Oster / Pamperin | Energiewende – so geht's | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Oster / Pamperin Energiewende – so geht's

Photovoltaik, E-Mobilität, Wärmepumpe intelligent vernetzen: Energie erzeugen, sparen & clever einsetzen
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-641-32374-5
Verlag: YUNA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Photovoltaik, E-Mobilität, Wärmepumpe intelligent vernetzen: Energie erzeugen, sparen & clever einsetzen

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-641-32374-5
Verlag: YUNA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Energiewende zuhause: optimieren statt verzichten!

«Energiewende – so geht's» ist der ultimative Leitfaden, um Ihren Energieverbrauch klimaschonend und unabhängiger zu gestalten. Die Experten Anne Pamperin und Martin Oster erklären in einfachen Schritten, wie Sie Photovoltaik, Batteriespeicher, Wärmepumpe & Co. optimal für Ihren individuellen Bedarf nutzen können. Von der Bestandsaufnahme und Planung bis hin zur Rentabilitätsbewertung und den gesetzlichen Rahmenbedingungen - hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen, um Ihre eigene nachhaltige Energieversorgung zu realisieren.

Für Einsteiger: So klappt die effiziente Nutzung von Strom für Mobilität und Wärme zuhause. Wie funktionieren dynamische Strompreise?

Was lohnt sich?: Alles zu Finanzierung, Wirtschaftlichkeit, Förderungen und der aktuellen Gesetzeslage

So geht’s: Mit vielen Tipps, Modellrechnungen und Praxisbeispielen für Ihr privates Energiekonzept
Oster / Pamperin Energiewende – so geht's jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Alles auf Strom:
Das Prinzip der Sektorenkopplung


Wie hoch ist der Anteil der
erneuerbaren Energien im aktuellen Strommix?


Ergibt es Sinn, von Gas und Öl auf Strom umzustellen, wenn doch ein Großteil des benötigten Stroms nach wie vor durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern hergestellt wird? Oder ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Netz mittlerweile so groß, dass der Wechsel auf Strom für alle sinnvoll ist? Hier empfiehlt sich ein Blick auf die öffentliche Nettostromerzeugung (Differenz zwischen Bruttostromerzeugung und Eigenverbrauch der Kraftwerke) des Jahres 2023.

Der deutsche Strommix 2023 www.energy-charts.info, Quelle: Fraunhofer ISE.

Der deutsche Strommix setzte sich wie folgt zusammen:

Energieträger

Prozentualer Anteil

Menge Strom in kWh

Wind onshore (an Land)

24,0 %

116,3 Mrd.

Braunkohle

16,0 %

77,6 Mrd.

Erdgas

15,1 %

72,6 Mrd.

Photovoltaik

10,8 %

52,4 Mrd.

Biomasse

8,8 %

42,4 Mrd.

Sonstige

7,8 %

38,0 Mrd.

Steinkohle

7,2 %

34,9 Mrd.

Wind offshore

4,9 %

23,5 Mrd.

Laufwasser

4,0 %

19,5 Mrd.

Kernenergie

1,4 %

6,7 Mrd.

Gesamt

100 %

483,9 Mrd.

Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms lag 2023 bei 55 Prozent (2022: 48,4 Prozent) oder 267 Milliarden Kilowattstunden. Der Strommix 2022 verursachte einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 432 Gramm pro Kilowattstunde – immer noch mehr als das Doppelte der reinen Verbrennung einer Kilowattstunde Gas. Wieso also dann von Gas auf Strom wechseln?

Durch die Umstellung
steigt der Strombedarf weiter an


Mit jeder Wärmepumpe, die eine fossile Heizung ablöst, und mit jedem Elektroauto, das einen Verbrenner ersetzt, steigt der Strombedarf in Deutschland weiter an. Oft wird dieser Mehrbedarf mit dem Verbrauch von Wärmepumpe und E-Auto gleichgesetzt. Das ist aber ein entscheidender Rechenfehler bei der Ermittlung der zukünftig benötigten Strommenge. Denn auch fossile Verbraucher sind auf Strom angewiesen: Eine Gastherme aus dem Jahr 2 000 verbraucht durch die alten Heizungspumpen und die Steuerungstechnik mehrere Hundert Kilowattstunden Strom im Jahr. Auch das Benzin kommt nicht ohne Strom in den Tank. Für Förderung, Transport, Raffinierung und Lagerung werden große Mengen an elektrischer Energie verbraucht.

Schon 2030 sollen 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus regenerativen Energiequellen stammen. 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Das bedeutet, dass jegliche in diesem Land bereitgestellte und umgewandelte Energie aus Windkraft, Sonnenlicht und -wärme, aus Geothermie, Biomasse und Gravitationskraftwerken kommen soll.

Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll und auch notwendig, schon jetzt mit dem Umstieg auf strombetriebene Heizungen und Autos zu beginnen. Zudem sind beide Technologien dem ungünstigen deutschen Strommix zum Trotz auf Grund ihrer hohen Effizienz deutlich klimafreundlicher als ihre fossilen Pendants. Die Stromerzeugung wird durch den Zubau von Windkraft und Photovoltaik von Jahr zu Jahr CO2-ärmer. Damit steigt auch die Klimaverträglichkeit der strombetriebenen Verbraucher permanent. Wir können nicht erst den Strom komplett ohne fossile Energieträger erzeugen und dann die Verbraucher auf einen Schlag umstellen. Schon heute haben wir gerade in der Heizungsbranche einen deutlichen Fachkräftemangel.

Nun könnte man denken, dass wir schon fast die Hälfte des Weges geschafft haben. Denn 55 Prozent des Strombedarfs wurden im Jahr 2023 schon regenerativ erzeugt. Allerdings macht der elektrische Anteil des Gesamtenergiebedarfs dieses Landes nur ein Sechstel aus. Denn geheizt, gefahren und geflogen wird hauptsächlich noch mit Erdgas und Erdöl. Dazu kommen die wärmeintensiven Prozesse in der Industrie, die größtenteils mit Kohle und nicht-regenerativ hergestelltem Wasserstoff ablaufen. Alles zusammengerechnet sprechen wir im dicht besiedelten Industrieland Deutschland von 3200 Terawattstunden Energie. Strom macht dabei rund 550 Terawattstunden aus.

Wir stehen also erst bei
3 Prozent regenerativer Energie?


Das klingt nach einem scheinbar unendlich langen Weg, der in 20 Jahren abgeschlossen sein soll. Allerdings wird sich der Energiebedarf durch die Umstellung von fossilen Energieträgern auf Strom deutlich reduzieren. Eine Wärmepumpe zum Beispiel benötigt im Vergleich zu einer Gastherme nur ein Drittel der Energie aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Und ein Elektroauto kommt mit 20 Kilowattstunden rund 100 Kilometer weit. Dafür benötigt ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor 6 Liter Treibstoff. Der Energiegehalt eines Liters Benzin oder Diesel beträgt 10 Kilowattstunden – das macht insgesamt 60 Kilowattstunden.

Durch die Umstellung von fossiler Verbrennung auf effiziente Stromnutzung gehen die Erwartungen von einem Absinken des Primärenergiebedarfs von 3200 Terawattstunden auf 1200 bis 1500 Terawattstunden aus. Somit liegen wir mit den Erneuerbaren schon bei 20 Prozent.

Das Beispiel unseres eigenen Haushalts zeigt diese Reduzierung deutlich: Wir haben vor unserer persönlichen Energiewende mit Verbrenner und Gasheizung rund 35 000 Kilowattstunden Energie verbraucht. Mit der Umstellung auf Wärmepumpe und E-Auto hat sich unser Bedarf auf 10 000 Kilowattstunden verringert. Gerade wegen ihrer Effizienz richten wir das Hauptaugenmerk für die private Energiewende in diesem Buch auf die Wärmepumpe und das Elektroauto. Rechnet man diesen Effizienzgewinn mit ein, erzeugen wir heute in Deutschland mit den erneuerbaren Energien schon ein Fünftel des Stroms, der für das zukünftige Szenario benötigt wird.

Dies sehen auch die Ausbaupläne der Bundesregierung vor. Neben den schon vorhandenen versiegelten Flächen durch Gebäude oder Parkplätze sollen auch entsprechend ausgewiesene Flächen in der Größenordnung von 2 Prozent der Landesfläche für Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen bereitgestellt werden.

Technisch ist das alles schon jetzt machbar. Herausforderungen sind aber die Umsetzung und die dafür benötigten Fachkräfte und die ebenso wichtige Akzeptanz in der Bevölkerung für den Ausbau von Windkraftanlagen und Stromnetzen.

Technisch ist die Umsetzung der Energiewende im Privathaushalt problemlos machbar.

Alles auf Strom aus Klimaschutzgründen?


Sollte man also nun aus Klimaschutzgründen den sofortigen Umstieg auf strombetriebene Verbraucher anstreben? Egal, ob nun sofort oder erst in ein paar Jahren: Wichtig ist ein Plan dahinter. Perfekt funktionieren wird die Sektorenkopplung erst, wenn alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind und sich so ideal ergänzen. Oft ist es aber auch sinnvoll und sogar nachhaltig (weil ressourcenschonend), wenn die noch intakte Gastherme oder das junge gebrauchte Auto mit Verbrennungsmotor zunächst weiter betrieben werden.

Zeitlich können die drei Komponenten Wärmepumpe, Elektroauto und Photovoltaik getrennt voneinander betrachtet und angeschafft werden. In einem Fall ist es sogar sinnvoller, zunächst die Wärmepumpe zu erwerben und danach die Photovoltaikanlage. Wir gehen im Kapitel »Förderung« genauer darauf ein.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine neue Heizung oder ein neues Auto anzuschaffen, sollte auf keinen Fall mehr auf Systeme setzen, deren Prinzip die Verbrennung fossiler Energieträger ist. Hierfür gibt es zahlreiche ökologische und ökonomische Gründe. Erdöl, die chemische Grundlage von Heizöl, Benzin und Dieselkraftstoff, wird genauso wie Erdgas in den kommenden Jahren gesetzlich geregelt teurer. Und das ist auch gut und gerecht, denn die Verbrennung von Kohlenstoff (C) bindet Sauerstoff (O2) und setzt dadurch Kohlenstoffdioxid (CO2) frei. Dieses sorgt durch seinen jahrzehntelangen Verbleib in der Atmosphäre unseres Planeten für die stetige Verstärkung des Treibhauseffekts.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat für das Jahr 2022 für jede freigesetzte Tonne CO2 Folgekosten von 237 Euro ermittelt. Die 2020 von der damaligen CDU/SPD-geführten Bundesregierung beschlossene, jährlich steigende CO2-Bepreisung soll sich bis 2026 sozialverträglich an diesen Wert annähern. Allerdings wird mit 65 Euro gerade ein Viertel des vom UBA ermittelten Werts erreicht werden. Allein diese Anhebung führt aber zu folgenden Kostensteigerungen für...


Oster, Martin
Martin Oster, geb. 1973, ist Projektkoordinator im Bereich Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. 2018 installierte er mit seiner Ehefrau Anne Pamperin die erste Photovoltaikanlage auf ihrem Dach. Seit 2020 betreiben die beiden gemeinsam den YouTube-Kanal «gewaltig nachhaltig», wo sie unter anderem Laien in verschiedenen Videos Schritt für Schritt den Weg zur privaten Photovoltaikanlage erklären. Beide leben in Quickborn bei Hamburg.

Pamperin, Anne
Anne Pamperin, geb. 1966, ist als freiberufliche Journalistin tätig, u. a. für das Hamburger Abendblatt. 2018 installierte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Martin Oster die erste Photovoltaikanlage auf ihrem Dach. Die beiden betreiben gemeinsam den YouTube-Kanal «gewaltig nachhaltig», der knapp 80.000 Abonnenten begeistert.



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