Müller | Der Herr der Noten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 436 Seiten

Reihe: Der Herr der Noten

Müller Der Herr der Noten

Auf der Jagd
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7693-8822-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Auf der Jagd

E-Book, Deutsch, Band 1, 436 Seiten

Reihe: Der Herr der Noten

ISBN: 978-3-7693-8822-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ich bin Dex, eine Gottesanbeterinnen-Seele mit einer Tendenz zum zu spät kommen, doch für diesen einen Moment, kam ich genau zur richtigen Zeit und mein ganzes Leben änderte sich. Jetzt habe ich auf einmal mit überkorrekten Bediensteten, Entarteten und dem Herr der Noten zu tun. Keine Ahnung, was mich zuerst umbringen würde: Die Langeweile im Unterricht oder die Krankheit, die dabei war alles ins Chaos zu stürzen.

Wilma Müller, geboren 2003, steckt mitten in ihrem dualen Studium im Bereich Physiotherapie. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman Aufgelöst - Hinterm Nebel liegt die Wahrheit veröffentlicht. Der Herr der Noten - Auf der Jagd ist der erste Band eines geplanten Zweiteilers.

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1
Lauf!
„Man hört den Schrei. Es fließt das Blei. Die Meute tobt, ich bin dabei!“, hämmerte es fetzig auf meine Ohren. Energiegeladen wippte ich mit dem Kopf und bog in die Glasgasse ein. Laut ratterte das Kopfsteinpflaster unter den Rollen meines Skateboards. All die gläsernen Windspiele zeichneten bunte, tanzende Regenbögen auf den Boden, doch ich hörte ihre verträumte Melodie gar nicht. Dafür folgte mein Skateboard bei seinen Bewegungen ihrem Beispiel. Unberechenbar stockte es ständig oder sprang zur Seite. Wie ich diese verdammte Gasse hasste, aber es war der schnellste Weg zu Tina‘s und ich war schon echt spät dran, wie eigentlich immer. Scheiße! Plötzlich erwischte ich einen der abgetretenen Steine besonders mies und kriegte voll Seitneigung. Wild ruderte ich mit den Armen, doch meine Flügel waren noch nicht zu gebrauchen, mal abgesehen davon, dass sie unter meinem T-Shirt hingen. Also Pech gehabt. Wie ein Stein knallte ich auf den Boden oder genauer gesagt gegen die Auslage von irgendeiner der unzähligen Glasbläsereien. Klirrend kippten die bunten Vasen um, eine kullerte auch über die Tischkante und zerbrach geräuschvoll auf dem Boden, sogar passend auf den Beat, der wild aus meinen leicht verrutschten Kopfhörern dröhnte. Was für ein Timing! Schnell sprang ich wieder auf die Beine. Ritsch. Ups. Das war meine Hose gewesen. Eine der Scherben hatte den Stoff seitlich an meinem Oberschenkel aufgeschnitten. Zum Glück war es eine der Stellen, wo ich meinen kräftig grünen Insektenpanzer hatte, zwar nicht unzerstörbar, aber zäher als normale Haut. Echt praktisch. Und dieser Riss in der Hose sah auch noch ziemlich stylisch aus. Voll korrekt. „Hey! Vandale!“, rief der Ladenbesitzer und kam wütend rausgestürmt. Ach du Scheiße! Das war so ein richtig bulliger Typ mit Stierhörnern und fettem Nasenring. Der sah eher wie ein knallharter Schmied statt einem Glasbläser für schicke Vasen aus. Und er schien echt keinen Spaß zu verstehen. Nichts wie weg! Flink klemmte ich mir das Skateboard unter den Arm, richtete mit einem Ruck die Kopfhörer und sprintete los. „Bleib hier! Du Wicht! Für den Schaden wirst du bezahlen!“, brüllte mir der Typ hinterher und passend dazu kam gerade energiegeladen die Zeile: „Spürst du meinen Atem in deinem Nacken? Ich werde dich greifen, ich werde dich packen. Lauf! Lauf! Ich bin auf der Jagd! Lauf! Lauf! Hast du die Götter gefragt? Lauf! Lauf!“ Die Maultauschen hatten es echt drauf, meine absolute Lieblingsband. Hinter mir bebte die Erde richtig, als die Stier-Seele zur Verfolgung ansetzte. Pures Adrenalin jagte durch meine Adern. Hastig warf ich einen kleinen Blick über die Schulter. Oh verdammt! Der Koloss war noch echt schnell! Ich konnte mir gut vorstellen, wie er mich voll überrannte und komplett platt trampelte, wie einen Pfannkuchen. Man, hatte ich wieder Hunger! Zum Glück gab es im Tina‘s die beste Lasagne überhaupt. Verdammte Axt! Ausgerechnet jetzt musste ein übertrieben vollbeladener Karren quer über die Straße geschoben werden. Mit voller Kraft drückte ich mich vom Boden ab. Knapp segelte ich über das Ding und ein paar Gläser klirrten. Atemlos landete ich auf der anderen Seite auf dem Boden. Wuh! Total aufgedreht rannte ich weiter. Bei diesem krassen Manöver hatte ich meinen fetten Verfolger locker abgehängt. Wild breitete sich das Grinsen auf meinem Gesicht aus. Das war echt ein krasses Gefühl! Fast hätte ich laut aufgejubelt. Einfach geil! Yeah! Das Ende des Kopfsteinpflasters! Sofort sprang ich auf mein Skateboard und raste weiter. Der Beat, das Tempo, fast wie ein Rausch. Vor mir kam die große Treppe zum grünen Viertel in Sicht. Oh ja. Zielgenau sprang ich aufs Geländer und schlitterte den ganzen Weg nach unten. Am unteren Ende wucherte schon der Efeu und ich rasierte ein paar Blätter ab. Haha! Und bam! Schwungvoll landete ich und zischte weiter. Lässig machte ich einen kleinen Satz über ein plätscherndes Bächlein, das einfach so über die Straße floss. Aber das war schon seit Jahren so. Diesen Ort kannte ich wie meine Westentasche. Nur zwei Abzweigungen weiter war auch schon Tina’s. Immer noch ganz überdreht stoppte ich und zog die Kopfhörer runter. Man war das ein Trip gewesen! Durch die alte Holztür mit Grünspan drang schon das Wummern des Basses und auch gedämpft die Gitarre. Schon jetzt konnte ich sicher sagen, dass es nicht so krass war, wie die Songs der Maultaschen. Halt typische Gute-Laune-Pop-Musik, aber das war auch noch voll korrekt. Locker öffnete ich die knarzende Eingangstür. Der Schuppen war echt komplett voll und alle gingen richtig ab. Um Laurel zwischen all den Leuten zu entdecken, brauchte ich selbst mit meinen scharfen Augen einen langen Moment. Sie saß auf ihrem Standard-Barhocker, eigentlich hätte ich auch da gleich als erstes hinsehen können. Intelligenz ist halt manchmal Glücksache. Oh. Und sie hatte den Hocker neben sich freigehalten. Das freche Kätzchen konnte schon nett sein. Umständlich bahnte ich mir den Weg zu hier. Hier und da stieß jemand gegen meine Fühler und einmal erwischte ich auch eine der Wurzeln, die von der Decke hingen. Diese Band musste echt angesagt sein, so voll wie die Bude war, eigentlich fast zu voll. Sich an der Theke zurückzuziehen erschien mir ein ganz guter Plan zu sein. Völlig selbstverständlich nahm ich ihre Jacke, mit der sie mir den Platz freigehalten hatte und hielt sie ihr entgegen: „Was geht ab?“ Gut gelaunt pflanzte ich mich auf den Hocker und legte das Skateboard locker auf meinem Schoß ab. „Ey! Dex! Wo warst du?! Du hast schon den ersten Song verpasst! Du bist so ein Penner!“, beschwerte sie sich ausgelassen und boxte mich leicht gegen die Schulter. „Tschuldigung. Ich geb dir einen aus“, meinte ich versöhnlich und bestellte gleich: „Einen Kiwi-Splash und einen Hab-dich-lieb-Mix, bitte! Oh und eine Brokkoli-Lasagne!“ „Kommt sofort!“, bestätigte die flotte Barkeeperin direkt mit einem kleinen Lächeln. „Bist die Beste, Mori!“, rief ich ihr zu und klopfte mir mit einem Zwinkern auf die Brust. Laurel und ich waren halt auch Stammgäste. Zackig machte sich die Känguru-Seele an die Arbeit und beim Ausschenken kamen nochmal ihre krassen Oberarmmuskeln zum Vorschein. Einmal war ich auf die geniale Idee gekommen, mit ihr ein Armdrücken zu machen. Es war halt eine Wette gewesen und der Gewinn wären endlos Freigetränke gewesen… Tja, das Ende vom Lied war ein verstauchtes Handgelenk gewesen. Ich hatte eine Ewigkeit so eine Bandage tragen müssen, echt nervig. Allerdings hatte ich da gemerkt, wie praktisch es war, wenn die kleinen Widerhaken an meinem Unterarm abgedeckt waren. Seitdem wickelte ich mir immer Bandagen darum, nur halt nicht mehr so steif übers Handgelenk. Und jetzt blieben auch keine Westenärmel und so ein Scheiß mehr an meinen Armen hängen. Außerdem waren das krasse Accessoires, die verwegen und lässig aussahen, zumindest hatte mir das Laurel gesagt, die Königin in Modefragen. „Was ist denn mit deiner Hose passiert?“, fiel es ihr gleich auf. Wahrscheinlich kannte sie meinen Kleiderschrank sogar besser als ich. „Deswegen kam ich zu spät. Ich bin auf der Glasgasse in einen Stand gekracht“, erklärte ich ihr laut, um über die Musik und die ganzen singenden und kreischenden Fans zu kommen. „Und weil du immer auf den allerletzten Drücker losgehst“, durchschaute sie mich grinsend. Sie kannte mich einfach zu gut. Entschuldigend grinste ich zurück. „Wohl bekomm’s!“, schon stellte Mori unsere Getränke vor uns ab. Mit ein bisschen Alkohol würde ich vielleicht auf diese Musik mehr abfeiern. Kurzerhand nahm ich den ersten Schluck von meinem kräftig grünen Drink. Kiwis waren einfach mega krasse Früchte! Frisch, süß, sauer, grün. Hammer! „Ey!“, meldete sich meine beste Freundin mit einem auffordernden Blick. Oh, klar. Wieder vergessen. „Prost“, sagte ich mit einem extra breiten Grinsen und hob mein Glas. Mit einem zufriedenen: „Prost“, stieß sie an. Ja, meine Manieren könnten manchmal besser sein. Ganz verträumt schloss Laurel die Augen und nickte mit dem Kopf, dann summte sie die Melodie mit. Das schien eine ihrer Lieblingsstellen zu sein, wenn sie sie so krass aus dem Moment holte. „Und im Sonnenschein, wenn dein Herz ist mein, seh ich hoch hinaus. Es könnt‘ nicht besser sein! Nicht besser SEE-EIIIN!“, sang der Frontmann mit ganzem Herzen und viele andere Stimmen stiegen mit ein. Ich war ganz froh, dass Laurel noch nicht zu ihnen gehörte. Nichts gegen sie, aber wenn sie „sang“… Bis dahin brauchte ich auf jeden Fall einen guten Pegel. Eine rote Panda-Seele in der Nähe schien das weniger auszumachen. Sie war schon echt gut dabei. „Ich will dem Alltag entflieh’n und mit den Wolken zieh’n! Komm greif meine Hand! Wir fliegen ins Traumland!“, grölte sie aus voller Seele. Ihre Augen leuchteten richtig vor Energie...



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