Murphy | Total verliebt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 272 Seiten

Reihe: Together Forever

Murphy Total verliebt

Together Forever 1 - Roman -
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-16276-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Together Forever 1 - Roman -

E-Book, Deutsch, Band 1, 272 Seiten

Reihe: Together Forever

ISBN: 978-3-641-16276-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ich bin die Freundin von Drew Callahan, College-Football-Legende und Traumtyp. Er ist schön, lieb – und trägt noch mehr Geheimnisse mit sich herum als ich. Er hat mich zu einem Teil seines Lebens gemacht, in dem alles nur Schein ist und jeder mich irgendwie hasst. Und wie es aussieht, will ihn jede haben. Aber er hat nur eins im Kopf: mich. Ich weiß nicht, was ich noch glauben soll. Das Einzige, was ich weiß: Drew braucht mich. Und ich will für ihn da sein. Für immer.

Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.
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KAPITEL 1

4 Tage
vorher

Drew [dru:] Präteritum von draw: durch eine innewohnende Kraft oder Macht wieder zu sich kommen, von etwas angezogen sein.

Ich warte draußen vor der Kneipe auf sie. An das harte Backsteingebäude gelehnt, die Hände tief in den Taschen meines Sweatshirts vergraben, die Schultern hochgezogen, um mich vor dem Wind zu schützen. Es ist arschkalt und durch die tiefhängenden Wolken verdammt dunkel. Keine Sterne, kein Mond. Ganz schön unheimlich, vor allem, weil ich hier draußen ganz allein rumstehe.

Wenn es anfängt zu regnen und sie mit ihrer Arbeit immer noch nicht fertig ist, dann scheiß ich drauf. Dann gehe ich. Ich brauche das nicht.

Von plötzlicher Panik erfasst, atme ich tief durch. Ich kann nicht gehen. Ich brauche sie. Ich kenne sie noch nicht mal, und sie mich garantiert auch nicht, aber ich brauche sie, um zu überleben. Es ist mir egal, ob ich klinge wie ein Schwächling; es ist nun mal so.

Ich kann die nächste Woche auf gar keinen Fall allein bleiben.

Aus der kleinen Kneipe dröhnt laute Musik auf die Straße, und ich höre die Leute drinnen lachen und rufen. Ich könnte schwören, mehrere der Stimmen zu kennen. Alle feiern, dabei stehen die Zwischenprüfungen kurz bevor, und die meisten von uns sollten eigentlich lernen, oder etwa nicht? Wir sollten in der Bibliothek rumhängen oder an unseren Schreibtischen sitzen, die Nase in einem Buch, oder uns über unsere Laptops beugen, wir sollten unsere Unterlagen durchgehen, Hausarbeiten schreiben, so ’nen Kram eben.

Doch stattdessen hängen die meisten meiner Freunde rotzbesoffen in dieser Kneipe herum. Es scheint niemanden zu kümmern, dass erst Dienstag ist und wir noch drei Tage lang Prüfungen und Abgabetermine haben. Es geht jetzt um alles oder nichts, aber alle denken nur noch daran, dass wir nächste Woche frei haben. Dann werden fast alle aus dieser scheiß Kleinstadt, in der wir aufs College gehen, abhauen.

So wie ich. Samstagnachmittag bin ich hier weg. Obwohl ich gar nicht will. Ich würde viel lieber hierbleiben.

Aber ich kann nicht.

Mitternacht hat sie Feierabend. Ich hab eine der anderen Kellnerinnen im La Salle’s gefragt, als ich vorhin kurz drin war, noch bevor die anderen alle gekommen sind. Sie war schon da, in der Küche, deshalb hat sie mich nicht gesehen. Was auch gut so war.

Ich wollte nicht, dass sie mich bemerkt. Noch nicht. Und meine sogenannten Freunde müssen auch nicht wissen, was ich vorhabe. Niemand weiß von meinen Plan. Ich hätte Angst, dass irgendwer versuchen könnte, ihn mir wieder auszureden.

Als ob ich jemanden hätte, dem ich überhaupt davon erzählen könnte. Es wirkt vielleicht so, als hätte ich jede Menge Freunde, aber eigentlich stehe ich niemandem von ihnen wirklich nah. Und ich will es auch gar nicht. Leuten zu nah zu kommen, bringt nur Probleme mit sich.

Die alte Holztür schwingt quietschend auf und trifft mich am Bauch. Der Krach von drinnen schlägt mir mit voller Wucht entgegen. Sie tritt heraus in die Dunkelheit, die Tür kracht hinter ihr zu und es ist wieder still. Sie trägt einen kurzen, gebauschten roten Mantel, der sie fast verschluckt und ihre Beine in den schwarzen Strumpfhosen noch länger wirken lässt.

Ich stoße mich von der Wand ab und gehe auf sie zu. »Hey.«

Der wachsame Blick, mit dem sie mich ansieht, sagt schon alles. »Kein Interesse.«

Hä? »Ich hab dich doch gar nichts gefragt.«

»Ich weiß, was du willst.« Sie geht los, und ich folge ihr. Jage ihr regelrecht hinterher. Ich hab das hier nicht geplant. »Ihr seid doch alle gleich. Glaubt, ihr könnt einfach hier herumlungern und mich abpassen. Mich in die Falle locken. Mein Ruf ist viel schlimmer als das, was ich tatsächlich mit irgendeinem deiner Freunde gemacht hab«, wirft sie mir über die Schulter zu, während sie an Tempo zulegt. Dafür, dass sie so klein ist, ist sie ganz schön schnell.

Moment mal. Was will sie mir damit sagen? »Ich bin nicht auf ’ne schnelle Nummer aus, falls du das meinst.«

Sie lacht, aber es ist ein schrilles Lachen. »Du musst mich nicht anlügen, Drew Callahan. Ich weiß, was du willst.«

Zumindest weiß sie, wer ich bin. Als sie die Straße überqueren will, greife ich nach ihrem Arm. Sie bleibt wie angewurzelt stehen und dreht sich zu mir um. Meine Finger kribbeln, obwohl ich bloß ihren Mantelstoff berühre. »Was denkst du denn, was ich von dir will?«

»Sex.« Sie spuckt das Wort aus und kneift dabei ihre grünen Augen zusammen. Ihre blonden Haare leuchten im Licht der Straßenlaterne, unter der wir stehen. »Hör zu, mir tun die Füße weh, und ich bin müde. Du hast dir den falschen Abend ausgesucht.«

Ich bin total verwirrt. Sie redet, als wäre sie eine Prostituierte und ich auf einen schnellen Blowjob in einer dunklen Gasse aus.

Ich betrachte ihr Gesicht, und mein Blick verweilt auf ihrem Mund. Sie hat einen großartigen Mund. Volle, sexy Lippen; damit könnte sie mir, ehrlich gesagt, tatsächlich einen vorzüglichen Blowjob geben, aber deswegen bin ich nicht hier.

Mit wie vielen aus meiner Mannschaft sie wohl schon rumgemacht hat? Es stimmt schon, der einzige Grund, weswegen ich mit ihr rede, ist ihr Ruf, den sie gerade erwähnt hat. Aber ich will sie nicht für Sex bezahlen.

Ich will sie zu meinem Schutz bezahlen.

Fable [’feibl]: Fabel; eine Geschichte, die nicht auf Tatsachen beruht; eine Unwahrheit.

Der Sonnyboy des Campus, Drew Callahan, hält mich fest, als wolle er mich nie wieder loslassen, und er macht mich nervös damit. Er ist groß, um einiges größer als eins achtzig, und er hat Schultern so breit wie ein Berg. Dafür, dass er Football spielt, nicht besonders erstaunlich, oder? Ich habe schon mit einigen Typen aus seinem Team rumgemacht. Die sind alle ziemlich groß und muskulös.

Aber keiner von ihnen bringt mein Herz zum Rasen, nur weil er mich am Arm fasst. Meine Reaktion gefällt mir überhaupt nicht. Normalerweise reagiere ich auf überhaupt niemanden.

Mit aller Kraft reiße ich mich von ihm los und mache einen Schritt von ihm weg, um den dringend nötigen Abstand herzustellen. Auf einmal sieht er mich fast flehentlich an. Ich öffne schon den Mund, um ihm zu sagen, dass er sich verpissen soll, aber er ist schneller.

»Ich brauche deine Hilfe.«

Ich runzle die Stirn und stemme die Hände in die Hüften. Was gar nicht so einfach ist bei dem unförmigen Mantel, den ich anhabe. Es ist eisig, und der dünne Rock, den ich zur Arbeit trage, schützt meine Beine nicht vor der Kälte. Gott sei Dank gibt es so etwas wie Wollstrumpfhosen, auch wenn mein Chef sie nicht ausstehen kann. Er meint, die wären nicht besonders sexy.

Ist mir doch egal, was er für sexy hält. Meine Trinkgelder sind trotzdem gut. Allein heute Abend habe ich über hundert Dollar bekommen. Auch wenn ich sie schon längst ausgegeben habe.

Mein Geld ist immer schon ausgegeben, bevor ich es tatsächlich in der Hand halte.

»Wozu brauchst du meine Hilfe?«, frage ich.

Er blickt sich um, als hätte er Angst, uns könnte jemand beobachten. Was keine Überraschung ist. Die meisten Typen wollen nicht mit mir zusammen gesehen werden.

Manchmal ist es echt ätzend, die Campus-Schlampe zu sein. Besonders, wo ich noch nicht mal auf dieses blöde College gehe.

»Vielleicht können ja wir irgendwo hingehen und reden«, sagt er mit einem Anflug von einem Lächeln. Die meisten Mädels würden bei dem verführerischen Blick garantiert dahinschmelzen. Er sieht gut aus mit seinen dunklen Haaren und den leuchtend blauen Augen und ist sich dessen auch vollkommen bewusst.

Aber ich bin keins von diesen Mädels. Ich mache mir aus ziemlich vielen Dingen nichts. »Ich gehe nirgendwo mit dir hin, um zu reden. Wenn du was zu sagen hast, kannst du es genauso gut hier tun. Und beeil dich, ich muss nach Hause.« Meine Mom ist bestimmt nicht da, das heißt, mein kleiner Bruder ist ganz allein.

Gar nicht gut.

Er schnaubt. Mir egal. Um was auch immer er mich bitten will, ich werde es ihm abschlagen. Aber trotzdem bin ich neugierig, ich will wissen, was es ist. Damit ich mich später daran laben kann.

Drew Callahan redet nicht mit Mädchen wie mir. Ich bin eine Einheimische. Eine Kleinstädterin. Er ist der Quarterback unseres siegreichen College-Football-Teams. Er ist eine Art Superstar, legendär, mit Fans und allem. Er will mal in der Profiliga spielen, um Himmels willen.

Ich dagegen hab einen beschissenen Job und komme kaum über die Runden. Meine Mom ist eine rumhurende Alkoholikerin, und mein kleiner Bruder bekommt langsam Probleme in der Schule. Ich lebe in so einer vollkommen anderen Welt als er. Keine Ahnung, worüber er mit mir reden wollen könnte.

»Wir haben nächste Woche frei, wegen Thanksgiving«, fängt er an, und ich verdrehe die Augen.

Ach nee. Ich freue mich auch schon darauf. Das bedeutet nämlich, dass alle die Stadt verlassen und die Kneipe so gut wie leer sein wird. Da wird die Arbeit ein Kinderspiel. »Und weiter?«

»Ich muss über die Ferien nach Hause.« Er macht eine Pause und wendet den Blick ab. Auf einmal werde ich unruhig. Was hat denn das mit mir zu tun? »Ich möchte, dass du mitkommst.«

Okay. Damit habe ich nicht gerechnet. »Was? Warum?«

Er sieht mir wieder in die Augen. »Ich möchte, dass du eine Woche lang so tust, als wärst du meine Freundin.«

Ich starre ihn an. Ich fühle mich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Mein Mund geht auf und wieder zu. Als würde ich meine letzten Atemzüge...


Murphy, Monica
Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.



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