Mullin | TreffPunkt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 310 Seiten

Mullin TreffPunkt

Getroffen - Betroffen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7526-8036-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Getroffen - Betroffen

E-Book, Deutsch, 310 Seiten

ISBN: 978-3-7526-8036-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zwei Menschen mit einer gemeinsamen Vergangenheit begegnen sich auf einer verschneiten Brücke in Stockholm. Diese Begegnung wird für Beide einen grossen Einschnitt in ihr Leben bedeuten. Einst als Feinde dann als Verbündete kämpfen Sie gegen die Peiniger der vergangenen Zeit "WUT IST NICHT DASSELBE WIE HASS. HASS WILL ZERSTÖRUNG. WUT WILL VERÄNDERUNG. HASS IST DESTRUKTIV. WUT IST PRODUKTIV" Dieses Buch ist ein Roman welcher frei erfunden wurde. Möglich Ähnlichkeiten von Personen, Institutionen, Handlungen und Örtlichkeiten sind unbeabsichtigt und frei erfunden.

Mark Mullin wurde 1965 in der Ostschweiz geboren. Er wuchs als einziges Kind in Obhut seiner Eltern auf. Er lebt heut ein einer kleinen Stadt in der Ostschweiz. Dies ist sein zweiter Roman nach "Zwischen-Welt" welcher anfangs 2021 erschienen ist.

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Kapitel 1
Endlich Feierabend in der Bankfiliale von Erich Sohm. Die Kirchenglocken nebenan hatten soeben vier Uhr geschlagen und die Empfangsdame hat die auszwei grossen Glasflügeln bestehende Eingangstüre zur leeren Schalterhalle geschlossen. Ebenfalls wurde die nach dem Eingang gelegene Windfangtüre, die gleichfalls aus Glas bestand, verriegelt. Automatisch wurden damit alle sicherheitsrelevanten Systeme der Bank eingeschaltete und in den Wochenendbetrieb genommen. Erich quittierte das Funktionieren der Anlage wie meistens am Feierabend durch die Eingabe eines nur ihm bekannten Codes an der Anzeige der Alarmanlage. Das Einzige, was jetzt in der Empfangshalle etwas Wärme ausstrahle, war der Weihnachtsbaum, der alljährlich aufgestellt wurde. Mit seinen elektrischen Kerzen, den farbigen Kugeln und dem Lametta strahlte er vor sich hin. Die in rotes Papier eingepackten Geschenke unter dem Baum, verliehen dem ganzen Ensemble etwas Magisches und Warmes. Nachdem die Quittierung erledigt war, begab er sich in sein Büro und räumte seinen Schreibtisch auf. Er bevorzugte es, sich am nächsten Arbeitstag an einen aufgeräumten Arbeitsplatz zu setzen. Erich schlüpfte in seinen dicken Wintermantel, jedoch nicht, bevor er die Krawatte löste, auszog und in der Mappe verstaute. Das Ritual wiederholte sich jeden Abend bei Erich ausser er war im Anschluss an einen Auswärtstermin geladen. Aber auch nach diesem Termin war das erste, dessen er sich entledigte, sein Schlips und liess ihn in der Aktentasche verschwinden. Seine Frau Jorit liebte es jeweils, die zerknüllten Krawatten auszubügeln und in den Schrank zu den anderen zu hängen. Er trat nach draussen. Ihm blies ein kühler Wind entgegen, der mit Schneeflocken durchsetzt war und zu einem Schneegestöber ansetzte. Die Dämmerung war längst in Dunkelheit übergegangen und die Strassen Lampen warfen ihr gelbliches Licht an die Häuserfassaden. Dies ergab zusammen mit dem Schneetreiben eine eigenartig verschwommene Kulisse ab. Die herrschaftlichen hohen Häuser, die im Stadtzentrum anzutreffen waren, gaben den Strassenschluchten den Namen, den Sie verdienten. Wie lange breite Bänder mäanderten sie durch die verschneite Innenstadt mit ihrem gelblich scheinenden Licht. Die Weihnachtsbeleuchtungen in den Strassen, die seit einer Woche erstrahlten, trugen ebenfalls ihren Teil bei zur Beleuchtung der gesamten Szenerie. Die Beleuchtungskörper waren in Glocken, Sternen oder Schneeflocken Formen gehalten. Und hatten bei der Befestigung beim Übergang zum Halteseil jeweils eine farbige Masche montiert. Um die Seile selbst, die an den Häuserfassaden und Kandelabern befestigt waren, wickelte sich eine Lichterkette, welche ein weiches Licht erscheinen liess. Mit wechselndem Lichtmuster von blinkend, zu laufend und dauernd beleuchtete. Die Beleuchtung brannte die ganze Nacht hindurch und schaltete sich bei Tagesanbruch aus. Er vermied es, wenn immer nur möglich mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Dies hatte folgende Gründe. Erstens brauchte er es, sich etwas zu bewegen. Zweitens war er mit dem öffentlichen Verkehr nur wenig später im Büro oder zu Hause als mit dem Auto. Drittens war das Verkehrsaufkommen in der Stadt so gross, dass Staus unvermeidlich waren, und in ihnen zu stehen hasste er. Erich hatte keine andere Wahl, trotz des garstigen Wetters einige Schritte zur Metro zu Fuss zurückzulegen. Dazu passierte er die Fussgänger Passage über die Kanalbrücke und anschliessend weiter geradeaus zur Station. Das war ein kurzer Spaziergang im dichten Schneetreiben. Erich liebte es, nach einem Tag im Bürostuhl für einen Moment an der frischen Luft zu sein. Den Tag Revue passieren zu lassen und sich im Kopf vorbereitend die Agenda für den folgenden Tag zurechtzulegen. Es waren einige Personen unterwegs, die in einer gebückten Haltung liefen, ja rannten fast, um dem Wind so wenig Angriffsfläche wie nur erdenklich, zu bieten. Die einen in schwere Mäntel gehüllt mit einem Hut oder einer Kappe auf dem Kopf und einen Schal um den Hals gewickelt. Mit dem einzigen Ziel so schnell wie möglich nach Hause zu kommen beziehungsweise in einem Lokal zu einem Feierabend Drink zu verschwinden und die Wetterkapriolen abzuwarten. Aus den Geschäften und den Schaufenstern der Warenhäuser strahlten Lichtkegel auf die verschneiten Strassen. An den Restaurants waren die Fenster mit einem feinen Nebel aus Kondensat beschlagen und die Umrisse der Personen im Innern erahnte man mehr, als das sie wirklich erkennbar waren. Wenn ein Gast in das Lokal eintrat oder es verliess, entwich bei jedem öffnen der Türe eine Schwade warmer Luft den Raum, welche sich draussen an der Kälte für kurze Zeit, als Nebel zeigte. Bevor er sich wie von Geisterhand auflöste. An vielen Läden und Lokalen war die Dekoration für die Weihnachten angebracht und leuchteten verlegen in die Gegend. Erich betrachtete die Szenerie der verschiedenen Lichter und der teilweise skurrilen Bilder die von vorbeigehenden Passanten und deren Schatten, an die Hauswand geworfen wurden. Im Anschluss daran wagte er sich ebenfalls in das Schneegestöber und nahm seinen Weg unter die Füsse. Die Strassen waren nur so geräumt worden, dass immer eine weisse Schicht des himmlischen Puders darauf liegen blieb. Dies benötigte die Aufmerksamkeit so vieler auf dieser Unterlage nicht auszurutschen und hinzufallen. Der Schnee knirschte unter seinen Schritten, als er zur alten Bogenbrücke kam und diese betrat. Fast auf dem höchsten Punkt der Brücke angelangt war, blies eine Böe vom Fjord her ihm einen Schwall Schnee in sein Gesicht. Er drehte sich für einen Augenblick zur Seite, just in diesem Moment stiess ein Passant mit ihm zusammen. Der Rempler versuchte, das Gleichgewicht nicht zu verlieren, was ihm aber misslang und er stürzte auf den kalten Strassenbelag. Erich gelang es nicht, die Person am Stürzen zu hindern, da er selbst von der Kollision so überrascht wurde, dass er knapp den Mantelärmel des Mannes zu fassen bekam. Dieser glitt ihm aber aus den behandschuhten Händen und er konnte das Hinfallen der Person nicht verhindern. Bevor er begriff, was geschehen war, stand er schon halbwegs wieder auf den Beinen. Erich erkundigte sich, ob er sich gestossen habe oder er Hilfe benötige. Der Herr verneinte dies, zog den dunklen, breitkrempigen Hut zurecht, richtete seine runde Nickelbrille auf dem Nasenrücken und entfernte sich in die Richtung, aus der Erich gekommen war. Einige Sekunden blieb er stehen und schaute dem Passanten nach, bevor er sich zur Metro in Bewegung setzte. Kaum war er unterwegs, kam ihm das Gesicht des Mannes vor Augen, das kurz im Scheine der Wegebeleuchtung zu sehen war. Es schien ihm, als ob er dieses schon einmal gesehen hatte oder sonst wo her kannte. War es ein Kunde von ihm, ein Angestellter? Im Augenblick erinnerte er sich nicht daran und setzte somit seinen Weg zur Metro und nach Hause fort. In der Bahn merkte er, dass sein Fussknöchel etwas schmerzte. In dieser Hinsicht galt sein erster Gedanke dem Hallenfussballturnier von morgen, das er mit seinen Kumpels spielte. In der Hoffnung, diese Schmerzen verschlimmern sich nicht und könnten ihn an einer Teilnahme hindern. Erich war ein begeisterter Fussballer. Er besetzte die Position des Torwartes und zusammen mit seinem besten Freund Marco war er in der Seniorenmannschaft des Quartierklubs am Rande der Stadt. Sie beide veranstalteten jedes Jahr dieses Turnier anstelle einer Weihnachtsfeier. Zum Schluss des Anlasses gesellten sich jeweils die Angehörigen und Freunde der Teilnehmer dazu und es gab warmen Punsch, Kaffee oder Glögg mit einem grossen Stück Kuchen. Erich bewohnte mit seiner Familie ein dreistöckiges Einfamilienhaus am Rande von Stockholm. Das Haus war ein klassisches Gebäude einer Vorstadt Siedlung in Skandinavien. Nichts Besonderes, aber es reichte. Es besass auf der hinteren Seite einen kleinen Garten mit einer Veranda. Seitlich angebaut war die Garage mit einem Raum, in dem die Gerätschaften und der Grill für die Sommermonate abgestellt waren. Bei gutem, sonnigem Wetter sah man von der Terrasse aus die vorgelagerten Schären Inseln. Das Haus bot nicht zu viel Platz, aber es passte momentan für die kleine Familie. In zwei drei Jahren, wenn die Mädchen grösser wurden, erforderte es die Situation, etwas Grosszügigeres zu finden. Denn der Platzbedarf wuchs. Zu Hause angekommen zog er seinen beschneiten Mantel und die Schuhe im schmalen Korridor aus, bevor er seine Familie begrüsste. Seine Frau Jorit deckte soeben den Tisch für das Abendessen auf und ihre beiden Töchter Jøgrunn und Aila spielten auf dem Boden mit dem Puppenhaus. Elvis der Neufundländer, ihr Haushund, lag in der Ecke des Wohnzimmers auf seiner Decke und hob träge den Kopf, als Erich in dem Raum erschien. Kaum erblickte er sein Herrchen, eröffnete er aus lauter Freude mit dem Schwanz eine Wedelattacke. Welches eine eindeutige Bitte war, ihn doch zu streicheln und zu liebkosen und ihm zu vermitteln was für ein aufmerksamer Wachhund er sei. Dieser Hund war ehrlich gesagt zu gross für das kleine Haus, das Sie bewohnten. Aber Jorit hatte ihn im Strassengraben gefunden und brachte es nicht über das Herz den Welpen, liegen zulassen oder in ein Tierheim zu bringen. Somit wurde er in die Familie integriert und seit einigen Jahren ist er ein...



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