Nikhilananda | Die Botschaft Sri Ramakrishnas | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 2169 Seiten

Nikhilananda Die Botschaft Sri Ramakrishnas

nach den Aufzeichnungen von M.; vollständige Ausgabe
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-7275-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

nach den Aufzeichnungen von M.; vollständige Ausgabe

E-Book, Deutsch, 2169 Seiten

ISBN: 978-3-7534-7275-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die erste vollständige Übersetzung des Klassikers "The Gospel of Sri Ramakrishna" von Swami Nikhilananda Enthalten sind die Gespräche von Sri Ramakrishna sowie die täglichen Ereignisse aus seinen vier letzten Lebensjahren (1882-1886), die sein vertrauter Schüler M. (Mahendranath Gupta) aufgezeichnet hat. Swami Nikhilananda hat ihnen eine ausführliche Biografie über den Meister vorangestellt. Sri Ramakrishna war einer der bekanntesten Heiligen des modernen Indien und lebte von 1836 bis 1886. Die meiste Zeit seines Erwachsenenlebens verbrachte er in Dakshineswar bei Kalkutta, wo er zunächst als Tempelpriester wirkte und später intensive spirituelle Übungen machte. In den bekannten Tempelgarten kamen viele Besucher. In den späteren Jahren kamen v.a. junge Männer aus der gebildeten Schicht und wurden teils seine Schüler. Der Meister besuchte regelmäßig einige Familienväter, die in Kalkutta lebten, wobei sich in ihren Häusern feste Treffpunkte für die Schüler bildeten. Gegen Ende seines Lebens entstanden aus dem Kreis seiner Schüler die Gruppe der künftigen Mönche, von denen Narendra (Swami Vivekananda) eine führende Rolle spielte, und die der Verheirateten. Neben vielen Gesprächen erfährt der Leser sehr detailreich vom täglichen Leben Sri Ramakrishnas, von der Zeit seiner schweren Erkrankung an Kehlkopfkrebs sowie von der spirituellen Entwicklung seiner Schüler. Auch die unmittelbare Zeit nach seinem Tod, in der die ersten Schüler Mönche wurden und das Kloster in Baranagore entstand, wird lebhaft geschildert. Sri Ramakrishnas Lehre betont die gleichberechtigte Gültigkeit aller Religionen. Er empfahl den Weg der Gottesliebe (Bhakti), die zur Gotteserkenntnis führt. Seine religiöse Erfahrung war von vielen Visionen geprägt, v.a. von der Göttlichen Mutter Kali, der er besonders ergeben war, und von häufigem Versunkensein in Samadhi. Besonders markant sind die vielen Beispiele aus dem täglichen Leben und die Gleichnisse, mit denen er seine Lehre veranschaulichte. Die Printversion ist in zwei Bänden unter demselben Titel erhältlich. Daneben gibt es noch eine verkürzte Ausgabe.

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Narendranath
Narendra im Gartenhaus in Cossipore, 1886
Um seine Botschaft in allen vier Himmelsrichtungen der Erde zu verbreiten, benötigte Sri Ramakrishna ein starkes Werkzeug. Mit seinem gebrechlichen Körper und den zarten Gliedern konnte er keine großen, weiten Reisen unternehmen. Und solch ein Werkzeug wurde in Narendranath Dutta, seinem geliebten Naren, gefunden, der später als Swami Vivekananda weltweit bekannt wurde. Noch bevor der Meister Narendranath traf, hatte er ihn in einer Vision als einen Weisen gesehen, der in Meditation über das Absolute versunken war und auf Sri Ramakrishnas Bitte hin eingewilligt hatte, als Mensch geboren zu werden, um ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Narendra wurde am 12. Januar 1863 in Kalkutta in einer aristokratischen Kayastha-Familie geboren. Seine Mutter war von den großen hinduistischen Epen erfüllt. Sein Vater, ein angesehener Anwalt am Hohen Gericht in Kalkutta, war ein religiöser Skeptiker, ein Freund der Armen und spottete über die sozialen Gepflogenheiten. Bereits als Junge und Jugendlicher besaß Narendra großen Mut und Geistesgegenwart, eine lebendige Vorstellungsgabe, große Gedankenkraft, einen wachen Verstand, ein außerordentlich gutes Gedächtnis, Liebe zur Wahrheit, Leidenschaft nach Reinheit, einen unabhängigen Geist und ein zartes Herz. Er war ein hervorragender Musiker und erlangte auch Fähigkeiten in Physik, Astronomie, Mathematik, Philosophie, Geschichte und Literatur. Er wuchs zu einem sehr attraktiven jungen Mann heran. Selbst als Kind meditierte er und konnte sich gut konzentrieren. Obwohl er frei und leidenschaftlich in Wort und Tat war, gelobte er strenge religiöse Keuschheit und ließ nie zu, dass das Feuer der Reinheit durch die geringste Verunreinigung von Körper oder Seele ausgelöscht wurde. Als er im College die rationalistischen westlichen Philosophen des 19. Jahrhunderts las, wurde sein Kinderglaube an Gott und die Religion erschüttert. Er akzeptierte keine Religion aus bloßem Glauben. Er wollte Gottesbeweise. Aber schon bald entdeckte er mit seinem leidenschaftlichen Wesen, dass die bloße universale Vernunft kalt und blutleer war. Sein emotionales Wesen war mit einer reinen Abstraktion unzufrieden und verlangte nach einer konkreten Unterstützung in den Stunden der Versuchung. Er wollte eine äußere Kraft, einen Guru, der Vollkommenheit im Fleisch verkörperte und den Aufruhr seiner Seele beschwichtigte. Er wurde von der unwiderstehlichen Persönlichkeit Keshabs angezogen und trat dem Brahmo Samaj bei, wo er im Chor sang. Aber er fand im Samaj keinen Guru, der sagen konnte, dass er Gott gesehen hatte. In seinem geistigen Konflikt und seiner Seelenqual kam Narendra zu Sri Ramakrishna nach Dakshineswar. Er war damals achtzehn Jahre alt und besuchte seit zwei Jahren das College. Er betrat zusammen mit einigen fröhlichen Freunden das Zimmer des Meisters. Auf Sri Ramakrishnas Bitte hin sang er einige Lieder, in denen er seine ganze Seele ausschüttete, und der Meister ging in Samadhi ein. Einige Minuten später verließ Sri Ramakrishna plötzlich seinen Sitzplatz, nahm Narendra bei der Hand und führte ihn auf die abgeschirmte Veranda nördlich von seinem Zimmer. Sie waren allein. Der Meister sprach Narendra sehr zärtlich an, als wären sie schon lange Freunde, und sagte: „Ach, du bist sehr spät gekommen. Warum warst du so unfreundlich und hast mich all diese Tage warten lassen? Meine Ohren sind es leid, die nutzlosen Worte der weltlichen Menschen zu hören. Ach, wie sehr habe ich mich danach gesehnt, meinen Geist ins Herz von jemandem zu gießen, der meine Botschaft aufnehmen kann!“ So sprach er und schluchzte die ganze Zeit. Dann stand er mit gefalteten Händen vor Narendra und sprach ihn als Narayana an, der auf Erden geboren war, um die Not der Menschheit zu beseitigen. Er griff nach Narendras Hand und bat ihn, allein und sehr bald wiederzukommen. Narendra war verwundert. „Was habe ich da gesehen?“, fragte er sich. „Er muss völlig verrückt sein. Ich bin der Sohn von Viswanath Dutta. Wie kommt er nur dazu, auf diese Weise mit mir zu reden?“ Als sie ins Zimmer zurückkehrten und Narendra den Meister mit den anderen sprechen hörte, war er überrascht darüber, in seinen Worten eine innere Logik zu finden, eine bemerkenswerte Aufrichtigkeit und einen überzeugenden Beweis seines spirituellen Wesens. Auf Narendras Frage: „Herr, hast du Gott gesehen?“, antwortete der Meister: „Ja, ich habe Gott gesehen. Ich habe Ihn greifbarer gesehen, als ich dich sehe. Ich habe mit Ihm vertrauter gesprochen, als ich mit dir spreche.“ Der Meister fuhr fort: „Aber, mein Kind, wer will schon Gott sehen? Die Leute vergießen kannenweise Tränen für Geld, Frau und Kinder. Würden sie nur einen Tag lang um Gott weinen, dann würden sie Ihn bestimmt sehen.“ Narendra war verblüfft. Diese Worte konnte er nicht anzweifeln. Es war das erste Mal, dass er einen Menschen hatte sagen hören, dass er Gott gesehen hatte. Aber er konnte diese Worte des Meisters nicht mit der Szene, die sich vor wenigen Minuten auf der Veranda abgespielt hatte, in Einklang bringen. Deshalb kam er zu dem Schluss, dass Sri Ramakrishna fanatisch war, und kehrte ziemlich verwirrt nach Hause zurück. Bei seinem zweiten Besuch etwa einen Monat später fühlte sich Narendra von der Berührung des Meisters plötzlich überwältigt. Die Wände des Zimmers und alles um ihn herum drehten sich und verschwanden. „Was tust du mit mir?“, rief er entsetzt. „Ich habe Vater und Mutter zuhause.“ Er sah, wie sein eigenes Ego und das ganze Weltall nahezu von einer namenlosen Leere verschlungen wurden. Mit einem Lachen brachte ihn der Meister mühelos wieder zu sich. Narendra dachte, er sei hypnotisiert worden, aber er konnte nicht verstehen, wie ein Fanatiker den Geist einer starken Persönlichkeit, wie er eine war, in seinen Bann ziehen konnte. Verwirrter als jemals zuvor ging er heim und beschloss, künftig vor diesem seltsamen Mann auf der Hut zu sein. Aber bei seinem dritten Besuch ging es Narendra nicht besser. Diesmal verlor er bei der Berührung des Meisters völlig das Bewusstsein. Während er noch in diesem Zustand war, fragte Sri Ramakrishna ihn über seine spirituelle Vorgeschichte, seinen Aufenthaltsort, seine Aufgabe in dieser Welt und die Dauer seines sterblichen Lebens aus. Die Antworten bestätigten, was der Meister bereits wusste und vermutet hatte. Unter anderem erfuhr er, dass Narendra ein Weiser war, der bereits Vollkommenheit erlangt hatte, und dass er am Tag, an dem er von seinem wahren Wesen erfahren würde, seinen Körper in Yoga durch einen Willensakt aufgeben würde. Einige weitere Treffen beseitigten bei Narendra noch die letzten Spuren seiner Ansicht, dass Sri Ramakrishna ein Fanatiker sei oder ein hinterlistiger Hypnotiseur. Seine Integrität, Reinheit, Entsagung und Selbstlosigkeit standen außer Frage. Aber Narendra konnte keinen Menschen, keinen unvollkommenen Sterblichen als seinen Guru akzeptieren. Als Mitglied des Brahmo Samaj konnte er nicht glauben, dass ein menschlicher Mittler zwischen Mensch und Gott nötig war. Vielmehr lachte er offen über Sri Ramakrishnas Visionen und hielt sie für Halluzinationen. Doch in der geheimen Kammer seines Herzens trug er eine große Liebe für den Meister. Sri Ramakrishna war der Göttlichen Mutter dankbar, dass Sie ihm jemand geschickt hatte, der seine eigenen Erkenntnisse bezweifelte. Oft bat er Narendra, ihn zu prüfen, wie die Geldwechsler ihre Münzen prüfen. Er lachte über Narendras beißende Kritik an seinen spirituellen Erfahrungen und seinem Samadhi. Wenn ihn manchmal Narendras scharfe Worte betrübten, tröstete die Göttliche Mutter ihn, indem Sie sagte: „Warum hörst du auf ihn? In einigen Tagen wird er jedes deiner Worte glauben.“ Er konnte Narendras Abwesenheit kaum ertragen. Oft weinte er bitterlich danach, ihn sehen zu dürfen. Manchmal fand Narendra die Liebe des Meisters peinlich, und einmal beschimpfte er ihn scharf und warnte ihn, dass solche Vernarrtheit ihn bald auf die Ebene seines Objekts herunterziehen würde. Der Meister war betrübt und betete zur Göttlichen Mutter. Dann sagte er zu Narendra: „Du Schurke, ich werde nicht mehr auf dich hören! Mutter sagt, dass ich dich liebe, weil ich Gott in dir sehe. An dem Tag, an dem ich nicht länger Gott in dir sehe, werde ich deinen Anblick nicht mehr ertragen können.“ Der Meister wollte Narendra in der Lehre der nicht-dualistischen Vedanta-Philosophie unterweisen. Aber wegen seiner brahmanischen Erziehung betrachtete Narendra es als völlig gotteslästerlich, den Menschen als eins mit seinem Schöpfer zu betrachten. Einmal sagte er lachend zu einem Freund im Tempelgarten: „Wie dumm! Dieser Krug ist Gott! Diese Tasse ist Gott! Alles, was wir sehen, ist Gott! Und auch wir sind Gott! Nichts könnte absurder sein.“ Sri Ramakrishna kam aus seinem Zimmer und berührte ihn sanft. Fasziniert nahm er sofort wahr, dass alles in der Welt tatsächlich Gott war. Ein neues Universum öffnete sich um ihn herum. Benommen kehrte er nach Hause zurück und stellte fest, dass auch dort das Essen, der Teller, der Esser und die Leute um ihn herum Gott waren. Als er auf der Straße ging, sah er, dass die Pferdewagen, die Pferde, die Ströme von Menschen, die Gebäude, dass alles Brahman war. Er konnte kaum seine täglichen Aufgaben erledigen. Seine Eltern sorgten sich um ihn und dachten, er sei krank. Als die Intensität der Erfahrung ein wenig nachließ, sah er die Welt wie einen Traum. Wenn er auf einem öffentlichen Platz war, stieß er mit dem Kopf gegen die Eisengitter, um herauszufinden, ob sie wirklich waren. Es brauchte einige Tage, bis er wieder normal wurde. Er hatte einen Vorgeschmack der großen Erfahrungen,...



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