E-Book, Deutsch, Band 122, 409 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Nitschke Utopie und Krieg bei Ludwig Achim von Arnim
Nachdruck 2012
ISBN: 978-3-11-091031-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, Band 122, 409 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte
ISBN: 978-3-11-091031-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Für den hochkomplexen Übergang der Gesellschaftsformation zur Moderne als historisches und bewusstseinsgeschichtliches Phänomen um 1800 haben die verschiedenen Kriege im Gefolge der Französischen Revolution eine grundlegende Bedeutung als bestimmende Epochenerfahrung, die ihren gravierenden Niederschlag vor allem auch bei Ludwig Achim von Arnim (1781–1831) findet. Sein gesamtes Werk kann als Auseinandersetzung mit der Krisenzeit im Zeichen der symptomatischen kriegerischen Ereignisse verstanden werden. Dieser Impetus spiegelt sich speziell in seinen poetischen Texten, in deren Realitätskonstruktionen sich die Veränderung von Erfahrungsmustern in der Semantik mit besonderer Intensität einschreibt.
Den entscheidenden Zugriff für die Untersuchung dieses poetischen Transformationsverfahrens bilden dabei Arnims textliche Utopien (im Aufsatz , im , im Anton-Fragment, in den und späteren Erzählungen), die auf die Folgen des epochalen Umbruchs vornehmlich mit einem neuen Gemeinschaftsverständnis und einem modernen Individualitätskonzept reagieren. Im Rekurs auf den von Niklas Luhmann explizierten Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und Semantik wird es möglich, Arnims utopische Erfahrungskoordination bzw. deren allmähliche Veränderung auf einen elementaren strukturellen Wandel zurückzubeziehen sowie auch die ästhetisch gedeutete historische Realität in seinen Texten wiedererkennbar und für die Interpretation fruchtbar zu machen.