E-Book, Deutsch, 640 Seiten, ePub
Reihe: Taschenlehrbuch Biologie
Munk Taschenlehrbuch Biologie: Mikrobiologie
2. unveränderte Auflage 2018
ISBN: 978-3-13-242397-8
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 640 Seiten, ePub
Reihe: Taschenlehrbuch Biologie
ISBN: 978-3-13-242397-8
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im Bachelor-Studium der Biologie erlernst du in kurzer Zeit das Grundwissen aller biologischen Fachdisziplinen. Die Taschenlehrbuch-Reihe zur Biologie unterstützt dich dabei und vermittelt dir ein fundiertes Verständnis für biologische Zusammenhänge und Prinzipien.
Bacteria, Archaea, Viren und Pilze - die vielfältigen Wege mikrobieller Energiegewinnung und Biosynthesen werden verständlich dargestellt, ebenso die molekularen und genetischen Prozesse, die den Mikroorganismen ihre enorme Anpassungsfähigkeit verleihen, ihre Bedeutung für globale Stoffkreisläufe und ihr Einsatz in der mikrobiellen Biotechnologie.
Das didaktische Konzept macht das Lesen zum Vergnügen:
- Zusammenfassungen zum Kapitelbeginn führen in den Text ein und geben einen ersten Überblick.
- Kurz gefasste, aber dennoch verständliche Texte mit vielen Hervorhebungen sind leicht zu erfassen.
- Farbig markierte Abschnitte informieren dich über Anwendungsmöglichkeiten und über konkrete Methoden.
- Zahlreiche farbige Abbildungen helfen dir, dir komplexe Sachverhalte leicht zu erschließen.
- Repetitorien am Ende der Abschnitte greifen die wichtigsten neuen Begriffe nochmals auf und sind ideal zum Lernen und zum Nachschlagen!
Die Taschenlehrbuch-Reihe zur Biologie – unverzichtbar für dein Studium!
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht dir ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
Zielgruppe
Wissenschaftler
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1 Die Welt der Mikroorganismen
Regina Nethe-Jaenchen
1.1 Winzlinge mit großem Anpassungsvermögen
Mikroorganismen sind eine Gruppe sehr unterschiedlicher kleiner Organismen. Ihre Größe liegt zwischen 0,02 µm und 1 mm, morphologische Eigenschaften von Mikroorganismen werden daher immer mikroskopisch untersucht. Zu den Mikroorganismen gehören tierische Einzeller, Hefen, kleine Hyphenpilze, Algen, Bakterien und Viren. Aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit sind Mikroorganismen in der Lage, sich in allen Bereichen unserer Umwelt erfolgreich anzusiedeln.
Als Teilgebiet der Biologie befasst sich die Mikrobiologie mit den Mikroorganismen, einer heterogenen Gruppe von meist einzelligen Organismen, deren gemeinsames Merkmal ihre geringe Größe ist.
Mikroorganismen sind mit dem unbewaffneten Auge nicht zu erkennen und wurden deshalb erst entdeckt, nachdem die ersten, noch sehr primitiven Mikroskope durch Robert Hooke (1664) und einige Jahre später durch Antonie van Leeuwenhoek entwickelt worden waren ( ? Abb. 1.1). Erst im 19. Jahrhundert entstand die Mikrobiologie als eigenständiges Fachgebiet: Nahezu zeitgleich erkannten Louis Pasteur Mikroorganismen als Ursache von Gärprozessen und Robert Koch Endosporen als Milzbranderreger. Später gelang Koch auch die Identifizierung der Erreger von Tuberkulose und Cholera. Seine Experimente zur Wundinfektion und die Arbeiten des Pathologen Jakob Henle sind Grundlage der Henle-Koch-Postulate, nach denen ein Mikroorganismus als Verursacher einer Krankheit angesehen werden kann, wenn er sich nur im kranken Organismus nachweisen lässt, eine isolierte Reinkultur die typischen Krankheitssymptome auslöst und der Mikroorganismus anschließend erneut aus dem Kranken isoliert werden kann, ohne seine ursprünglichen Eigenschaften zu verlieren. Robert Koch gilt als Begründer der Bakteriologie und erhielt für seine Forschungsarbeiten im Jahre 1905 den Nobelpreis. In den folgenden Jahrzehnten wurden in der naturwissenschaftlichen und medizinischen Mikrobiologie zahlreiche weitere Entdeckungen gemacht, die zum Verständnis molekularer und genetischer Zusammenhänge beitrugen. Viele dieser Forschungsergebnisse wurden mit einem Nobelpreis ausgezeichnet ( ? Tab. 1.1).
Antonie van Leeuwenhoeks Zeichnungen der „kleinen Tierchen“.
Abb. 1.1 Leeuwenhoek untersuchte 1684 mit seinem einfachen Mikroskop einen Wassertropfen und später auch andere Materialien, z. B. Zahnbelag. Er entdeckte winzige Organismen, die er detailliert beschrieb und zeichnete. Deutlich sind verschiedene Formen von Bakterien zu erkennen: gerade und gekrümmte Stäbchen (A, B, F), Spirillen (G) und Kokken (E). (C) bis (D) deutet offensichtlich eine beobachtete Bewegung an.
Jahr | Name | Entdeckung | Nobelpreis |
1684 | Antonie van Leeuwenhoek | Bakterien |
1796 | Edward Jenner | Pockenschutzimpfung |
1860 | Louis Pasteur | alkoholische Gärung durch Hefen |
1882–84 | Robert Koch | Erreger von Tuberkulose und Cholera | 1905 |
1884 | Christian Gram | Gramfärbung |
1897 | Eduard Buchner | zellfreie Gärung | 1907 |
1910 | Francis Rous | Tumorviren |
1929 | Alexander Fleming, Ernst B. Chain, Howard Florey | Penicillin | 1945 |
1933 | Gerhard Domagk | Sulfonamide | 1939 |
1947 | M. Delbrück, A. D. Hershey, S. E. Luria | Vermehrungsmechanismus und genetische Struktur von Viren | 1969 |
1957 | Barbara McClintock | mobile genetische Elemente | 1983 |
1960 | François Jacob, Jacques Monod | Modell des Operons | 1965 |
1961 | Peter Mitchell | chemiosmotische Theorie | 1978 |
1977 | Frederick Sanger | DNA-Sequenzierung | 1980 |
1977 | C. R. Woese, O. Kandler | Sonderstellung der Archaea, 3 Reiche |
1982 | S. B. Prusiner | Prionen | 1997 |
1983 | Luc Montagnier, Robert Gallo | HIV (AIDS-Erreger) |
1985 | J. Deisenhofer, R. Huber, H. Michel | Struktur des photosynthetischen Reaktionszentrums von Rhodopseudomonas viridis | 1988 |
1985 | K. B. Mullis | Polymerasekettenreaktion (PCR) ... |