E-Book, Deutsch, Band 6, 263 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Oster Die Farben höfischer Körper
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-05-006534-2
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Farbattribuierung und höfische Identität in mittelhochdeutschen Artus- und Tristanromanen
E-Book, Deutsch, Band 6, 263 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm
Reihe: Literatur ? Theorie ? GeschichteISSN
ISBN: 978-3-05-006534-2
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Farben höfischer Körper in volkssprachlichen Artus- und Tristanromanen des 12. und 13. Jahrhunderts werden in dieser Studie erstmalig systematisch betrachtet. In den Figurenbeschreibungen etabliert die Farbigkeit der Körper eine eigene Semantik, einen Farbdiskurs, der über die topische Abbildung von Schönheit und Hässlichkeit hinausgeht. Farben fungieren als Werkzeuge, um Gefühle und Ansichten darzustellen und zugleich Problemstellungen der höfischen Kultur sowie deren Verhandlung sichtbar werden zu lassen. Auf der Grundlage der Ambivalenz der Farbe wird gezeigt, wie ihre polyvalenten Semantiken und Diskursivierungen eingesetzt werden, um die Identitätskonstruktion einer Figur zu beeinflussen. Dabei entfalten die Farben der Figurenkörper, ihrer Haut und Körperoberfläche, deren Verfärbung oder Überdeckung sowie die Farben von Kleidung und Schmuck ein großes personales wie kollektives Identifikations- und Differenzierungspotenzial.
Die Studie zeigt, wie Farben und Glanz des Körpers an der Identitätskonstruktion einer Figur im höfischen Roman unmittelbar beteiligt sind. Die polyvalente Sinnbesetzung jener Farben eröffnet den Blick auf die komplexen Sinnebenen der höfischen Idealvorstellungen sowie auf deren literarische Verhandlung.
Zielgruppe
Mediävisten, Literatur- und Kulturwissenschaftler / Medievalists; Literary scholars; Cultural scientists
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Gattungen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Stoffe, Motive und Themen
Weitere Infos & Material
1;1. Einleitung;9
1.1;1.1 Farbe als kulturelles Phänomen;11
1.2;1.2 Farbe und Sprache;13
1.3;1.3 Farbe als Forschungsproblem;14
1.4;1.4 Die Chromophilie des Mittelalters;16
1.5;1.5 Farbsymbolik;19
1.6;1.6 Höfische Körper als Zeichen(träger): Körperfarben und ihre identitätsstiftende Funktion;27
1.7;1.7 Zielsetzung, Methodik und Textcorpus;32
2;2. ein lebende bilde: Schönheit und ihre farbigen Variationen;35
2.1;2.1 Ästhetik- und Schönheitsdiskurse des Mittelalters im Kontext der Farbigkeit;35
2.1.1;2.1.1 Die Grundlagen der mittelalterlichen Vorstellungen vom Ästhetischen und Schönen;36
2.1.2;2.1.2 Philosophische Definitionen von Ästhetik und Schönheit in Antike und Mittelalter;39
2.1.2.1;2.1.2.1 Augustinus – Schönheit, Farbe und Proportion;41
2.1.2.2;2.1.2.2 Pseudo-Dionysius Areopagita – Die Schönheit des Lichtes;43
2.1.2.3;2.1.2.3 Scholastische Schönheitslehren;44
2.1.2.4;2.1.2.4 Das Schöne als das Gute;47
2.2;2.2 Die Verhandlung des weiblichen Schönheitstopos im höfischen Roman;48
2.3;2.3 Kleidung und Farbe;58
2.4;2.4 Semantiken und Funktionen schöner Frauenkörper im höfischen Artus- und Tristanroman;71
2.4.1;2.4.1 Enite – Hartmanns von Aue Erec;71
2.4.2;2.4.2 Isolde – Gottfrieds von Straßburg Tristan;83
2.4.3;2.4.3 Florie – Wirnts von Grafenberg Wigalois;95
2.4.4;2.4.4 Amurfina – Heinrichs von dem Türlîn Diu Crône;103
2.5;2.5 Fazit;109
3;3. in einer varwe gar swarz: Spielarten (genuiner) Hässlichkeitsbeschreibungen und ihre Farben;111
3.1;3.1 Hässlichkeit und ihre Rechtfertigungen im Mittelalter;111
3.1.1;3.1.1 Zum mittelalterlichen Wortfeld von „hässlich“;112
3.1.2;3.1.2 Philosophische und theologische Diskurse des Hässlichen in Spätantike und Mittelalter;114
3.1.3;3.1.3 Rechtfertigungs- und Bewältigungsstrategien des Hässlichen;119
3.1.3.1;3.1.3.1 Die deformitas Christi;122
3.1.3.2;3.1.3.2 Ursprungsmythen;123
3.2;3.2 Hässlichkeit und ihre farbigen Limitierungen in der höfischen Literatur;127
3.2.1;3.2.1 Körpermerkmale und die varwe des Hässlichen;128
3.2.1.1;3.2.1.1 Schwarze Haut als Hässlichkeitsattribut Ein Exkurs;134
3.3;3.3 Hässliche Körper im höfischen Artus- und Tristanroman: Eine exemplarische Analyse ihrer Semantiken und Funktionen;138
3.3.1;3.3.1 Hässlich im Sinne von nicht-höfisch;138
3.3.2;3.3.2 Funktionen des Hässlichen im Artusroman;141
3.3.3;3.3.3 Typologie des Hässlichen;143
3.3.4;3.3.4 Semantiken und Funktionen genuiner und irreversibler Hässlichkeit;144
3.3.4.1;3.3.4.1 Der Wilde Mann – Hartmanns von Aue Iwein;144
3.3.4.2;3.3.4.2 Wilde Frauen – Wirnts von Grafenberg Wigalois und Heinrichs von dem Türlîn Diu Crône;158
3.3.4.3;3.3.4.3 Der ackerkneht – Heinrichs von dem Türlîn Diu Crône;171
3.4;3.4 Fazit;178
4;4. missevar: Farbiges Verkennen und farbiger Selbstverlust: Beschreibungen entstellter Schönheit;183
4.1;4.1 Iwein – Hartmanns von Aue Iwein;183
4.2;4.2 Tristan – Gottfrieds von Straßburg Tristan;205
4.3;4.3 Rual – Gottfrieds von Straßburg Tristan;214
4.4;4.4 Fazit;220
5;5. der vremde helt: Farbe als Werkzeug – Täuschung, Tarnung und Verstellung;223
5.1;5.1 Tristrant – Eilharts von Oberg Tristrant;224
5.2;5.2 Lanzelet – Ulrichs von Zatzikhoven Lanzelet;232
5.3;5.3 Fazit;240
6;6. Resümee;243
7;7. Bibliographie;249
7.1;7.1 Primärquellen;249
7.2;7.2 Nachschlagewerke;250
7.3;7.3 Sekundärliteratur;251
8;Danksagung;263