Olk / Winter | Kursbuch Klassenfahrt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Olk / Winter Kursbuch Klassenfahrt

Alles, was Lehrer, Eltern und Schüler wissen wollen
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8437-2093-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Alles, was Lehrer, Eltern und Schüler wissen wollen

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-2093-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Woran erinnern wir uns alle zuverlässig, wenn wir an die eigene Schulzeit zurückdenken? Klassen-, Stufen- und Kursfahrten gehören zu den wichtigsten Ereignissen jeder Schullaufbahn. Das Projekt Klassenfahrt bedarf aufmerksamer Planung und Durchführung. Eine Klassenfahrt fördert auch die zunehmend wichtiger werdende Sozialkompetenz, denn niemals sonst ist die Zeit der Schüler so intensiv, ohne den üblichen 45-Minuten-Rhythmus und ohne Lehrplandruck. Lehrer und begleitende Eltern werden schon in der Vorbereitung zu Reiseveranstaltern, Stadtführern und Pädagogen gleichzeitig. Dieses Buch ist Organisationshilfe, Nachschlagewerk und Ratgeber für alle engagierten Lehrer und natürlich für Eltern.

RALF OLK ist gelernter Reiseverkehrskaufmann, Betreiber eines Jugendhotels, leidenschaftlicher Busfahrer und dreifacher  Vater. Neben seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand des deutschen Fachverbandes für Jugendreisen und als Veranstalter von Gruppenreisen und Klassenfahrten ist ihm die Kinder- und Jugendreiseszene bestens bekannt.
Olk / Winter Kursbuch Klassenfahrt jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorwort
Ein bisschen Schwund ist immer


Klassenfahrten sind kein Kinderkram! Wir sind uns sicher: Jeder Lehrer, jeder Elternteil und letztlich jeder, der einmal eine solche Fahrt erlebt hat, wird uns ohne Zögern zustimmen. Vielmehr gehören Klassen-, Stufen- oder Kursfahrten zu den wichtigsten und prägendsten Projekten jeder Schullaufbahn. Egal, wie jung oder alt Sie heute sind: Woran erinnern Sie sich zuverlässig, wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken? Eben!

Dem »Projekt Klassenfahrt« sollte also die gebotene Aufmerksamkeit bei der Planung, Vorbereitung und natürlich während der Tour selbst gewidmet werden. Was liegt da näher, als sich vorhandenes Wissen und die Erfahrung anderer zu eigen zu machen, die schon Tausende Klassenfahrten erlebt, begleitet und professionell durchgeführt haben?

Genau dazu dient dieses Buch: als Organisationshilfe für engagierte Lehrer, Eltern und auch Schüler sowie alle anderen, die es mit dem Thema zu tun bekommen. Es unterstützt Sie bei der Wahl der passenden Reisezeit, des richtigen Reiseziels, der besten Partner für Anreise, Unterkunft und Programm. Es hilft Ihnen Risiken zu reduzieren und Fehler bei der Planung und Durchführung zu vermeiden. Und nicht zuletzt soll es Ihnen das Leben auf Tour leichter und die Klassenfahrt für alle Beteiligten zu einem Erlebnis machen, das aus den richtigen Gründen unvergesslich ist. Denn allzu oft sind uns Fälle zu Ohren gekommen, in denen eher andere Gründe eine Klassenfahrt legendär gemacht haben:

No rooms in Rome


Klassenleiter Heribert Kühnel hat die Fahrt seiner zwölften Klasse nach Rom wie immer perfekt vorbereitet. Für ihn ist das Routine, denn er hat schon viele Jahre Erfahrung mit Klassenfahrten und war schon häufig mit Schülergruppen in Italien – tutto bene!

Das zwar einfache, dafür günstige und perfekt gelegene Hotel am Bahnhof Termini war, wie auch in vergangenen Jahren, schnell und unkompliziert gebucht. Doch nach der Ankunft in Rom wird die Fahrt binnen Minuten zum Horrortrip: Die Unterkunft hat auf unerklärliche Weise kein einziges Zimmer frei.

»Wie jetzt, was?«, versucht Herr Kühnel an der Rezeption panisch die Situation zu klären. »Impossibile! Ich habe doch schon vor Monaten gebucht!«

»Si, si, senior, no rooms, sine Zimmer«, gibt der Rezeptionist zurück und setzt sein Pokerface auf. Wegen Rohrbruchs oder wegen Feuers, just heute Morgen, so ein Zufall aber auch. Wasser ist zwar keins zu sehen, und verbrannt riecht es auch nicht, aber irgendeine Katastrophe passiert hier definitiv gerade. Notfalls war es eben ein Computerfehler.

In Wahrheit ist die Ursache höchstwahrscheinlich viel unspektakulärer: Das Hotel hat sich überbucht. Jedenfalls gibt’s keine Zimmer, der Hoteldirektor ist zufällig gerade in Urlaub, und Luigi von der Rezeption hat irgendwie auch plötzlich sein Englisch verlernt.

Jetzt ist Not am Mann, in diesem Fall an Herrn Kühnel. Schon beginnen die ersten Schüler zu singen: »Arrivederci, Roma …«

Eine üble Geschichte – aber glauben Sie uns, wir kennen noch weitaus üblere. Die meisten davon wären allerdings vermeidbar. Wie, das erfahren Sie in diesem Buch.

Verhandlungen mit Busunternehmen, Unterkünften oder Reiseveranstaltern gelingen nach der Lektüre auf Augenhöhe. Das Buch liefert Anregungen zum Weiterdenken für Planungs- und Gestaltungsideen auch abseits ausgetretener Pfade. Budget und Finanzierung sind ebenso Themen wie der leidige Papierkram und die unvermeidlichen Versicherungen. Nicht fehlen darf bei alledem die Vorbereitung auf mögliche Probleme, Unfälle und Krisen, damit Sie unterwegs für alle Fälle gerüstet sind – inklusive souveräner und richtiger Reaktionen im Fall der Fälle, damit nicht nur die Ihnen Anvertrauten, sondern auch Sie selbst Szenarien wie das obige schadlos überstehen.

Die Fallstricke sind weitaus breiter gestreut, als man meinen könnte. Viele Probleme könnten schon im Planungsstadium verhindert werden. Um nur ein Beispiel zu nennen: So ist schon der Reisetermin alles andere als egal, sondern ein echter Einflussfaktor. Er kann, mit Verstand und Weitsicht gewählt, sehr bedeutend sein für die Kosten der Fahrt oder die Risiken, dass unterwegs etwas passiert. Vom Timing der Klassenfahrt hängt weitaus mehr ab als die Wetterprognose. Nur weiß man das im Zweifel nicht, wenn man noch nie eine Klassenfahrt durchgeführt hat. Und so ist es mit vielen Details, die zum Erfolg oder Misserfolg einer Klassenfahrt beitragen. Und genau deshalb gibt es dieses Buch.

Wir wollen, dass jede Klassenfahrt für Schüler, Eltern und Lehrer zu einer wunderbaren und nachhaltig positiven Erfahrung wird. Klassenfahrt schmeckt nicht nur nach Spinat mit Ei und Hagebuttentee, sondern auch nach unvergesslichen Erinnerungen: an Stockbrot und Nachtwanderung, an Zahnpasta unter Türklinken, an Klopapiergirlanden im Treppenhaus und den zugenähten Schlafanzug des Lehrers. Kennen Sie, klar. Aber sind Sie sich auch der Gefahren von Frischhaltefolie unter Ihrer Klobrille bewusst? Gern geschehen.

Überhaupt ist die Perspektive von Lehrern und Begleitpersonen auf Klassenfahrt bisweilen eine völlig andere als die der übrigen Teilnehmer: viel Arbeit und vielleicht auch zähe Diskussionen im Vorfeld und auf Tour dann ein Übermaß an Verantwortung bei tagelangem Schlafmangel und permanenter Sorge um das Wohl einer Schar meist pubertierender Jugendlicher.

Und doch ist es das alles wert! Denn die Klassenfahrt ist auch eine Zeit neuer, oft verblüffender Erfahrungen mit jungen Menschen, die man eigentlich schon gut zu kennen glaubte. Gemeinsam auf Tour zu gehen macht einfach Freude – fast immer auch den Lehrern. Die andere Form des Zusammenseins fördert das Sozialverhalten und den positiven Umgang miteinander. Sie macht aus der Klasse ein Team. Sie fördert das Selbstbewusstsein und macht die Gemeinschaft stark. Sie macht selbstständig, denn es ist mal nicht alles vorgekaut. Sie schafft Erinnerungen; im Idealfall überwiegend gute, aber eben auch wertvolle weniger gute und in jedem Fall solche, die wahrscheinlich sehr lange nachwirken. Manchmal ein Leben lang.

Kein Wunder, denn Klassenfahrten stehen für Freiheit: Freiheit von Eltern, von Zwängen, von Terminen – und das nicht nur bei den Schülern. Vielleicht auch, wenigstens zeitweise, Freiheit vom Smartphone. Klassenfahrten verschaffen allen Reisenden Glücksmomente, vielleicht aber auch Traurigkeit. Sie können eine gute Gelegenheit sein, auch mal Aggression und Frust zuzulassen und zu bewältigen, Beziehungen zu klären und zu entwickeln. Die Fahrt kann ein großer Spaß sein, kann Liebe erleben lassen, oft die erste. Von den größten und unwahrscheinlichsten Katastrophenszenarien einmal abgesehen sind Klassenfahrten fast immer vor allem einfach wunderschön. Spätestens im Rückblick.

Für manche Kinder bedeutet eine Klassenfahrt zudem die einzige Möglichkeit, überhaupt zu reisen. Einfach, weil es – aus familiären, wirtschaftlichen oder anderen Gründen – keine anderen Reisen für sie gibt. Für diese Kinder hat eine Klassenfahrt einen unermesslichen Wert.

Kurz: Die Bedeutung von Klassenfahrten kann kaum überschätzt werden. Und gerade deshalb ist bei den Verantwortlichen, bei Lehrern und Begleitpersonen und Veranstaltern, bei Ihnen und bei uns, auch der Druck so hoch.

Auf den ersten Blick scheint die Organisation einer gelungenen Klassenfahrt ganz einfach: Ziel und Termin festlegen, Unterkunft buchen, Busunternehmen beauftragen, Geld einsammeln, und los geht’s. Wenn alles gut läuft, werden alle Schüler am Ende vollzählig, möglichst gesund und unverletzt wieder abgeliefert. Fertig.

Fertig? Von wegen. Klassenfahrten sind anstrengend und machen eine Menge Arbeit – und zwar schon lange, bevor es überhaupt losgeht. Die einbezogenen Schüler können sich nicht einigen, haben tausend Ideen, dabei manchmal auch ziemlich abgefahrene und völlig unrealistische Vorstellungen zum Reiseziel, zur Unterkunft, zum Programm. Und dann die Eltern! Wollen alles besser wissen, sind misstrauisch, kritisch und kleinkariert. Zu teuer wird die ganze Sache sowieso, und die Kollegen widersprechen sich mit ihren Tipps auch gegenseitig. Rom ist immer schön – Rom ist zu heiß! Weimar ist das Zentrum der Klassik – Weimar ist das Zentrum der Langeweile! Hotels sind besser als Jugendunterkünfte – Hotels sind zu teuer! Der Bus ist das einzig Wahre – der Bus ist ein Albtraum auf Rädern!

Kommt man erst mal in den Niederungen der Detailplanung an, wird es erst richtig aufreibend: Welcher Kollege, welche Kollegin fährt eigentlich mit? Wer käme überhaupt in Frage? Wer wäre bereit und letztlich nicht Belastung, sondern eine Hilfe, auch bei der Organisation? Natürlich will man auch nicht mit jedem der Kollegen losziehen, Sympathie spielt schließlich auch eine Rolle. Aber auch nichts übertreiben, sonst ist der Partner oder die Partnerin des Wunschkollegen vielleicht noch eifersüchtig?

Eigentlich ist ja auch gar keine Zeit für eine Klassenfahrt. Die vielen Schulprojekte, Fortbildungen, Schulveranstaltungen, Sprechtage. Und alles andere im Lehrplan geht natürlich vor. Die »verlorene Zeit« muss ja irgendwie wieder reingeholt werden. Die Vertretungsproblematik und vielleicht dazu noch Missgunst im Kollegium, die ganzen Haftungsfragen, die unklaren Regelungen zu Fahrtkostenerstattungen für Lehrer, Versicherung, Aufsichtspflicht und andere juristische Fragen, die Thematik Reiserecht ganz grundsätzlich – alles Hürden. Und privat muss ja auch alles geregelt werden für eine mehrtägige...


Winter, Oliver
Oliver Winter eröffnete schon als Lehramtsstudent ein kleines Hostel in Berlin-Friedrichshain. Seit 2001 ist er Geschäftsführer eines der größten Hostelbetriebe Europas und heißt jedes Jahr über 5000 Schulklassen in seinen Häusern willkommen.

Olk, Ralf
RALF OLK ist gelernter Reiseverkehrskaufmann, Betreiber eines Jugendhotels, leidenschaftlicher Busfahrer und dreifacher  Vater. Neben seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand des deutschen Fachverbandes für Jugendreisen und als Veranstalter von Gruppenreisen und Klassenfahrten ist ihm die Kinder- und Jugendreiseszene bestens bekannt.



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