Neumann | Die Reise nach Tamrakir | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 440 Seiten

Neumann Die Reise nach Tamrakir


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7431-2380-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 440 Seiten

ISBN: 978-3-7431-2380-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Thorwen vom Eichental, erster Krieger des Königs kehrt nach langer Zeit in seine Heimat zurück. Kaum angekommen, passieren eigenartige Dinge in der Nachbarschaft: ein Schaf verschwindet schwebend im Wald. Bei seinen Erkundungen findet Thorwen sonderbare Spuren und ein Amulett des Königs - Zeichen, die ihn unruhig werden lassen. Er beschließt, die Verfolgung aufzunehmen und den König zu informieren. Noch ahnt Thorwen nicht, mit wem er es aufgenommen hat. Sein Weg führt ihn unter anderen zu dem Schmied Sedrik, von dem er Verwirrendes über den längst vergessenen Schattenwächter Targamon und seine Untergebenen, die Morghul, hört. Thorwen weiß nun, wen er verfolgt, keineswegs aber, was Targamon plant. Die Fährte verläuft geradewegs in die Goldene Stadt. Dort muss er erfahren, dass die Morghul soeben die Tochter des Königs entführt haben. Für Thorwen ist klar: Nur er kann die Prinzessin befreien und herausfinden, was der Schattenwächter vorhat. Mitten in der Nacht reitet er los - allein. Unterwegs trifft er auf Andramil, eine junge Frau, die er aus einer kniffligen Lage befreit und sicherheitshalber ein Stück weit begleiten will. Dass sie die Zauberin des Königs ist und von ebendiesem losgeschickt wurde um Thorwen zu unterstützen, weiß er freilich nicht. Schnell stellen die beiden fest, dass die Morghul der Prinzessin scheinbar nichts antun wollen. Offensichtlich folgen sie einem anderen Auftrag - mit unbestimmtem Ziel. Um mehr über den Schattenwächter und sein Reich zu erfahren, verlassen Thorwen und Andramil die Fährte und nehmen den Weg über das Nebelmoor. Sie wollen den uralten Zauberer Galanthil aufsuchen. Tatsächlich erfahren sie von ihm viele wichtige Neuigkeiten. Aber auch eine, die sie in ihren Grundfesten erschüttert: Sie beide sollen das Königreich vor der größten Gefahr seit Urzeiten bewahren. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn der längste Tag des Jahres wird die Entscheidung tief unter der Erde, im Schattenreich, bringen.

Harry Neumann, Schriftsteller und freier Journalist, geb. 1965 in Kassel, aufgewachsen in Bayern, lebt und arbeitet zur Zeit in Kroatien.

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Glückliches Wiedersehen
Es war ein wunderschöner Spätsommertag, überall im Wald grünte und blühte es. Die Luft war lau und klar. Thorwen freute sich auf Daheim, seine Eltern und seine kleine Schwester Indra. Sie würden ihn mit offenen Armen empfangen und unendlich froh sein ihn wiederzusehen. Der Duft von Gebratenem stieg ihm in die Nase und in Gedanken genoss er bereits das heiße Bad im Zuber. Er war glücklich und zufrieden, denn endlich hatten die Kämpfe ein Ende. Die Barbaren des Nordens waren besiegt, der Frieden ins Königreich eingezogen und Thorwen kehrte heim in seine geliebten Wälder des Mooslandes. Solange sich Thorwen zurückerinnerte, kam König Ergon einmal im Jahr zur Jagd in die Eichenwälder. Und wann immer er den Vater – des Königs Jagdführer – überreden konnte, durfte er dabei sein. Sie jagten ausschließlich den mächtigen Moosochsen, der nur in diesem Teil des Königreiches vorkam und bekannt war für seine Ausdauer. Niemand konnte dieses scheue Tier besser aufspüren als sein Vater und es dauerte nicht lang, da stand ihm Thorwen in nichts nach. Er wurde von seinem Vater früh mit der Kunst des Jagens vertraut gemacht und so kam es, dass er im Alter von sechzehn Jahren bereits der beste Jäger in ganz Moosland war. Das entging dem König freilich nicht und so holte er ihn kurze Zeit später an seine Seite. Noch im gleichen Jahr erkor er ihn zu seinem ersten Krieger. Mit der Zeit wurde ihr Verhältnis freundschaftlich, sie schätzten und respektierten sich. Dies war kein Zufall, denn beide gehörten demselben Geschlecht an, aus dem seit hunderten von Jahren der König hervorging. Lange Zeit bevor die beiden zur Welt gekommen waren, hatte sich ihr Volk geteilt. Der eine Teil pflegte den Handel und die diplomatischen Beziehungen unter den Ländern, der andere Teil zog in die Wälder, lebte ausschließlich von der Jagd und bevorzugte die Ruhe und Einsamkeit. Ergons Vorfahren schafften es, aus einem ehemals kleinen Dorf binnen kürzester Zeit die Goldene Stadt Fendrasil, blühende und mächtigste Handelsmetropole sowie Mittelpunkt des Reiches, zu machen. Mit dem Reichtum wuchs auch der Einfluss der Familie. Sie engagierte sich politisch, organisierte schon sehr früh freie Wahlen und rasch oblagen ihr die Geschicke des Landes, die sie bis zum heutigen Tage lenkte. Das Volk vertraute ihr und bewunderte sie für ihren Geist und ihre Güte, niemand musste Hunger leiden. Thorwens Urgroßväter indes entwickelten mit den Jahren die hohe Schule des Jagens und erwarben sich den Ruf, furchtlos und unbesiegbar zu sein. Hart wie das Holz ihrer Heimat seien sie, sagte man ihnen nach. So kam es, dass ein jeder König aus ihren Reihen die tapfersten Jäger rekrutierte und zu Kriegern ausbilden ließ. Den Besten von ihnen bestimmte er zu seinem ersten Krieger. Dieser genoss unter den Völkern des Königreiches ein nahezu ebenso hohes Ansehen wie der König selbst. War er es doch, der das Land mit seinen Kriegern vor Unheil bewahrte. Ernsthafte Auseinandersetzungen zwischen den Ländern gab es zwar so gut wie nie, doch fiel es auch in den Verantwortungsbereich der Armee, sich um Diebe und Mörder zu kümmern. Sie arbeitete Hand in Hand mit der Justiz und sorgte für Ordnung und Frieden unter den Menschen. Die einzig wirklich ernste Bedrohung ging von den Barbaren aus. Sie kamen meist zu tausenden mit Schiffen über den Langen Strom aus dem Norden und versuchten immer wieder das fruchtbare Königreich zu erobern. Thorwen erinnerte sich noch ganz genau an die Erzählungen seines Großvaters, der damals als Letzter seiner Familie erfolgreich gegen die Nordmänner gekämpft hatte. Lange Zeit war es ruhig gewesen, bis vor einigen Jahren erste Gerüchte einer erneuten Invasion aufkamen, die sich leider als blutige Wahrheit herausstellten. In diesen Tagen fiel es also Thorwen zu, die Barbaren des Nordens wieder dorthin zu schicken, von wo sie kamen. Die Kämpfe waren hart und unerbittlich lang. Doch auch diesmal gelang es den Feind zu schlagen. Anders als in jeder vorherigen Schlacht, trugen Kriegsbeobachter ihre Berichte regelmäßig nach Fendrasil, von wo aus sie sich wie ein Lauffeuer verbreiteten. Über die tapferen Taten König Ergons und seines ersten Kriegers Thorwen vom Eichental wurden Lieder gesungen und Geschichten geschrieben, die bis in die entlegensten Ecken des Königreiches vordrangen. Es gab so gut wie niemanden, der nicht von den Heldentaten des jungen Kriegers aus dem Moosland gehört hatte. Nun war jedoch der Zeitpunkt gekommen, an dem sich ihre Wege für eine Zeit trennen sollten. Thorwen wollte bei seiner Familie im geliebten Eichental bleiben, weit weg von all dem Elend und Tod. König Ergon plante, gemeinsam mit seiner Frau Lea und Tochter Feena das Königreich zu bereisen. Das hatte er der jungen Prinzessin zu ihrem 14. Geburtstag versprochen. Auf diese Weise konnte er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Eine ausgedehnte Reise durch das Königreich würde der ganzen Familie gut tun, und er würde sich nach langer Zeit wieder einmal seinem Volk zeigen können. Thorwen sog die frische Waldluft tief in seine Lungen und trieb sein Pferd voran. Als er von weitem den elterlichen Hof erblickte, trabte er gerade am Bach entlang. Jeder Strauch und jeder Baum war ihm hier vertraut. Endlich wieder zu Hause! Ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er vor dem einfachen, aber robusten großen Holzhaus sein Pferd zügelte. Vergessen waren die bitteren Erfahrungen, das Leid und die Angst. Er band sein Pferd an einen Holzpflock vor der mächtigen Eiche, die im Hof direkt vor dem Haus stand. Sein Vater hatte um sie herum eine massive Holzbank gebaut; an einem dicken, ausladenden Ast hing Indras Schaukel bewegungslos hinunter. Die Sonne schien durch die zarten Eichenblätter und nur das Schnauben seines Pferdes unterbrach die sonderbare Stille. Thorwen wurde unruhig. Niemand war zu hören oder zu sehen, aber die schwere Holztür zum Haus stand weit offen. „Na, das ist ja ein schöner Empfang für des Königreichs größten Helden!“, rief er unsicher zum Haus hinüber. Doch noch immer tat sich nichts, alles schien wie ausgestorben. Als er zur Scheune hinüberschaute, fiel ihm der große Wagen auf, den seine Eltern sich alljährlich zur Heuernte vom Nachbarn ausliehen. Aber die Erntezeit war längst vorbei ... Langsam fing Thorwen an sich Sorgen zu machen. Ein weiteres Mal rief er in die Stille hinein. Aber wieder antwortete niemand. Kein Vogel sang in den Bäumen. Nicht einmal der Wind spielte mit den Blättern. Es war ihm, als sei der Wald verstummt. Unschlüssig, nicht so recht wissend, was er tun sollte, stand Thorwen reglos neben seinem Pferd und schaute über den Hof, in den Wald hinein und wieder zurück. Dann beschloss er, zuerst einmal seinen Sattel im Stall unterzubringen. Gerade als er die Tür öffnete, brach um ihn herum ohrenbetäubender Lärm los. Er drehte sich erschrocken um und sah, wie von überall her Menschen auf ihn zurannten. Sie sprangen vom Heuwagen, kamen aus dem Wald, dem Haus, sogar von den Bäumen kletterten sie herunter. Alle Nachbarn und Freunde waren gekommen um ihn zu begrüßen. Er schüttelte zahllose Hände und blickte in unzählige glückliche Gesichter. Willkommensgrüße über Willkommensgrüße. Es tat so gut, am liebsten hätte er die ganze Welt umarmt! – Doch wo waren seine Eltern und seine Schwester? Plötzlich tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Als Thorwen sich umdrehte, blickte er in das strahlende Gesicht seines Vaters und in die mit Freudentränen gefüllten Augen seiner Mutter. Sie fielen sich in die Arme und ein noch heftigerer Jubelsturm brauste auf. Der verloren geglaubte Sohn war wieder einmal unversehrt heimgekehrt. Als sich die Begrüßungsstürme gelegt hatten, vernahm er eine vertraute Stimme: „Na, großer Held, ist das nicht ein Empfang ganz nach Eurem Geschmack?“ Indra balancierte hoch oben in der Eiche auf einem dicken Ast, die Hände in die Hüften gestemmt. Thorwen hielt sich schützend die Hand vor die Augen, während er zusah, wie seine Schwester flink wie ein Eichhörnchen aus der Krone des alten Baumes herunterkletterte. Jetzt stand sie mit verschränkten Armen und provozierendem Blick auf einem der unteren Äste. „Wollen wir doch mal sehen, ob du immer noch so ein starker Kerl bist!“ Ohne zu zögern sprang sie mit einer ganzen Drehung direkt in seine ausgestreckten Arme. Thorwen fing sie ohne große Schwierigkeiten auf. Indra war vor kurzem zehn Jahre alt geworden und nicht gerade ein Schwergewicht. „Ich hab dich vermisst!“ Er drückte sie fest an sich, gab ihr einen Kuss auf die Wange und trug sie hinüber zum Haus. Die festlichen Vorbereitungen waren bereits in vollem Gange, von überall her wurden Tische, Stühle, Fässer, Krüge und jede Menge Köstlichkeiten gebracht. Über einem großen Feuer drehte sich ein ganzer Ochse und die unterschiedlichsten Gerüche ließen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Alle saßen fröhlich zusammen, tranken und...



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