Orths | Luftpiraten - Im Himmel ist die Hölle los (Luftpiraten, Bd. 2) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 256 Seiten

Reihe: Luftpiraten

Orths Luftpiraten - Im Himmel ist die Hölle los (Luftpiraten, Bd. 2)

Am Himmel ist die Hölle los (AT)
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7641-9292-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Am Himmel ist die Hölle los (AT)

E-Book, Deutsch, Band 2, 256 Seiten

Reihe: Luftpiraten

ISBN: 978-3-7641-9292-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das fantastische, poetische Luft-Abenteuer ab 9 Jahre geht endlich weiter: Kinderliteratur auf höchstem Niveau vom preisgekrönten Autor Markus Orths. Mit Luftpiraten ist nicht zu spaßen: Die grauhäutigen Kerle wettern und donnern für ihr Leben gerne. Doch wehe, wenn sich ihre Wut so stark erhitzt wie bei Donna Brubu! Diese schreit sich nämlich buchstäblich die Seele aus dem Leib. Und ist so eine Luftpiratenseele einmal frei, entwickelt sie ein ganz und gar finsteres Eigenleben. Zwolle braucht die Hilfe all seiner Freunde, muss über sich selbst hinauswachsen und seine Angst überwinden, um das Unheil abzuwenden. Zurück in die einzigartige Wolkenwelt der Luftpiraten, zauberhaft zweifarbig illustriert von Lena Winkel.

Markus Orths, geboren 1969 in Viersen, lebt als Autor in Karlsruhe und veröffentlichte 12 Bücher für Erwachsene, zuletzt den Roman 'Picknick im Dunkeln' im Carl Hanser Verlag. Er ist Vater von drei Kindern. Daher sind die Kinderbücher zunächst für seine eigenen Kinder entstanden. Und wachsen mit ihnen. Nach 4 Büchern für Kinder ab 6 folgt nun das erste Buch für Kinder ab 9. Seinen beiden größeren Jungs hat er das Manuskript vorgelesen. Sie sagten: 'Echt krass, Alter!'

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Donna musste ihrem gewaltigen Ärger Luft machen. Das ging am besten auf den Wolken. Weit unter den Luftlöchern. Zu denen schuffelte Donna jetzt auf ihren Flügelfüßen, nachdem sie Franka im Luftloch eingeschlossen hatte. Donna hoffte, dass sie dort unten auf einen anderen Luftpiraten träfe, mit dem sie einen Streit vom Zaun brechen könnte. »Na, du Wolken-Heinz!«, rief Donna der erstbesten Wolke zu, über der sie schwebte. »Heiße nicht Heinz, heiße Hihihilde«, stotterte die Wolke. »Hihihi!«, dröhnte Donna. »Hihihilde!« »Wawawas willst du hier?«, fragte die Wolke. »Ich warte auf einen Gegner!«, sagte Donna. Die Wolke erbleichte: Sie wurde noch weißer. »Auf einen Lululuftpiraten?« »Auf was denn sonst, du Mimimilchgesicht!« »Bibibitte nicht!«, flötete die Wolke. »Bibibibibibi!«, rief Donna. »Reiß dich zusammen!« »Aber dadadann brüllt und blitzt ihr durch mein Kleid. Durch mein weiweiweißes Wolkenkleid, mein schönes.« Da riss Donna ihr linkes Auge auf. Dort oben hutzelte etwas durch die wehenden Lüfte. In einiger Entfernung noch. Ja! Ha! Ein Luftpirat! Ein wirklich großer Luftpirat! Mit einem kapitalen Schlapphut auf dem Kopf! Donna rieb sich die Hände. Den würde sie sich schnappen. »He!«, rief sie nach oben. Der Luftpirat blieb kurz in der Luft schwebend stehen. Schaute hinab. Zur Wolke, über der Donna Brubu hin und her hutzelte. »Was geht ab, du Blitzniete!?«, rief der Luftpirat nach unten. »Suchst du Streit?«, schrie Donna Brubu zu ihm hoch. »Na immer, Kleines!« »Kleines!!!??? Na, warte, du Sack, du! Komm doch her, wenn du dich traust!!« Donna glühte. Dampf quoll ihr aus den Ohren. Auf ihrer Stirn schimmerte Schweiß. Ihr Gesicht lief violett an. Sie ballte die Fäuste und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Der andere lachte. »Ist das alles?«, rief er. »Hör zu. Geh doch lieber nach Hause, Kleines. Mit Murmeln spielen. Die kannst du vielleicht erschrecken mit deinem Brüllerchen. Mich nicht!« »Dich nicht? Wer bist du überhaupt, du Käsekrümel?« »Ich?«, rief der Luftpirat. »Nun, mein Name ist Potz! Man nennt mich: Der Große Potz!!« Donna musste schlucken. Der Große Potz! Alle Luftpiraten kennen seinen Namen. Eine Legende! Die Dunkelgestalt unter den Luftpiraten. Einer, der andere Luftpiraten so sehr hasst, dass er nicht mal in einer der Luftstädte wohnt. Sondern ein eigenes Luftloch besitzt, riesig, dunkel und voller Pokale vom Wett- und Wetterblitzen. Der Große Potz! Donna schnaufte lautlos. »Da hat’s dir die Sprache verregnet, was, Kleines?«, rief der Große Potz. »Also schön. Wenn du dich entschuldigst!« »Waaas?« »Bei mir!« »Wooo?« »Dafür, dass du mich gestört hast!« »Wiiie?« »Dann lass ich dich gehen! Ohne dir ein Härchen zu krümmen. Du klapprige Gewitterziege! Du Blitzbäuerchen!« Sich entschuldigen ist eine der schlimmsten Erniedrigungen für Luftpiraten: Niemals schlüpft einem Luftpiraten freiwillig ein Wort der Entschuldigung über die Lippen! Entschuldigung war ein noch größeres Schönwort als Hilfe! Für gewöhnlich streiten sich Luftpiraten auf den Wolken, um einen Streitsieger zu ermitteln. Beim Großen Potz aber, dachte Donna Brubu, wusste man nie, was passiert und wie geladen er war. Vielleicht schleudert er einen tödlichen Blitz? Mitten in Donnas Luftpiraten-Herz? Doch schon hörte Donna Brubu den Großen Potz rufen: »Na, was ist jetzt, Alte? Holst du dir deine Abfuhr oder nicht?« Und in Donna wurde jeder weitere Gedanke an Gefahr verschluckt von der Finsternis, die in ihr waberte, diese dunkle Energie, diese schwarze Kraft des Zorns, die sich Luft verschaffen musste, stets und ständig. »Ich bin bereit!«, brüllte sie. »Ich bin Donna Brubu! Die mächtigste Brüllerin in ganz Ätheria! Meine Blitze zerkrümeln dich in deine Einzelteile, du Hotzen-Potz!« »Hohoho!«, machte der Große Potz höhnisch. Der Streit begann so, wie ein Streit unter Luftpiraten immer beginnt: mit einem Wortgefecht. Der Große Potz und Donna schwebten einander gegenüber. Jeder auf einer eigenen Wolke, und sie riefen sich die allerschönsten Sachen zu, die Luftpiraten sich vorstellen können. Und das heißt in ihrer Welt: die allerschlimmsten Beleidigungen. »Du Lämmchen!« »Du Sonnenhase!« »Du Friedenstaube!« »Du Engelherz!« »Du Goldlöckchen!« »Du hast so schöne Augen!« »Du hast so ein sonniges Gemüt!« »Du bist so herzallerliebst und reizend!« »Herzallerliebst?«, schrie Donna. »Waaas? Na, warte! Du … du … du bist das Allernetteste, was ich je gesehen habe!« »Das Allernetteste!!?? Das wäre ja noch schöner! Nein! Du bist so funkelnd hell und hübsch und zart glänzend wie eine lichte Sternschnuppe, wie ein süßes Regenbogen-Einhorn!« Regenbogen-Einhorn!? Na, warte! Donna kochte vor Wut. Nur gingen ihr langsam die Schönwörter aus. »Du Wonneproppen!« »Du Himmelslicht!« »Du bist so weich und weiß wie die Milchstraße!« »Du … du … du Wolke!!«, rief Potz. Donna verstummte. Darauf wusste sie nichts zu sagen. Als Wolke hatte sie noch nie jemand beschimpft. Das war die Höhe! Das war der Gipfel der Beleidigungen. Doch ihr Verstummen war nur der Anlauf zu einer neuen Phase des Luftpiraten-Kampfes. Denn jetzt wurden keine Worte mehr gewechselt, jetzt wurde nur noch gebrüllt und gedonnert, aus allen Rohren. Jetzt ging es nicht mehr um das, was man brüllte, sondern nur noch um die nackte Lautstärke. Donna machte den Anfang und brüllte etwa halb so laut, wie sie konnte, denn man musste sich von Brüller zu Brüller steigern. So lange, bis einer der beiden den anderen ganz überbrüllt hatte. Der Wolke namens Hilde graute vor diesem Augenblick. Jede Wolke kann durch die heiße Luft aus den Lungenflügeln der Luftpiraten in Stücke gerissen werden. Und beim Blitzen wird das Wolkenkleid durchlöchert. Die Wolke Hilde zitterte vor Angst. Sie lief – vor Grauen – grau an, ballte sich zusammen, so fest wie möglich. So eine Wolke ist luftig und leicht, zart und zerbrechlich: Sie wollte auf keinen Fall verweht werden. Verweht werden, das tat weh, wie der Name schon sagte. Angstschweiß und Tränen der Wolke sammelten sich zu einer gigantischen Pfütze am Bauch, und schon brach es aus ihr heraus. Sie konnte nichts dagegen tun, das Wasser floss in Strömen zur Erde: Es regnete. Das Donnern der Luftpiraten wurde lauter. Das wortlose Brüllen und Anschreien. Wie die Geweihe von kämpfenden Hirschen krachten die Brüller der Luftpiraten gegeneinander. Immer und immer wieder. Sie röhrten, johlten, dröhnten und orgelten. Das rumste, rumpelte, rumorte und rollte. Das polterte, knatterte, lärmte und brauste. Das krachte, posaunte, toste und knallte. Das schepperte, klapperte, prasselte und klatschte. Die beiden blähten ihre mächtigen Knollenbrüste und kallabasterten aus Leibeskräften, ohrenbetäubend, lungenerschütternd, ohne Pause, ein Gebrüll jagte das andere, und die übrigen Luftpiraten weit über ihren Köpfen wussten jetzt: Ach so, heute ist wieder Donnerstag. Donna Brubu hatte viel Erfahrung mit solchen Kämpfen auf den Wolken: Sie hatte bislang jedes Gefecht gewonnen. Meistens schon mit ihren gigantischen Brüllern, spätestens jedoch mit ein paar Blitzen. Jetzt aber geschah etwas, das Donna innehalten ließ. Da stimmte etwas nicht mit ihrem linken Auge. Nur mit dem linken Auge können Luftpiraten sehen. Das rechte Auge ist fürs Blitzen da. Und ist schon bei der Geburt von einer Augenklappe bedeckt. Jetzt hatte Donna mit einem Mal das Gefühl, ihr linkes Seh-Auge fülle sich mit einer dunklen Flüssigkeit. Von unten nach oben stieg und brodelte da etwas hoch und trübte den Blick. Wie Tinte in einem winzigen Glas stieg die Flüssigkeit...



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