Neu | Die Erschaffung der landständischen Verfassung | Buch | 978-3-412-20980-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band, 581 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 225 mm, Gewicht: 35 g

Reihe: Symbolische Kommunikation in der Vormoderne

Neu

Die Erschaffung der landständischen Verfassung

Kreativität, Heuchelei und Repräsentation in Hessen (1509–1655)
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-412-20980-3
Verlag: Böhlau

Kreativität, Heuchelei und Repräsentation in Hessen (1509–1655)

Buch, Deutsch, Band Band, 581 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 225 mm, Gewicht: 35 g

Reihe: Symbolische Kommunikation in der Vormoderne

ISBN: 978-3-412-20980-3
Verlag: Böhlau


Die landständische Verfassung war die wichtigste Form fürstlich-ständischer Beziehungen in den Territorien des Alten Reiches. Galt sie bisher als spätmittelalterliche Institution, so belegt Tim Neu für die Landgrafschaft Hessen, dass sich die landständische Verfassung keineswegs über Jahrhunderte fortlaufend ›entwickelte‹, sondern erst in den Jahrzehnten um 1600 ›erschaffen‹ wurde. Zugleich aber musste die kreative Dynamik dieser Erschaffung verleugnet und durch nachträgliche Deutungen kaschiert werden. Die Studie zeigt exemplarisch, wie Verfassungswandel, also Diskontinuität, innerhalb einer auf Kontinuität basierenden politischen Kultur möglich wurde, und macht klar, wie vormoderne Verfassungsgeschichte auf dem Stand der kulturwissenschaftlichen Theoriedebatte geschrieben werden kann.

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Vorwort
1. Einleitung
2. Die landständische Verfassung – Geschichte und Theorie
2.1 Forschungskontexte
2.1.1 Konstitutionell, etatistisch, institutionell: Drei Erkenntnisinteressen
2.1.2 Repräsentation und Dualismus: Zwei üb erwundene Kategorien?
2.1.3 Die ‚landständische Verfassung‘: Ein unproblematischer Begriff?
2.2 Verfassungsgeschichte als Kulturgeschichte
2.2.1 Regeln und Regelinterpretationen: Institutionen (-theorie)
2.2.2 Instrumentelle und symbolische Macht: Aspekte des Politischen
2.3 Untersuchungszeitraum, -territorium und Quellengrundlage
2.4 Zwischenergebnis
3. Landständische Verfassung im 16. Jahrhundert?
3.1 Die Einungen im Kontext der Vormundschaftskämpfe (1509–1514)
3.1.1 Vergemeinschaftung und Legitimation: Die ständische Einung von
3.1.2 Der Kampf um die ‚gemeine Landschaft‘: Die fürstlichständische Einung von
3.1.3 Verschwindende Vermittler: Die Funktion der Einungen
3.2 Ständische Vielfalt: Die ‚philippinische‘ Verfassungsordnung seit 1527
3.2.1 Reformation und Türkenhilfe: Die Wiederaufnahme allgemeiner Landtage durch Philipp den Großmütigen

3.2.2 Landesrepräsentation als Spezialfall: Die Bedeutung der Reichssteuern und die Vielfalt der Landtagsformen
3.2.3 „Garanten der Einheit“? Die Landesteilung 1567 und ihre Folgen
3.3 Zwischenergebnis
4. Kreativität und Heuchelei – Eine Verfassung entsteht (ca. 1590–1623)
4.1 Gesamtständisch und gesamthessisch: Normative Zentrierung
4.2 Gesamtständisch, aber ‚kasselisch‘: Faktische Zentrierung
4.2.1 Der Marburger Erbfolgestreit: Institutionalisierte Heuchelei
4.2.2 Verstetigung und Verdichtung: Der Siegeszug der Landkommunikationstage
4.3 Die Verfassung in Zeiten des Krieges: Zeitnot, Entscheidungsdruck und die Auseinandersetzungen um das Landtagsverfahren
4.3.1 Alte Verfahren, neue Funktionen: Die Reaktivierung von Ausschuss- und Kurienlandtagen
4.3.2 Radikale Maßnahmen: Der Angriff auf das landständische Beratungsverfahren
4.3.3 Integration versus Autonomie: Die Verfahrenskämpfe im Kontext der Verfassungsgenese
4.4 Zwischenergebnis
5. Ständekonflikte – Die Verfassung in der Krise (1623–1655)
5.1 Der Strukturkonflikt, oder: Wer ist die niederhessische Ritterschaft? (1623–26)
5.1.1 Un-/gehorsam und handlungsfähig: Die ‚Quasi-Landtage‘ der Besatzungszeit
5.1.2 Ein neuer politischer Akteur: Die ‚Erfindung‘ der niederhessischen Ritterschaft
5.1.3 Konflikt, Entfremdung, Experiment: Die Folgen der ‚Erfindung‘ und die Unausgetragenheit der Verfassung
5.2 Die Zwischenkonfliktzeit: Normative Anerkennung und faktische Durchsetzung
5.2.1 Eine zweistufige Verfassungsordnung: Der Hauptaccord von 1627
5.2.2 Landtag =/ Geldtag: Die Entkoppelung von Stände- und Finanzpolitik nach dem Bündnis von Werben (1632)
5.3 Der Deutungskonflikt: Landstände oder Untertanen? (1646–1655)
5.3.1 Necessitas und Patrioten: Der Konflikt in der Forschungsdiskussion
5.3.2 Deutungskonflikte deuten: Das Konzept der Rechtfertigungsordnung
5.3.3 Das ständische Argumentationsarsenal bei Ausbruch des Ständekonflikts
5.3.4 Der „Weg Rechtens“: Das Reichskammergericht und die Rechtfertigung in Reinform
5.3.5 Der „Weg des Bitten undt Flehens“: Rechtfertigen, Verhandeln und der Vergleich von
5.4 Zwischenergebnis
6. Eine Verfassung „in fieri“ – Zusammenfassung und Synthese
6.1 Die Erschaffung der landständischen Verfassung in Hessen – Zusammenfassung
6.2 Verfassungsgenese in der Vormoderne – Synthese
6.2.1 Die landständische Verfassung „in fieri“ – Folgerungen für die Historische Ständeforschung
6.2.2 Diskontinuität in der Kontinuität – Folgerungen für die Verfassungsgeschichte
Abbildungs-, Siglen- und Abkürzungsverzeichnis
1. Abbildungen
2. Siglen
3. Abkürzungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Anmerkungen zur Textgestaltung
2. Ungedruckte Quellen
3. Edierte Quellen
4. Literatur bis
5. Literatur ab
Register
1. Ortsregister
2. Personenregister


Neu, Tim
Tim Neu ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Er hat für seine Publikation

Tim Neu ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen.



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