E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Orwig Milliardenschwer verliebt
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2302-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-2302-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Keinen Cent will Sophia von ihrer Milliarden-Erbschaft. Zu sehr schmerzt es sie, dass ihr verstorbener Vater sich nie zu ihr und ihrer Mutter bekannt hat. Ob Garrett sie umstimmen kann? Der attraktive Finanzexperte soll Sophia im Auftrag ihrer Halbbrüder überreden, das gemeinsame Erbe anzutreten, sonst geht alles verloren! Unter einem Vorwand trifft er die stolze Malerin - und ist nach einem Blick in ihre dunklen Augen entflammt von ihr. Viel zu lange verschweigt er seine heikle Mission, um ihr Herz zu erobern. Wird sie ihm seine Liebeslüge je verzeihen können?
Sara's lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer's Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den 'Oklahoma University Award' und zweimal den 'Oklahoma Novel of the year Award' erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs 'Romantic Times Awards'. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Sophia Rivers nippte an ihrem Champagner. Zufrieden blickte sie sich um. Viele Freunde und Kunden waren gekommen, um das zweijährige Bestehen ihrer kleinen Galerie in Houston zu feiern.
„Guten Abend, meine Liebe.“
Sie wandte sich um und stand Edgar Hollingworth gegenüber, einem engen Freund von ihr und ihrer verstorbenen Mutter. Für Sophia war er so etwas wie Vater und Mentor in einer Person. „Guten Abend, Edgar.“
„Schwarz-Weiß steht dir ausgezeichnet.“
„Vielen Dank.“ Sie strich sich eine lange Strähne aus dem Gesicht.
„Wir haben uns lange nicht gesehen.“
„Ich war in New Mexico, zum Malen. Kennst du eigentlich das Paar da vorne rechts?“
„Das sind die Winstons. Sie stehen vermutlich auf deiner Gästeliste, weil sie kürzlich eins deiner Bilder gekauft haben.“
„Woher weißt du das denn, Edgar?“
„Weil ich es ihnen verkauft habe.“
Sophia lachte. „Ich bin wirklich froh, dass du meine Werke in deiner Galerie ausstellst. Du warst der erste Kunsthändler, der sie genommen hat, und das werde ich dir nie vergessen.“
„Deine Bilder wären ohnehin in einer Galerie gelandet. Wenn nicht in meiner, dann in einer anderen. Du bist eben talentiert.“
„Danke, Edgar.“ Sophias Blick fiel auf ein weiteres unbekanntes Gesicht. Sie stockte, obwohl sie nur das Profil sehen konnte.
Der Mann überragte alle übrigen Gäste. Seine braunen Haare hatten etwas Widerspenstiges an sich. Er würde ein interessantes Modell abgeben, dachte Sophia angesichts seiner geraden Nase und der markanten Gesichtszüge. Mit einem Champagnerglas in der linken Hand stand der Fremde vor einem Gemälde. „Noch jemand, den ich nicht kenne“, sagte sie.
„Garrett Cantrell, ein weiterer zufriedener Kunde. Ich habe mich vorhin kurz mit ihm unterhalten. Er besitzt eine Immobilienfirma. Letzte Woche hat er eins deiner Bilder gekauft.“
Eine Frau sprach Edgar an und verwickelte ihn in ein Gespräch. Dadurch hatte Sophia Gelegenheit, den dunkelhaarigen Fremden zu beobachten, während er langsam durch die Galerie schlenderte. Plötzlich ertappte sie sich dabei, dass sie auf ihn zusteuerte und fragte: „Wie finden Sie das Bild?“
Er richtete ein Paar rauchfarbene Augen auf sie. „Sehr gut.“
Ihr Herz schien zu stolpern. Aus der Nähe sah dieser Mann noch faszinierender aus. Attraktiv auf eine herbe Art, mit ausdrucksvollen Augen und dichten Wimpern.
„Das freut mich.“ Lächelnd streckte sie die rechte Hand aus, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Ich habe es nämlich gemalt. Mein Name ist Sophia Rivers.“
„Garrett Cantrell.“ Er nahm ihre Hand in seine.
Die Berührung löste bei Sophia ein ungewohntes Prickeln aus, das von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen reichte. Auf einmal schien ihr Körper vergessen zu haben, wie man atmete. Ihr Blick glitt zu Garretts Mund. Wie fühlt es sich wohl an, ihn zu küssen? fragte sie sich. Es kam ihr vor, als würde die Temperatur im Raum um ein paar Grad ansteigen. Sie wollte wegschauen, brachte es aber aus irgendeinem Grund nicht fertig.
„Die Künstlerin also“, stellte er fest und ließ ihre Hand los. „Schön, Sie kennenzulernen. Es gefällt mir, wie Sie die Atmosphäre des Westens eingefangen haben.“
Sophia riss sich zusammen. „Danke. Dieses Bild ist in New Mexico entstanden, in der Nähe von Taos.“
„Wenn ich es ansehe, habe ich das Gefühl, dort zu sein statt in einer Großstadt“, meinte Garrett Cantrell anerkennend.
„Genau das möchte ich erreichen.“ Sophia zögerte. „Sind Sie heute zum ersten Mal in meiner Galerie?“
„Ja, aber ich besitze schon eins Ihrer Werke. Wenn ich mir die Motive so ansehe, müssen Sie allerhand Zeit in New Mexico verbringen. Haben Sie dort auch eine Galerie?“
„Noch nicht. Im nächsten Frühjahr würde ich gern eine eröffnen, aber meine Planung steht noch ganz am Anfang. Ich verbringe meine Zeit lieber mit Malen.“
„Verstehe.“ Er betrachtete das nächste Bild. Darauf war ein alter Karren vor einem Haus aus Lehmziegeln zu sehen. Rundherum wuchsen farbenfrohe Malven. Ein kleiner Mesquitebaum stand an einer Hausecke. „Das hier mag ich auch“, sagte Garrett. „Am besten finde ich allerdings Ihre Serie über die Ureinwohner Nordamerikas.“
Er zeigte auf ein Bild, das einen Mann mit geflochtenem Zopf neben einem Pferd zeigte. Die beiden standen in einer kargen Landschaft, aus der sich vereinzelt Mesquitebäume erhoben. Über ihnen hingen weiße Wolken in einem blauen Himmel. Ein Adler segelte mit ausgebreiteten Schwingen dahin. „Der Kontrast zwischen Licht und Schatten ist toll gelungen“, lobte Garrett. „Ich kaufe das Bild. Wie groß ist die Chance, dass Sie mich beraten, wo ich es am besten hinhänge? Im Gegenzug lade ich Sie zum Abendessen ein.“
Sophia blinzelte verdutzt. „Wir kennen uns doch gar nicht, Mr Cantrell.“
„Nennen Sie mich bitte Garrett. Und wir können uns kennenlernen. Zum Beispiel wenn Sie mich nachher auf einen Drink in die Hotelbar um die Ecke begleiten. Morgen Abend hängen wir mein Bild auf, und anschließend gehen wir essen.“
„Na, Zeit verschwenden Sie jedenfalls nicht“, meinte Sophia amüsiert. Sie spürte wieder das seltsame Kribbeln von vorhin. „Ein Drink wäre nett. Ich schätze, dass ich in einer Stunde hier fertig bin.“
Er blickte auf seine Armbanduhr. „Gut, dann sind wir hiermit verabredet.“
„Mein Mitarbeiter wird das Bild für Sie verpacken. Wir können es Ihnen morgen liefern, wenn Ihnen das recht ist.“
„Sehr recht. Ihr Fahrer deponiert es am besten bei meinem Pförtner.“
Sophia nickte und ging auf einen jungen Mann zu: „Barry, Mr Cantrell möchte Bild Nummer 32 kaufen. Kümmere dich bitte darum.“
Sie widerstand der Versuchung, über die Schulter zurückzuschauen. Stattdessen schlenderte sie umher, sprach mit Kunden und Bekannten. Schließlich stand sie wieder vor Edgar.
„Cantrell hat sich für eins deiner Bilder entschieden“, bemerkte der ältere Herr.
„Ja. Ich bin nachher noch auf einen Drink mit ihm verabredet.“
Edgar zog die Brauen hoch. „Das ging aber schnell. Nun, er scheint sympathisch zu sein. Wohlhabend übrigens auch. Erst letzte Woche hat er mir aus dem Stand heraus dein Gemälde abgekauft, und jetzt kauft er noch eins. Der Mann weiß, was ihm gefällt.“
Sophia legte eine Hand auf Edgars Arm. „Entschuldige, da hinten stehen die Santerros. Mit denen muss ich unbedingt ein paar Worte wechseln.“
„Natürlich. Genieß den Abend. Und den Drink.“
„Das habe ich vor“, sagte sie leise, als sie sich von Edgar entfernte. Sie sah, wie Garrett ihrem Mitarbeiter eine Visitenkarte gab, und senkte den Blick auf seine langen Beine. Prompt beschleunigte sich ihr Puls. Attraktiv sah der Geschäftsmann aus in seinem dunkelblauen Anzug mit dem weißen Hemd und den goldenen Manschettenknöpfen.
Sophia blieb noch eine Stunde in der Galerie – eine Stunde, in der sie ständig wusste, wo sich Garrett Cantrell gerade aufhielt. Deshalb registrierte sie auch, dass er sich mit einem Paar aus ihrem Bekanntenkreis unterhielt. Sie wartete, bis er weiterging, und sprach die Trents dann an. „Guten Abend, wie geht es Ihnen?“
„Ausgezeichnet“, antwortete Jason Trent aufgeräumt.
„Wir lieben Ihre neuen Bilder“, ergänzte Meg Trent eifrig. „Danke für die Einladung.“
„Ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Mir ist eben aufgefallen, dass Sie mit Garrett Cantrell geredet haben. Ich bin ihm heute zum ersten Mal begegnet, aber Sie kennen ihn offenbar schon länger?“
Jason Trent nickte. „Ich habe eins seiner Gebäude gemietet. Er kümmert sich gern selbst darum, dass alles reibungslos läuft. Mit Cantrell und seinen Leuten kann man gut zusammenarbeiten.“
„Wir kaufen eins Ihrer Aquarelle für unser Wohnzimmer“, wechselte Meg das Thema. „Das mit dem kleinen Jungen und dem Esel.“
„Wie schön, dass es Ihnen gefällt.“
„Sie sind wirklich fleißig“, meinte Jason.
„Malen macht mir einfach Spaß.“
„Offenbar mehr Spaß als die Finanzwelt.“
Sophia lächelte. „Stimmt. Bisher habe ich nicht bereut, dass ich die Branche gewechselt habe.“
„Genau dazu möchte ich meine Frau bewegen. Sie würde nämlich gern eine Boutique eröffnen.“
Meg seufzte. „Als Buchhalterin lebt es sich weniger riskant. Sie sind inzwischen etabliert, Sophia. Aber waren Sie nicht nervös, als Sie mit der Galerie angefangen haben?“
„Sehr sogar. Trotzdem war es die richtige Entscheidung für mich.“ Sie verabschiedete sich von den Trents und schlenderte weiter. In einer Ecke plauderte Garrett mit zwei Gästen. Sophia fragte sich, ob er die wohl auch schon kannte.
Sie stoppte am Tresen und spähte auf die Visitenkarte, die Barry dort deponiert hatte. Cantrell Properties. Es war eine schlichte Karte mit Firmenlogo, Telefonnummer und einer Adresse im Zentrum von Houston. Sophia steckte sie in eine Schublade.
Garrett gesellte sich zu ihr. „Können Sie schon weg? Es sind ja immer noch einige Gäste hier.“
„Ach, Barry kommt schon allein klar. Lassen Sie uns den Hinterausgang nehmen, das fällt weniger auf.“ Sophia führte Garrett durch eine Tür und einen Flur mit mehreren Büroräumen entlang. Schließlich standen sie auf dem Parkplatz.
Ein Wachmann saß im verglasten Häuschen, die Augen auf...