Münch | Auf den Spuren der Macht III | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Münch Auf den Spuren der Macht III

Schatten der Vergangenheit
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7412-1576-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Schatten der Vergangenheit

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

ISBN: 978-3-7412-1576-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Schatten der Vergangenheit" ist der dritte Band der Reihe "Auf den Spuren der Macht", in der es nicht nur um spannende Abenteuer, mystische Welten, Zauberei und Zeitreisen geht, sondern auch um Freundschaft, Vertrauen und Mut und ganz handfeste Situationen im Hier und Jetzt, die es ebenfalls zu meistern gilt. Der Protagonist der Romanreihe ist Lukas, ein schüchterner und überbehüteter Junge, der mit der Welt des Magischen in Berührung kommt. Mit seinem besten Freund Moppel besteht er Abenteuer in anderen Zeiten und Dimensionen, in deren Verlauf die beiden neue Erkenntnisse und Einblicke erhalten, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätten ausmalen können. Ihre Welt wird auf den Kopf gestellt. Nichts ist mehr, wie es war für die Freunde, und Lukas wird bewusst, dass er sich seinem Schicksal nicht entziehen kann, denn ein mächtiger Widersacher steht im Dienst eines schrecklichen Dämons und versucht, der dunklen Seite zur Macht zu verhelfen. Lukas und Moppel sind jedoch nicht alleine. Sie werden von Helfern und Freunden aus dieser und anderen Welten begleitet. Zum Inhalt von Band 3: Während die beiden Freunde noch darüber diskutieren, ob der Dämon nun endgültig besiegt sei, wähnt sich der schaurige Rektor seinem düsteren Ziel immer näher. Zumindest bis er von dem mysteriösen Fremden erfährt, von dem Lukas' Mutter sich verfolgt glaubt. Der bringt des Rektors Selbstsicherheit ins Wanken und Frau Kramer an ihre Grenzen. Als die Lage sich zuspitzt, fällt Lukas eine waghalsige Entscheidung. Das Abenteuer führt unsere Helden dieses Mal nicht nur in andere Zeiten und an fremde Orte, sondern auch in ihre eigenen inneren Welten. Es werden neue Freundschaften geknüpft, alte Feinde getroffen und ungewohnte Herausforderungen gemeistert, und obendrein bietet eine geheimnisumwobene Steintafel Zündstoff für wilde Spekulationen. Am Ende werden die Karten neu gemischt sein!

Normalerweise ist Ulrike Münch rund ums Puppentheater aktiv. Sei es an ihrer eigenen Bühne oder ehrenamtlich für die Polizeipuppenbühne Südhessen. Aus dieser Tätigkeit sind bisher zwei Bücher zum Thema "Kaspertheater" hervorgegangen. Mit ihrer Abenteuer-/Fantasyreihe "Auf den Spuren der Macht" schreibt sie nun auch für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich für die Geschichten begeistern können. Website der Autorin: www.ulrike-muench.com

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3. Kapitel
„Hol mir noch eine Flasche Wodka, hab ich gesagt!“, schrie er heiser aus dem Wohnzimmer. „Du hast vorhin die letzte Flasche getrunken“, kam es aus der Küche. „Dann geh und kauf welchen!“ „Es ist erst Mitte des Monats, und unser Geld wird schon knapp.“ „Was heißt hier unser Geld? Das ist mein hart verdientes Geld! Ich stehe Tag für Tag zwischen den Scheißrinderhälften und schufte, damit du es verfressen kannst. Tu was für dein Essen und kauf mir meinen Wodka, und nimm diese verdammten Stöpsel aus den Ohren! Ich habe es satt, dich dauernd rufen zu müssen!“ Ein würgendes Geräusch und ein dumpfer Aufprall waren zu hören. Kai-Uwe ging ins Wohnzimmer und fand seinen Vater inmitten seines eigenen Erbrochenen liegen. Er war von der Couch gefallen. Hustend und würgend schaffte er es aber immer noch, seinen Sohn zu beschimpfen und seinen Alkohol zu fordern. Im Fernsehen lief lautstark irgendeine der täglichen Dokusoaps für Gehirnamputierte oder solche, die es werden wollten. „Papa, leg dich doch ins Bett!“ „Ha, ins Bett“, lallte dieser, „damit du die Bude für dich alleine haben kannst.“ Auf allen vieren krabbelte Kai-Uwes Vater ins Bad, um sich das Erbrochene aus dem Gesicht zu waschen. Kai-Uwe stellte seinen MP3-Player lauter und wischte derweil den Boden sauber – wieder einmal. Wie oft hatte er schon die verschiedensten Lachen seines Vaters in der Wohnung weggeputzt. Er wusste nicht, ob er seinen Vater dafür bemitleiden oder hassen sollte. Kai-Uwes Mutter hatte die beiden verlassen, als Kai-Uwe noch ein kleines Kind war. Seitdem lebte er zusammen mit seinem Vater. Den hatte die Trennung von seiner Frau sehr mitgenommen. Er haderte mit dem Leben, mit Gott, einfach mit allem und jedem. Gerade als es schien, dass er sich wieder einigermaßen fangen würde, hatte er die Konsequenzen seines Tiefs zu spüren bekommen. Sein Arbeitgeber hatte ihm gekündigt. Für einige Zeit war er arbeitslos gewesen, was die seelischmoralische Lage nicht gerade zum Positiven beeinflusst hatte. Schließlich war er dann heilfroh gewesen, die Stelle beim Schlachthof bekommen zu haben. Aber ab da hatte das Drama erst richtig begonnen. Die Arbeit forderte körperlich und seelisch ihren Tribut. Tagtäglich mit dem Töten von Lebewesen konfrontiert zu sein, die Schreie der Tiere, die in Todesangst zum Schlachten getrieben wurden, der Geruch des Blutes und der Innereien, das Töten im Fließbandtakt. Das alles hatte Kai-Uwes Vater ziemlich zugesetzt. Anfangs hatten noch ein paar Flaschen Bier nach Feierabend gereicht, doch mittlerweile ging er nicht einmal mehr nüchtern aus dem Haus. Bereits zum Frühstück hatte er einen gewissen Alkoholpegel, denn ohne dieses „Standgas“ war es ihm schwer möglich, das Bolzenschussgerät richtig zu setzen, weil seine Hände zitterten. Das machte das Zusammenleben mit ihm nicht gerade einfacher. Kai-Uwe hatte schon früh gelernt, dass von elterlicher Seite keine Liebe und kein Verständnis für seine Sorgen und Nöte zu erwarten waren. Von seiner Mutter hatte er seit der Trennung der Eltern nichts mehr gehört. Weder hatte sie ihm zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschrieben noch hatte sie ihn jemals besucht. Und sein Vater? Na ja, das Abziehbild von einem Mann. Kai-Uwe schnaubte verächtlich aus, als er ihn über der Kloschüssel hängen sah. Die Spuren des Erbrochenen noch auf seinem Unterhemd. „Hast du den Wodka?“, fragte sein Vater mit schwerer Zunge. Kai-Uwe schüttete den Inhalt seines Putzeimers – in Anbetracht der anderweitig blockierten Kloschüssel – einfach wortlos in die Badewanne, zog den Stöpsel komplett heraus, sodass die stinkende Brühe besser ablaufen konnte, und knallte ein paar Minuten später die Haustür hinter sich zu. Als er spätnachts nach Hause kam, fand er seinen Vater schnarchend auf dem Badvorleger. Kai-Uwe stieg über ihn, spülte den Inhalt der Toilette, putzte sich die Zähne und ging ins Bett. Die beiden Wodkaflaschen hatte er einfach neben seinem schlafenden Erzeuger abgestellt. Dr. Walthard wusste um die Familienverhältnisse, in denen Kai-Uwe aufwuchs, ebenso wie er wusste, wie es in dem Schlachthof, in dem Kai-Uwes Vater arbeitete, zuging. Ganz unbeteiligt waren er und seine Konsorten nicht daran. Wo es Leid und Elend gab, da war die dunkle Seite nicht weit entfernt. Wenn sie irgendwo ein Körnchen Böses aufkeimen sahen, dann waren die Diener des Dämons zur Stelle, um die Saat des Schlechten zu hegen und zu pflegen. Denn das Leid nährte ihre Energie und Macht. Je näher sie ihrem Heim kam, desto schneller wurden Frau Kramers Schritte. Dieser Mann. Sie hatte ihn im Supermarkt gesehen, beim Gemüsehändler und auf dem Markt. Für Frau Kramer gab es keinen Zweifel: Dieser Mann verfolgte und beobachtete sie. Noch während sie überlegte, ob sie sich umdrehen und schauen sollte, ob er hinter ihr wäre, hörte sie deutlich Schritte nahen. Abrupt und verteidigungsbereit wandte sie sich um und blickte in das Gesicht einer jungen Passantin. Der Gesichtsausdruck von Frau Kramer musste in diesem Moment wohl mehr sagen als tausend Worte, denn die junge Frau stoppte ihren forschen Schritt, als sei sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. „Oh, entschuldigen Sie bitte. Ich dachte, Sie seien jemand anderes“, stammelte Frau Kramer, die sich innerlich für ihren Verfolgungswahn schämte, als sie in das erschrockene Gesicht der jungen Frau schaute. Mit einem „Schon gut, nichts passiert“ setzte die ihren Weg fort. Frau Kramer war beunruhigt. Den Mann hatte sie sicher gesehen, so viel stand fest. Sie war doch nicht bescheuert. Außerdem lungerte er immer wieder in der Nähe ihres Hauses herum. Was wollte er nur von ihr, und wer war er überhaupt? Sollte sie zur Polizei gehen? Nein, den Gedanken verwarf sie schnell. Vorher müsste sie mit ihrem Mann darüber reden, aber der hatte bei ihrem ersten zaghaften Versuch einfach nur abgewinkt. Fast ein wenig verspottet hatte er sie. Sie und ihre Übervorsichtigkeit, hatte er gesagt. Das grenze ja fast schon an Paranoia. Ihr Ehemann war in diesem Fall nicht gerade eine große Hilfe. Lukas und Silvi wollte Frau Kramer auf keinen Fall damit belasten. Vielleicht könnte sie ja mal mit Elli darüber reden. Mittlerweile stand Frau Kramer vor ihrer Haustür und war froh, die schweren Taschen endlich abstellen zu können. Sie kramte ihren Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Beim Verstauen ihrer Einkäufe fiel ihr ein, dass sie ja noch gar nicht nach der Post geschaut hatte. Auf dem Weg zum Briefkasten warf sie einen Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite. Da stand er wieder – dieser Mann! Ohne nach der Post zu sehen, hechtete Frau Kramer ins Haus zurück, schlug die Tür hinter sich zu und lehnte mit zitternden Knien an der Innenseite ihrer Haustür. Sie war sich sicher: Sie hatte einen Verfolger! Sie traute sich nicht, sich zu rühren. Sie hatte das Gefühl, dass er sie bei der kleinsten Bewegung ertappen könnte. Natürlich war das Quatsch und ihr Kopf wusste es auch, aber manchmal lassen sich Gefühle einfach nicht rational erklären. „Ruhig, beruhige dich, Katharina“, sprach sie selbst auf sich ein. „Erst einmal Elli anrufen. Er kann ja nicht durch Wände sehen.“ Sämtliche Fenster meidend, schlich sie sich wie ein Verbrecher im eigenen Haus ans Telefon und wählte die Nummer ihrer Schwester. Zum Glück ging Elli gleich dran. Katharina Kramer druckste anfangs herum, weil sie nicht wusste, wie sie ihre Befürchtungen ausdrücken konnte, ohne sich lächerlich zu machen, aber bei Elli waren solche Vorsichtsmaßnahmen nicht nötig. Direkt bat sie ihre Schwester, mit der Sache herauszurücken, und zwar ohne Schnörkel und Umschweife. Nachdem sich Frau Kramer ihre Ängste grob von der Seele geredet hatte, versprach Elli, gleich vorbeizukommen. Frau Kramer war erleichtert. Elli nahm sie ernst. In freudiger Erwartung von Ellis Besuch fing sie an, Kaffee aufzusetzen und einen Waffelteig anzurühren. Zwischendurch konnte sie es aber nicht lassen, aus dem Fenster zu spähen, um festzustellen, ob der mysteriöse Fremde noch da war. Ja, da war er noch, allerdings verursachte ihr sein Anblick in Anbetracht dessen, dass sie nun eine Verbündete hatte, nicht mehr so ein großes Unbehagen wie zuvor. Als sie sich noch ein wenig im Bad frisch machte, ging sie an Lukas’ offen stehender Zimmertür vorbei, was Billy, der Graupapagei, sofort zum Anlass für eine Unterhaltung nahm. „Billy, Willy, Silly“, tönte er vergnügt. „Alles wird gut, Billy. Alles wird gut“, sagte Frau Kramer zu ihrem gefiederten Hausgenossen. „Alles wird gut“, krächzte Billy daraufhin zurück und machte den Eindruck, dass er sich über die neuen Worte freute. Frau Kramer musste lachen, was ihre Ängste noch mehr beschwichtigte. Das weiterführende „Gespräch“ mit Billy wurde von der Türklingel unterbrochen. Freudig sprang Katharina Kramer die Treppe hinunter und öffnete ihrer Schwester die Tür. Mit den Worten „Schön, dass du kommen konntest“ umarmte sie Elli. Dabei entging ihr nicht der Mann gegenüber. „Dreh dich jetzt nicht um, da...



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