Noack | Drei sind einer zuviel | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 225 Seiten

Noack Drei sind einer zuviel

Roman
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95824-451-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, 225 Seiten

ISBN: 978-3-95824-451-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Können Frauen und Männer befreundet sein? 'Drei sind einer zuviel' von Barbara Noack jetzt als eBook bei dotbooks. Charlotte will das wilde Leben genießen, und das am liebsten mit ihren besten Freunden, dem angehenden Lehrer Peter und dem Architekten Benedikt. Mit ihrer spritzigen Art und unbeschwerten Lebensfreude reißt sie die beiden jungen Männer mitten hinein ins Abenteuer. Es scheint, als könne das Trio nichts trennen ... doch dann kommen plötzlich Gefühle ins Spiel - und Charlotte erkennt, dass sich Träume auch ändern können. Aber ist sie bereit, für ein neues Glück alles aufs Spiel zu setzen? Die Wiederentdeckung des erfolgreichen Romans nach der gleichnamigen Kultserie mit Jutta Speidel, Herbert Herrmann und Thomas Fritsch! Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Drei sind einer zuviel' von Barbara Noack. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Barbara Noack (1924-2022) schrieb mit ihren mitreißenden und humorvollen Bestsellern deutsche Unterhaltungsgeschichte. In einer Zeit, in der die Männer meist die Alleinverdiener waren, beschritt sie bereits ihren eigenen Weg als berufstätige und alleinerziehende Mutter. Diese Erfahrungen wie auch die Erlebnisse mit ihrem Sohn und dessen Freunden inspirierten sie zu vieler ihrer Geschichten. Ihr erster Roman »Fräulein Julies Traum vom Glück«, auch bekannt unter dem Titel »Die Zürcher Verlobung«, wurde zweimal verfilmt und besitzt noch heute Kultstatus. Auch die TV-Serien »Der Bastian« und »Drei sind einer zu viel«, deren Drehbücher Barbara Noack selbst verfasste, brachen in Deutschland alle Rekorde und verhalfen Horst Janson und Jutta Speidel zu großer Popularität. Barbara Noack veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane »Brombeerzeit«, »Danziger Liebesgeschichte«, »Das kommt davon, wenn man verreist«, »Das Leuchten heller Sommernächte«, »Der Bastian«, »Der Duft von Sommer und Oliven«, »Der Traum eines Sommers«, »Der Zwillingsbruder«, »Die Melodie des Glücks«, »Drei sind einer zuviel«, »So muss es wohl im Paradies gewesen sein«, »Valentine heißt man nicht«, »Was halten Sie vom Mondschein?«, »Die Lichter von Berlin« und »Fräulein Julies Traum vom Glück«. Ebenfalls bei dotbooks veröffentlichte Barbara Noack ihre Romane »Eine Handvoll Glück« (auch erhältlich im eBundle »Schicksalstöchter - Aufbruch in eine neue Zeit«) und »Ein Stück vom Leben«, die auch ebenfalls im Doppelband »Schwestern der Hoffnung« erhältlich sind. Im Sammelband erschienen sind auch »Valentine heißt man nicht & Der Duft von Sommer und Oliven«. Die heiteren Kindheitserinnerungen »Flöhe hüten ist leichter«, »Eines Knaben Phantasie hat meistens schwarze Knie«, »Ferien sind schöner« und »Auf einmal sind sie keine Kinder mehr« sind außerdem im Sammelband »Als wir kleine Helden waren« erhältlich.
Noack Drei sind einer zuviel jetzt bestellen!

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Kapitel 1


An einem Aprilabend fuhr Charlotte Müller, genannt Karlchen, mit ihrem rostigen Kombi, der bis zum Kragen mit Töpferwaren aus dem Westerwald beladen war, in München ein.

Der Kombi war halb so alt wie Karlchen. Sie wurde im Juni rostfreie Zwoundzwanzig.

Neben ihr auf dem Beifahrersitz knitterte eine handgemalte Wegbeschreibung ihres Onkels Ernst, die von seiner Lebensgefährtin Marianne mit Rotstift korrigiert worden war.

Karlchen, im Sog der Autoherde von Ampel zu Ampel rollend, entzifferte aus dieser widersprüchlichen Gemeinschaftsarbeit immerhin, daß sie nach der nächsten Kreuzung rechts abbiegen und dann geradeaus fahren mußte bis zu einer Tankstelle, die mangels Kunden stillgelegt worden war.

Die Gegend, durch die sie nach Verlassen der Hauptstraße kam, wurde immer stiller und immer neuer – auch die Bäumchen rechts und links der Straße waren noch fast neu.

Und dann sah sie schon das Betonsilo gegen den Abendhimmel ragen. Es handelte sich um ein Bauherrenmodell, weder schön noch solide gebaut, aber ungemein steuersparend, weshalb Onkel Ernst blindlings zugegriffen hatte, als Ihm eine der Wohnungen angeboten worden war. Anschließend war die Rezession gekommen, die Interessenten ließen sich nicht länger jeden Mist andrehen, deshalb blieben zwei Drittel der Wohnungen unverkauft.

»Was«, so Onkel Ernst, »auch einen Vorteil hat. Dadurch ist es schön ruhig in der Gegend.«

Gegen »schön ruhig« hatte Karlchen nichts einzuwenden, aber mußte es denn gleich so tot sein? Sie stieg aus.

Auf dem riesigen Parkplatz graulten sich fünf Autos, und nun graulte sich Karlchen mit ihnen.

Als sie Koffer und Seesack vor der Haustür abstellte, um nach den Schlüsseln zu suchen, fielen ihr die vielen blinden Namensschildchen auf dem Klingelbrett auf, gerade neun waren beschriftet. Neun Mieter in fünf Stockwerken!

Ob sie nicht doch im Hotel absteigen sollte? Aber auf eigene Kosten? Lieber zittern.

Sie fuhr mit dem Aufzug in den dritten Stock, öffnete vorsichtig die Lifttür, schob Koffer, Seesack und schließlich sich selber auf den betonierten Flur, in dem ihre Schritte hallten wie im Horrorfilm. Ein leeres Haus ist was Schlimmes, aber wer garantierte ihr, daß seine Flure wirklich leer waren, daß da nicht irgendeiner hinter der nächsten Ecke auf sie lauerte, und sie war doch noch so jung –!

Karlchen atmete zum erstenmal tief durch, als sie die Wohnungstür hinter sich zugeschlagen hatte.

Es roch muffig in dem kleinen, dürftig möblierten Zweizimmerapartment. Auf dem Wohnzimmertisch dorrten noch die Blumen von Mariannes letztem München-Besuch vor sich hin.

Telefonläuten holte Karlchen frühzeitig vom Klo. Sie nahm den Hörer ab. Ehe sie etwas sagen konnte, brüllte Onkel Ernst:

»Charlotte! Bist du endlich da? Wir haben schon zweimal angerufen!«

»Nein, dreimal!« rief Marianne dazwischen.

»Wie war die Fahrt nach München?« fragte Onkel Ernst. »Ach, es ging. Aber das leere Haus hier! Die Angst!«

»Alles Gewöhnung«, mischte sich Marianne wieder ein. »Mir ist da noch nie was passiert.«

»Ja, dir –«, sagte Onkel Ernst.

»Steck für alle Fälle das Brotmesser ein, wenn du weggehst«, riet Marianne.

»Lieber den Pfefferstreuer! Dem Gegner direkt in die Augen!« kommandierte Onkel Ernst.

»Da kommt sie doch gar nicht mehr zu. Hallo, Karlchen, bist du noch da?«

»Ja.«

»Ruf Gaby an. Ruf sie gleich an.«

»Warum soll sie denn Gaby gleich anrufen?« hörte sie Onkel Ernst fragen.

»Herrgott, Ernst! Damit sie nicht so allein in München ist.«

Karlchen verabschiedete sich erschöpft und suchte Gabys Nummer aus dem Telefonbuch.

***

Gaby Hess hatte mongolische Augen und schräge Wangenknochen, was Männer ja gerne mögen, und eine Stimme wie ein Kettenraucher am nächsten Morgen. Wenn sie eine kleine Party gab so wie heute, trug sie ihre auf einem Asientrip erworbenen exotischen Gewänder auf.

Zwei junge Buchhändler – Toni und Reni – waren bei ihr, ein juristischer Christoph und Peter Melchior, der dem Telefon am nächsten saß und darum den Hörer abnahm, als es klingelte.

»Hallo? – Wer? – Ich verstehe nicht! Seid mal ruhig!« Er wartete einen Moment, dann sagte er bedauernd in den Hörer: »Die sind nicht ruhig. Wer ist da? – Charlotte?«

Jetzt war es ruhig. Gaby dachte angestrengt nach, ob sie eine Charlotte kannte.

»Ist das so eine Blonde?« erkundigte sich Christoph. Peter betrachtete den Telefonhörer und zuckte die Achseln.

»Ach, Karlchen!« begriff Gaby plötzlich und riß ihm den Hörer aus der Hand. »Du?! Wo steckst du denn? – In München! Seit wann? – Ja, Mensch, dann komm doch her. Komm gleich. Ich hab paar Typen hier. Wir feiern Abschied. – Was? Warum denn nicht?«

»Weil ich mich fürchte«, erklärte Karlchen am anderen Ende der Leitung. »Bin ich endlich hier oben und froh, daß mich keiner abgemurkst hat, soll ich schon wieder runter! Das verkrafte ich nicht.«

»Stell dich nicht an! Glaubst du, Verbrecher haben nichts anderes zu tun, als auf dich zu warten?« war alles an Mitgefühl, was Gaby aufbrachte. »Nun komm schon, komm so, wie du bist. Okay?«

Ehe Karlchen die Wohnung verließ, steckte sie das Brotmesser ein und den Pfefferstreuer – denk daran, dem Gegner direkt in die Augen!

»Wann geht dein Zug?« fragte Gaby beim Austeilen des Heringssalates.

»So um neun rum.«

Alle Anwesenden sahen mitleidig auf Peter Melchior, der morgen früh nach Nebel im Bayerischen Wald nahe der tschechischen Grenze reisen und dort seine erste Stellung als Lehrer antreten würde.

»Wenn ich mir vorstelle, ich müßte morgen an den Arsch der Welt«, sagte Christoph. »Also soviel könnte ich gar nicht saufen!«

»Ich hab ja nicht Großstadtlehrer gelernt, sondern Lehrer«,

gab Peter zu bedenken. »Außerdem hat’s da auch Kinder, die unterrichtet werden müssen!«

»Na ja – aber ausgerechnet von dir!?«

Und dann kam Karlchen.

Gaby stellte sie vor mit dem Zusatz: »Wir sind beinah verwandt. Meine Tante Marianne lebt mit ihrem Onkel Ernst seit 15 Jahren zusammen.«

»Eernst, ach, Eernst, was du mir alles leernst!« fiel Toni dazu ein.

»Und das sind meine Freunde Reni, Toni, Peter, Christoph. Hier hast’n Glas. Magst du was essen? Peter, rutsch mal, laß Karlchen sitzen.«

Peter rutschte und betrachtete dabei den Neuzugang. Lange Beine in gelben Stiefeln, frostgerötete Knie und ein lodengrüner Minirock. Obgleich sie schlank war, wirkte sie ein bißchen pummelig. Karlchen nannte es ihren alternden Babyspeck, der müßte dringend weg, und ab nächsten Montag würde sie ganz bestimmt mit der Hungerei anfangen …

Unter ihrem rotblonden, starken Wikingerhaar leuchteten viele, viele winterfeste Sommersprossen. Ihre Augen waren braun wie dunkles Bernstein.

»Karlchen kommt aus Montabaur, aus dem Westerwald«, erzählte Gaby.

»O du schöner Wehehesterwald –«, sang Toni.

Karlchen sah ihn gequält an, die Gabel im Heringssalat. Da brach er ab.

»Danke«, sagte sie.

»Stell dir vor, Karlchen, Peter zieht morgen in den Bayerischen Wald. Als LAA. Weißt du, was das ist?«

Sie überlegte und tippte auf Götz von Berlichingen. »Falsch«, sagte Christoph, »das ist L–M–A–A. Ein LAA ist ein Lehr-Amts-Anwärter. Spricht sich schön flüssig, nicht?«

»Möchten Herr Lehramtsanwärter noch ’n kleinen Schluck?« fragte Gaby.

Peter seufzte: »MannohMann! Was ich mich freu, wenn ich euer blödes Gerede nicht mehr hören muß.«

»Das ist sein Galgenhumor«, sagte Reni zu Karlchen. »Dabei werden wir ihm fehlen. Wir werden ihm ja so fehlen!«

Peter schaute Reni an und wollte etwas sagen, wurde aber durch Karlchen abgelenkt, die sich verschluckt hatte und hustete.

»Hände hoch!«

Sie hob gehorsam die Arme. Er schlug ihr auf den Rücken. »Nicht so doll«, sagte Gaby, »sonst verrutschen ihr die Rippen.«

Und dann tranken alle auf Peters Wohl und schönes, lehramtsanwärterliches Gelingen.

»Komisch, wie beliebt man plötzlich bei seinen Freunden ist, wenn sie einen loswerden«, stellte er fest. »Da merkt man doch –«

Er brach ab und staunte in Karlchens geöffnete Tasche, in der sie nach Tempotüchern suchte. Dabei sah er das blanke Brotmesser liegen.

»Ist was? Du wolltest doch was sagen!« erinnerte Gaby. Peter blickte auf. »Ich hab’s vergessen –«

Karlchens Tasche war nun wieder zu. Sie aß den Teller auf ihren Knien leer.

»Mach bloß keine Kollegin an«, sagte Reni zu Peter. »Ich kenn dich doch. Das dauert paar Wochen, dann bist du sie leid, aber noch immer an derselben Schule wie sie, und das in ’ner Kleinstadt –«

»Ich fang da schon nichts an.« Peter sah auf die Uhr und erhob sich. »Muß nach Hause. Hab noch nicht gepackt.« »Wir gehen auch«, sagte Toni zu Reni.

»Wir besuchen dich mal. Wir kommen alle nach Nebel, nicht wahr?«

Karlchen blieb bei Gaby zurück. »Sag mal, macht es dir was aus, wenn ich heut nacht bei dir schlafe?«

Gabys Begeisterung hielt sich in Grenzen.

»Nein, natürlich nicht – ich meine, jederzeit – bloß ausgerechnet heute geht’s schlecht –« Sie blickte auf Christoph.

»Ach so, verstehe.« Und Karlchen lief den andern hinterher die Treppe hinunter.

Auf der Straße wartete sie ab, bis sich...


Noack, Barbara
Barbara Noack, geboren 1924, hat mit ihren fröhlichen und humorvollen Bestsellern deutsche Unterhaltungsgeschichte geschrieben. In einer Zeit, in der die Männer meist die Alleinverdiener waren, beschritt sie bereits ihren eigenen Weg als berufstätige und alleinerziehende Mutter. Diese Erfahrungen wie auch die Erlebnisse mit ihrem Sohn und dessen Freunden inspirierten sie zu vieler ihrer Geschichten.
Ihr erster Roman „Die Zürcher Verlobung“ wurde gleich zweimal verfilmt und besitzt noch heute Kultstatus. Auch die TV-Serien „Der Bastian“ und „Drei sind einer zu viel“, deren Drehbücher die Autorin verfasste, brachen in Deutschland alle Rekorde und verhalfen Horst Janson und Jutta Speidel zu großer Popularität.

Bereits bei dotbooks erschienen:
„Die Zürcher Verlobung“
„Der Bastian“
„Danziger Liebesgeschichte“
„Drei sind einer zuviel“
„Eine Handvoll Glück“
„Ein Stück vom Leben“
„Brombeerzeit“
„Ein gewisser Herr Ypsilon“
„Jennys Geschichte“
„Der Zwillingsbruder“
„Italienreise – Liebe inbegriffen“
„Valentine heißt man nicht“
„Geliebtes Scheusal“
„Was halten Sie vom Mondschein?“
„So muss es wohl im Paradies gewesen sein“
„… und flogen achtkantig aus dem Paradies“
„Das kommt davon, wenn man verreist“
„Auf einmal sind sie keine Kinder mehr“
„Flöhe hüten ist leichter“
„Eines Knaben Phantasie hat meistens schwarze Knie“
„Ferien sind schöner“



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