Sonstiges, Deutsch
Ein Essay über den Ehrenkodex der Samurai
Sonstiges, Deutsch
ISBN: 978-3-939696-07-0
Verlag: Vocalbar
Inazo Nitobes "Bushido. Die Seele Japans" bietet aufschlussreiche Einblicke in die historischen und kulturellen Hintergründe der legendären Samurai und ihren Ehrenkodex. Der Essay zeichnet die Einflüsse nach, die in der japanischen Gesellschaft bis heute wirksam sind.
Zielgruppe
Asien-Interessierte, Leser/Hörer mit Interesse an Samurai
Weitere Infos & Material
1. Kapitel: Bushido als ethisches System
2. Kapitel: Quellen des Bushido
3. Kapitel: Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
4. Kapitel: Mut, der Geist des Wagens und des Ertragens
5. Kapitel: Wohlwollen, das Mitfühlen des Ertragens
6. Kapitel: Höflichkeit
7. Kapitel: Wahrheit oder Wahrhaftigkeit
8. Kapitel: Ehre
9. Kapitel: Geduld und langes Ertragen
10. Kapitel: Die Pflicht der Treue
11. Kapitel: Erziehung eines Samurai
12. Kapitel: Selbstbeherrschung
13. Kapitel: Die Einrichtung der Selbsttötung und der Rache
14. Kapitel: Das Schwert ist die Seele des Samurai
15. Kapitel: Erziehung und Stellung der Frau
16. Kapitel: Der Einfluss des Bushido
17. Kapitel: Ist der Bushido-Geist noch lebendig?
18. Kapitel: Sind die Tage des Bushido gezählt?
„Die Ritterlichkeit ist eine Blüte, die auf dem Boden Japans ebenso einheimisch ist wie ihr Zeichen, die Kirschblüte. Sie ist keine getrocknete Gattung einer alten Tugend, die im Herbarium unserer Geschichte aufbewahrt wird. Sie ist unter uns noch ein lebendiges Wesen von Kraft und Schönheit; und wenn sie auch keine greifbare Form und Gestalt annimmt, so durchdringt sie nichtsdestoweniger den Bereich unserer Moral und zeigt uns, dass wir noch unter ihrem mächtigen Zauber stehen.“
Mit diesen Worten beginnt Inazo Nitobe seinen Essay über das Bushido, die Verhaltenslehre und der Ehrenkodes der Samurai. Während wir von diesen legendären Kriegern vermeintlich zu wissen glauben, denn unzählige Geschichten, Berichte, Sagen, Filme vermitteln das Bild des treuen, selbstbeherrschten, willensstarken, todesmutigen, asketischen Kämpfer – während wir also von den Samurai im Bilde zu sein glauben, wissen wir über ihre kulturellen und historischen Hintergründe so gut wie nichts. Und genau das ärgert Inazo Nitobe, diesen japanischstämmigen Amerikaner, der bereits 1899. Mit seinem Essay spricht er ganz gezielt den Leser der westlichen Welt an, dem er das Gedankengut des heutigen Japan näherbringen will, indem er seine Wurzeln erklärt. Allzu oft hat er es erlebt, wie durch Unkenntnis und Unverständnis der japanischen Eigenheiten Gesten, Handlungen, Redewendungen falsch interpretiert und negativ ausgelegt wurden. An plastischen, heute noch aktuellen Beispielen zeigt er, wie sich aus der unterschiedlichen Denkweise von Europäern und Japanern etwa das Annehmen eines Geschenkes komplett anders darstellt, beide Verhaltensweisen aber vor ihrem jeweiligen kulturellen Hintergrund folgerichtig und in sich konsequent sind.
Als Gelehrter und Kenner beider philosophischen Traditionen kann Nitobe mit klarer Sprache und großem Verständnis Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten aufzeigen; dadurch gewinnt der Text eine erstaunliche Spannung und hat auch heute noch, in einer zunehmend globalisierten Welt, hohe Aktualität.