Buch, Deutsch, Band 34, 238 Seiten, KART, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Freiburger Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung
Health Vulnerability städtischer Marginalgruppen in Colombo /Sri Lanka
Buch, Deutsch, Band 34, 238 Seiten, KART, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Freiburger Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung
ISBN: 978-3-88156-793-0
Verlag: VERBVersum Kultur und Medien
Sri Lanka gilt als ein Musterbeispiel postkolonialer Länder, die das Modell des Wohlfahrtsstaates seit ihrer Unabhängigkeit mit einigem Erfolg fortgeführt haben. Positive Sozialindikatoren wie die durchschnittlich hohe Lebenserwartung und Alphabetisierungsrate bekräftigen das Bild einer erfolgreichen Wohlfahrtspolitik bei relativ geringem Pro-Kopf-Einkommen. Jüngste Entwicklungen zeigen jedoch, dass das bisher verfolgte Wohlfahrts-Konzept aufgrund erodierender sozial-politischer Strukturen, demographischer und epidemiologischer Transformationsprozesse und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des ungelösten Konfliktes erheblich ins Wanken gekommen ist.
Das Buch befasst sich exemplarisch mit den Auswirkungen fortschreitender Transitions- und Transformationsprozesse auf die Verwundbarkeit marginalisierter Bevölkerungsgruppen gegenüber gesundheitlichen Risiken im städtischen Sri Lanka (Health Vulnerability). Im Rahmen einer empirischen Verwundbarkeitsanalyse wird in vier ausgewählten Marginalsiedlungen der Hauptstadt Colombo ermittelt, wie die hiesigen Bewohner mit Gesundheitsrisiken und Situationen akuter gesundheitlicher Belastung umgehen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Bedeutung sozialer Netzwerke, innerhalb derer präventive, kurative und rehabilitative Unterstützungsleistungen seitens der unterschiedlichen Netzwerkressourcen erbracht werden. Anhand der Studie lassen sich für die untersuchten Haushalte vier Grundtypen unterschiedlich strukturierter gesundheitsrelevanter sozialer Netzwerke identifizieren. Der Erhalt und die Inanspruchnahme der Netzwerke zur Verminderung der haushaltsbezogenen Health Vulnerability und damit der Erhöhung der Lebenssicherung wird anhand diverser gesundheitlicher Risikoexpositionen dargelegt.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus der empirischen Studie werden schließlich hinsichtlich des Konzeptes eines sozialen Immunsystems als mehr oder weniger formalisiertes gesundheitsrelevantes Sicherungssystem in Anbetracht kränkelnder staatlicher Wohlfahrtsstrukturen diskutiert.