Nick | Gibt es ein Leben nach fünfzig? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Nick Gibt es ein Leben nach fünfzig?

Mein Beitrag zum Klimawandel
11001. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8437-0010-8
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mein Beitrag zum Klimawandel

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-0010-8
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hüftspeck, Truthahnhals, Hormonschwankungen - es trifft jede über fünfzig. Grund genug, eine Diät zu machen und teure Antifaltencremes zu kaufen. Aber Achtung: Wer geliftet die Tanzfläche stürmt, sobald I will survive ertönt, sieht echt alt aus. Umwerfend komisch und gnadenlos böse - Désirée Nick nimmt beim Thema Wechseljahre kein Blatt vor den Mund.

gefeierte Entertainerin, Theaterstar und Bestsellerautorin u.a. von Gibt es ein Leben nach vierzig?, gehört zum Feinsten und Gemeinsten, was deutsche Bühnen und Bildschirme zu bieten haben.
Nick Gibt es ein Leben nach fünfzig? jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Willkommen im
Club der Gereiften

Fakt ist: Ich sitze mit den erotischsten Frauen aller Zeiten in einem Boot! Es sind meine Schwestern im Zyklus. Vereint darin, dass wir mitten im Winter das Fenster aufreißen und den Ventilator anschmeißen, weil uns plötzlich heiß ist. Hallöchen, wir sind die Babyboomer! Die 50+-Generation, die den späten Girlies, die ja alle schlappe zehn Jahre jünger sind als wir, fröhlich zum Geburtstag gratuliert und mit einem beherzten »Naaa, schon wieder 39 geworden?« zuprostet!

Hadern, weil der dreißigste Geburtstag naht? Das sind für uns die Probleme einer Krabbelgruppe! Panik, weil man vierzig wird? Da winken wir nur lässig ab, nippen am Aperol und entledigen uns heimlich unterm Tisch der Schuhe, die neuerdings so ungewohnt einschneiden, wenn’s spät wird. Als wären unsere Füße plötzlich eine Nummer gewachsen … wo wir doch einst mit unseren schlanken Füßen und Fesseln für den Durchbruch von Hot Pants und Flip-Flops gesorgt haben! Und hat nicht Mary Quant, die Erfinderin des Minirocks und eine Revolutionärin der Mode, das Zepter an Vivienne Westwood weitergegeben, die ihre Enkel jetzt in Konkubinen-Kothurnen, Lederzaumzeug im Ponylook und Chaps mit freiem Arsch über den Laufsteg schickt – und selber dabei die Urgroßmutter ist!

Ja, es wird heiß im Lande! Mädels, zieht die Pullis aus, kann man da nur raten. Wer wundert sich eigentlich bei einem weltweiten Bevölkerungsanteil von rund 500 Millionen Frauen in den Wechseljahren noch über die Klimakatastrophe? Der wirkliche Auslöser für die drastische Erderwärmung dürfte angesichts dieser Fakten doch wohl geklärt sein: Es sind die Hitzewellen der Babyboomer-Generation, die die Polkappen zum Schmelzen bringen. Die Muttis in der Menopause – kurz: MM’s – hinterlassen klimatisch ihre Spuren.

Egal, wie geschickt Sie aus der Fünf in Ihrem Pass auch eine Drei malen, die heiße Phase ist als globales Kollektivschicksal inzwischen eingeläutet. Und nach all den Coming-outs der Schwulen, Lesben, Behindertenolympiaden und Gay Games sollten Mädels in der Menopause auch endlich ihre eigene Lobby gründen. Mit mir als Präsidentin natürlich! Warum sich länger verstecken, wo man doch endlich diese Plage los ist?

Die Wechseljahre sind wirklich eine Befreiung, und ich wünschte, Frauen würden einen eleganten Fächer aus der Handtasche ziehen und sich Luft zufächeln, wenn das innere Thermostat plötzlich in die Höhe schnellt. Warum diese Geheimnistuerei um die natürlichste Sache der Welt, die 52 % aller Menschen in der Mitte des Lebens überkommt? Ich möchte Frauen vom Tabu der Wechseljahre befreien und das Bewusstsein für all die wunderbaren Möglichkeiten schärfen, die diesen Jahren innewohnen. Offen damit umzugehen, das würde uns Frauen aus der Generation der Gereiften die Macht der Dinosaurier verschaffen.

Wenn man weltweit die Energie und Power aller Frauen, die derzeit in der Menopause sind, in die Kraft eines Erdbebens umwandeln würde, dann würde der Planet Erde zerbersten. Die Richterskala würde in eine Million Teile explodieren. Anders gesagt: Bei Millionen Muttis in der Menopause kann der Klimawandel wirtschaftlich nicht ohne Folgen bleiben. WIR haben die Macht! Darum kommt endlich aus dem Versteck heraus und findet für die Mitte des Lebens eine neue Frequenz! Denn genau darum geht es: den Beat zu ändern! Einen neuen Gang einzulegen.

Man kennt so was doch vom Frühjahrsputz, vom Großreinemachen, vom generellen Ausmisten an allen Fronten. Ein Aufruf zum längst überfälligen Kehraus. Erst mal die große Umhängetasche auskippen und gründlich durchsortieren. Alles wegschmeißen, was unseren neuen Bedürfnissen nicht standhält. Ballast abwerfen.

Iris Berben sagt ja gerne: Man ist, was man isst. Und dass man wesentlich länger lebt, wenn man Ananas, Schrot und Ballaststoffe zu sich nimmt. Aber was habe ich davon, wenn ich Ananas, Schrot und Ballaststoffe fresse und dann meine letzten 15 Jahre auf dem Klo verbringe? Nein, danke. Ich esse ja überhaupt kein Health Food mehr. Im Gegenteil! In meinem Alter brauche ich alle Konservierungsstoffe, die auf dem Markt sind.

Wichtig ist doch nur: Das prämenstruelle Syndrom – diese beschwerlichen Tage, die uns jahrzehntelang zu Sklaven des eigenen Stimmungsbarometers machten und pünktlich einmal im Monat mit einem grandiosen Blähbauch einhergingen –, es ist überwunden! Das verschafft den Erfindern der Frauenbewegung von der Hüfte abwärts doch völlig neue Freiheiten: Sex ohne Angst vor Schwangerschaft, ein Leben ohne die Spirale, keine Angst mehr vor weißen Röcken an den kritischen Tagen!

Vielleicht treibt es sogar die Tamponindustrie in den Ruin. Droht der Always-Ultra-Slipeinlage etwa das AUS? Weil die Käuferinnen der geburtenstärksten Jahrgänge wegfallen?

Menopause – das bedeutet endlich Pause von den Malaisen der Jugend! Wechseljahre – DER Umbruch im Leben schlechthin. Eine Umstellung, eine Neuordnung, ein Beginn – der Anfang eines neuen Lebens, befreit von all den Hang-ups und Kinkerlitzchen, die uns früher nur behindert haben. Was war das furchtbar, aus Angst, als Mauerblümchen zu enden, dauernd aufgestrapst seinen Platz in der Peer Group verteidigen zu müssen – und im Wettstreit um den muskulösesten Höhlenbewohner permanent in Stilettos an die Front auszurücken! Bin ich froh, dass dieses Immer-und-überall-dabei-sein- und Im-Leben-mindestens-mit-einem-der-Beatles-in-der-Kiste-gelandet-sein-Müssen endlich ein Ende hat.

Jedes Menschenleben teilen wir unbewusst in zwei grobe Abschnitte ein. So wie man aus einer grünen Gurke erst mal zur besseren Handhabung zwei Teile macht. Es gibt in unseren Biographien immer die Zeit VOR dem fünfzigsten und die Zeit NACH dem fünfzigsten Geburtstag. Und in der Mitte des Lebens, sozusagen VOR dem Altwerden, handelt es sich um eine Sondierungspause, um das Dritte Zeitalter. Wir werden von der Natur aufgefordert, die Dinge neu zu ordnen, quasi wie in einer Postpubertät.

Denn egal, wie sehr wir die Umstände beschönigen, unsere Biographie frisieren oder mit den minimalinvasiven Methoden der Schönheitsindustrie heimlich nachhelfen: Ab dem Jahr 2060 werden die Kinder der sechziger Jahre hundert!

Aber solange wir noch nicht Treppenliftuser und Butterfahrtenmuttis sind, solange es für uns nicht die schönste Sache der Welt ist, von den Operationen anderer Leute zu hören, so lange wir unsere Brille nicht dringender brauchen als Sex, so lange liegt es an uns, die Mitte des Lebens zum strahlenden Höhepunkt zu gestalten.

Prozentual gesehen bilden die einstigen Blumenkinder nun die stärkste Bevölkerungsgruppe und lassen die heutigen Zwanzig- bis Dreißigjährigen zu einer Minderheit schrumpfen. Und so schauen wir auf die Teenies von heute als die coolsten Omas aller Zeiten herab! Großmütter wie uns hat die Welt noch nie gesehen. Da müssen unsere Enkelinnen sich hüten, dass der Freund beim Familientreffen nicht zur Omama überwandert.

O. K., die bunten Baumwollkleidchen von damals spannen mittlerweile ein bisschen überm Hüftspeck. Und auf der Ablage im Bad sind die Verhüterlis, Thermometer, Pillen und Kondome unmerklich von Schrundensalben, Hühneraugenpflastern und Hornhauthobeln verdrängt worden. Mag ja sein. Aber all das bietet auch ungeahnte Perspektiven. Happy Feet heißt unser neues Hobby. Schließlich soll es uns nicht so gehen wie Uschi Glas: barfuß im Strandkorb sitzen und ein Kompliment für die schicken braunen Krokolederschuhe bekommen!

Klar, wer mit 50+ nach einer durchzechten Nacht heimkehrt, den schmerzen die müden Gelenke! Aber ich erinnere mich auch an so manches Frühstück in den Achtzigern, morgens um zehn, direkt nach der Disco und mit wundgetanzten Füßen in einem Café gestrandet. Und ausgerechnet da bohrte sich schon der alte Pickel bei unerbittlichem Sonnenschein durchs Make-up.

Klar kostet es inzwischen mehr Kraft und Energie, denselben Zustand der Berufsjugendlichkeit aufrechtzuhalten. Was sich damals automatisch ergab und mit natürlicher Leichtigkeit geschah, wird heute zum Projekt. Jetzt nehmen wir vorm Zubettgehen erst mal alles raus oder runter. Wir tragen keine durchsichtigen Nachthemden mehr, weil wir wissen, dass unser Partner eh nicht mehr durch sie hindurchsehen kann. Wir lassen einfach das Licht an, wenn wir keinen Bock auf Sex haben. Wir schauen nicht mehr in den Wolkenhimmel, um Bilder zu erkennen, sondern spielen das Spiel mit Krampfadern. Und wer früher Weibern beherzt in den Po gekniffen hat, winkt ihnen jetzt lieber mit der Krücke nach. Aber Achtung: Wer auf dem Sofa stundenlang vor sich hindämmert, wird schon mal von minderjährigen Enkeln für tot gehalten! Obwohl, so ging es mir früher auch, wenn ich Drogen genommen hatte. Überhaupt tragen diese Erfahrungen meines gelebten Lebens entscheidend dazu bei, die allgemeine Lage entspannter einzuschätzen. Die Prioritäten zu verlagern, sozusagen. Schließlich habe ich nicht umsonst fünfzig Jahre lang mein Haar überlebt.

Das sind ja inzwischen gar keine Haare mehr, das...


Nick, Désirée
gefeierte Entertainerin, Theaterstar und Bestsellerautorin u.a. von Gibt es ein Leben nach vierzig?, gehört zum Feinsten und Gemeinsten, was deutsche Bühnen und Bildschirme zu bieten haben.

gefeierte Entertainerin und Bestsellerautorin u.a. von Gibt es ein Leben nach vierzig?, gehört zum Feinsten und Gemeinsten, was deutsche Bühnen und Bildschirme zu bieten haben.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.