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E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Müller Trends 2016

Die Zukunft lieben
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-03848-586-5
Verlag: Fontis
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Die Zukunft lieben

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-03848-586-5
Verlag: Fontis
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das ist der entscheidende Punkt: Haben wir in den vergangenen Jahren gelernt, was wir benötigen, um den Herausforderungen von heute gewachsen zu sein? Und: Lernen wir heute das, was wir morgen zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen brauchen?

'Trends 2016 – die Zukunft lieben' fragt nach den Entwicklungslinien der mitteleuropäischen Gesellschaft während der vergangenen sechzig Jahre. Und nach den Beiträgen, die Christen in den zurückliegenden Jahrzehnten einbrachten. Die leitende Frage: Was ergibt sich daraus für die Gestaltung der kommenden zehn, zwanzig, dreißig Jahre? Das Buch beschreibt Denk- und Handlungsweisen, auf die es in Europa (wenn es Zukunft haben will!) elementar ankommt. Christen werden dabei, wie schon im zweiten bis vierten Jahrhundert, entscheidende Bedeutung haben. Es ist höchste Zeit, deren Selbstverständnis, gerade in herausfordernden Übergangszeiten, zu klären.

Der Autor beschreibt Fakten und Strömungen in den Bereichen Ehe und Familie, Arbeit und Beruf, Wirtschaft und Staat. Er analysiert die 68er-Bewegung und die Einflüsse von Sexualisierung, Esoterik, Islam und Postmoderne. Am Schluss widmet er sich den Themen 'Erfahrungen in krisenhafter Zeit', 'Das europäische Erbe als Hoffnungstank' sowie 'Was wir lernen sollten – Vom Potenzial der Christen'. Ein großartiges Buch!

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1. Die Ebene der Fakten und Zahlen – Eine Auswahl
Wenn wir versuchen, Spuren in die Wahrnehmung der Faktenwelt von sieben Gesellschaftsbereichen zu legen, dann tun wir dies bewusst im Wissen um eine subjektive Auswahl und um eine prinzipielle Ergänzungsbedürftigkeit. Was wir beabsichtigen, ist, einen groben und trotzdem realistischen Einblick in unterschiedlichste Lebensbereiche von heute zu geben. Es ist hilfreich, in aller Bruchstückhaftigkeit einige Blitzlichtaufnahmen von der heutigen Zeit – dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts – zu machen, bevor wir uns grundsätzlich mit dieser Welt befassen und uns der Frage stellen, wie wir mit ihr zukunftsorientiert und evangeliumszentriert umgehen wollen. Wir wissen, dass weder Schönfärberei (nur erfreuliche Zahlen werden zitiert) noch Schwarzmalerei (nur besorgniserregende Zahlen werden zitiert) die Spur legen können, auf der wir weiterzudenken haben. Abbildung 2: Sieben Gesellschaftsbereiche Gesellschaftsbereich 1: Demographie
Die Grundbotschaft:
Abnehmende Bevölkerung – Aufkommender Generationenkonflikt – Unsicherheit bezüglich Religionsverschiebungen  
Demographie, d. h. die Lehre über die Bevölkerung und deren Entwicklungen, war seit jeher eine umstrittene Disziplin. Trotzdem ist es, auch wenn man nicht jeder Statistik Glauben schenkt, aufschlussreich, einen Blick auf die aktuellen demographischen Entwicklungen unserer mitteleuropäischen Gesellschaft zu werfen. Spätestens durch das Buch von Frank Schirrmacher («Das Methusalem-Komplott») wurde das über der mitteleuropäischen Gesellschaft schwebende Damoklesschwert sichtbar bzw. ins Bewusstsein gerufen. In den jetzt vor uns liegenden Jahren kommt es zu einer fundamentalen Veränderung der altersmäßigen Zusammensetzung unserer Bevölkerung. Schirrmachers Hypothese (S. 68): «Vermutlich beginnt bereits zwischen 2005 und 2010 eine schleichende Veränderung unserer Kultur. (…) Der wirkliche Schock ereignet sich (…) zwischen 2010 und 2020.» Im Großen und Ganzen geben die Fakten – etwa aufgrund der höheren Lebenserwartung älterer Menschen (das durchschnittliche Lebensalter nimmt pro Jahr um 3 Monate zu) und des «Nicht-Geborenwerdens der Jungen» – den Annahmen Schirrmachers recht. Sie lauten (siehe Schirrmacher, S. 41–42): Die deutsche Bevölkerung wird bis 2050 um rund 12, womöglich um 17 Mio. Menschen abnehmen. Ohne Zuwanderung würde der Rückgang 23 Mio. Menschen betragen. Ohne, und das ist Aufsehen erregend, gravierende politische Veränderungen, ohne unerwartet starke Veränderung der Geburtenrate und ohne fundamentale Umwälzungen im Bereich der Zuwanderung wird im Jahr 2050 die Hälfte der Deutschen – ähnlich verhält es sich in der Schweiz – über 51 Jahre sein (heute: 40 Jahre). 33 % der Menschen werden im Jahr 2050 über 65 Jahre alt sein. Die Zahl der 80-Jährigen verdreifacht sich. Wenig überraschend also, dass von einem «Krieg der Generationen» die Rede ist, denn: Wer soll, zunächst rein ökonomisch, für diese Menschen sorgen? Von Interesse ist in diesem Zusammenhang die Geburtenrate zum einen generell, zum andern milieuspezifisch. Was das Generelle betrifft: Seit 1973 fehlen in Deutschland jährlich durchschnittlich rund 100.000 Geburten. Statt 2,1 Kinder (was zum Erhalt der Bevölkerung notwendig wäre) werden pro gebärfähige Frau durchschnittlich 1,33 Kinder geboren. Die «nichtgeborene Bevölkerung» in Deutschland entspricht vier Mal der derzeitigen Einwohnerzahl der Schweiz. Was die Schweiz betrifft, so gab es im Jahr 2005 insgesamt 72.900 Geburten. Der Rückgang beträgt im Zeitraum der letzten 20 Jahre durchschnittlich 0,2 % pro Jahr. Was die Milieus betrifft, in denen Kinder geboren werden, kann zum einen festgehalten werden, dass in Deutschland 73,1 % der an der Hochschule tätigen DoktorandInnen, HabilitandInnen und JungprofessorInnen derzeit kinderlos sind. Zeit, Kraft, möglicherweise Geld und Mut, scheinen für Kinder nicht auszureichen. Was die Geburtenrate bei unterschiedlichem religiösem Hintergrund betrifft, so liegen in der Schweiz präzisere Angaben vor als in Deutschland. Hier wurde durch die Volkszählung des Jahres 2000 die Geburtenziffer auch nach Glaubenszugehörigkeit erfasst. Auf der Grundlage dieser Daten erstellte der Religionswissenschaftler Michael Blume von der Universität Heidelberg eine Geburtentabelle. Danach sind Hindus mit 2,79 Kindern pro Frau am «fruchtbarsten», gefolgt von Musliminnen mit einem Schnitt von 2,44. Der Schweizer Mittelwert liegt insgesamt bei 1,43, der von Katholiken (1,41) und Evangelisch-Reformierten (1,35) etwas darunter. Den niedrigsten Wert haben Konfessionslose mit 1,11 Geburten pro Frau. Laut einer «Focus»-Studie liegt der Islam «im demographischen Aufwind», stammt doch in Deutschland jedes 10. geborene Kind von einer muslimischen Mutter (Focus online, 31.3.2007). Zufolge von Berechnungen, etwa des «Bundesverbandes der Bürgerbewegungen e.V.», soll es im Jahr 2030 rund 20 Mio. Muslime, im Jahr 2050 rund 50 Mio. Muslime in Deutschland geben. Diese Untersuchungen berücksichtigen – das sei einschränkend bemerkt – allerdings nicht, dass auch in der islamischen Welt die Geburtenraten derzeit mit fortschreitender Entwicklung massiv sinken. Fazit:
Die demographischen Entwicklungen werden in Mitteleuropa unweigerlich zu einem «Megathema». Wir stehen – so Kurt Biedenkopf in seinem Buch «Die Ausbeutung der Enkel» – nicht vor einer Krise des Arbeitsmarktes, sondern vor einer «demographischen Krise mit unabsehbaren Konsequenzen». Im Bereich Umwelt sei das Erzeugen einer Mentalitätsveränderung gelungen. Davon wären wir im Bereich Demographie fatalerweise innerhalb einer «kinderentwöhnten Gesellschaft» weit entfernt. Gesellschaftsbereich 2: Ehe und Familie
Die Grundbotschaft:
Die Ehe als unsicheres Lebenskonzept – Kinder in zunehmend schwieriger sozialer Situation  
Der Gesellschaftsbereich Ehe und Familie ist neben dem Bereich Individuum der wohl elementarste und existenziellste Lebensbereich des Menschen. Fundamentalkritik an der Institution Ehe ist seit den späten 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts selbstverständliches Allgemeingut unserer westlichen Kultur. Waren in den Jahren rund um 1960 Vorbehalte gegen die Institution Ehe begründungspflichtig, so ist heute positives Reden über Ehe und Familie begründungspflichtig. Die gute Nachricht: Der aktuelle Report «Familienland Deutschland» des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden sagt im Sommer 2008, dass «Ehe» noch «immer die Lebensform der ersten Wahl» sei. Die Zahl der Orte, an denen Kinder mitleben, ist kaum kleiner als vor 30 Jahren. Auch was die Geburtenrate betrifft, ist Schwarzmalerei allein nicht begründet: Nachdem die Geburtenzahl im Jahr 2005 so stark gesunken ist wie nie in den davorliegenden 15 Jahren, kamen im Jahr 2007 in Deutschland 12.000 Kinder mehr zur Welt als 2006. 2008 waren es gar 16.000 Kinder mehr als 2006. Die Anzahl Männer, die sich aktiv um Erziehung kümmern, stieg innerhalb von zwei Jahren um knapp 20 % (DIE ZEIT, 19.2.2009). Einige weitere Fakten im Zusammenhang mit Ehe und Familie: In den Jahren 2002–2006 haben in Deutschland je zwischen 370.000 und 400.000 Paare geheiratet. Allerdings wurden 2006 auch 191.000 Ehen aufgelöst bzw. geschieden (in der Schweiz variieren die Scheidungsziffern in den Jahren 2005 bis 2007 laut Bundesamt für Statistik zwischen 52,6 und 49,1 %). Aufgrund von Scheidung wurden seit 1990 in Deutschland 2,4 Mio. Minderjährige zu Scheidungswaisen. Ein Hinweis zur Frage Familienarmut in Deutschland: Diese nimmt offenbar kontinuierlich zu. Der «Kinderreport Deutschland 2007» des Deutschen Kinderhilfswerks berichtet, dass sich seit Einführung des Arbeitslosengeldes II im Jahr 2005 die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Jungen und Mädchen auf mehr als 2,5 Mio. verdoppelt hat. War 1965 nur jedes 75. Kind unter sieben Jahren auf Sozialhilfe angewiesen, ist es im Jahr 2008 jedes sechste Kind. Eine seit Jahren diskutierte brennende Frage betrifft die Thematik der Abtreibungen. Es scheint, dass der Mutterleib so etwas wie der gefährlichste Lebensort eines Menschen ist. Laut Rheinischem Merkur vom 13.9.2007 kommt es pro Jahr in Deutschland zu 124.000 Schwangerschaftsabbrüchen (ergibt pro Tag 340 Kinder). In der Schweiz liegt eine offizielle Zahl für Schwangerschaftsabbrüche pro gebärfähige Frau vor: Im Jahr 2007 wurden in der Schweiz 10.525 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Die Abbruchrate beträgt demzufolge 6,5 Fälle je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter. Zwei naheliegende Schlussfolgerungen liegen auf der Hand: Die eine findet sich in DIE ZEIT vom 16.3.2006 und lautet: Kinder lohnen sich im Hinblick auf Karriere, Urlaub und Rente nicht. Kinder «machen in einer Zeit der Beschleunigung und der Verdichtung langsamer»....



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