und interessante Fakten rund um den Hobbyfunk....auf dass der Funke überspringt! Mit über 50 farbigen Abbildungen.

Sven Otto, geboren 1970 in Frankfurt am Main, konnte die Blütezeit des Bürgerfunks miterleben und entwickelte schon in jungen Jahren ein Interesse für die Funktechnik. Als Veranstaltungs- und Tontechniker stand er auch beruflich immer wieder mit der Funkerei in Kontakt. Seit dem Vertriebsstart seiner selbst entwickelten Portabelantennen 2016 wurden viele Fragen von funkenden Freunden und Kunden gestellt, beantwortet und vom Autor 2025 in diesem Buch verarbeitet.

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Grundlagen des Funkbetriebs
Egal, ob man als Hobbyeinsteiger, Funker in der Not oder als Profifunker auf Sendung geht: Es gibt einige Grundregeln zu beachten, welche sich aus der Funkpraxis ergeben. Im einfachen Sprechfunkverkehr wird “wechsel” gesprochen, das bedeutet, dass ein Funker spricht und die anderen zuhören. Hat die sprechende Station ihre Durchsage beendet und die Sendetaste (PTT-PushToTalk) losgelassen, drückt die Gegenstation ihre PTT-Taste und antwortet. Ein “sich gegenseitig in das Wort Fallen” ist nicht möglich! Um auf Sendung zu gehen, wird zuerst die Sendetaste (PTT) gedrückt und dann erst gesprochen. Bei Aktivierung der Sendetaste wird der Lautsprecher des Funkgeräts stumm geschaltet und das Mikrofon scharf. Wer also gerade sendet und spricht, kann nicht gleichzeitig hören. Nachdem man seine Durchsage beendet hat, lässt man nach dem letzten gesprochenen Wort die PTT-Taste los und geht damit wieder auf Empfang. Erst dann ist der Lautsprecher wieder aktiv und die Gegenstation kann gehört werden. In der Fachsprache nennt sich diese Betriebsart “simple” oder “half” oder “halb-duplex” - einfaches Wechselsprechen. Radio hören findet in der Betriebsart “simplex” statt. Eine Station betreibt nur einen Sender, die andere hat nur einen Empfänger. Sender und Empfänger können kein Gespräch miteinander führen (der Mann im Radio hört dich nicht, wenn du in dein Küchenradio sprichst!). Die Betriebsart “full-” oder “voll-duplex” kennen wir vom Telefon, es ist ein gleichzeitiges Sprechen möglich. Hier kann man dann auch seinem Gesprächspartner in das Wort fallen und er würde es auch hören. Im freien Bürgerfunk ist aber nur die Betriebsart “simple” oder “halb-duplex” gebräuchlich und die daraus resultierende Abwicklung von Funkgesprächen. Es sollte immer nur Einer sprechen - alle Anderen hören bis zum Ende der Aussendung zu und sprechen erst nach Beendigung der Durchsage, wenn die Frequenz bzw. der Kanal wieder frei ist. Angenommen, wir haben drei Funker mit gleichwertiger Ausrüstung, also gleiches Funkgerät mit gleicher Sendeleistung und gleicher Antenne, und zwei Funker drücken gleichzeitig die Sendetaste. Was passiert? Die zwei Funker mit gedrückter Sendetaste können schon einmal nichts voneinander hören, da der Lautsprecher bei gedrückter Sendetaste ja stumm geschaltet ist. Beide Funker bekommen also nichts davon mit, was gerade vom Anderen gesprochen wird. Der dritte Funker hat sein Funkgerät auf Empfang, seine Sendetaste ist nicht gedrückt. Bei ihm kommen nun beide Aussendungen der Funkpartner gleichzeitig an seiner Antenne an. Stehen die beiden sendenden Funker in gleicher Entfernung zum dritten Funker als Empfänger, hört dieser ein Mischprodukt aus beiden Signalen. Das klingt dann so wie beim Radio, wenn sich zwei Sender überschneiden. Der Empfänger versteht die Nachricht von den beiden Sendern nicht und hört stattdessen ein Störgeräusch. Keine der beiden Nachrichten kann erfolgreich empfangen werden. In einer wichtigen Kommunikation sind also zwei Nachrichten durch einen Bedienfehler verloren gegangen! Steht einer der beiden Funker (Sender) nun näher am dritten Funker (Empfänger), kommt sein gesendetes Signal stärker bei der empfangenden Station an. In diesem Fall setzt sich das stärkere Signal durch und kann verstanden werden. Aber auch jetzt kann die Verständlichkeit noch negativ durch die doppelte Aussendung auf gleicher Frequenz beeinflusst sein und hierdurch leiden. Daraus lässt sich die einfache und erste Regel für den “halb-duplex” Sprechfunk ableiten: Es darf nur eine Station auf Sendung gehen, alle anderen hören zu. Spricht eine Station, hält also die Sendetaste gedrückt, ist der Kanal bzw. die Frequenz belegt. Weitere Stationen, die jetzt auf gleicher Frequenz auf Sendung gehen, stören die Kommunikation erheblich! Das bringt uns schon zur zweiten Regel. Bevor man mit seinem Gesprächspartner Kontakt aufnimmt, also die Sendetaste drückt, um diesen zu rufen, muss überprüft werden, ob der Kanal bzw. die Frequenz noch frei ist. Es bringt nichts, einen schon belegten Kanal doppelt mit Sendesignalen zu belegen. Keiner der Funker hätte etwas davon, alle würden sich gegenseitig stören und Nachrichten könnten nicht sinnvoll übertragen werden. Um das zu vermeiden sollte die dritten Regel beachtet werden: Es muss vor einem Gespräch immer geprüft werden, ob der Kanal wirklich frei ist. Dazu muss der Empfänger auf der Wunschfrequenz bzw. dem Kanal möglichst alles mitbekommen, was auf der Frequenz los ist. Der Empfänger muss so eingestellt werden, dass er auf keinen Fall andere Signale ausblendet. Diese Ausblendung kann durch folgende Einstellungen am Funkgerät passieren: Das Gerät hat eine Pilot- oder Subton- Rauschunterdrückung, die nicht nur das Rauschen in Gesprächspausen unterdrückt, sondern auch alle anderen Signale ohne den passenden Subton. Mit dieser Einstellung kann man nur die Aktivität von Funkgeräten mit gleichem Subton hören, alle anderen Signale bleiben ungehört. Da eine Doppelbelegung eines Kanals aber zu Störungen führen würde, muss man einen Kanal auf alle Signale abhören. Das geht nur, wenn die Subtonsperre ausgeschaltet wird. Erst dann können alle Signale gehört werden. Die normale Rauschsperre (Squelch) arbeitet hingegen nur in Abhängigkeit zur Signalstärke. Starke Signale kommen am Lautsprecher an, schwache Signale und Rauschen werden abgeblockt. Ist die Rauschsperre so eingestellt, dass nur sehr starke Signale den Weg zum Lautsprecher finden, bleiben alle Signale unter dieser Grenzschwelle ungehört. Um zu überprüfen, ob der Kanal frei ist, muss die Rauschsperre ganz offen sein, also deaktiviert. Manche Funkgeräte bieten die Möglichkeit, den Empfang abzuschwächen (RF-Gain). Das kann bei zu starken Signalen helfen, die Verständlichkeit zu verbessern. Der Empfänger bekommt weniger zu tun und “stopft nicht zu”. Ist der Empfang durch eine falsche Einstellung des RF-Gains stark abgeschwächt, werden auch schwache Signale weiter abgesenkt. Als Folge rutschen diese dann unter die Hörgrenze und werden nicht gehört. Um sicher zu sein, dass alle Signale mit voller Stärke empfangen werden, muss der Empfänger auf volle Empfindlichkeit eingestellt sein. Der Empfang darf nicht durch falsche Einstellungen abgeschwächt werden. Die vierte Regel hat nichts mit den Einstellungen am Funkgerät zu tun, sondern mit der Einstellung des Funkers. Der Funker muss mitunter sehr geduldig sein. Hört man nur kurz ab, ob ein Kanal frei ist, kann es passieren, dass man eine entfernte Station nicht hört, weil diese zu weit weg ist. Das heißt aber nicht, dass auch deren Gesprächspartner so weit von der eigenen Position entfernt sind. Fängt man nun in genau so einer vermeintlichen Funkstille an zu senden, wird man mitunter der Störung bezichtigt oder aber gebeten, das Gespräch nicht zu stören und einen freien Kanal zu suchen. Was ist gerade passiert? Man ist in ein Funkgespräch geplatzt, bei dem man selbst nur einen der Gesprächsteilnehmer hören konnte. Die Ursache hierfür liegt in der Regel im eigenen Standort. Würde man zwischen den beiden Stationen stehen, hätte man beide auch gehört. Steht man aber nur nahe zu einer der Stationen, bekommt man deren Gesprächspartner nicht mit. Will man bei so einer einseitigen Funkrunde mitreden, hilft nur Geduld. Man muss aus dem Hörbaren erahnen, wann ein günstiger Moment für eine eigene Aussendung ist, ohne dabei andere zu stören, oder aber das Gesprächsende sicher abwarten. Hat man doch gestört und wird durch die hörbare Station zu Wort gebeten, entschuldigt man sich und wechselt den Kanal oder fragt ob man am Gespräch teilhaben kann. Man wird dann entweder eingeladen oder gebeten, das Gesprächsende abzuwarten. Hier heißt es: Geduld haben und Finger weg von der Sendetaste! Regel fünf betrifft das Funken mit drei oder mehr Teilnehmern. Die vorher beschriebenen Regeln sollen alle verhindern, dass mehrere Sender gleichzeitig auf derselben Frequenz senden und sich dadurch gegenseitig stören. Sind mehr als zwei Funker auf dem gleichen Kanal aktiv, muss durch gezieltes Ansprechen per Name oder Funkrufzeichen sichergestellt werden, wer antworten soll. Gibt es z. B. mehrere Funker mit dem Namen Peter im Funkradius, ist es besser, ein individuelles Funkrufzeichen zu verwenden, als “Peter bitte kommen!” zu rufen, damit nicht alle Peter gleichzeitig antworten. Der Kanal wäre sonst doppelt belegt und gegenseitige Störungen wären die Folge. Man ruft also besser ”Adlerhorst 2 für Adlerhorst 1” oder “ich übergebe das Mikrofon an Adlerhorst 2”. Damit ist sichergestellt, dass immer nur die angesprochene Station zum Antworten die Sendetaste drückt und nicht etwa Peter/Adlerhorst 3 dazwischen quasselt. Pausen lassen, als Regel sechs, lässt Platz für andere Funker. Damit andere Funker eine Chance haben, sich in ein laufendes Gespräch einzubringen, lassen alle Teilnehmer eine kurze Zeit der Stille vergehen, bevor mit der eigenen Aussendung begonnen...



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