E-Book, Deutsch, 188 Seiten
Nitzsche Gedanken und Kreis
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-3792-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Autobiografisches. Nitzsche meets Nietzsche. Träume von der Zukunft der Menschheit.
E-Book, Deutsch, 188 Seiten
ISBN: 978-3-7534-3792-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Es handelt sich bei Gedanken und Kreis um die Erstlingswerke des Autors: Gedanken über Ich und Umwelt sowie Kreis unendlich und unterschiedlich, die handschriftlich verfasst in zwei kleinen Ringbüchern vorliegen. Nach der Lektüre von Also sprach Zarathustra von Friedrich Nietzsche schrieb der Autor sein erstes Werk in zwei Wochen. Die Themen sind Existenz und Simulation, Sinn des Lebens, Krankheit und Tod, der ewige Friede unter uns Menschen pax aeterna, eine neue Moral für uns Menschen sowie die Reise ins All, Leben schaffen aus Liebe und schließlich das Ende allen Lebens und des Kosmos und sein Neuanfang.
Dr. Rainar Nitzsche wurde am 27.12.55 in Berlin geboren, ging im Saarland zur Schule und lebt in Kaiserslautern, wo er Biologie studierte und über Brautgeschenke bei Spinnen promovierte. Er ist gelernter Buchhändler und gründete 1989 den Rainar Nitzsche Verlag. Seit 2015 veröffentlicht er seine Bücher als Autor bei BoD, bookrix und neobooks. Bisher erschienen von ihm die Pfadwelten-Romane, Bücher mit fantastischer Kurzprosa, Lyrikbände sowie Titel unter dem Pseudonym Olaf Olsen. Seit seiner Jugend fotografiert er Tiere. Spinnenfotos finden sich in seinen Sachbüchern über Spinnen. Seine Kunstbücher enthalten künstlerisch verfremdete Fotos, meistens mit eigenen Texten.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Dreieinigkeit und Fünfheit
Die 5-heit (Licht, Leben, Liebe, Friede, Eins-sein) 117 Oh, meine Heimat,
wie liebe ich dich!
Wann werde ich in dir sein? 2
Mutter, lass mich gehen,
aus deinem Schoß hinaus,
in die unendliche Welt!
Bald ist die Zeit reif dazu. 3
Vater, leuchte mir und weise mir
den Weg zur Ewigkeit! Hiermit habe ich meine Dreieinigkeit gefunden: Vater, Mutter und Heimat, wie in der Bibel, wo Gott Vater und Sohn und Heiliger Geist ist. Wichtiger aber ist die Fünfheit, die ich aufgestellt habe, in einem Bilde, das ich im August 1974 gemalt habe. Diese fünf Elemente sind es, die mir hier zum ersten Mal in ihrem Zusammenhang und in ihrer Bedeutung für das Leben aufgegangen sind. 1 Licht An erster Stelle steht das Licht, das alles beleuchtet, die Pflanzen zum Wachsen bringt, allen Wesen Energie schenkt und die Freude am Leben vergrößert. Es verjagt alles »Böse« und Dunkle und macht alles sauber. Es reinigt und klärt, erleuchtet den Geist. Wenn es sich in Wasser spiegelt, zeichnet es Bilder von ungeahnter Schönheit, bizarre, verzerrte Formen unter einem Winkel, den man sonst nicht zu sehen bekommt. Zerlegt ergibt es ein ganzes Spektrum von Farben, von Rot bis Violett, alles aus weißem Licht entstanden, in weißem Licht vorhanden. Die Sterne wären keine Sterne ohne das Licht, niemand würde sie sehen können, auch wenn sie in weiter Entfernung von uns lange vergangene Zeiten darstellen, die bei uns in tiefer Vergessenheit, im Schleier der Zeit versunken sind. Ohne es wäre das All trostlos, dunkel und finster. Von ihm ging das Leben auf der Erde aus, ohne es gäbe es keines hier auf Erden. Seine Energie erhält alle Wesen am Leben und erquickt sie mit seinem lieblichen, sanften, freundlichen, warmen, friedlichen Strahlen. Doch wie alles, das existiert, ist es selbst nichts Unbedingtes. Es hat nicht nur eine Seite, sondern viele Formen in Bezug auf den Menschen. Licht Der Mensch, der in der Wüste verschmachtend nach Wasser lechzt und sich mühsam Fata Morgana sehend voran schleppt, immer weiter, nicht aufgeben wollend, diesem erscheint die Sonne als mörderisches Ungeheuer, das nichts anderes im Sinn hat als ihn zu vernichten, ihn durch seine grausamen Strahlen, die unerbärmlich vom klaren wolkenlosen Himmel hinunterbrennen, zu töten. Auch in Trockengebieten, die durch eine Klimaverschiebung, in Afrika z. B., immer größer werden, also z. B. in der Sahara, die sich immer mehr ausdehnt, dort wo zur Römerzeit die Kornkammer lag, hier also liegen die Menschen nur im Kampf mit ihr, der großen Freuden- und Schreckenbringerin, im Kampf nach Wasser, diesem kostbaren und notwendigen Lebensgut. 2 Leben Aus Licht entsteht Leben. Leben ist Licht, ein Leuchten, eine Perle im Kosmos. Das Leben ist es, was ich am meisten liebe - nicht verwunderlich ist dies, da ich ja selbst ein Teil des Ganzen, ein Stück Leben bin. Wärme geht von ihm aus, keine kalte Maschinerie, kein kalter Stahl, kein kaltes Eisen. Nicht mathematisch exakt rund, gerade oder schief ist es. Nein, es ist die Form des Unregelmäßigen. Deshalb ist es so vielfältig, denn es gibt »unendlich« viele Möglichkeiten der Unregelmäßigkeit, mehr als es regelmäßige Formen gibt. Und in dieser Unregelmäßigkeit liegt eine ewig pulsierende Bewegung, ein Ausdruck des kosmischen Pulsschlages, der sich schon in der Sonne, in der Erde und in den Sternen, in ihrem Leben bemerkbar macht. Was macht der Mensch? Überall kreucht und fleucht es, in allen Größen und Schattierungen auf der Erde. Angefangen von nur mikroskopisch, ja nur mit dem Elektronenmikroskop zu erforschenden Lebensformen, die man schon fast nicht mehr als solche bezeichnen will - aber es ist eben Vieles nur eine reine Definitionssache -, den Viren, über die Einzeller wie Bakterien, Amöben bis hin zu den Vielzellern, den übrigen Pflanzen und den übrigen Tieren. Die einzelnen Arten liegen dabei in einem Kampf ums Dasein, aber gleichzeitig in einem harmonischen Beieinander. Trotz Tod entsteht immer wieder neues Leben. Wenn eine Art ausstirbt, entsteht dafür immer wieder eine neue oder sogar mehrere neue Arten, so dass heute nach vier Milliarden Jahren Erdentwicklung nahezu alle Gegenden vom Leben besetzt sind, angefangen von heißen Quellen bis hin zum Polarmeer und den Polen, von Sümpfen bis hin zu Gebirgen, von Seen bis zum Meer. Überall pulsiert es. Ein vielzähliger Pulsschlag war es seit Langem, aber jetzt wird es immer mehr der Pulsschlag einer einzigen Art, der alles andere überdeckt, überdröhnt mit seiner Ausbreitung: der Mensch. Er, der Hochnäsige, der er glaubt, die Krone der Schöpfung zu sein, handelt auch danach. Rachsüchtig, neidisch, eifersüchtig, besitzgierig mordet und brennt er alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt, was ihm nicht passt, mit brutaler Gewalt zerschmettert er es. Einhergehend mit der Explosion seiner Art, die jetzt schon vier Milliarden18 »Individuen« zählt, von denen man besser sagt: nahezu vier Milliarden an Masse zählt, drängt er das übrige Leben zurück. Langsam erst beginnt er zu begreifen, dass er sich damit selbst vernichtet, letzten Endes. Aber noch handelt er nicht danach. Auch hat er die Eigenart, ein »Meister« in der Aggression zu sein: Nicht nur alles andere Lebende tötet er gerne, auch sich selbst frisst er auf, mit aller Tücke und List. Als Vorwand führte er vor kurzem noch den »Kampf ums Dasein« an, als Vorwand, andere seiner Art »berechtigt« auszutilgen und mit Krieg zu überschütten. Er, der sich über alle Grenzen der Natur, über alle Naturgesetze hinweggesetzt hat oder es zumindest glaubt, glaubte zur gleichen Zeit, ein solches Gesetz anführen zu können, um sein Handeln zu rechtfertigen. Denn einen Kampf um Dasein unter den Arten gibt es für den Menschen auf der Erde nicht mehr, nur einen Kampf um Dasein unter den Nationalstaaten, den Ideologien und auch den Individuen in einer unmenschlichen menschlichen Gesellschaft. Aber vielleicht lernt er noch zu denken und danach zu handeln, bevor er nicht mehr denken kann, weil er sich mit seinem »eigenen« Planeten in die Luft gesprengt hat. In Bezug auf Gesellschaft, Politik, Gut und Böse und Gerechtigkeit sind mir am 8.4.1975 einige Gedanken gekommen, anlässlich des Norus Festes, einer persischen Veranstaltung, zu der ich durch meinen Studienkameraden Reza Z. gekommen bin. Stark politisch waren allerdings die Vorführungen und Reden der CISNU-Mitglieder, die abends ab 20.00 Uhr gehalten und vorgetragen wurden. Aber gerade durch die prokommunistische, prokämpferische Propaganda bin ich inspiriert worden, dies zu schreiben: Sieh da, ein Mörder, sehe in sein grausames Gesicht! Siehst du nicht seine Augen funkeln vor Hass und Machtgier. Es ist kein Mensch mehr, ein wildes Tier ist es, allgemeingefährlich, bestialisch und unberechenbar. Die Gesellschaft, die Allgemeinheit muss davor geschützt werden. Also nicht wie hinter Gittern mit ihm! »Was, der soll sich auf unsere Kosten vollfressen? Fort mit ihm! Die Todesstrafe muss her! Aufhängen soll man ihn, diese Bestie, diesen Unhold!« Zum Glück hat die Gerechtigkeit gesiegt, die gute Polizei hat die bösen Verbrecher niedergeschossen, diese Schweine! Wie konnten sie nur die armen unschuldigen Kinder und alten Leute bedrohen? Wie konnten sie das viele gute schöne Geld rauben? Wie konnten sie nur den armen Nachtwächter niederschlagen. Das ist ihre gerechte Strafe, ihr verdientes Los. Das Gute musste siegen. Das Böse durfte keine Chance haben. Es lebe der Kampf! Nieder mit dem Schah-Regime, dieser Terrorclique, den USA-Handlangern! Nieder mit ihm! Es lebe die Arbeiterklasse! Und dass sie lebt, beweist die Hinrichtung des kapitalistischen Ausbeuters X. Sieg der Revolution. Nieder mit dem Militärregime, das Arbeiter und Bevölkerung unterdrückt!« Oh, meine Brüder, wie armselig seid ihr doch! Wisst ihr denn, was Gut und Böse ist? Dürft ihr denn das ausüben, was ihr Gerechtigkeit nennt? Glaubt ihr wirklich, dass ihr mit Gewalt, die ihr gut nennt, die Gewalt besiegen könnt? Glaubt ihr denn, mit Krieg den Krieg abschaffen zu können? Ihr armseligen Würmer, ja, ihr, die ihr hier noch weit unterhalb aller übrigen Lebewesen steht, die ihr besser Todeswesen heißen müsstet, die ihr nur Hass, Neid und Rache kennt und doch gleichzeitig von Frieden und Liebe redet. Oh, kämet ihr doch zur Vernunft! Lerntet ihr doch denken und erkennen, dass der Wahnsinn in eurem Handeln liegt! Lerntet ihr doch in Frieden und mit Liebe zu handeln! Könnt ihr nicht aufhören zu töten, das Leben, euch selbst zu vernichten? Aber noch immer sagt der eine, ein Demokrat: »Es beginne die große Säuberung und Reinigung, auf dass die faschistischen Elemente ausgeräuchert werden und die Demokratie lebe!« Und der andere sagt: »Vernichtet die Anhänger des gestürzten Systems! Der Faschismus soll leben!« Auf dass ein Dritter komme, der...




