Buch, Deutsch, Band 43, 55 Seiten
Reihe: Kleine Reihe
ISBN: 978-3-942302-20-3
Verlag: Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 erhebt zwar den Anspruch universeller Geltung, schließt aber gleichwohl viele aus. Etwa muslimisch geprägte Regionen des Globalen Südens, in deren Selbstverständnis z.B. Demut eine wichtige Rolle spielt. Oder Kulturen, die Rechte nur in enger Verbindung mit Pflichten zu definieren vermögen. Die Erklärung ist nämlich wesentlich geprägt von der Perspektive der Sieger des Zweiten Weltkriegs, kaum aber von Ländern wie Indien oder großen Regionen wie dem Afrika südlich der Sahara.
Vor diesem Hintergrund plädiert Angelika Nußberger für ein neues Nachdenken über universelle Normen. Sie schlägt die Ausarbeitung eines „Zweiten Kapitels“ der Menschenrechte vor, an der auch die Staaten des Globalem Südens beteiligt werden sollten und das neue Rechten, Pflichten und Verantwortlichkeiten enthalten könnte, etwa das Recht auf eine intakte Natur oder die Rechte künftiger Generationen.