Ein Kompendium (Zugl. Diss., Univ. Marburg 2020)
Buch, Deutsch, 580 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-96311-597-4
Verlag: Mitteldeutscher Verlag
Der »Staatliche Kunsthandel« in der DDR hatte seit 1955 – unter wechselnden Bezeichnungen – die Aufgabe, bildende und angewandte Kunst sowie Antiquitäten in das »Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet« (NSW) und in die BRD zu verkaufen, um Valuta zu erwirtschaften. Weiterhin sollte das Bild einer freien und qualitativ hochentwickelten sozialistischen Kunst vermittelt werden. Christin Müller-Wenzel widmet sich in ihrer Studie dem weitgefächerten System des Staatlichen Kunsthandels in der DDR. Sie deckt alle Facetten auf, die den Kunsthandel ausmachten, beginnend mit der Betrachtung des anfänglich noch in der jungen DDR existierenden privaten Kunsthandels über die Vorgängerinstitutionen, die Galerien für Gegenwartskunst und Antiquitäten bis hin zum Export von Kunstgegenständen in das NSW. Auch die Fragen, ob der Staatliche Kunsthandel marktwirtschaftlich orientiert agierte und in welcher Art und Weise die Künstlerschaft in der DDR davon profitierte oder im Gegensatz dazu davon ausgeschlossen wurde, sind Gegenstand der Untersuchungen.
Die Publikation leistet in Form eines Kompendiums einen Beitrag zur geschichtlichen Aufarbeitung und Einordnung des Systems Staatlicher Kunsthandel und soll zur weiteren Auseinandersetzung anregen. Sie gliedert sich in einen wissenschaftlichen analytischen Teil, der Kunstgeschichte, Ökonomie, Politik und Geschichte zusammenführt, und einen tabellarischen Anhang, der den schwer zu erreichenden und in unzähligen Archiven verstreuten Quellenbestand zusammenführt. 139 Schwarzweiß- und Farbabbildungen sowie 29 Diagramme illustrieren die Ausführungen.
Zielgruppe
Für Historiker, Kunsthistoriker; geschichtlich und kunstgeschichtlich Interessierte
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1 Einführung…7
1.1 Vorbemerkung …7
1.2 Forschungsstand und Quellenlage…8
1.3 Der private Kunsthandel in der Deutschen Demokratischen Republik…12
2 Zur kulturpolitischen Praxis in der DDR…36
2.1 Kunstpolitik…36
2.2 Formalismus-Realismus-Debatte…46
2.3 Organe der Kulturpolitik der SED…48
3 Voraussetzungen für einen staatlichen Kunsthandel in der DDR…55
3.1 Verkaufsgenossenschaften…55
3.2 Kleine Galerien des Kulturbundes…60
3.3 Vorläufer des VEH Bildende Kunst und Antiquitäten…68
3.4 Forderungen und Ziele des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) für einen staatlichen Kunsthandel…94
4 Vom VEH Bildende Kunst und Antiquitäten 1974?1989 bis zur Art-Union GmbH 1990?1993…97
4.1 Beschreibung der Institution…97
4.2 Aktions- und Angebotsformate…101
4.3 Aufbau der Institution…164
4.4 Galerien, Verkaufsgeschäfte und Werkstätten…193
4.5 Editionen…429
4.6 Abteilung Öffentlichkeitsarbeit…451
4.7 Abteilung Internationale Beziehungen…457
4.8 Der Staatliche Kunsthandel als Zulieferer für die Kunst und Antiquitäten GmbH…474
4.9 Umstrukturierung, Auflösung, Privatisierung – Die Art-Union GmbH 1990?1993…485
5 Wertungen, Vergleiche und Schlussfolgerungen…487
5.1 Institutionelle Entwicklung des Staatlichen Kunsthandels…477
5.2 Individualität trotz Plan…509
5.3 Der Staatliche Kunsthandel – Alleinstellungsmerkmal für den sozialistischen Kunsthandel?…521
6 Fazit…525
Anhang 1…529
Literaturverzeichnis…529
Archive und Sammlungen…553
Abkürzungsnachweis…553
Abbildungsnachweis…555
Personenregister…561
Die Autorin…578
Danksagung…578