Buch, Deutsch, 342 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 236 mm, Gewicht: 679 g
Buch, Deutsch, 342 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 236 mm, Gewicht: 679 g
ISBN: 978-3-11-020137-6
Verlag: De Gruyter
Tiere faszinieren – und das nicht erst seit sie als Helden von Zoo- und anderen Tiergeschichten die Medien erobern. Heute wird das Tier entweder zum Gebrauchs- und Verbrauchsobjekt degradiert oder als „besserer Mensch“ gefeiert. Im Mittelalter dagegen ist der Kontakt zum Tier als Nahrungsspender, Arbeitskraft, Transportmittel und Jagdobjekt bzw. -begleiter noch viel unmittelbarer. Die Zoologie ist noch nicht als eigene Wissenschaft etabliert. Das Verständnis vom Tier wird vielmehr von der christlichen Religion geprägt. Insofern sind Tiere auch in der Bildenden Kunst und Literatur vieldeutige Symbolträger.
Der hier vorgelegte Band legt den Fokus ganz dezidiert auf das Tier als Gegenstand und vor allem als Medium der geistigen Erfassung von Welt und Mensch durch den mittelalterlichen Menschen. Ziel des interdisziplinär konzipierten Bandes ist es zu zeigen, wie das Tier in maßgeblichen mittelalterlichen Diskursen (Religion und Wissenschaft, Jagdalltag und Wappenwesen, Literatur und Kunst) zum Medium der Erkenntnis und Vergegenwärtigung, der Strukturierung und Ordnung sowie der Deutung und Bewältigung von Welt wird.
Zielgruppe
Wissenschaftler, Institute, Bibliotheken / Academics, Institutes, Libraries
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Kinder- und Jugendliteratur, Märchen, Mythen, Sagen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Stoffe, Motive und Themen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Kunst Kunstgeschichte Kunstgeschichte: Völkerwanderung und Mittelalter
Weitere Infos & Material
Sabine Obermaier: Tiere und Fabelwesen im Mittelalter. Ein erster Überblick
Tier und Tierkunde
Stephan Zierlein: Aristoteles und die zoologische Wissenschaft der griechischen Antike
Henryk Anzulewicz: Albertus Magnus und die Tiere
Tier und Religion
Andreas Lehnardt: Behemot und Leviatan – Mythische Urwesen in der jüdischen Tradition
Tier und Geschichte
Ernst-Dieter Hehl: Ein Platz für Fabelwesen: Die mittelalterlichen Weltkarten; Heiko Hartmann: Von Adlern, Löwen und Greifen. Tiere in der historischen und literarischen Heraldik des Mittelalters; Leonie Franz: Im Anfang war das Tier. Zu seiner Funktion und Bedeutung in mittelalterlichen Gründungslegenden
Tier und Kunst
Dethard von Winterfeld: Löwe und Adler; Anette Pelizaeus: Löwen, Drachen, Hasen, Greifen. Provenienz und Rezeption der Tierdarstellungen im Mainzer Dom; Claudia Meier: Bildlichkeit und Rezeption. Tierdarstellungen im Reiner Musterbuch
Tier und Literatur
Günter Prinzing: Tiere und Tierstreit im Spiegel der byzantinischen Literatur; Bettina Bosold-DasGupta: Schweben, kreisen, gleiten, flattern. Zur Semantik der Vögel und Flugbewegungen in Dantes Divina Commedia; Marco Lehmann: Affe und Spiegel. Literarische Begegnungen mit nahen Verwandten